Freitag, 10. September 2021

Hungerstreik: Wenn der kleine Hunger kommt

Es geht um alles, aber die Spitzenkandidatinnen verweigern sich.

Einer musste schon aussteigen aus dem "Hungerstreik der letzten Generation", der bis zum bitteren Ende durchgeführt werden wird. Klima oder Tod! Oder eben doch ein "Gespräch mit den drei Kanzlerinnenkandidatinnen", zwei Stunden wenigstens und das öffentlich, wenn schon denn schon. So haben es sich die sieben sechs jungen Menschen gedacht, die seit Ende August in Berlin hungern und bei Twitter trommeln.  

Eine Verzweiflungstat einer Generation, die in Elternhaus, Schule und Ausbildung den Eindruck vermittelt bekommen hat, dass sich alles um sie dreht und alles nach ihrem Kopf geht. Kommt ein Kind mit diesem Hintergrund zur Überzeugung, dass heute aus der Braunkohle ausgestiegen und morgen früh elektrisch mobilisiert werden muss, dann hat das zu geschehen. Oder man bockt öffentlich.

Der erste am Buffet

Bis der kleine Hunger kommt und der erste sich zum Buffet begibt. Die Weiterstreikenden verweisen derweil mit knurrendem Magen auf erste Teilerfolge ihres Selbstvernichtungskommandos: Die grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock habe angerufen und darum gebeten, doch bitte wieder zu essen.  Sie sei jedoch nicht bereit "öffentlich mit uns über Klimazusammenbruch und den Verrat an der Jugend zu diskutieren". Wie abgebrüht muss jemand sein!

Olaf Scholz, der andere, der an den Gesprächstisch gezwungen werden soll, hat aber sogar so getan, als habe er von einer "letzten Generation" und deren Entschlossenheit, sich für das Klima zu Tode zu hungern, nur nebenbei gehört. Wie bitte geht das? Sind der Klimarebell Henning Jeske und seine Mitstreiter*innen nicht seit nunmehr zwölf Tagen ohne Nahrung? Knurren die Mägen nicht schon laut genug, dass es bis ins Finanzministerium zu hören?Und haben nicht auch solidarische Medien wie die Taz, der Deutschlandfunk, der Newsarm des Werbevermarkters Ströer und sogar der teilweise in SPD-Eigentum befindliche RND über die verwegene Aktion berichtet?

Die ersten deutschen Klimaopfer

Scholzens Empfehlung an die mutigen jungen Menschen: "Ich finde, das sollten sie nicht tun." Noch schlimmer aber ist Armin Laschet, der auch nach neun tagen noch nicht auf Forderungen reagierte hatte, er müsse auf den Hungerstreik reagieren. Wenn Scholzens Strategie von den sechs jungen Menschen, die dereinst wohl als Deutschlands erste Klimaopfer in den Geschichtsbüchern stehen werden, als "kaltherziges Ignorieren" beschrieben wird, dann ist Laschets Umgang mit "Beihilfe zum Mord"  korrekt definiert. Baerbock hingegen wäre nur unterlassene Hilfeleistung vorzuwerfen.

Nein, "ein 15-minütiges Telefonat ersetzt nicht unsere erste Forderung!", sagen die Hungerstreikenden, denen nach einer Reportage der Taz bereits die Beine "total weh" tun vom Hunger, obwohl sie vor dem Hungerexperiment vor aller Augen ein "ärztlich begleitetes Training" absolviert hatten, das hungern helfen soll. Nach zwölf Tagen ohne Essen ist noch nichts erreicht, abgesehen von eine wenig fame in der Szene, der in den kommenden Tagen und Wochen noch wachsen wird. 

Kamerateams stehen Schlange

Jetzt schon stehen Kamerateams Schlange, um die selbstlose Tat für die Zukunft der Menschheit in die Wohnzimmer auszustrahlen, die fortgeführt werden soll, bis die drei Kanz­ler­:innenkan­di­da­t:in­nen klein beigeben und zudem zugestehen, gleich nach Amtsantritt einen parallel zum Grundgesetz agierenden "Bür­ge­r:in­nen­rat fürs Klima" ins Leben zu rufen, der sie mit "deutlich progressiveren" (Taz) Ratschlägen  zum Energieausstieg und zum klimatischen Umbau der Gesellschaft versorgt als es Fachleutegremien, Parteiformationen und die berühmte "die Wissenschaft" bisher getan haben.

Genug Zeit, die Aktivisten zu retten, bleibt dem Wahlgewinner auch noch nach Amtsantritt, wenn es bis zur Vereidigung nicht wieder März wird. Der Weltrekord im Hungerstreiken liegt bei 116 Tagen, die ist allerdings nicht unumstritten. Doch um die drei Monate haben Menschen immer mal geschafft: Das wäre Ende November. 



10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

werden wir demnächst abgemagerte Opferkinder sehen ?

schlimme Bilder ausm Lager ?

Anonym hat gesagt…

Olaf: Grüß euch
Klimastreiker: Hallo Olaf. Schön, dass du es geschafft hast.
Olaf: Und nun?
Klimastreiker: Keine Ahnung. Nix.
Klimastreiker2: Da vorn is ein Döner.
Klimastreiker: Geil, na los.

Anonym hat gesagt…

keine raf-mäßige Zwangsernährung in Stammheim ?

Die Anmerkung hat gesagt…

Kim Jong Un hat auch gehungerstreikt, das alles überlebt und kann die Parade der genossenschaftlichen Traktorfahrer abnehmen. Das wird wohl das Vorbild dieser Quäker sein.

https://image.stern.de/30726898/t/64/v1/w1440/r1.7778/-/nordkorea-x.jpg

Die größten gezeigten Waffen waren kleine, von Traktoren gezogene Artilleriegeschütze, die von genossenschaftlichen Bauern gefahren wurden.

Ob das Waffen waren oder Holzmodelle, zusmmengeschustert aus dem Baumarkt, das ist vom stern nicht überliefert.

Anonym hat gesagt…

@Anmerkung
+++bundesregierung unterzeichnet kaufvertrag über 50 klimaschonende kartoffelkanonen aus Nordkorea +++
+++als bezahlung liefert deutschland 1000t kartoffeln in das sozialistische bruderland+++

Der lachende Mann hat gesagt…

Was für eine peinliche Posse!

Anonym hat gesagt…

bewaffnete LPG ist eigentlich genau mein Lebensentwurf .

Dr.Zepp La Douche , Fachbereichsleiter Blut + Boden

Anonym hat gesagt…

Seit dem Konzil von Iznik i.J.325 ist es ausgemacht (mehrdeutiger Begriff), daß ein zwar meschuggener, aber sehr beredsamer Wanderprediger, der Leute, vor allen Weiber, in Grund und Boden seiern konnte, Gott persönlich, aber gleichzeitig auch Gott x 0,3 Periode ist. Über präzise Einzelheiten kloppt man sich denn auch noch heute (Jugoslawien, Ukraine).
Erhitzen wir uns nicht unnütz: Der Weise schweigt, und räuspert sich.
Esel werden sehr alt. Keiner von euch hat je einen toten Esel gesehen ...

Die Anmerkung hat gesagt…

Wir müßten alle ZT300 erfassen und Silvester das ganze Schießpulver aus den Filous kratzen. Dann hätten wir auch so eine schlagkräftige Volksartillerie, sofern nicht AKK auf ihre alten Tage auf die Idee kommt, die wegen der 100%igen Einsatzfähigkeit in die Bundeswehr zu integrieren. Das fände ich zwar gemein, aber verhindern ließe sich das nicht.

Im Notfall könnte die ja wirklich Kartoffeln verballern, Treibladungen wären die völlig unnütz ins Wasser geblasenen CO2-Patronen. Damit täte man nebenbei auch ein gutes Werk tun, CO2 vernichten.

Anonym hat gesagt…

Im sauerländischen Brilon ist eine Frau schwer verletzt worden, nachdem sie vom Wagen ihres 38-jährigen Lebensgefährten mitten in der Innenstadt 40 bis 50 Meter über die Straße geschliffen wurde. (PI: Bulgare schleift ...)

Geschleift, würde ich es formulieren. Geschleift.
Geschliffen wurde ich, Mitte der Siebziger, und obwohl nicht begeistert ob dessen, hat es mir eine körperliche Verfaßtheit und Selbstverleugnung beschert, von der ich noch jahrzehntelang zehren konnte.