Freitag, 10. September 2021

Annalena Baerbock: Im Fadenkreuz der Faktenchecker

Faktenchecker sind die wichtigsten Influenzer bei der Verbreitung von Fake News.

Natürlich liebt sie Hunde. Natürlich ist ihr der Gedanke ein Schrecken, dass die Menschheit sich eines Tages wird entscheiden müssen zwischen Haustierhaltung zum Vergnügen und Klimaüberleben. Natürlich weiß Annalena Baerbock genau, dass dieser Tag noch nicht gekommen ist: Wie der deutsche Wohlstandsmensch seinen Wohnwagenurlaub liebt, seine mit Rohdieselschiffen über weite Strecken angelieferten elektronischen Spielzeuge und den Kaffee aus Übersee, der eine fast ebenso lange Reise auf genauso schmutzigen Schiffen hinter sich hat, so liebt er auch seinen Hund, seine Katze, das Meerschwein und den Sittich.  

Der Hund, ein Klimakiller

Dass Haustiere reine Klimakiller sind, ein Luxus ohne praktischen Nutzen und dadurch schlimmer als individuelle Mobilität oder Kaffee mit Verwöhnaroma, ist gutverschwiegenes Tabu, an dem Baerbock so wenig rührt wie irgendein deutsches Medium, das seinen langsamen Tod noch ein paar Jahre überleben will. Wenn Annalena Baerbock also offen ausspricht, dass an einem staatlichen Haustierverbot so wenig ein Weg vorbeiführt wie an Tempo 30 auf der Autobahn, einem Benzinpreis von fünf Mark oder der doppelten Durchdämmung Deutschlands, dann kann das nicht wahr sein. Jeder Politiker und jede Politikerin, die sich hierzulande mit der Haustierlobby anlegen würde, beendete ihre Karriere von eigener Hand. Kein Plan, den Annalena Baerbock verfolgt, auch wenn die Frau mit der unverwechselbaren Sprachmelodie zuweilen den Anschein erweckt, als werde sie aufatmen, wenn es endlich vorüber ist.

Doch eine Ankündigung, aufgrund der immensen Klimalasten durch die Hobby-Haltung von oft qualgezüchteten Hunden, Katzen und anderem Kleingetier Regelungen zum Verbot von Haustieren erlassen zu wollen, ist natürlich eine Falschnachricht. Als sie im Frühjahr kursierte, gelang es dem "Faktenfuchs" des Bayrischen Rundfunks ebenso wie den Meinungsfreiheitsschützern von Correctiv und den Fakenewsjägern von PPQ.li schnell, die lustige Kachel mit der Verbotsforderung als perfiden Angriff von Feinden der seinerzeit noch favorisierten Kanzlerinnenkandidatin zu enttarnen. Zwar sei es richtig, das jeder Haustierhalten ein Drittel seines persönlichen CO2-Budgets von zwei Tonnen jährlich bereits dadurch verbrauche, dass sein Hund pro Jahr 630 Tonnen emittiere. Doch die daraus zwingend und alternativlos folgende Konsequenz auszusprechen und ein Haustierverbot anzukündigen, habe Baerbock stets vermieden, denn sie wisse, wer das Haustierverbot wolle, müsse regieren. Und gewählt werde nur, wer die mögliche Klimakonsequenz aus fast fünf Millionen Tonnen Haustierkot jährlich allein in den USA eben nicht offen anspreche.

Niedersächsin aus Potsdam im Visier

Eigentlich liebt Baerbock Hunde.

Gerade wegen dieser strategisch klugen Taktik rückte Annalena Baerbock einer neuen Studie zufolge ins Visier von russischen Fakenewsfabriken und Hetzkachelherstellern aus Mazedonien und Sachsen.  Die Niedersächsin, die aus Potsdam kommt, zumindest, wenn sie am Morgen dort losgefahren worden ist, wurde in den zurückliegenden Wochen besonders oft Ziel von Fehlinformationen und  Desinformationskampagnen, so die Fake-News-Forscher des gegen Hetze, Hass und Zweifel engagierten Netzwerk Avaaz, dessen Hauptgeschäftszweck im Ablasshandel per Gratisklick besteht.

Avaaz trommelt aktuell für einen "Wunderheilungsplan für unseren Planeten", der vorsieht, dass 50.000 Menschen "wöchentlich den Preis einer Tasse Kaffee spenden, um den Plan berühmt zu machen, Umweltverschmutzern und Wilderern die Stirn bieten und mit Kampagnen unsere Politiker dazu bringen, auf einem globalen Biodiversität-Gipfel ein Abkommen auszuhandeln, mit dem unsere Erde gerettet werden kann". Das ist Fakt wie die Angriffe gegen "deutsche Politikerinnen und Politiker" (Avaaz), bei denen Fernsehen und Mainstream-Medien eine wichtige Rolle spielen, weil sie gefälschte Forderungen wie das Haustierverbot weiter verbreiten als Facebook, Twitter und Youtube es vermögen, so Avaaz.

Hetze, Hass und virtuelle Gewalt

Betroffen seien vor allem Politiker der Grünen, der Union sowie der SPD, wobei Annalena Baerbock im Mittelpunkt von Hass, Hetze und virtuellem Verrat als Form von Gewalt steht. Ihr angeblicher Satz "Wir können alleine durch den Wegfall der Hunde in Deutschland ca. 19 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen", ist zwar faktisch richtig, aber die daraus folgende Konsequenz "die private Tierhaltung muss daher ein Ende haben, und wenn es durch eine CO2-Steuer auf Haustiere erfolgt" hat Baerbock nie gezogen. 

Auch Armin Laschet haben Falschnachrichten ausweislich seiner aktuellen Umfrageergebnisse schwer geschadet. So hatten Feinde des CDU-Spitzenkandidaten nach dessen Wahl zum CDU-Vorsitzenden das Märchen verbreitet, wegen des neuen Parteichefs seien innerhalb von fünf Tagen vier Prozent aller Mitglieder aus der Partei ausgetreten. Richtig sei allerdings gewesen, dass es nur 0,4 Prozent waren. 

 Traditionelle Medien helfen

So fräsen sich Misstrauen, falsche Zahlen und unrichtige Deutungen durch die soziale Netzwerke und von dort werden sie in die traditionellen Medien gespült, ganz egal, wie unsinnig sie sein mögen. Faktenchecks funktionieren hier als verhängnisvolle Verstärker - in der Liste der 85 Falschmeldungen, die Avaaz untersucht hat, ist keine dabei, die ohne die Verbreitung durch Portale wie den Tagesschau-Faktenchecker, Correctiv, Avaaz, PPQ.li oder den Volksverpetzer bekannt geworden wären. 

Die Falschnachrichtenforscher folgern daraus, dass die sogenannten "Desinformationsnarrative" gezielt darauf setzten, über die Kanälen der unabhängigen Faktenprüfer verbreitet zu werden. Während die gefälschten Beiträge ursprünglich häufig von privaten Nutzern oder kleineren Accounts verbreitet würden und nur einer Handvoll Menschen ins Auge fallen. "Erst durch die Rezeption in den Medien werden Desinformationsnarrative in eine breite Öffentlichkeit getragen", fanden die Falschnachrichtenforscher von Avaaz heraus. Die Redaktionen müssten sich deshalb fragen, ob wirklich über jede kleine Fehlinformation, die zum Beispiel auf Annalena Baerbock ziele, berichtet werden solle. 

Zudem zeige die Studie, dass etwa die Hälfte der Beiträge, die entlarvte Falschnachrichten über Annalena Baerbock enthalten, online weiterhin ohne den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Warnhinweis sichtbar sind. Renommierte Traditionsblätter versuchen so, mit provokativen Schlagzeilen Klicks aus den Falschnachrichten zu melken. Dadurch kämen viele Nutzer, die wie gewohnt nur oberflächlich einen Blick auf die Überschrift werden, mit der Fehlinformation in Kontakt, ohne deren Absicht wahrzunehmen, eine Richtigstellung zu einer Aussage zu liefern, die dem betreffenden Leser*in mit höchster Wahrscheinlichkeit bis dahin gar nicht  begegnet war.


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zirka 100% aller Flunkereien zum Lebenslauf von Kanzlerkandidaten entfallen auf Annalena Baerbock. Wo viele Fakten geprüft werden müssen, wird von den Faktenprüfern auch vieles eilig zu Fakenews erklärt, was doch ein kleines oder großes Körnchen Wahrheit enthielt. Die ganze Datenbasis von Avaaz besteht aus Propagandameldungen.

Bei Leuten, die ein 'Wunderheilmittel für den Planeten' für 50000/Monat verkaufen, passt das ins Bild.

Anonym hat gesagt…

aber sie kommt doch ausm Völkerrecht ? oder !?

( der deutschlandfunk sendet "VORWÄRTS und nicht vergessen / Wader / Brecht )

es geht um "Solidarität" - im Gespräch irgendein sozi soziologe - DA kann man gerne mal rote Hetze senden - DANKE GEZ !!

Anonym hat gesagt…

Hunde sind echte Klimernazis.

Ziegen in Afrika fressen jeden Aufforstungsversuch weg - ist aber Natur . Ziegen sind ja auch nützlich - für die explodierende Bevölkerungsbombe aus Afroafrikanisten

Anonym hat gesagt…

Es sei aber auch, bei aller Zustimmung, der Überlegung anheimgegeben, ob wir uns an dieser Pullertrude nicht einfach abarbeiten sollen. Odkraft (Chi, Prana) verplempern.

Anonym hat gesagt…

MEFISTOFELES (till Faust).
De hedersmännen vädra aldrig (((hin))),
om än (((han))) hölle dem i kragen.

Anonym hat gesagt…

Es ist seltsam bestellt mit dem Schicksal des Helden ... Menke, Hintz, Otzdorf und Pleß! Daß Sie mir nachher die Schweine fertigmachen, Revetcki,bis sie röcheln! Im Unterricht schlafen! --- Jetzt kommt die heldische Schönheit, und dann ist er fertig ..

Pour connaisseurs seulement.