Freitag, 27. August 2021

Klimamodell: Strandurlaub im Starkregen

Im Sommer vor vier Jahren schaute Deutschland entgeistert aufs Thermometer. Nicht mal 25 Grad Höchsttemperatur, und das im Hochsommer! Nachts gar nur 14 Grad, keine Einladung zum Mitternachtssprung in den Pool. Doch die Klimaforschung machte Hoffnung: "Die nächsten vier Jahre werden außergewöhnlich heiß", verwies der "Tagesspiegel" auf eine brandaktuelle Studie von Klimawissenschaftlern, die gerade ein neues Modell zur Vorhersage von Höchsttemperaturen entwickelt hatten. 

Wann wird es wieder richtig Sommer

Punktgenau, als überall gefragt wurde, wann es denn mal wieder richtig Sommer werde, konnten Florian Sévellec von der Universität Brest und sein Kollege Sybren Drijfhout von der Universität Southampton die Urlauber draußen im Lande trösten: Nach einer "fast zehn Jahre andauernden Unterbrechung der Erderwärmung nach 1998" (Tagesspiegel) sage das neue System namens Procast für die kommenden vier Jahre bis 2022 "unnormal hohe Temperaturen" voraus, die den "Langzeiteffekt der Erderwärmung teilweise noch verstärken".

Genauso ist es dann beinahe gekommen. Der Sommer 2019 war etwas kühler als der 2018, aber viel zu warm. Auch 2020,  der Sommer erstmals als Klimasommer  aktenkundig wurde, reichte nicht ganz an 2018 heran, war aber  selbstredend Beweis dafür, das Wetter kein Klima ist. 2021 dann war weltweit viel zu warm, in Deutschland aber viel zu nass. Seit Forscher des Hamburger Max-Planck-Instituts (MPI) für Meteorologe vor sieben Jahren "die präziseste Kalkulation der Folgen des Klimawandels" vorlegt hatten, die mit "nie erreichter Genauigkeit" (Spiegel) voraussagen konnten, dass "Sommerniederschläge besonders stark" zurückgehen und bald mit einer "spürbaren Verminderung der Wasserverfügbarkeit" zu rechnen sei, hatte es nicht mehr so viel und oft geregnet.

Der Boden freut sich

Wissenschaft aber ist nichts Statisches, Wissenschaft bewegt sich, sie bleibt immer auf Faktenhöhe und kann in ihren lichtesten Momenten leichterhand auch erklären, warum Vorhersagen  oft nur so lange stimmen, bis die Vorhersagezeiträume erreicht sind. Danach verschwinden die Daten vom Server. Und es gibt funkelnagelneue Berechnungen, nunmehr mit "3,6 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde", so dass  Supercomputer die nunmehr vorausliegende Klimazukunft einmal mehr "exakt wie nie" (Spiegel) berechnen können.

Mag es stürmen, mag es schneien, mag es regnen wie aus Kannen. Es wird jedes Mal so gekommen sein, wie es prognostiziert worden war, nur eben ein wenig anders. Schneit es statt zu regnen, ist der Klimawandel schnell als Grund ausgemacht. Regnet es in den Dürregebieten, braucht es keine vier Wochen intensiver Forschung und ein weiteres "Ergebnis des Klimawandels" (Tagesschau) ist ausgemacht.

Nirgendwo sind die Aussichten präziser

In keinem anderem Land der Welt liegt bis dato eine präzisere Kalkulation der Klimafolgen vor", konnte das Hamburger Magazin "Der Spiegel" bereits 2008 stolz vermelden, als Remo, das Klimamodell des Hamburger Max-Planck-Instituts (MPI) für Meteorologie, all die kommenden Katastrophen als "dreidimensionales atmosphärisches Zirkulationsmodel" (Spiegel) vorstellte und die fünf bedrohlichsten Hauptgefahren in Stein meißelte:

  • sinkende Grundwasserspiegel im Sommer, insbesondere in Südwestdeutschland,
  • eine erhöhte Waldbrandgefahr, besonders in Südwestdeutschland und Nordostdeutschland,
  • eine Zunahme hitzebedingter Krankheiten vor allem in Süddeutschland,
  • eine Gefährdung der Kühlung von Atomkraftwerken im Sommer, auch dies insbesondere in Süddeutschland
  • eine größere Hochwassergefahr im regenreichen Herbst, vor allem an der Elbe

Starkregen im Sommer war damals noch nicht dabei, aber es ahnte seinerzeit, kurz nach den Flutkatastrophe von 2002, auch niemand, "dass sich die maximale Niederschlagsmenge durch den Klimawandel insgesamt um zwischen drei und 19 Prozent erhöht" haben wird, so dass die Grundwasserspiegel nicht sinken, die Waldbrandgefahr dafür aber doch, während mehr Hitzetote ausbleiben, die Kernkraftwerke aber keine Kühlprobleme bekommen und die Elbe bis in den Winter schiffbar bleibt. Fakt ist: Niemand hatte je präzisere Klimavorhersagen als Deutschland. Dass sie dann nie stimmen, ist auch kein Problem, denn weder Procast noch Remo haben seit ihrer Ersterwähnung je wieder irgendwo eine mediale Rolle gespielt.

Ein Jahr Zeit für die kommende Warmphase

Was den Strandurlaub betrifft, ist noch Hoffnung, zumindest für das kommende Jahr. Die vor drei Jahren vorgestellte "neue statistische Methode von Sévellec und Drijfhout" (Tagesspiegel) konnte zwar weder die kommenden Regenphasen noch die kühleren Sommer noch die kalten, schneereichen Winetr korrekt vorhersagen. Aber einerseits sind die Prognosen nie irgendwo gemessen, gewogen und für falsch befunden worden. Und andererseits ist der von Procast in den Blick genommene Prognosezeitraum, der von 2018 an gesehen eine "kommende Warmphase" mit "steigender Wahrscheinlichkeit extremer Temperaturen" streng wissenschaftlich angesagt hatte, ja auch noch nicht ganz vorüber. 

Bis 2022 kann Procast noch zeigen, dass es auch für "die Vorhersage von Niederschlägen und anderen Klimafaktoren" (Tagesspiegel) taugt und "lokale Dürren oder Überschwemmungen ganz ohne Supercomputer und mehr als nur einen Tag im Voraus" vorhersagen kann.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie treffsicher ihr Modell ist, testeten sie zunächst mit einer rückwirkenden „Prognose“ für die Klimaentwicklung der letzten rund 20 Jahre. Das Ergebnis: Das PROCAST getaufte Modell bildete die jüngste Klimaentwicklung erstaunlich gut ab.

In einem weiteren Test hat man mit dem Modell den Zweiten Weltkrieg simuliert und die Kapitulation Deutschlands für den 8. Mai 1945 berechnet, was genau stimmt. Ein ganz erstaunliches Modell.

Konkret ermittelten die Forscher, dass dieser Effekt schon bis 2019 die globale Mitteltemperatur zusätzlich um 0,03 Grad und die Meerestemperaturen um 0,07 Grad erhöhen könnte.

Die verkaufen Zahlen, die Größenordnungen kleiner als die Summe der systematischen Fehler sein dürften.

Anonym hat gesagt…

die große graue Stadt leidet seit Wochen unter der brutalen Warmphase ; auch heute , 13°C , ergiebiger Regen .

"aber das ist doch eher kühl und feucht" .

"nun - der globale Hitzetrend ist ja da - das sagen auch die Wissenschaftler"

in Australien und Afrika schwitzen die Weltmitbürger und wir müssen da helfen .

"ich nicht - ich habe mich von der Weltmitbürgerhilfe befreien lassen"

"ist das legal ?"

"ich habe Beziehungen - Frau Dr. Waissbrand hat beim Obersten Gutmenschkommando eine Freistellung erwirkt"

"d.h. sie müssen nie wieder ihren Urlaub in der Weltmitbürgerpflege verbringen ?"

"genau" .

"wenn aber die Bevölkerungsgutmenschmehrheit den Weltfrieden und die Abkühlung des Planeten fordert ...."

aber der Planet kühlt doch bereits ab - gut - in Afrika und Australien ist es halt wärmer als hier .

da müssen wir helfen.

ich muss nicht in Afrika "helfen" .

es gibt keine Weltinnenpolitik . Als Bürger und Steuerzahler bin ich nicht verpflichtet für eine deutsch- und wissenschaftsfeindliche Propaganda zu bezahlen .

oder doch ?

aber die Freitagskinder und Greta ...

"eben - schwachsinnige Sozikinder und ihre Gretagöttin werden bis zum Erbrechen in den Medien herumgereicht "

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Dr.Sepp : "13 Grad - Regen" weshalb uns das Wetter nicht interessiert , 309 S. persia Dünndruck ; Wetterhahnverlag , Glauchau , mit einem Vorwort von Prof. Tileman .

Anonym hat gesagt…

Kahanes Vater, der berühmte Journalist Max Kahane, ist ein Paradebeispiel. Er berichtete über den Fall von Adolf Eichmann, dem angeblichen Nazi-Kriegsverbrecher. Der institutionelle „Antisemitismus“ in der DDR hinderte ihn nicht daran, von Anfang bis Ende über diese Geschichte zu berichten und von Argentinien zum eigentlichen Prozeß in Israel zu reisen.

Ein weiterer IM-Kollaborateur der Stasi war das Oberhaupt der jüdischen Gemeinde Ostberlins, Dr. Peter Kirchner. Obwohl öffentlich ein starker Befürworter Israels, war er auch ein Informant, der seinem Führungsoffizier als „Burg“ bekannt war. Er scheint nicht gelitten zu haben.

Der jüdische Historiker und Dokumentarfilmer Helmut Eschwege ist noch einer. Während seiner gesamten Zeit in der DDR war er ein lautstarker Unterstützer Israels, und in seiner Autobiographie behauptete er, sehr unter Antisemitismus gelitten zu haben. Es ist eine Schande, daß er sich nicht imstande fühlte, in diesem Buch über seine Rolle als Stasi-Informant namens „Ferdinand“ zu schreiben, die später enthüllt wurde. (Bei seinem letzten Treffen mit seinen Führungsoffizieren am 15. November 1989 übergab er das Statut der neuen Linkspartei, die die Kommunisten ersetzen sollte.)

Anonym hat gesagt…

Dr.Sepp : "13 Grad - Regen" weshalb uns das Wetter nicht interessiert ...

Regen, Ostwind - Wem das kein Begriff ist, soll kuschen. Erklimmt den Berg Niitaka ...