Die "Tagesschau" greift automatisch zum Nqweba-Damm aus Südafrika, wenn Dürre bebildert werden muss. |
Das Klima ist außer Kontrolle, wie der deutsche Virenexperte Karl Lauterbach entsetzt konstatiert, zehn Jahre vor der Zeit. Überall brennt es, es ist trocken oder verheerende Fluten bahnen sich ihren Weg durch Häuser und Wohnungen, die immer schon trocken im Flutgebiet standen. "Hitze, Dürre, Brände" (Der Spiegel), eine nachtschwarz-düstere Uno-Prognose für den Mittelmeerraum und auch sonst flächendeckend dramatische Vorhersagen für die Welt.
Wie aber das Unfassbare, das Grauenhafte, den ganzen Schrecken einer Krise bebildern, die größer ist als alles, was Weltkriege, Seuchen und das Treiben des Welternverschlingers Donald Trump angerichtet haben? Zahllose Onlineklickbaitfallen, Fernsehsender und seriöse Zeitungen fragen sich das jedes Mal - und immer wieder greifen sie am Ende zu einem Foto des Nqweba-Dammes in Südafrika (oben). Weit klaffen auf dem Motiv die Dürrespalten im Lehm, alles Wasser ist weggetrocknet, noch einmal zehn, ja, sogar 15 Jahre vor der Zeit der letzten Warnung.
Das Bild, das die Welt stumm an ihre Verbrechen mahnt, ist 2013 zum ersten Mal aufgetaucht, ein Jahrhundertschuss, der alles hat, was eine visuelle Alarmglocke für den Untergang braucht. Dunkle Wolken. Trockenen Boden. Kein Blatt. Kein Strauch. Eine Szene, die nur so nützlich ist, denn andere Bilder vom künstlichen Staudamm vermitteln einfach einen falschen Eindruck. Richtig ist nur der, der zeigt, dass ein menschengemachtes Stauwerk durch menschengemachtes Unheil nicht mehr stauen kann, was nicht mehr vorhanden ist.
Der Nqweba Dam, früher Van Ryneveld's Pass Dam genannt, wurde 1925 gebaut, um die Wasser des Sondags River aufzustauen, der in der Mundart schon länger hier Lebender "Nukakamma" heißt. Aus den Sneeuberge fließt das Gewässer Richtung Graaff-Reinet, der erdgefüllte Damm mit einer 46 Meter hohen und 357 Meter langen Mauer staut sein Wasser unterwegs auf einer Fläche von zehn Quadratkilometern an, um Gemeinden in der Karoo-Wüste zu versorgen.
Dass sich ausgerechnet hier, in einer der trockensten Gegenden Südafrikas, das als in der Liste der trockensten Länder der Welt einen stolzen 30. Platz hält, die passende Illustration für den Weltuntergang findet, ist weniger überraschend als der Umstand, dass sich ein so passendes Motiv offenbar seit Jahren nur hier auftreiben lässt. Längst ist der Nqweba Dam für die Klimakatastrophe, was das Mädchen in der roten Jacke für die deutsche Armut ist. Ein starkes Zeichen, das gar nicht oft genug gesendet werden kann, so lange nicht zu viele Informationen, Hinweise auf Daten oder Hintergründe darüber vermittelt werden, dass der hohe Wasserverbrauch das eigentliche Problem ist, nicht die zu geringen Lieferungen aus den Bergen.
Das trockene Staubecken in Südafrika, gelegen hinter eine schönen Kanu-Paddelstrecke im Camdeboo National Park und "a fantastic spot to visit for the day or a weekend", wie die dortigen Touristiker werben, hilft als ausgetrocknetes Schlammloch der ganzen Menschheit. Die FAZ und die "Tagesschau" (oben), Reuters, MSN, News.org, usnews.com, die Nasdaq, NTV, sie alle greifen automatisch zum Nqweba-Bild, wenn Dürre gezeigt werden muss. Manchmal geht es dann um die Weltbank, manchmal um das drohende Ende des Golfstroms, manchmal um innige Gebete für das unaufhaltsam austrocknende Utah (USA), manchmal auch um den heißen Juli in Kiew.
Der Zweck ist immer gut, die Absicht stets die beste und der Nqweba Dam seit der Ersterwähnung in Südafrika ein immer wieder unbesungener Held des Klimakampfes.
3 Kommentare:
Das eigentlich Gruselige dabei ist, dass es bei der Masse des mündigen Bürgers (bruhaha) so ankommt, wie es soll ... wenigstens unterschwellig: Da MUSS doch irgendetwas dran sein ...
Der Stausee 2021:
https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g317079-d15206340-Reviews-Nqweba_Dam-Graaff_Reinet_Eastern_Cape.html
(Gelächter)
Unter uns Hobbyfotografen: Wenn ich bis dahin führe, würde ich eine Drohne dabei haben.
Die wüstenheißen bzw. tropenfeuchten Klimawandelalbträume der Grünschnäbel werden nun doch noch Realität, denn unsere Wetterfrösche jubeln unisono, dass es nach coolem Herbstfeeling nun doch noch einen oder zwei Sommertage mit 30° geben könnte.
Ein Versagen der Erderwärmung konnte also gerade noch rechtzeitig vor der Schicksalswahl verhindert werden, um die bereits beschlossenen Energieverteuerungen zu rechtfertigen. Die Schrumpfkopfmichels glauben allen Ernstes daran, dass sie den gesamten Planeten retten, wenn sie ihre globalen 2% CO² gegen Ökostrom austauschen, der umweltschonend aus jeder Steckdose kommt. Just las ich, dass China allein so viel Dreck in die Atmosphäre bläst wie alle anderen zusammen. Und wir Geisteszwerge wollen das mit Fahrrad fahren ausgleichen?
Doch nicht etwa auf dem rustikalen Mao-Drahtesel, nein, heute muss es ein Pedelec, ein E-Bike sein, das einem die Mühen des selber strampelns abnimmt, damit auch Tattergreise sich wie Tour-de-France-Stars fühlen können.
Typischer kleinkarierter Piefke-Größenwahn mit Hightech-Krückenhilfe, der die riesige Welt mal wieder am deutschen Verwesen genesen lassen will, wie z.B. in Afghanistan, wo nach 20 Jahren Einsatz, Milliardenkosten und über 50 (freiwilligen) toten Soldaten nun doch wieder die Taliban ihren Mittelalterterror errichten werden, weil der Islam solch eine barbarische Option beinhaltet. Hier aber soll sowas zu uns gehören. Bereits hirntot, Michel, oder was?
Dass alles ist doch nur die Illusionsblasenschwäche von Schlaraffenland-Schildbürgern. Gebt darum jedem seine rote Zwangsjacke für den gemeinsamen Zombiekampf gegen die gesunde Normalität.
Der Mensch ist mal wieder außer Kontrolle, weil auch sein perversester Wille sein Himmelreich ist.
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