Donald Trump: Der Adler, das Nazi-Vieh

Beinahe hatte man ihn schon vergessen, Donald Trump, den Weltvernichter und Menschheitszerstörer, der sich nach dem versuchten Putsch vom Frühjahr zurückgezogen hat in ein Luxusresort, um neue Teufeleien auszubrüten. Mit Trump verschwand im Grunde die gesamte USA-Berichterstattung aus den deutschen Medien. Das mächtigste Land der Welt schien wie über Nacht völlig belanglos geworden zu sein, nachdem der Demiurg und "Milliardär" (Spiegel) das Weiße Haus verlassen hatte. Zahllose white house correspondents wurden arbeitslos, der "Spiegel" erscheint mit Nottitelbildern über Aliens und den alten weißen Mann im Allgemeinen und die EU hat mittlerweile selbst den Versuch aufgegeben, Viktor Orban und Boris Johnson als Trumpersatz für alle Unbilden der Neuzeit verantwortlich zu machen.

Retter in der Nachrichtennot

Gerade noch rechtzeitig ist Trump aber nun auch wieder da, wenigstens für eine Stichflammempörung, die sich aus seinem dreisten Versuch speist, seine Anhänger weiter auszubeuten. Die "Trump-Card", die für weltweite Medienaufregung sorgt, gilt dabei nicht in erster Linie wegen ihres noch rätselhaften Zwecks als perfider Trick des Ex-Präsidenten, in gewohnter Weise gegen den Weltfrieden zu hetzen, sondern wegen ihrer aufgeprägten Symbolik. Ein Adler breitet da die Flügel aus - ein Adler, der "verdächtig an den Reichsadler der Nazis erinnert", wie der sensible Briten umgehend herausgefunden haben. 

Totemtier der Nationalsozialisten

Typisch Trump. Kaum schimpfen Bürgerrechtler nicht mehr über die verheerenden Folgen seiner verfehlten Einwanderungspolitik, weil es nun Joe Biden ist, der sie keineswegs zu ändern beabsichtigt, nutzt der uneinsichtige Wahlverlierer von 2020 die Lücke, um anderweitig Zorn auf sich zu ziehen. Im Zeichen des Adlers, wie damals Hitler, denn Trump macht immer noch kein Geheimnis aus seiner Wesensart: Der Mann, der in seinen besten Tagen für den "Spiegel" die ganze Erde verschlang, der den dritten Weltkrieg plante, die Freiheitsstatue mit der falschen Hand enthauptete und sogar einen eigenen Newsletter in Deutschland gewidmet bekam, verbündet sich natürlich mit dem Totemtier der Nationalsozialisten.

Ein faschistischer Weißkopfseeadler

Ein symbolischer Akt, der wohl als Zeichen an alle Nazis weltweit zu verstehen ist, sich hinter neuen Adlerstandarte zu sammeln, die zwar nicht in die Richtung schaut wie der Reichsadler des Dritten Reiches, dafür aber auch keinen Eichenkranz mit Hakenkreuz in den Krallen trägt. Trumps Adler wirkt verglichen mit dem messerscharf rasierten und auf das Nötigste stilisierten der Nationalsozialisten etwas verschlampt und verludert, ein Hallodri im Federkleid, der dem Weißkopfseeadler aus dem Emblem der USA beinahe ein wenig zu gleichen scheint. Auch er hat neun Schwanzfedern, auch er hat den deutlich abgesetzten Kragen am Hals.

Doch bei Trump dürfte das Tarnung sein, der Ex-Präsident könnte eine Maus oder eine Biene auf sein Briefpapier drucken und es wäre nur ein Code für das Allerschlimmste. Wenigstens aber funktionieren die Reflexe der freien Presse noch, die auch solche üblen Tarnmanöver schnell durchschauen und die Wahrheit ans Licht bringen: der Adler ist ein Nazi-Vogel.  Jeder kann das sehen. Und jeder sollte gewarnt sein: Das Nest ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.