Donnerstag, 12. August 2021

Ausradieren: Das Unbehagen an der Vergangenheit

Kaiser Barbarossa wartet noch auf seine Umbenennung.

Volle 20 Jahre ging alles schief. Die britische Band British Sea Power machte Musik, sie veröffentlichte Platten, sie spielte Konzerte - und doch war das alles falsch, wie die Band jetzt spät, aber gerade noch rechtzeitig erkannt hat. "British Sea Power" war ein Fehler, von Anfang an, denn der Name steht für Nationalismus, Isolationalismus und britische Weltmacht. Er war auch eigentlich als Witz gemeint gewesen, damals, vor 20 Jahren. Heute aber sind die Zeiten nicht mehr die besten für Humor, schon gar nicht für den der finsteren Sorte. Gerade heute werden die ehemals legitimen Mittel der Satire von Rechtspopulisten missbraucht, um neue Schäfchen in ihre braune Herde einzugliedern.

Ein Hauch von Offshore-Energie

Wie zuvor schon Kekshersteller, Reiskocher und Raumfahrer mussten auch die Musiker von British Sea Power schweren Herzens Konsequenzen ziehen: Aus British Sea Power wurde mit dem Stichtag 9. August "Sea Power", ein auch ökologisch einwandfreier Name, der an fröhlich Grünstrom schaffende Offshore-Windanlagen und nimmermüde Gezeitenkraftwerke denken lässt, nicht an Britannia rules the waves und Sturmtruppen des Imperiums auf Nachwuchssuche im Gurkha-Dorf.

Nicht überall aber ist die Einsicht schon so weit, dass erkannt wird, dass es nicht darauf ankommt, was gemeint war. Sondern nur darauf, was wie falsch verstanden werden könnte. In Remscheid, eigentlich ein seit 70 Jahren durchdemokratisierter Kernort der alten Bundesrepublik, ist jetzt die Streichung des Namens Ernst-Moritz Arndt, den das örtliche Gymnasiums“ trägt, abgelehnt wurde. Ohwohl eine geheime Abstimmung an der Schule mit 16 zu zwei Stimmen befunden hatte, dass der Name des Dichters und Aufwieglers gegen Napoleon „nicht mehr tragbar ist", verschleppt der Stadtrat eine Umbenennung im Geist der neuen Zeit bereits seit 16 Jahren.

Hetzer gegen EU-Partner

Für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen, Lehrer und Eltern eine enorme Belastung. Arndt dichtete zwar gegen Fremdherrschaft, damit aber auch gegen die EU-Partner in Frankreich. Und er vermochte es nie, sich vom zu seinen Lebzeiten gesellschaftlich konsensfähigen Judenhass freizumachen. Arndt hetzte vielmehr gegen Fremde, er propagierte Rassereinheit und zweifelte den Wert von Diversität an. 

Die Nationalsozialisten entdecken in Arndt einen der ihren, sie waren es auch, die der Remscheider Schule 1937 ihren Namen verpassten. Den aktuellen "Wandel des Geschichts- und Gesellschaftsbildes", wie der ebenfalls unter dem Dichternamen leidenden Schulleiter als Grund für den Wunsch nach einer Umbenennung anführt, konnten Hitler und seine "Spießgesellen" (Tagesspiegel) damals noch nicht ahnen. Auch die Umbennung der Dixie Chicks in "Chicks" - das "Dixie" erinnerte ebenso wie das "Antebellum" im Bandnamen von Lady Antebellum an die alten Südstaaten - im Zuge der black lives matters Aufstände lag damals noch weit in der Zukunft. 

Der Geschmack des Südens

Dann wurde aus dem Keks Negrita wird der Keks Chokita, aus der Waffel "Afrika" wurde "Perpetum" und Pepsico beerdigte seine Marke "Aunt Jemima", die einer sympathischen schwarzen Frau für Frühstückspfannkuchen und Sirup geworben hatte. Das schmeckt scharf nach gutem alten Süden, nach "Vom Winde verweht" und Scarlett O’Hara, die Ashley Wilkes liebt, aber von Sklavenblut lebt. Die Vergangenheit fühlt sich falsch an, unangenehm, ein Schuh, der nicht mehr der aktuellen Mode entspricht. Zu klein ist er und zu groß zugleich, das Laufen ist unangenehm in so ein Paar Arndts, die  ganze Persönlichkeiten weit über die ursprüngliche Intention ihrer Kunst hinaus mittransportieren.

So lange nicht alle Straßen und Plätze, alle Schulen, Kindergärten und Handelsmarken von einer Weltnamensfindungskommission politisch sauber geprüft und in allen Zweifelsfällen ein Neuanfang eingeleitet wurde, wird das Unbehagen an einer Vergangenheit bleiben, die heute noch mit großen Denkmalbauten Idole feiert wie den früheren deutschen Kaiser Friedrich I., genannt "Barbarossa". Obwohl der ehemalige Herrscher sowohl Polen als auch Italien mehrfach mit Krieg überzog, sogar den heutigen Nato-Partner Türkei überfiel und Hitler später seinen Überfall auf die friedliebende Sowjetunion  mit dem Namen des Imperators schmückte, wartet eine Umbenennungsdiskussion um das 1896 eingeweihte Kyffhäuserdenkmal immer noch auf ihren Beginn. 


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zum Glück ist Cancel-Culture nur ein neorechtes Schlagwort und eine Verschwörungsmythologie und die benennen sich alle völlig freiwillig um, wie auch die Band betont, alles ohne Druck und aus ehrlich gefühlter Einsicht.

Up next: Die Umbenennung der Fatih-Moscheen, benannt nach dem Beinamen des kolonialistischen Eroberers und Schlächters Mehmed II.
Nur Spaß!

Ratzefummel hat gesagt…

Während die massenweise importierten PoC einerseits aus jeder Werbung verschwinden sollen, weil das diskriminierend oder rassistisch sein soll, tauchen sie darin zugleich vermehrt auf.

Nach Verbannung des alten süßen Schoko-Negerkusses und herbei Jubelei des neuen oft bitterbösen echten darf ich inzwischen auch das eingenässte Buntbaby mit seinem farbigen Dad in der TV-Windelwerbung bewundern. Ein gelungenes Integrationsprodukt, das dieselben Alltagssorgen und Prioritäten wie weiße Eltern zu haben scheint. Weltoffen bleibt dagegen die Frage nach der Muttifarbe, obwohl der etwas hellere Bräune des Nachwuchses auf eine hiesige Blonduschi schließen lässt.

So sendet man unterschwellig die neue Weltordnung von schwarzer Mann schwängert weiße Frau.

Das Mulattenimperium hält Einzug und reinweiße Haut und Kultur wird verteufelt. Von ideologisch verwirrten Hassirren, die gleich einem grenzdebilen Don Quichotte gegen halluzinierte Naziwindmühlenfeinde kämpfen.

Egal, denn jeder, der sich noch in einst saubere deutsche Städte traut, der wird sie schnell zahlreich finden, die verdreckten Ghettos der goldwerten Importfachkräfte. Und auch fast jedes Kaff prahlt mit seiner vielfältig bunten Weltoffenheit durch voll alimentierte Bereicherer-Großfamilienclans. Ein erneut gleichgeschaltetes Dummvolk rennt blind in sein Größenwahn-Verderben und träumt vom Regenbogen-Endsiegparadies. Weltmeister der Herzen, aber ohne Hirn.

Wer Orient und Afrika durch Einladung retten will, rettet weder Orient noch Afrika, sondern bekommt Orient und Afrika ins Haus.

Das aber übersteigt den geistigen Horizont der IQ100-Mittelmaßpiefkes bei Weitem. Der reicht angeblich zur Mülltrennung, was ich angesichts des vielen Durcheinanderdrecks aber bezweifle. Ich tippe also eher auf kollektive 70, der Grenze zum Schwachsinn.

Ganz schlimm, diese alte Sauberkeit, ganz schlimm rassistisch. Warum?

Weil viele Neubürger die nicht in ihrem goldwerten Genprogramm haben, müssen auch wir zukünftig im Abfall leben, um niemandes traditionelle Urzeitgefühle zu verletzen. Das Gemeinsam zählt, und sei es in der globalen Jauchegrube.

Eine Seidenkrawatte macht aus einem grobschlächtigen Nacktaffen nämlich nicht automatisch einen edlen Menschen, auch wenn viele diese Primaten-Vergangenheit aus Unbehagen über ihre recht kümmerliche Zivilisation gerne vertuschen möchten.

Was nützt z.B. ein hehres elementares Grundrechtegesetz, wenn jede vom Pöbel auf den Thron gejubelte Mutti-Matrone die mit Hilfe ihres Eunuchen-Hofstaates nach Lust und Laune außer Kraft setzen kann? Ausradieren als Heilmittel? Keine so neue Idee im Michelreich.

Gerwahnistan, quo vadis?

Anonym hat gesagt…

der Widerstand kommt von den Frauen : guckst du Berlin :

-----------------------------------------------------
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/mittagsmagazin/videos/serie-weichenstellung-grundschule-3-ard-mittagsmagazin-video-100.html


"der August wird mal Chef oder Arzt " denkt die neurotisch - akademische Angestellte -


"warum sie sich für die Maurergrundschule entschieden hat ?" will die ganz liebe Offstimme wissen


"ach ich weiß nüsch - hab nüsch drüber nachgedacht"


(Mutter und Kind jubeln - der Kelch ist an ihnen vorbeigegangen - der August muss nicht mit Mechmett Ali ( guda Junge ) und Rämo-Rambo in die Grundschule .


ach wie war das alles schön - Berlin so kunterbunt - aber jetzt - das blonde Baldchefkind soll die besten Chefbedingungen vorfinden - gewaltfreie Kinder in einer gewaltfreien Umwelt - achtsame Liebmuttis mit HSA .


wir fragen eine Expertin - Frau Dr. Martina Weissbrand vom Integrationsforum :"so wie bisher geht es nicht weiter - deutsche Kinder gehören dem Staat -Privatschulen für jüdische Kinder - ja - das ginge schon - aber
deutsche Integrationsverweigerer sind eigentlich ... " ( Frau Weissbrand stockt . "ich sag das jetzt lieber nicht " )


"wir alle hier lebe in gleiche Stadt , isch wisse ganz genau warum wolle in deutsche Brivatschule " Ali Achtsam aus Berlin ist enttäuscht - der August wird niemals die hochbegabten Kinder aus der Nachbarschaft kennenlernen .


kritisch begleitet die achtsam -liebe Offstimme das protofaschistische Geschehen .


"du müsse geben deine Kind in bunte Achtsamschule für bunte Kinder aus viele bunte Länder" ( dieser Teil wurde vom Zettdéeff herausgeschnitten .


"also ... die Leute vom rbb entscheiden sich doch auch für deutsche Privatschulen ..." ( vom rbb entfernt )


und weiter : " ich habe keine Vorurteile - ich war 3x in Israel und habe in DD ein Bomberharris do it again -Schild hochgehalten - aber meinen blonden , blauäugigen Chefarztaugust gebe ich NICHT in den türkisch - arabischen Folterkindergarten" ( herausgeschnitten ) .


DU MÜSSE GEBEN deutsche Kind in Buntkindergarten "" regt sich die Nachbarin ausm Lieber NON auf .


ach ja . Berlin ist so scheiße - aber noch beschissener sind deine Journalisten .



Anonym hat gesagt…

https://twitter.com/Watch_Greens/status/1425817875013521413?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1425817875013521413%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.tichyseinblick.de%2Fdaili-es-sentials%2Fzoschnik-gruenen-funktionaer-bedroht-journalistin%2F

Anonym hat gesagt…

@Anonym1: Fatih geht aber auch gar nicht, das heißt heute Elter 1.

Weia, ist der schlecht.

Anonym hat gesagt…

Dummsama 12. August 2021 at 12:20

Die CDU wird bald ganz andere Probleme haben. 3 – 4 Millionen Afghanen machen sich auf den Weg nach Germonny.
Gefängnisse werden geöffnet in den „Befreiten “ Gebieten. Denkt man in der CDU die befreiten Afghanen -Kriminellen wollen sich in Zukunft Gliedmaßen abhacken lassen. Da gibt es doch 1 Land auf der Erde, ein Schlaraffenland, ohne nennenswerte Bestrafung für kriminelle Neubürger und alle Looser der Welt. Es heißt Germonney. -----
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Woran erkennt man einen loser? Er schreibt das mit Doppel-o - und jetzt nicht mit (((Franz Loeser))) verwechseln - dem Erfinder des rationellen Lesens - mehr scheinen als sein ...