Immer zu zu: Erst regnet es zu wenig, dann regnet es zu viel. |
So trockene Sommer hatten wir seit dem Jahr 0 nicht", fassten die Experten noch vor kurzen zusammen, wohin die Reise geht. Seit den Zeiten von Jesu, Kaiser Augustus und den Germanen, die damals noch "in Buchenwäldern hausten" habe es in Deutschland nicht so viel Trockenheit gegeben wie in den vergangenen fünf Jahren, hatte auch eine internationale Studie herausgefunden, die im Fachblatt „Nature Geoscience“ veröffentlicht worden war. Die Sommerdürren, die Europa seit 2015 erlebt, waren schlimmer, länger und trockener als alle, die es in den "2.100 Jahren" (wetter.de) zuvor gegeben hatte. Wahrlich, wer heute lebt, erlebt historische Zeiten wie sie noch nie dagewesen sind.
Vertrocknete Vernässungen
Mussten vor zehn Jahren noch verzweifelt gegen Vernässungen gekämpft werden, folgten anschließend Sommer voller Trockenheit. Jahr für Jahr bestätigte sich die Aussage der Wissenschaft, dass die Winter immerfeuchter und die Sommer immer heißer werden würden, je weiter der Klimawandel voranschreite. Wie zur Erinnerung an die Verantwortung des Menschen folgten jeweils auf "knackige Hitzewellen", wie sie der populäre Meteorologe Dominik Jung nennt, Phasen ausgedehnter Dürre. Deutschland im Trockenstress: Stadtbäume müssen mit Wässerungssäcken am Leben gehalten werden. Wiesen dörren aus, Hausbesitzern wird verboten, ihre Vorgärten zu wässern.
Seit 2012 steht fest, dass die Sommer hierzulande immer trockener werden. Das liegt an "Wetterlagen, die sich durch den Klimawandel verändern, deshalb regnet es generell immer weniger, allerdings manchmal auch mehr. Einige Regionen sind zudem stärker betroffen als andere, andere wiederum leiden unter Trockenperioden, die teils deutlich verregnet sind. Auf den Winterwetterwahnsinn folgen gemäß der Klimaszenarien mit ihrer Tendenz zu höheren Temperaturen Flutkatastrophen mit Starkregenereignissen, die abgelöst werden von ausgedehnten von längeren Trockenphasen, die nach Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes "vor allem im Sommer zunehmen", weil sich die "Niederschläge dieser Jahreszeit zum Winter hin verschieben".
Geflutete Dürregebiete
So war es in den Jahren 2018 um 25 Prozent zu trocken und 2019 noch einmal um sieben Prozent trockener als im langjährigen Mittel. Im Corona-Sommer 2020, den die meisten Deutschen daheim verbrachten, fiel dann um zehn Prozent zu wenig Regen, gemessen am Mittel der Jahre zwischen 1961 und 1990. Das Soll von 789 Litern pro Quadratmeter wurde mit 705 Litern deutlich verpasst - doch 2021 lag zur Jahresmitte mit 395 Litern bereits auf Kurs, den Wetterplan deutlich überzuerfüllen. Schuld daran war auch ein Juni, der ein Viertel mehr Niederschlag brachte, als er hätte haben dürfen. "Der Juni 2021 war der 25.-feuchteste Juni in Deutschland seit 1901 und der 29.-feuchteste seit 1881", rechnet der Deutsche Wetterdienst vor.
Und nun dieser Juli, eine menschengemachte Katastrophe, deren schierer Wucht selbst der kommende Bundeskanzler Armin Laschet nicht mehr im Wege stehen will. „Der Klimawandel entsteht ja nicht in einem Bundesland, sondern weltweit", hat Laschet mit Blick auf die braunen Fluten analysiert, die Nordrhein-Westfalen verheeren. Man brauche jetzt "mehr Dynamik", denn "die zunehmenden Starkregen- und Hitzeereignisse" seien mit dem Klimawandel verbunden.
Mit Dynamik gegen die Natur
Noch gibt es keine umfassenden Daten, aber es gibt die erschütternden Bilder aus den Katastrophengebieten, die das "Nebeneinander von Trockenheit und Starkregen", das der Deutsche Wetterdienst schon länger beklagt, eindrucksvoll illustrieren. Überschwemmte Straßen, verzweifelte Menschen, weggespülte Autos, Schlammlawinen. Als wolle die Natur das im Frühjahr angesammelte Niederschlagsdefizit ohne Rücksicht auf Verluste aufholen - mit 175 Litern pro Quadratmeter fielen nur 93 Prozent der vorgeschriebenen Menge von 185 Litern - pladdert es vom Himmel, als hätten nicht wissenschaftliche Untersuchungen von Baumringen ergeben, dass die Dürresommer in Europa bereits seit zwei Jahrtausenden allmählich immer häufiger werden.
Eine Quittung für das umweltfeindliche Treiben von mehr als 80 Generationen, die nie Rücksicht darauf nahmen, so nachhaltig und wertschätzend zu wirtschaften, dass die natürlichen Bodenwasservorräte auch noch für die heute lebenden Menschen ausreichen. Statt den nötigen radikalen Lebenswandel einzuleiten, der nicht nur Arbeitsplätze geschafft und sich auf lange Sicht wirtschaftlich gelohnt hätte, führten sie Kriege, sie holzen ganz Mitteleuropa ab und begradigten die Flüsse, um direkt an die Ufer Häuser zu bauen.
Schmerzhafte Erinnerungen
"Wir" (SZ) müssen nun tausende und abertausende Milliarden investieren, um Billionen an Folgeschäden durch Sturm, Flut und Dürre zu reparieren. Denn nur kurzfristig wird in den Flutgebieten im Westen Deutschlands nun zwar Bodenwasservorrat aufgefüllt wird und das bestehende Defizit bei der Bodenfeuchte ausgeglichen. Langfristig aber werden Trockenstressund Hochwasser immer wieder in weite Teile Deutschlands zurückkehren und - siehe Karte - gerade den Westen, den Norden, den Süden und den Osten schmerzhaft daran erinnern, dass zu trockene Sommer auch zu nass und zu nasse Sommer nie ein Ausgleich für zu trockene sind.
5 Kommentare:
in einer perfekten Welt würde der preußische König Sepp II. seine friday-Untertanen aufs Feld prügeln und einen Knick bauen lassen ("sind so schwere Steine , ich hab Durst ,ich muss mein insta checken " ) - harte Arbeit auf deutscher Scholle. Knick bauen , schwere Grassoden schleppen ; Rückbau der sinnlos -sozialistischen "Landschaftsplanung" . Übernachtet wird in der Dackelgarage ; Wecken um 4°°, Frühsport , Abhärtung , frühkindlich-militärische Ausbildung , danach wieder Einsatz in den seppschen Gärten . Fräulein Neugebauer wird mit dem strammen Hans aus der Genpoolforschung ( Forschungszentrum Dr. Sepp, Tiergartenstraße 4 ) verbändelt ; 9 Monate später schenkt das Fräulein dem König neue blonde Soldaten , 2 m groß.
zwischenzeitlich : Eicheln sammeln , keimen lassen-Setzlinge pflegen , dann den königlichen Knick bepflanzen .
Wenn eine Priesterkaste von Untergangsprophezeiungen lebt, ist alles ein Zeichen des Untergangs. Funktioniert seit ein paar tausend Jahren.
Wer zur Profitmaximierung ständig massiv an der Natur herum pfuscht, der sollte sich über Folgeschäden seiner gierigen Aktivitäten dann nicht erregen. So ein Fachwerkdorf idyllisch auf einer Landzunge in einer zwischen Hügeln meditativ dahin gleitenden Flussschleife gelegen mag ja eine Augenweide sein, doch wohin soll eine Flutwelle ausweichen, falls ein stabiles Tief dann mal viel Niederschlag bringt? Die Menschen sind eher Glaubende als Wissende, denn sie hoffen, das auf wundersame Weise alles gut gehen wird, obwohl sie ahnen, dass sie wie auf dem Präsentierteller sitzen.
Wer in quasi Poldern siedelt und dort munter neues Bauland ausweist, das weitere lokale Sickerflächen versiegelt und die alte Kanalisation an ihre Kapazitätsgrenze bringt, so einer sollte dann nicht staunen, falls alles auch im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runter geht.
Wer kennt sie nicht, diese in enge Betonkorsette eingezwängten Stadt- und Dorfbäche, bei Sonnenschein oft nur Rinnsale, bei viel Regen jedoch zu tosenden Sturzbächen anschwellend, die sogar ganze Häuser wegzureißen vermögen.
Gab es nicht bereits genug solcher Vorfälle?
Und dann wundern Anrainer sich erneut über vollgelaufene Keller? Und die klüger siedelnde Versichertengemeinschaft soll für deren zerstörte Infrastruktur dann bezahlen. Vor einem irgendwo vernichtend zuschlagenden Orkan oder Tornado kann man sich kaum schützen, gegen Fluten aber schon, denn das beginnt mit der klugen Wahl des Wohnortes. Wasser wird immer zum tiefsten geologischen Punkt streben und kommt durch jede Ritze. Wer dort ist, wird unweigerlich baden gehen.
Es heißt schließlich nicht umsonst: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
Scheint sich aber noch nicht überall herumgesprochen zu haben. Da können Schlamm- und Gerölllawinen ganze Straßenzüge verwüstet haben und was machen die Leute? Bingo! Erst jammern, dann aufräumen und putzen und anschließend genau dort weitermachen ... bis zum nächsten Inferno.
Denen ist, Klimaextreme hin oder her, nicht zu helfen. Das nächste Mal wird schon nix Schlimmes passieren. Es geschieht aber erneut Schlimmes oder gar Schlimmeres, denn der Verlust von Hab und Gut ist eines, der Verlust eines Menschen etwas ganz anderes.
Wer lässt sein Kinder da wohnen, wo der nächste Regenguss sie ertrinken lassen kann? Ist der Zugewinn von ein paar Ha Ackerland durch vernichtete Polder diese Opfer wert? Das muss diese ansonsten sehr auf Sicherheit bedachte Gesellschaft sich ehrlich beantworten.
dumme Menschen sollten überhaupt nicht zu den Wohnenden gehören sondern in den seppschen Gärten arbeiten wie es dem Herrgott gefällt
"Der Weltuntergang ist Erntezeit für Pfaffen und Kneipiers." Nachzulesen in "Operation Sodom", von Jerzy Jurandot.
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