In der Nachhut kämpft sich noch, die Delta-Variante. Aber im Grunde genommen ist das Interesse erlahmt. Selbst der Ängstlichste verweigerte die Maske, wenn in seiner 100.000-Einwohner-Stadt nur noch null Neuinfektionen am Tag notiert werden. Selbst in "Tagesschau" und "Heute" rutscht die globale Lage von nationaler Tragweite immer weiter nach hinten.
Schon rangiert sie hinterm Regenbogen, hinter den Fußballschlachten der deutschen "Mannschaft" und hinter dem aktuellen Ostfeldzug ohnehin. Selbst der Bundeswarnbeauftragte Karl Lauterbach, der das allergrößte Interesse hat, die Leiden der Pandemie bis zum Wahltag im Herbst zu verlängern, um anschließend als Bundesgesundheitsminister ins neue Kabinett einzuziehen, beugte sich in einem schwachen Moment den Realitäten: "Ich glaube, die große Zeit der Pandemie ist vorbei", sagte Lauterbach bereits Mitte Mai, ein wenig traurig, ein wenig trüb.
Delta, das frühere Indien
Hoffnung für Deutschlands Corona-Erklärer Nummer 1 kam dann aus Delta, einem Staat, der frühen als "Indien" bekannt war. Knapp hinter dem Druckpunkt der erfolgreichen Bundesnotbremse griff die neue Untergangsdrohung. Lauterbach bekam wieder Talkshow-Einladungen. Beunruhigt ließen die Führer des freien Europa ab von ihrer G7-Gewohnheit, sich ohne Maske und ohne Abstand zu begegnen wie beim CDU-Parteitag. Man trugt demonstrativ wieder Mundschutz, wenn auch nicht immer nahverkehrstauglich: Bunt gemischt präsentierten die Staatschefs und Ministerpräsidenten FFP2-Masken mit individuellen nationalistischen Aufdrucken, selbstgenähte Notvermummungen und medizinische Masken, die bei Bundesbahn bußgeldpflichtig sind.
Ein Signal an die Welt, der Schrecken ist vorbei, die große Krise vorüber. Trotz noch bestehender Einreiseverbote ist Ursula von der Leyen unterwegs mit der großen Rettungsgeldschütte, um denen, die gaben, einen Teil zurückzubringen, und denen, die immer brauchen können, großzügige Geschenke zu machen. Die "gütige Gabenbringerin aus Brüssel" (FAZ) hat es wirklich geschafft, die von den einen gefürchtete, von den anderen ersehnte Schuldenunion zu einer Realität werden zu lassen, die nicht mehr weggehen wird.
Aus den Ruinen der Seuche
Europas Hamilton-Moment, wie ihn der deutsche Finanzminister Olaf Scholz begeistert genannt hat, verspricht eine Auferstehung des Kontinents aus den Ruinen der Seuche in neuer Form: Wo vorher ein Staatenbund war, der sich selbst bei relativ überschaubar schwierigen Vorgängen wie dem ungarischen Regenbogen-Komplex nicht auf eine gemeinsame Sichtweise einigen kann, soll in Bälde ein Bundesstaat sein, ohne gemeinsame Sprache, ohne gemeinsame Öffentlichkeit, ohne allgemein genutzte Medien, überall wählbare Parteien, ein demokratisch gewähltes Parlament und gemeinsame Werte. Aber unauflöslich zusammengeschnallt von der gemeinsamen Schuldenlast und gemeinsamen Feinden, die die innere Identifikation ersetzen durch die alte Tradition des gemeinsamen Feindbildes.
Wenn gerade mal 16 von 27 EU-Staaten waren bereit, ein deutliches Zeichen gegen Viktor Orban zu setzen und den von Angela Merkel und Emmanuel Macron verfassten gemeinsamen Protestbrief nach Budapest zu unterzeichnen, dann ist das noch peinlicher als die zwei gemeinsamen Positionen der Europäischen Union zu Venezuela. Dass die Unterzeichnerstaaten trotzdem beschlossen, ihr Schreiben abzuschicken, zeigt, dass sie viel mehr von der laveden Gemeinschaft der Fördermitteljäger gar nicht erhoffen. Geld und gute Worte und schnelles Vergessen zu den Umständen des europäischen Impfdesasters, das tausende Menschen das Leben gekostet hat, mittlerweile aber weit genug vergessen wurde, um als wahrer Triumph europäischen Zusammenhalts ausgegeben werden zu können.
Frech kommt weiter
Frech kommt weiter, das ist das Grundgesetz des europäischen Mikadospiels. Die EU hat es geschafft, den anfänglichen Vier-Wochen-Vorsprung Großbritanniens bei den Corona-Impfungen binnen eines halbes Jahres nicht nur um nicht einen einzigen Tag einzuholen, sondern auf zweieinhalb Monate zurückzufallen. Aber Berlin und Brüssel können sich darauf verlassen: Kein Faktenchecker, kein eifernder Volksverpetzer, keine "Tagesschau"-Wahrheitsredaktion wird je am Selbstbewusstsein rühren, mit dem die EU sich selbst längst verziehen und sich zum wahren Corona-Besieger ernannt hat.
Es geht ja weiter, es ist ja nicht vorüber, wenn es vorbei ist. Schon hat die Bundesregierung vorgesorgt und den Bundestag versteckt im Gewand des Stiftungsrechts Möglichkeiten schaffen lassen, auch ohne die Notstandsgesetze aus der pandemischen Lage von nationaler Bedeutung weiter durchregieren zu können. Die "Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit, der Freiheit der Person, der Freizügigkeit und der Unverletzlichkeit der Wohnung stehen nun dauerhaft unter Infektionsvorbehalt, künftig sogar, ohne dass es einen fluiden Maßstab gibt wie den R-Wert, die Inzidenz oder die Fantasiebelegung der Intensivbetten.
Hoffnung auf die vierte Welle
Ungnade vor Recht, denn selbstverständlich wird es „eine vierte Welle geben“, wie Karl Lauterbach schon angekündigt hat. Der SPD-Mann mit der Sehnsucht, es mit Hilfe von Furcht, Angst und Verunsicherung doch noch in ein Ministeramt zu schaffen, hatte bis Mitte Mai ein Bedeutungshoch erreicht, die ihn berechtigte, alles zu erklären: Warum alle Inder sterben und warum sie dann doch nicht gestorben sind, weswegen die Bundesnotbremse sein musste, viel zu spät kam und alle rettete. Weshalb so "viele Kinder jetzt ihre Eltern verlieren" (Lauterbach) und mit einem "baldigen Abflauen diesmal nicht zu rechnen" sei, obwohl die Zahlen der Erkrankten in den Staaten mit funktionierender Impfstrategie etwas ganz anderes sagten.
Nie, nicht einmal in den 18 Monaten der Pandemie, ist es irgendwo um Erkrankte gegangen. Bis heute weiß niemand, zumindest nicht offiziell, wie hoch der ungefähre Anteil der Infizierten ist, die gar nicht, nur sehr leicht, etwas schwer, schwer oder sehr schwer an Covid-19 erkranken. Etwa 2,4 Prozent der Infizierten sterben, zumindest in Deutschland, weltweit ist die Todesrate mit 2,16 Prozent niedriger, im Delta-Todesgebiet Indien ist sie mit etwa 1,3 Prozent nur knapp über halb so hoch wie hierzulande. Zahlen und Daten aber über die Schwere der Symptome bei den etwa 96 bis 98 Prozent der Überlebenden, über die Dauer der Bettlägerigkeit der nicht in Krankenhäuser eingelieferten Patienten und der nicht Beatmeten gibt es nicht, auch Karl Lauterbach hat sich zu diesem Punkt noch nie geäußert.
Vermutlich einfach vergessen, nun aber ganz günstig: Dass die "Delta"-Mutante für höhere Infektionszahlen sorgt, lässt sich so dunkel raunende als nächste Vernichtungsstufe der Viruspandemie verkünden. Dass die Zahl schwerer Fälle offenkundig trotz steigender Infektionszahlen auf einem sehr niedrigen Niveau verharrt, muss sich der Neugierige aus den Todeszahlen der Johns-Hopkins-Statistik zusammenpuzzeln.
5 Kommentare:
Das wahre Delta des Schreckens lauert woanders.
Es war nämlich mal wieder so weit im besten aller Willkommensschlands: EINMANN stach mitten in Würzburg mit einem Messer von der Größe einer Machete auf eine Frau ein und tötete und verletzte anschließend noch etliche Passanten, die dem Opfer zu Hilfe eilten.
Sofort ging unsere neunmalkluge Freund- und Helferpolizei davon aus, dass es sich um keinen Terroranschlag und keinen Amoklauf handelte. Die politisch korrekte Hellsicht unseres Staatssschutzes ist bei solchen blutigen Attacken wirklich bemerkenswert.
Es sollen zuerst also "nur" private Gründe dieses Schlächters mit den dann auch immer typischen psychischen Problemen erklärt werden, ohne dessen echte Motivation anzudeuten. Plötzlich klarer wurde diese mörderisch Aushandlung der Rechthaberei, als man erfuhr, dass es sich um einen goldwerten Fachkraftneubürger mit Migrationshintergrund handelt. Typen, die ihr weiblichen Partner gerne umbringen, wenn die nicht mehr im Sinne des Islam spuren und sich jeden Schritt vorschreiben lassen. Solche Gemetzel nennen die dann ihre gekränkte Ehre wieder herstellen. Echte Barbarenrituale also.
Schöne neue Buntheitswelt. Sehr grün mit viel blutrot darin.
Egal, denn die schwarmintelligente Michelmehrheit will es ja genau so!
Wie man auf diversen Videos erkennen kann, trug dieser messernde PoC vorschriftsmäßig eine Mund-Nasen-Maske. Das war also einer, der sorgfältig darauf achtete, niemanden mit dem tödlichen Covid-Virus zu infizieren. Der Buntespräsi sollte ihm dafür einen Orden verleihen und das abgelehnte Asyl in lebenslanges Alimentierungsrecht umwandeln. Nur so können wir unserer geschichtlichen Verantwortung gerecht werden und uns als Bessermenschen aufblasen.
Die Kommissionschefin fand freundliche Worte für die deutschen Absichten. Mehr als die Hälfte der Mittel investiere Berlin in die Digitalisierung. „Damit liegt Deutschland europaweit an der Spitze.“
Nicht an der Spitze der Digitalisierung wohlgemerkt, aber an der Spitze der Geldverbrennung unter diesem Label. Straight up to the top! Ist doch auch schön.
Der anfänglich vertuschende Multikultinebel lichtet sich nun doch langsam.
Dieser aggressive Spontankiller kam aus Somalia, war polizeibekannt und wurde zuvor bereits püschologisch behandelt.
Das erklärt aber nicht, warum eine solch irre Zeitbombe trotz angelehntem Asyl frei herum laufen darf.
Vermutlich muss der jetzt hier in unseren Luxusgefängnissen auf Steuerzahlerkosten weiter verhätschelt werden, denn eine Anklage samt Verfahren und Urteil scheint sicher. Vielleicht bekommt der aber sogar müllernde Umstände wegen geistiger Unreife und darf bei geglaubter Therapiezusage sogar Freigänger bleiben.
Nach dem üblichen Betroffenheitsgesülze der für solche Importe Verantwortlichen wird das schon morgen niemanden mehr interessieren, denn garantiert wurde längst wieder irgend ein Rechter mit einen Luftgewehr gesichtet, den es dann rächzzstaatlich zu eliminieren gilt.
Deutsche Gutmenschlichkeit in ihrer buntesten Abartigkeit.
Das geld ist kaputt,und die Wirtschaft auch seid 20008 Luftgeld und Luftwirtschaft. Ich denke im spät Herbst geht es mit dem Corona Zauber weiter, labern jetzt schon von auffrischimpfung und...
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