Montag, 8. Februar 2021

Kaltes Comeback: Widerspenstiger Winter

Hartnäckiger Gegner: General Winter greift immer wieder unerwartet an.

Ein Land stöhnt über Schnee, Eis, Kälte mitten im Klimawandelwinter, der eigentlich längst hätte ein Sommer sein sollen. Wo bleibt denn die versprochene Hitze, ätzen Skeptiker. Das sei also der "Winter ohne Schnee", den die Experten vorhergesagt hatten, nörgeln Kleingeister, die das große Bild vom "Weißen Riesen" (Bild) nicht sehen können.

Doch natürlich hat die Klimawissenschaft längst eine Antwort auf die nicht müde werdenden Vorwürfe, der Klimawandel sei, in dieser Form durchgeführt, ein Witz, und nicht einmal ein guter. Musste vor Jahren noch das wegen des Klimawandels schmelzende Arktiseis dafür einstehen, dass in "hiesigen Breiten kalte Winter eher wahrscheinlich“
sind, hat die Klimawissenschaft nicht nur ein Fahrenheit Unser gebetet, sondern in der neuen Eiszeit einen neuen Schuldigen gefunden.


 

Seit ihrer Erfindung Anfang der 2000er Jahre dient die Nordatlantische Oszillation als Retter aus dem Widerspruch zwischen steigender Klimahitze und dennoch immer wieder ausbrechenden Winterperioden. Letztlich alles "Anzeichen für den Klimawandel, die nicht mehr zu übersehen" seien, wie der weltbeste Klimadynamiker Mojib Latif schon der Herbst 2006 verriet, als der Herbst viel zu warm war und der milde Winter alle Rekorde brach. "Das sind alles Anzeichen für eine globale Erwärmung", legte Latif damals fest. Bald werde es in Deutschland überhaupt keinen Schnee mehr geben, denn eine Erhöhung der Tagestemperaturen auf 50 Grad sei kaum mehr aufzuhalten.

Der Trend war dann aber nicht Latifs friend. Widerspenstige Winter stellten sich quer, kaltes Weiß fiel auf den Scheiß, wie die schweizerische Rockkapelle Die Aeronauten trefflich dichtete. Die Nordatlantische Oszillation, bis dahin kaum jemals außerhalb geschlossener Forscherkreise erwähnt, eilte dann aber herbei, eine Brücke zwischen den Widersprüchen zu bauen: Erwärmung führt zu Kälte, jeder Kühlschrankbesitzer kennt das. Hinten kommt es warm raus, damit vorn kalt wird. Und die Transatlantische Oszillation ist dasselbe, nur umgekehrt.Seit das Wissensmagazin Scinexx den Fachbegriff vor sieben Jahren in die ratlose Medienrunde warf, wächst die Begeisterung von Wetterwissenschaftlern und Klimaerklärern bei den Qualitätsmedien für den Spezialbegriff, der sich in langen Aufsätzen hervorragend erläutern lässt.

Sobald es schneit, ist es nicht mehr der Mensch, der Klima und Wetter steuert, sondern eine mehr oder weniger geheimnisvolle "atmosphärische Schwingung" (Das Wetter), die je nach Erklärungsbedarf  "zwischen Nord und Süd, zwischen Ost und West, mit Zyklen, die Jahre, Monate oder Wochen dauern können" für klare Verhältnisse bei der Wetterbegründung sorgt. Ist es kalt, ist dafür nun die zunehmende Wärme verantwortlich. Und bleibt es warm sowieso.

Getreu dem Satz des Klimaforschers Victor Hugo, wonach nichts mächtiger ist als eine Idee, deren Zeit gekommen ist, rockt der Druckunterschied zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch seitdem die Winterschlacht. Da kollabieren Polarwirbel, Gletscher wachsen vor lauter Wärme und der Nordatlantik ist so heiß wie zuletzt vor 3.000 Jahren Weshalb "der Winter noch richtig kalt werden könnte", wie der Berliner "Tagesspiegel" aus dem sich ankündigenden Schneechaos kabelt. 

Erst Corona, dann die menschenverachtenden Menschenversuche der Russen mit Sputnik V, dann das europäische Impfdebakel, die britische Mutaante - und nun ist "Anfang Januar der Polarwirbel über der Arktis zusammengebrochen" (Tagesspiegel). Ein Extremereignis, das längerfristige Folgen haben könnte, wie ein Jan Kixmüller, seines Zeichen ausgebildeter Politikwissenchaftler und daher berufen, über das Klima als politisches Phänomen zu berichten. 

Die Kernfrage dieser Tage, da 83 im Wohnzimmer eingesperrte Maskenträger nichts mehr hören wollen von der Pandemie, der Kanzlerin, dem Impfnotstand und den pfiffigen Ideen der Friseure, die jetzt bei Youtube Haareschneiden, ist natürlich, was dieser Winter für unser Wetter bedeutet. "Es friert, und wir müssen mit Schnee rechnen", sagen die Wettermäuschen. Fachmänner, es sind immer Männer, denn die Wetterkunde ist ein schamanisches Fach, ergänzen mit Hinweisen zu einem großen Pool an kalter Luft, der sich in Nordosteuropa gebildet hat, bis nach Sibirien reicht und "sich sehr hartnäckig erhält".

Womöglich ein Manöver des Kreml,  die wegen der Verhaftung von Alexei Nawalny zornigen Volksmassen mit einer Kältepeitsche, geschwungen von Putins общая зима General Winter vom Demonstrieren abzuhalten. Womöglich aber auch einfach nur Winter.


7 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Erst siegen, dann reisen (bei Klonovsky abgestaubt)

https://www.google.com/search?q=erst+siegen%2C+dann+reisen&tbm=isch

Anonym hat gesagt…

Im Radio hat sich die Expertenschar positiv zum klimaleugnenden Wintereinbruch geäußert, da nun die Menschen endlich mal vernünftig gelockdownt wären.

Soft Ice hat gesagt…

Just regiert erneut eine naturbedingte Jahreszeit, in der der vom schwarmintelligenten Michelvolk erträumte Dauerfrühling wieder Pause macht und zu einer bösen Winterbedrohung mutiert.

Das bedeutet, dass sofort Extranews in alle Glotzophon-Stuben gesendet werden müssen, in denen dem neunmalklug besserwisserischen Superpiefke adäquate Überlebenstipps vermittelt werden, auf die der von alleine nicht zu kommen scheint.

Die vielen Autounfälle, die in der Regel nicht von den Kfz, sondern von deren Fahrern verursacht werden, sind der alljährliche Beweis, dass das stupide Gewohnheitstier Mensch mental überfordert ist, sich eisig rutschigen Straßenverhältnissen anzupassen. Entweder rasen sie wie bekloppt weiter, oder benutzen die falschen Reifen, oder haben beim 40-Tonner trotz Extremwinterwarnung keine Schneeketten dabei.

Dann heißt es alljährlich im Gedenken an Loriot nicht etwa: "Wo laufen sie denn?" sondern "Wo stehen bzw. liegen sie denn?". Aber wir haben ja Rettungssysteme etabliert, die unter Einsatz ihres Lebens das jedes Idioten retten, der trotz massiven Wetterfroschappellen dennoch unbedingt wegen Bagatellen im Schneesturm umher kutschieren musste.

Und dann stecken sie mitten in der Pampa mit fast leerem Tank in einer Schneewehe fest und staunen, wo die so plötzlich herkam. Tja, das mit intelligentem Leben auf diesem Planeten ist wohl etwas zu schmeichelhaft formuliert. Zumindest in Dschörmoney.

Jahr für Jahr derselbe erst hirntote und dann ganz tote Katastrophenzirkus des deutschen Verwesens, an dem alle anderen auf diesem Globus jedoch unbedingt genesen sollen, wollen sie nicht als Nazis diffamiert werden.

Etwas Schneeflöckchen-Weißröckchen und Minusgrade, und schon kollabiert unsere schöne neue Gutmenschenwelt im besten aller Schlands. Wie schaffen das eigentlich die Skandinavier, die Kanadier und die Russen? Sind wir zu ignorant oder arrogant oder beides, um von denen zu lernen? Hier explodiert ein weiterer Lockdown, wenn es nächtens dreimal bis -20 C wird, und im fernen Sibirien gelten tagsüber -50C noch als lauwarm. Dort laufen Kinder kilometerweit durch die meterhoch verschneite Taiga, um den Oldtimer-Schulbus zu erreichen, der bei jedem Wetter zuverlässig fährt.

Nur wir wohlstandsverwöhnten Dekandenzlinge scheitern bereits an winterlichen Petitessen. Da ist dann schnell Schuss mit locker und flockig.

Vermutlich aber ist das alles auch nur ein soziales Konstrukt, denn unsere pubertär halbgaren Schulschwänzer belehren uns ja über eine ganz schlimme Klimaerwärmung. Vermutlich halluzinieren wir nur, wenn wir statt schwarz nur weiß sehen.

Wenn wir jedoch Pech haben, rutschen wir gerade in eine neue kleine Eiszeit, wie wir sie aus berühmten Bruegelgemälden kennen. War aber nicht nur lustiges Schlittschuhlaufen, sondern auch erfrieren und verhungern. Was, wenn unsere hippen Windmühlen vereist und unsere tollen Solarpaneele zugeschneit sind, die also keinen Strom produzieren? Dann wird es erst richtig lustig im millionenfach braun bereicherten Buntland. Dann darfst du mit archaisch geprägten jungen Kerlen um jedes Stöckchen kämpfen, das dir im Feuer etwas Wärme spendet.

Es gibt also viel zu tun im Schwachmatenparadies Merkelandistan.

Warten wir es ab.

Anonym hat gesagt…

https://www.thueringer-allgemeine.de/leben/blaulicht/mann-zeichnet-mit-seiner-tochter-in-rudolstadt-hakenkreuze-in-den-schnee-id231507113.html

Ein 43-Jähriger und vermutlich dessen elfjährige Tochter haben auf einem Parkplatz in der Freiligrathstraße in Rudolstadt mit einem Schneeschieber und eigenen Schuhen mehrere Hakenkreuze gezeichnet.
Wie die Polizei mitteilt, entstanden insgesamt drei große (6 mal 6 Meter, 4 mal 4 Meter, 3 mal 3 Meter) und vier kleinere Hakenkreuze. Die Polizei zerstörte die Hakenkreuze.


Der Feind nutzt jede nachlassende Aufmerksamkeit, also auch und gerade bei extremen Bedingungen immer die Augen offen halten!
Karl&Rosa sei dank haben sich örtliche Kräfte nicht durch das Winterwetter von ihren Bürgerpflichten ablenken lassen!

ppq hat gesagt…

sie geben einfach keine ruhe. dabei steht doch bald das jahrgedächtnis an. https://www.politplatschquatsch.com/2009/02/ritzen-gegen-rechts.html

Anonym hat gesagt…

Schlagzeile in Halle: Großeinsatz der Polizei wegen Schneeballschlacht am Reileck.
Man muss Prioritäten setzen in der Katastrophe.

Anonym hat gesagt…

oh vey HKZ