Freitag, 22. Januar 2021

Impfleugnende Omas: Tabu Impfpflicht

Deutschlands Impfkurve ist beruhigend grün.

Sie sind die bedrohte Hauptrisikogruppe, eine empfindliche Minderheit, die alt ist und oft an Vorerkrankungen leidet. Von Corona werden Heimbewohner besonders bedroht und seit Monaten gelingt es nicht, die Gefahr durch umfassende Schutzmaßnahmen zu minimieren. Mit dem Eintreffen der ersten kostbaren Dosen des Biontech-Impfstoffes zeichnete sich Rettung ab - doch es sind nicht nur Pflegekräfte, die eine Impfung verweigern, sondern immer wieder auch Hochrisikosenioren.

Aus Angst vor den Nebenwirkungen der Impfung, genannt werden oft befürchtete Sterilität, im Europäischen Parlament aber kam kürzlich auch die Gefahr zur Sprache, dass das Gesicht gelähmt sein könnte und man dann nicht wisse, an wen man sich wenden solle, verweigert ein Teil der Heimbewohner den lebensrettenden "Piks" (Bundespresseamt).
 

Impfleugnende Opas

 
Wie damit umgehen? Bei impfleugnenden Pflegekräfte sind verschiedentlich schon arbeitsrechtliche Disziplinierungsmaßnahmen zur Anwendung gekommen - dabei wäre eine Impfung von Heimarbeitern gar nicht notwendig, wenn die zu betreuenden Pfleglinge komplett geimpft wären.

Noch aber schreckt selbst Karl Lauterbach vor den notwendigen Konsequenzen zurück. Vielstimmig wird eine Impfpflicht für Mitarbeiter von Pflege- und Altenheimen gefordert, niemand aber fordert bisher einen Pflicht-Piks für Heimbewohner, die statistisch betrachtet den größten Teil der mittlerweile mehr als 50.000 deutschen Todesopfer von Covid-19 stellen.

Ein Tabu ohne Erklärung, schließlich könnte sich in den Heimen niemand aus der Hochrisikogruppe mehr anstecken, wären alle Bewohner immunisiert. Die Schließung für Besucher, die Testpflicht für Mitarbeiter und die zum Ärger des Bundes- und Landesregierungern beständig wiederholte Frage, warum es auch nach fast einem Jahr mit Corona nicht gelinge, wenigstens die ältesten und gefährdesten Bürger zu schützen, sie wären hinfällig, würden Oma und Opa im Heim nicht selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen. 

Kaum statistische Daten


Dennoch ist es ausschließlich die vermeintlich mangelnde Impfbereitschaft im medizinischen und pflegerischen Bereich, die dafür herhalten muss, öffentlichkeitswirksam vom allgemeinen Mangel an Impfstoff abzulenken. Während im Fernsehen immer wieder glückliche alte Menschen gezeigt werden, die ihre erste oder sogar "schon" (DPA) die zweite Impfung erhalten, finden sich auch vier Wochen nach Beginn der "größten Impfkampagne aller Zeiten" (Bundesregierung) kaum statistische Daten zur Impfbereitschaft von Seniorinnen und Senioren. Ein zentrales Kampffeld in der "Corona-Zeit" (MDR) bleibt unkartiert und unaufgeklärt wie die Seuchenlage in der EU von Anfang an war.

Die, die es gibt, legen nahe, dass 85 Prozent ein sehr hoher Wert sind. Doch dieser Wert reicht zwar für eine theoretische Herdenimmunität innerhalb eines Alten- oder Pflegeheims, nicht aber für eine, die Bewohner und Pflegekräfte umfasst. 


8 Kommentare:

Jolina hat gesagt…

Die meisten Heimbewohner dürfen gar nicht mehr selbst entscheiden, ob sie geimpft werden oder nicht. Das Recht dazu hat in diesen Fällen ausschließlich ein Betreuer. Und nicht jeder Betreuer hat ein Interesse an lebensverlängernden Maßnahmen für seinen Klienten.

Die Anmerkung hat gesagt…

Einladung zur Corona-Impfung (Berlin)

Eine Nachbarin, in der höchsten Hochbetagtengefährdetenstufe befindlich, hat ihren Termin für Ende Februar bekommen. Sie meinte lakonisch, wenn sie vier Tage später tot umfällt: Na und? Dann bin ich tot. Sag ich, dann verschenken sie womöglich noch zwei schöne Jahre, die sie hätten, wenn sie nicht geimpft werden. Ist ihr egal.

Anonym hat gesagt…

Göttlich auf PIPI (Miesbach: Sieben Tote ...): Mindy versus Wuehlmaus.
Der Weise schweigt, und räuspert sich.

Anonym hat gesagt…

Sie haben es wieder getan!!!

PIPI-Strang Deutscher Vasallen-Jounalismus ...
>> Nein 21. Januar 2021 at 18:24
Wer tritt ein Amt an, dem der nachvollziehbare Verdacht eines Ursurpators anhaftet? <<

Ein "Ursurpator" ist mutmaßlich ein Bärenschänder.

Paracelsiusstrasse. Quadrat demonstrandum.

Das Leben ist ein Born der Lust; aber wo das Gesindel mittrinkt, da sind alle Brunnen vergiftet.

Anonym hat gesagt…

Wie ging der alberne Witz noch einmal - eine Flasche Whisky auf ex, einen Bären notzüchtigen(Ursurpator), und einem Indianermädchen die Tatze brechen.

ppq hat gesagt…

@anmerkung: berlin hat es eben im griff!

Anonym hat gesagt…

https://die-anmerkung.blogspot.com/2019/06/fakaliengeschenk-therapeutisches-kacken.html

auch als Weihnachtsgeschenk geeignet .

Soldatenbernd war mal aufm Übungsgelände gacken ( hinter den 4 Fichten ) - unklar ob das bereits als therapeutisches Gacken gildet

Anonym hat gesagt…

aufm Übungsgelände gacken

Das ist noch gar nichts. Beim Wintercamping in Lieberose habe ich als Dekadarchos (Djesatnik, Decurio, Onbashhi) immer schamlos das Häusl für die Genossen Offiziere benutzt.