"Damenstrumpf mit Zellstoffpäckchen": Die alte Maskenbauvorschrift aus dem Kalten Krieg sollte auch Corona helfen. Sagten sie. |
Erst nützen sie gar nichts, weil vollkommen vergessen worden war, welche zu kaufen. Dann waren sie nur geeignet für bestimmte Personen. Schließlich aber musste das "Symbol der Seuche" (Süddeutsche Zeitung) doch die Aufgabe übernehmen, den Anschein zu erwecken, als reiche es gegen das Corona-Virus aus, sich einen beliebigen Lappen vors Gesicht zu binden, um eine Ansteckung zu verhindern. Hokuspokus aus dem Krisenstab, der Grundlage einer ganzen Glaubensschule in Seuchenzeiten wurde. Gerade solche Symbole müssen handfest geschützt werden, um die Unantastbarkeit ihres Zaubers zu unterstreichen. Nach dem Erlass der Maskenpflicht wurden also Bußgelder für sogenannte Verweigerer verhängt. Ein ganzes Land tat so, als glaube es an die Macht der Maske, an das Wunder einer magischen Undurchdringlichkeit, das schon ein oberflächlicher Blick auf die Ansteckungsstatistiken als fake news enttarnt.
Die finale Phase der Farce
Ungeachtet dessen trat die Maske schließlich in der finalen Phase der Farce aus dem umbauten Raum ins Offene. Fußgängerzonen und Marktplätze waren nicht mehr ungeschützt zu betreten, dabei sollten für den "Schutz" Konstruktionen sorgen, die nach alten DDR-Atomkriegsvorschriften entworfen worden waren. Kanzlerinnen, spät bereit, sich maskiert zu zeigen, warben mit ihren formschön designten Gesichtslappen für die EU-Ratspräsidentschaft, die monatelang alle Regierungsenergie von der Vorbereitung auf die nächste Infektionswelle abzog. Die EU-Chefin hatte auch ein Exemplar mit Botschaft: EU, stand darauf.
Diese politischen Masken sollte wie jede gutgemeinte Politik gleich mehrere Zwecke erfüllen. Schützen und einen. Schön sein und vorbildlich. Erziehen und ein Versprechen auf Wirksamkeit geben. Und wie immer, wenn ein Tun viele Zwecke erreichen muss, wurde keines erreicht.
Mit der Erfindung des Begriffes "Mund-Nase-Schutz" durch Beamte der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) in Berlin war immerhin ein deutscher Weg durch die Pandemie gefunden: Das in der deutschen Sprache eigentlich als Bezeichnung vorgesehene Wort "Schutzmaske" zu verwenden, war durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) untersagt worden. "Schutzmaske" könne nur heißen, was eine Schutzwirkung habe, die bei den selbstgemachten und aus China importierten Formalmasken nicht nachweisbar sei. Unter der zutreffenderen Bezeichnung "Gesichtslappen", "Symbolmaske" oder "Sinnlostuch" aber wäre ein bundesweite Kampagne zum Tragen der Stoffbedeckungen auch nach Ansicht des Berliner Corona-Kabinettes selbst unter Androhung harter Bußgeldern nicht durchsetzbar gewesen.
Mehr Nasen, weniger Nutzen
Also "Mund-Nase-" oder - in einer idiosynkratischen Steigerung für mehrnasige Menschen - "Mund-Nasen-Schutz". Schützt unter dem neuen Namen genauso wenig oder viel wie unter der bis dato quer und längs durch die deutsche Geschichte üblichen Falschbezeichnung. Vermittelte aber die zentrale Botschaft an jedermann: Die Regierung dämmt ein, die Regierung handelt, die Regierung weiß, was sie tut.
Das "Symbol der Seuche", das renommierte Großmedien anfangs so engagiert angeprangert hatten, weil in den Notfalldepots der Bundeskatastrophenbehörde nicht einmal genug Masken lagerten, um alle Notärzte und Notfallsanitäter regelmäßig auszustatten, verwandelte sich von der verpönten Reliquie nörgelnder Staatsfeinde, Kritikaster und Skeptiker in ein entscheidendes Mittel des Corona-Kampfes von Behörden und Gemeinnsinnfunk. An der Maske war nun zu sehen, wer wie zu seinem Staat stand, wer mitzog und Bereitschaft zeigte, zu verzichten, um die "vulnerablen Gruppen" (DPA) zu schützen. Und wer quertrieb, Widerstand leistete und an den Inzidenzwerten zweifelte.
Wie ein roter Lappen am rechten Arm
Wie der berühmte Wellenreiter-Lockdown vom Herbst hatte die Maskenpflicht auf die Verbreitung des Corona-Virus ebenso viel Einfluss wie ihn etwa ein roter Lappen gehabt hätte, locker geknüpft am linken Arm zu tragen. Je ernsthafter die im Frühjahr 2020 noch so maskenskeptische Große Koalition in Berlin und die verschiedenfarbigen Landesregierungen selbst begannen, an die durchgreifende Wirksamkeit der aus beliebigen Stoffresten zusammengenähten Formalmasken zu glauben, desto weiter drifteten erwartete Ansteckungszahlen und Wirklichkeit auseinander.
Das allenfalls nicht unwirksame Mittel Do-it-yourself-Maske erwies sich als untaugliche Waffe im Großkampf mit dem Virus. Das allerdings war nun schlechterdings nicht mehr eingestehbar. Als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Spätherbst verfügte, alte oder kranke Bürger dürften sich je drei FFP2-Masken aus dem - von ihm im Frühjahr für den Fall eines Pandemieausbruchs angelegten - Bundesschutzmaskenvorrat in einer Apotheke seiner Wahl abholen, war das die politisch größtmögliche Annäherung an den Satz "alles andere nützt ja nichts".
Eingeständnis ohne Eingeständnis
Der Hinweis selbst blieb unausgesprochen, auch bei Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der im Bemühen, seinen Status als Favorit auf die Nachfolge Angela Merkels im Kanzleramt zu festigen, jetzt eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken ausgerufen hat. Eigentlich ein Eingeständnis, dass die vergangenen neun Monate unter symbolischen "Community-Masken" (DPA) nicht mehr als ein Versuch waren, über die eigene Hilflosigkeit hinwegzutäuschen.
7 Kommentare:
Drei FFP2-Masken gab es bisher. Wegen der von der Bundesdruckerei bisher nicht lieverbaren fälschungssicheren Cupons zum Erwerb weiterer 6 Masken, und darüberhinaus viel später noch einmal 6, zeigt, daß es es sich ausschließlich um Symbolpolitik handelt. Eine Maske pro Woche, hieß es. Jetz ist die 6 Woche und die drei Masken sind schon jeweils 2 mal gewaschen, soll man nicht, im Backofen trocken getrocknet, soll man auch nicht oder im wieder hervorgekramten Tipp mit dem Reiskocher gedünstet, weil Spahn immer noch nicht aus dem Knick kommt.
Kommt er das, dann ist März, der Frühling erschlägt das Virus mit der Macht, die der Frühling nunmal bei allen Grippevioren hat, eine Macht, die kein Paracelsius-Institut dieser Welt in Zusammenarbeit mit den Semmelweiß-Communitys der Welt hat.
Beim Maskenritual der Regierung verhält es sich ähnlich der Anrufung des großen Manitou, dem herbizegbzaubern von Regen im Herzen der afrikanischen Steppen oder dem Publikumsliebling deutscher Politredakteure, der Sonntagsumfrage, wenn man wählen würde, wenn man wählen dürfte.
Derweil läuft die unauffällige Entsorgung billigen und unbrauchbaren Chinaschrotts weiter.
Hätte man es bei der Aussage belassen, jeder Schutz ist besser als gar keiner, wäre alles gut. Doch wie schützt man sich vor Wahlen?
+++Liveticker aus dem Virenkabinett+++
Wenn der Wirtschaftslockdown auch nichts bringt, machen wir wieder Menschenopfer.
Ihre Personalausweisnummer ist ihre Losnummer.
gez Jens&Angela
Machen sie doch. Jeden Tag steigt Merkels Blutzoll um 1.000 ehemelas fitte, rüstige, lebenslustige und der Zukunft zugewandte hochbetagte Mitbürger.
Jeden Tag werden 1.000 geopfert, Merkels Traum vom Sieg gegen das Virus mit Leben zu erfüllen.
@Anonym:
Über die Personalausweisnummern haben die längst die Kontrolle verloren. Losnummer wird die Steuer-ID.
Richtiger Schutz ist gar nicht so teuer: In Amazonien sind wiederverwendbare P3R-Filter (entspricht FFP3) samt Halbmaske für 30€ kurzfristig zu haben („GM-0503“).
Das Auslassventil deckt man verordnungskonform noch mit einem Taschentuch ab, und gut is (außer vielleicht in Bayern, wo man den Ehrgeiz hat, auch nochmal FFP2-konform zu filtern).
OT
Niedlich, PIPI-Strang "Die globale Corona-Machtergreifung"
>> pro afd fan 13. Januar 2021 at 18:34
@ wernergerman 13. Januar 2021 at 17:58
Jesus Christus ist am Kreuz gestorben, dies ist kein Märchen, sondern historisch belegt. Wir müssen uns am Urchristentum orientieren. Die Bibel wurde in Teilen umgeschrieben und verfälscht. <<
Sehen wir davon ab, daß ein echter Muselmann wähnt, er wäre entrückt, also nicht genagelt worden, wähnt dieser Pflaumenaugust, es hätte eine echte, ursprüngliche Bibel gegeben, als welche dann verfälscht wurde.
Manchmal bin ich nur noch müde, sehr müde.
Fortsetzung: Und teils befremdlich, teils belustigend ist ein Ex-DKPling in der "AfD".
Nicht etwa der SED, SEW, KPD, KPD-ML, MLPD* ("Die Volksfront zur Befreiung von Palästina sitzt da drüben - SPALTER!!!) - obwohl dieser Hilfs-Lenin, in diesem Fall und rein in der Sache, so unrecht gar nicht hat ...
*Es gibt noch einige mehr.
Vom angeblichen "Urchristentum" ganz zu schweigen - da wären die Skopzen: Schnipp- Schnapp...
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