Freitag, 11. Dezember 2020

Trump und Biden: Eine Frage der Gesundheit

Man machte sich von Anfang an Sorgen. Donald Trump war damals, im Jahr 2016, noch nicht einmal gewählt, da hatten Deutschlands Meinungsführer den wunden Punkt des alten reichen weißen Mannes gefunden. Um aufkommende Zweifel an seiner Leistungsfähigkeit auszuräumen, habe sich Trump nun einfach für gesund erklären lassen, beschreib die staatliche Deutsche Welle mit einem unüberhörbaren Unterton. Dass Trumps Leibarzt behauptete, der Bewerber um das Amt des US-Präsidenten erfreue sich "glänzender körperlicher Verfassung", zeuge vom Bemühen republikanischen Kandidaten, "die Debatte um seinen Gesundheitszustand einzudämmen" und hochkochende Zweifel an seiner Fitness zu zerstreuen.  

Misstrauisch beäugter Greis


T
rump war seinerzeit 71, für damalige Verhältnisse ein Methusalem im Kandidatenstand. Sein Alter wie sein Gesundheitszustand erregten Aufsehen, Neugier, vor allem junge und jüngere Menschen in den Medien, über Jahrzehnte hinweg konditioniert, Leistungsfähigkeit und Klugheit überwiegend Jüngeren zuzutrauen, nahmen jeden Hinweis mit Argusaugen auf, dass irgendetwas nicht stimmen könne mit dem Opa in Amerika. Da ist doch was. Da muss was sein. Trump war schließlich ein ganzes "Spiegel"-Praktikantenleben älter als Leute, die die Führung ihres Landes im Vollbesitz ihrer Kraft übernommen hatten. 

So einer als Führer einer Weltmacht? Mit Fettleber, Übergewicht und auch geistig "nicht voll auf der Höhe"? Die Medien kämpften fürwahr eine titanische Schlacht, denn es ging schließlich um alles. Miley Cyrus hatte gedroht, nach Australien auszuwandern! Millionen Touristen beschlossen, nie mehr nach Amerika zu reisen! Und immer mehr US-Amerikaner informierten sich darüber, wie sie am besten nach Europa übersiedeln könnten, wenn der kranke Mann wirklich ins Amt käme.

Älter, aber beneidenswert gesund

Dass sich Trump später auch noch als "verrückt" (FAZ) herausstellen würde, dass er ein "paar Mittelchen gegen erhöhte Cholesterinwerte und vorsichtshalber eine niedrige Dosis Aspirin" nehme und "mögliche" (DPA) Gesundheitsprobleme versteckt hatte, blieb ein großes Thema. Im Grunde vier Jahre lang. Oder besser gesagt: So lange, bis mit Joe Biden ein Kandidat gegen Trump antrat, der mit 77 noch sechs Jahre älter als Trump vor seiner ersten Wahl und auch vier Jahre älter als Konrad Adenauer bei Antritt seiner ersten Kanzlerschaft war.

Biden trug mitternachtsblaue Anzüge und straffe Gesichtshaut, er spurtete stets im Stil eines kranken Ponys auf seine Wahlkampfbühnen und falls er mal Orte, Tage oder Enkel verwechselte, machte ihn das nur noch sympathischer. Wie von Geisterhand  war die große, die eben noch entscheidende Frage der Gesundheit aus den deutschen Medien verschwunden. Biden hat im Vorwahlkampf der Demokraten ein "Gesundheitsattest" wie das vorgelegt, das vor Trumps Wahl

darüber entscheiden musste, ob die Deutschen den Kandidaten akzeptieren. Seitdem sind zwölf Monate vergangen und dem "Greis" (BAZ) ist es mit Hilfe seiner Sympathisanten gelungen, seinen Gesundheitszustand komplett aus den Medien herauszuhalten.

Nur ein paar Haarrisse

Selbst ein kleiner Unfall, bei dem sich Joe Biden "beim Spielen mit dem Hund" (Promiflash) einen Fuß brach, blieb nahezu unbemerkt. Eine "kleine Verletzung" (n-tv) , die schnell abheilen werde. Jeder Hundehalter kennt das von sich selbst: Wie schnell hat man sich beim Toben mit dem süßen Schäferhündchen solche kleinen "Stressfrakturen" zugezogen, wie sie Bidens Ärzte nennen! Das passiert täglich! Fast jedem! 

Keine Sorge also, dass die Frage, ob der künftige US-Präsident gesundheitlich imstande ist, sein Amt auszuführen, vor vier Jahren von überragender Bedeutung war, war genauso naheliegend und richtig wie das Phänomen, dass dieselbe Frage vier Jahre später überhaupt keine Rolle spielt. Selbst wenn ein nicht näher beschriebenes Missgeschick im Umgang mit den beiden Klimahunden Champ und Major sofort zu "Haarriss-Brüchen in zwei Fußknochen" führen, für deren Heilung Bidens Arzt Kevin O’Connor bis Mitte Januar ansetzt.

Aus Deutschland betrachtet hat Joe Biden überhaupt keine Gesundheit, jedenfalls keine von Interesse. Er ist nie krank, er hatte und hat keine Krankheiten, nicht einmal Erkrankungen, die Frage seiner Fitness stellt sich überhaupt nicht, ebenso wenig wie die, ob und wie gesund er ist, welche Medikamente er nimmt und warum er zuweilen nicht weiß, wo er ist  und was er sagt.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Frühstücksfernsehen .

fröhliche Prominenzmenschen zeigen ihre prominenten Kinder die eigentlich nicht im Fernsehen gezeigt werden ; aber - so versichert die Topmodellfrau ist die Topmodelltochter schon 16 und kommt demnächst in Kattar unter die Haube .

dann wird es ernst - Fahndungsaufruf , eine sechzehnjährige Schülerin ist seit einiger Zeit weg , der damals betrunkene Mitbürger wars nicht - es gibt einen Fahndungsblog mit Fahndungsaufrufungen und Fahndungsergebnisse .

Werbeblock .

"alle für eine positive Zukunft " ruft der schwarze Mann am Brandenburger Tor , ein Anzugmann mit Fackel fackelt nicht lange und zündet das Lichtlein an .

Koronerberichterstattung : alles wird wieder gut - bis zur WM sind wir alle wieder fit , Notzulassung , Krippenspiel , Modellagentur ; Lippenunterspritzung über die man ganz frei und ungezwungen spricht ; Merkel mit Maske im Kanzleramt ; Werbung , weniger Co2 wg Koroner .
das Wetter für die graue Stadt : +1 Grad aber Glätterisiko .


aus :"noch 90 Tage bis zum Gau" ( "März `21 - Zeitenwende - warum wir unsere DNA versaut haben" , VEB Fachbuchverlag "Steiger SEpp" , 2024 S. persia Dünndruck Dresden 2021 .

Anonym hat gesagt…

Merkels fortschreitende Umnachtung ist ja auch kein Thema, erst wenn's passt.

Anonym hat gesagt…

Vetter wühlte in Zigaretten- und Schokoladenpäckchen: Leute genießt den Krieg, der Frieden wird furchtbar sein!

Wer kennt das noch, bzw. kann Analogieschlüsse ziehen?

Henry Bleckert hat gesagt…

Die Abenteuer des Werner Holt ...