Besser geht es gar nicht. Ein Mann, der anno 2020 Adolf Hitler heißt. In Afrika. Und zum Landrat gewählt wird! Da springt die Qualitätspresse im Kreis und der über Nacht verlängerte Lockdown wird ebenso zur Nebensache wie der Start-Ziel-Sieg der Briten über die EU im Wettlauf um die erste Impfstoff-Zulassung. Hitler! Lebt! Nicht in der Antarktis! Nicht auf dem Mond! In Afrika! Verrückt, die Nwortleute, so klingen die Berichte, die im Heimatland des früheren Führers und Reichskanzlers deutlich zahlreicher sind als daheim bei Hitler in Namibia.
Hatte die Pleite des Mondnazi-Imperiums Iron Sky Fans gerade noch fürchten lassen, dass die großen Zeiten des bekanntesten Deutschen Einwanderes nach Deutschland vielleicht nun doch vorüber sind, gibt der Namibia-Hitler allen Hoffnung, die weitere Folgen von "Hitler und seine Hunde", "Hitler und seine Bärte" und "Hitler und seine Frauen" in ARD, ZDF, Neo und Tagesschau 24 kaum noch abwarten können. Ja, er ist immer noch da, womöglich demnächst schon bei "Maischberger", "Lanz" oder "Anne Will", um sich von seinem Namensgeber nach allen geltenden Abstandsregeln zu distanzieren.
Für ein Land, das Straßen umbenennt und dem Staatsgründer das Lichtschwert aus "Star Wars" verehren will, um der Welt seine friedlichen Absichten verspätet, aber nur umso glaubwürdiger zu beweisen, ein unerhörter Vorgang. "Auf Twitter sorgte der Name für Verwunderung", analysiert die FAZ, die dann massamäßig um Verständnis bittet. Sie wissen es doch nicht besser, die armen Leute da. Namibia sei ja auch mal deutsch gewesen und seit damals würden Kinder eben "oftmals von oder nach den Arbeitgebern der Eltern benannt, weil es den Europäern schwerfiel, die einheimischen Namen korrekt auszusprechen".
Muss er also dort gewesen sein,noch lange nach seinem Tod, denn nach offiziellen Angaben, die sich im FAZ-Ressort "Hitler aktuell" (Klick) finden, starb der Führer zwar 1945. Doch Namibias Hitler ist erst 54 Jahre alt, womit feststeht, dass sein Vater oder seine Mutter oder sogar beide noch Mitte der 60er Jahre in den Dienstes des Diktators gestanden haben müssen. Ist Hitler im Kampf gegen die Toten Pflicht, was wäre er uns erst, lebte er noch! Hitler verkauft schon tot Proteste, Hitler verkauft Vergleiche, Hitler schützt Europa, Hitler ist Waffe und Weg, Film, Buch und "Nummer Eins der Publikums-Gunst" (SZ-Magazin). Könnte er reaktiviert werden, vielleicht gelänge es sogar, die ab Januar eine ganze Branche bedrohende Trump-Lücke zu schließen!
Der "Stern" ist bestimmt schon dran. Seit der Entdeckung der nachgelassenen Hitler-Tagebücher, deren erzieherischen Gehalt der Medienkritiker Oliver Pocher einst mit dem Satz "in den Hitler-Tagebüchern steckt mehr Wahrheit, als in dem ein oder anderen Artikel in der Presse dieser Tage“ eingeordnet hatte, gelten die Hamburger als das deutsche Fachblatt für Führerfragen. Auffälligerweise hat sich die Illustrierte beim ersten Zugriff auf den Selbstläufer im Klickkosmos der "medienkapitalistischen Heuschrecken" (ARD-Framing-Manual) trotzdem auffällig zurückgehalten.
Nur ein Trick. Eine ganze Schiffsmannschaft mit den erfahrensten Zuspitzern, Anbräunern und Aufdeckern ist unterwegs ins trockenste Land von Sub-Sahara-Afrika, raus aus Deutschland, das in den fünf Jahren seit 2015 gerade "die sechs wärmsten überhaupt je gemessenen" (DPA) Jahre erlebt hat.
Wenn das der Führer wüsste.
8 Kommentare:
Der Namibia-Hitler ist brauner als unserer.
Da kann man schon neidisch werden.
https://www.bild.de/regional/stuttgart/stuttgart-aktuell/heilbronn-zeugenhinweise-nach-toetungsdelikt-gesucht-74293110.bild.html
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hilfe: Wer kennt den jungen Mann um dem Phantombild?
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Hitler hätte die Jugend seiner Zeit wie in der Feuerzangenbowle pauken lassen.
Im übrigen bin ich dafür, bei Springer einen Züchtigungsbeautragten anzustellen, der sein Handwerk beherrscht.
der typ sieht verschwommen aus, kann einem leid tun. und um das bild herum sehe ich gar nichts.
Hitler?
Die real existierende FAZ-Rubrik 'Hitler aktuell' made my day, wie die hippen Kids sagen würden. Dem Webdesigner ein Eisernes Kreuz, übergeben von Adolf Hitler Uunona.
Der Evergreen unter den Medienthemen kann aber nur bestärken, dass seitdem nicht mehr viel kam.
Who would doubt it? Born 1889, still going strong.
@volker nein, der gesuchte von @anmerkung
der heutige Filmfilmfilm.
Felix , ein scheinbar autistisch begabtes Kind widersetzt sich sowohl der Teufelsaustreibung als auch der Beschulung ;Gott sei Dank gibt es im Bayern der 70er Jahre immer noch Prügel und Ungerechtigkeiten .
aber was will mir dieser Film sagen : schau her : es gibt auch progressive Kräfte - hier und da .
aber genau das stört - seit Jahren das immergleiche Bild : die böse reaktionäre Gesellschaft - die unschuldigen Opfer .
es reicht .
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