Freitag, 7. August 2020

Steinmeier ohne Abstand: Wie umgehen mit hartnäckigen Maskenverweigerern?

Bundespräsident Steinmeier fiel schon in der Vergangenheit als Maskenmuffel auf.

Er wollte wohl noch einmal ein Zeichen setzen,und zeigte aus diesem Grund mitten in der deutschlandweiten Maskendiskussion selbstbewusst Gesicht für eine freie und offene Gesellschaft wie immer. Doch nun ist das Entsetzen groß: Bundespräsident Walter Steinmeier ist auf Fotos aus seinem Urlaub zu sehen wie ein ganz gewöhnlicher Corona-Leugner. Ohne Maske, ohne Abstand und dennoch breit lächelnd präsentiert sich der erste Mann im Staat neben dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher und einer Gruppe Musikerinnen. Als gäbe es kein Corona, als sei wieder Frieden und nicht die wichtigste Aufgabe der führenden Politiker*innen und Politikerer, penetrante Maskenverweigerer und Maskenmuffel, Abstandsignorierer und Händewaschauslasser durch das eigene gute Beispiel daran zu erinnern, dass die zweite Welle schon da ist oder noch kommt.

Urlaubsouting als Verweigerer


Steinmeier fällt nicht zum ersten Mal unangenehm als sogenannter "Maskenmuffel" (®© Bundesworthülsenfabrik) auf. Bereits im Mai hatte der mehrfach gescheiterte Bundeskanzlerkandidat, den die SPD in einer komplizierten Personalrochade in der Ära Gabriel/Nahles/Schulz im Schloss Bellevue endgelagert hatte sich als Verweigerer geoutet. Damals lobte den "manchmal unbequemen und lästigen Mundschutz" bei einem Besuch einer neueingerichteten Corona-Notfallklinik - nur um ihn umgehend abzunehmen, als er glaubte, die Kameras der eigens bestellten Kamerateams seien ausgeschaltet.

Die Bilder empörten viele, schon seinerzeit stellten sich die Menschen draußen im Lande die Frage, wie mit hartnäckigen Maskenverweigerern wie Steinmeier umzugehen sei. Gesellschaftlich ächten? Mit harten Bußgeldern bestrafen? Ihnen den Job kündigen? Eine Frage von existenzieller Bedeutung, denn längst macht Steinmeiers Beispiel Schule: Inzwischen tragen die meisten Deutschen ihre Maske lässig unter dem Kinn. Oder aufgehängt am rechten Ohr. Oder einfach überhaupt nicht mehr, wie der Reichsnachrichtendienst (RND) aus Hannover kabelt.

Die SPD-Führung reagiert


Für die SPD, die seit dem erfolgreichen Parteiausschluss des früheren Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin wieder Zeit für strategische Politik hat, steht die Entscheidung fest. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat ein strengeres Durchgreifen gegen Maskenverweigerer gefordert. „Diejenigen die leichtfertig keinen Abstand halten und die Maskenpflicht ignorieren, gefährden damit auch, dass Kinder wieder in die Schule gehen und Arbeitsplätze gesichert werden können“, sagte Generalsekretär Lars Klingbeil dem teilweise parteieigenen RND.

Die derzeitige SPD-Übergangsvorsitzende Saskia Esken nannte das Verhalten unverantwortlich und bezeichnete Maskenverweigerer als "Covidioten", die "nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Erfolge gegen die Pandemie und für die Belebung von Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft" gefährdeten. Drohen da neue Ausschlussverfahren?, fragt sich das politische Berlin.

Mahnungen und Warnungen, die auch bei Walter Steinmeier angekommen zu sein scheinen. Auch der Bundespräsident selbst mahnte sich dringend zu einem Umdenken. "Die Verantwortungslosigkeit einiger weniger ist ein Risiko für uns alle", sagte Steinmeier mit Blick auf seinen erneuten Masken-Fauxpas, ohne die Bilder aus Südtirol direkt zu erwähnen. "Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern", warnte sich der 64-Jährige, dessen Eigenschaften seit jeher denen einer Teflonpfanne gleichen. So überstand Walter Steinmeier sowohl seine Beteiligung an diversen Angriffskriegen als auch seine Verantwortung für die deutsche Zustimmung zu einer umfassenden Überwachung deutscher Bürger durch US-Geheimdienste und die Komplizenschaft jahrelange widerrechtliche Inhaftierung des vermeintlichen Terroristen Murat Kurnaz.

Eng wird es, seit Gerüchte die Runde machen, dass die CDU den Stuhl im Bellevue demnächst benötigen könnte, um den im Rennen um die Kanzlerschaft unterlegenen Noch-NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet zu versorgen. Doch kampflos wird Steinmeier seinen Platz nicht räumen. Und so ist seine Botschaft glasklar: Auch wenn er selbst es immer mal nicht ist, "die Bürger sollten jetzt besonders vorsichtig sein – in der Freizeit, bei der Arbeit, im Urlaub und auch nach der Rückkehr."

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

„Herr Präsident, hier will jemand ein Foto mit ihnen.“

„Wird das veröffentlicht, soll ich mich etwas zurechtmachen lassen?“

„Ach das wird hunderprozentig nicht veröffentlicht, wer will das denn sehen.“

Carl Gustaf hat gesagt…

In Sachsen würden die drei traditionell gekleideten Mädels auf dem Foto wohl als freibündlerisch gelten. Vllt. hat der Bundespräsident deswegen nach dem Motto "keine Maske für Nazis" gehandelt?

Anonym hat gesagt…

12 Monate Kinderwerkhof mit Permanentmaskenzwangsbehandlung und ABC Vollschutzalarm bei 38° C

Volker hat gesagt…

Unter normalen Bedingungen wäre das abgelegt worden und passiert. Wir sind eben kleine Sünder und der BuPrä ist auch nur ein Mensch.

Heute ist das anders. Leider.
Wenn alle Abweichler, egal um welches Thema es geht, als Nazis verleumdet werden, dann kann man das Verhalten des Bundespräsidenten eben auch als massenmörderhaft interpretieren.
Schön ist das nicht. Aber Steinmeier ist ja nun mal einer unserer Oberhetzer, das muss er dann eben aushalten.

Anonym hat gesagt…

dachte zunächst der Buprä wäre beim Sellner-Kaderseminar erwischt worden

Die Anmerkung hat gesagt…

der GMX schreibt, er reue inzwischen
dann soll er doch heulen, der präsidiale Gesichtslappenmuffel
die polnische Ostsee ist 1 Milllion mal schöner als diese Charaktermaske
das widerlich laß ich mal weg

ppq hat gesagt…

es war doch nur ein moment! den ganzen urlaub lang hatte er die maske auf!

Volker hat gesagt…

"es war doch nur ein moment!"

Es gab noch einen zweiten Moment.
Aber sonst trägt er Maske. Immer.
Sogar beim Zähneputzen.