Aufruf zum Massenmord, versehen mit genauen Tötungsanleitungen: Das Hamburger Wochenblatt "Die Zeit" zeigt mit einer Hetzkampagne gegen Insekten einmal mehr sein wahres Gesicht. |
Sie sterben seit Jahren, sie sterben still und zumeist unterhalb des Radars des Großjournalismus. Fakt aber ist: Heute fliegen bereits weit weniger Insekten herum als noch vor einem Vierteljahrhundert. Im Schnitt ging die Menge der Insekten, die bei einer Zählung im Rheinland gefunden wurden, binnen 27 Jahren um etwa drei Viertel zurück. Wo aber liegen die Ursachen für eine Entwicklung, die in Deutschlands großen Leitmedien gelegentlich beklagt, jedoch nur von privaten Initiativen wirklich entschlossen bekämpft wird.
Ein Kampf gegen die Windmühlen übergeordneter wirtschaftlicher Interessen, die von Hass auf Mikrolebewesen und einer irrationalen Angst vor Insekten leben. Ganz vorn dabei gerade: Die vermeintlich progressive, fortschrittlich engagierte Hamburger Wochenschrift "Die Zeit", deren Wurzeln zwar unzweifelhaft (siehe: "Eine Expedition in die Keller der "Zeit": "Was lesen Neger?") im Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda liegen, die sich in der Gegenwart jedoch stets entschlossen an die Spitze zahlreicher bürgerschaftlich-engagierter Bewegungen gegen Klima, Rasse und Hass gestellt hatte.
Aufrufe zum Massenmord
Das wahre Gesicht ihrer Denkungsart aber verrät die Redaktion nun wie nebenbei in einem Aufruf zum Massenmord, versehen mit genauen Tötungsanleitungen. "Der große Anti-Mücken-Guide" zielt direkt auf die kleinsten und wehrlosesten Mitgeschöpfe des Menschen, die seit Jahrzehnten Nachstellungen aller Art schutzlos ausgeliefert sind. Kein Gesetzgeber hat sich je vor die Angehörige der Insektenwelt gestellt, kein Politiker ist denen in den Arm gefallen, die Mikrolebewesen wie Schmeißfliegen, Stechmücken oder aggressiver Wespen als eklig, unnütz und lästig angreifen.
Selbst die großen Umwelt- und Naturschutzverbände bleiben zu dem Thema stumm. Legehennen, Zirkustiger und Zoo-Äffchen dürfen sich ihrer aufgeregten Solidarität sicher sein. Mücken, Spinnen und Fliegen aber werden abgelehnt, verfolgt und gegen sie wird beinahe grenzenlos gehetzt. So laut die Krokodilstränen bei Reh und Schwein, Pferd und Katze fließen, so trocken bleibt das Auge, wenn zum Massenmord an Mücken aufgerufen wird oder Chemiehersteller für Mittel werben, mit denen Spuren des alltäglichen Insektenholocausts auf den Autobahnen abgewaschen werden können.
Fontänen aus Hass
Es sind wahre Fontänen aus Hass, die den "Zeit"-Autoren Linda Fischer und Dagny Lüdemann als "Anti-Mücken-Guide" aus der Feder sprudeln. "UV-Licht, Räucherspiralen oder eine App" heißt es da, hülfen gegen Mücken, wehrten sie ab und ließen "die juckenden Quaddeln schnell verschwinden". Der "Focus" geht sogar noch weiter und führt "Die fünf besten Möglichkeiten, Mücken zu töten" auf - legitimiert von der Falschnachricht, bei der Mücke handele es sich um das "gefährlichste Tier der Welt", das "mehr Todesopfer fordere als jedes andere". Die halbe Menschheit steht mittlerweile auf dem Spiel: Die "Mücke bedroht vier Milliarden Menschen" rechnet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" vor.
Das rechtfertigt nach Ansicht der Kleintierfeinde die Anwendung jedes Mittels zur angeblichen Selbstverteidigung. Mückenstecker, Fliegenklatsche, der Staubsauger oder die gute alte Mordhand - wenn es gegen die winzigen Mitgeschöpfe des Menschen geht, deren Stich in 99,999 Prozent aller Fälle nicht gefährlicher ist als ein blauer Fleck. Statt akzeptierend mit einander zu leben und die gegenseitigen Lebensgewohnheiten und Ernährungstraditionen zu respektieren, propagieren die sich selbst gern als Verteidiger aller Mitgeschöpfe inszenierenden Leitmedien einen totalen Krieg gegen Lebewesen, denen das Lebensrecht einfach abgesprochen wird.
Aus dem Wörterbuch des Unmenschen
"Krankheitsüberträger", "Parasiten", "Blusauger" - in ihrer Kampagne gegen Insekten nutzen die brutalen Feinde der winzigen Flugtiere mit den faszinierenden Fähigkeiten alle Begriffe aus dem Wörterbuch des Unmenschen. Mücken töteten "an einem Tag mehr Menschen als Haie in hundert Jahren", heißt es da, sie seien sogar "gefährlicher als Löwen oder Schlangen, Wölfe oder Krokodile". Wer sich da nicht gerechtfertigt sieht, zuzuschlagen und weiterhin daran mitzuwirken, dass die seit Jahrzehnten sinkende Anzahl der Landinsekten immer weiter sinkt, der hat nur noch nicht verstanden, dass Vielfalt kein Wert an sich ist, sondern jedes vielfältige Teil die Pflicht hat, seine Nützlichkeit für den urbanen Großstadtmenschen nachzuweisen - sei es durch Essbarkeit, Bestaunbarkeit oder liebliche Possierlichkeit.
Alles andere, zumal, wenn es stört oder juckt, so die brutale Verwertungslogik von "Zeit", "Focus" und "Spiegel", hat keinen Anspruch auf die Rücksichtnahme des homo moralis und kann weg.
1 Kommentar:
Keine Mücke ist illegal !
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