Leere Regale zählen bei der Anrechnung der Quadratmeter in Großverkaufsstellen nicht mit. |
Föderale Bandbreite der Gegenmaßnahmen
Doch erst jetzt, in der vom neugegründeten Corona-Kabinett, das nicht mit dem derzeit pausierenden Klima-Kabinett verwechselt werden darf, beschlossenen Einstieg in den Ausstieg aus den Notmaßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung, zeigt sich die Hinterlistigkeit von Corona in ihrer grauenhaften Gänze. Offenbar durch grassierende Mutationen des Zellstamms reagiert der Krankheitserreger je nach Landstrich, den er zu befallen versucht, äußerst unterschiedlich. Entsprechend ausgreifend ist auch die Bandbreite der Gegenmaßnahmen, die nun zwischen Bayern und Mecklenburg, Hamburg und Sachsen getroffen werden müssen.
Überall bleiben zwar die Ausgangssperren auch während der von Finanzminister Olaf Scholz versprochenen "neuen Normalität" bestehen. Gleichzeitig aber öffnen auch die meisten Geschäfte wieder, so dass, wer trotz Ausgangssperre etwa Nachschub an Hosen, Sofas*, Turnschuhen oder Schnittblumen holen muss, Gelegenheit hat, sich mit diesen und anderen lebensnotwendigen Konsumgütern zu versorgen.
Allerdings bedingen die unterschiedlichen Strategien des Virus zur eigenen Verbreitung Gegenmaßnahmen, die von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. So öffnen in Bayern zuerst Baumärkte und Gartencenter, die in Sachsen-Anhalt nie geschlossen waren, so dass Sachsen trotz Betretungsverbotes ins Nachbarland fahren mussten, um Notsonnenschirme, Pflanzkübel und Achtermuttern zu kaufen. Schon seit Samstag können Heimwerker und Gartenfreunde nun auch nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg ausweichen.
Ein Sonderweg für alle
Berlin und Brandenburg folgen ab Mittwoch mit Einzelhandelsgeschäften, auch Sachsen macht mit und lockert seine besonders strengen Ausgangsregeln. Da das Virus in Nordrhein-Westfalen keine Menschen anfällt, die sich in Möbelhäusern und Babyfachmärkten befinden, dürfen die dort auch wieder öffnen. In Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Saarland gilt das auch für Läden, die größer sind als 800 Quadratmeter, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzen. In Sachsen-Anhalt nicht, denn dort befällt Corona Besucher je nach im Mietvertrag vermerkter Größe.
Die Regel, möglichst "zusammen daheim" (MDR) zu bleiben, bleibt bestehen, ebenso die, dass sich maximal zwei Menschen privat treffen dürfen, die nicht im selben Haushalt leben - wenn zwei Menschen, die in einem Haushalt leben, auf zwei Menschen treffen die in einem anderen leben, ergibt das vier und es ist nur erlaubt, wenn die Beteiligten Teilnehmer einer ARD- oder ZDF-Talkshow oder Mitglieder eines Fußball-Bundesligavereins sind. In diesem Fall dürften weitere zwei, vier oder mehr Personen dazustoßen, die auch nicht zusammenleben müssen.
Ab Montag gilt diese Regelung auch für Bayern, wo sich bisher niemand mit haushaltsfremden Personen treffen durfte, weshalb Markus Söder zuletzt bei "Anne Will" per TV-Schirm zugeschaltet werden musste.
16 abweichende Geschwindigkeiten
Weil Corona auch im Bildungswesen angedroht hat, föderal vorzugehen, müssen sogar die Schulen in abweichender Geschwindigkeit hochgefahren werden. wird. Einige Länder wollen langsam einsteigen, andere folgen noch langsamer oder aber schneller. Klassenstärken werden durch Aufteilung vermindert, Prüfungen müssen in Gruppen und Schichten geschrieben werden. Spielplätze, Sportanlagen und andere öffentliche Versammlungsorte bleiben geschlossen, der Sportunterrricht fällt aus, die Prüfungen finden theoretisch statt. Buchhandlungen dürfen nun auch dort unabhängig von ihrer Größe öffnen, wo sie bisher geschlossen waren. Hintergrund ist, dass eine Übertragung beim Lesen bisher nicht nachgewiesen wurde, beim Sprechen aber schon. Während fast überall eine Einkaufswagenpflicht im Supermarkt gilt, wird darauf in Buchhandlungen weiterhin verzichtet.
Geeinigt haben sich die Länder mit der Bundeskanzlerin darauf, dass jeder seinen eigenen Sonderweg gehen muss. Kfz- und Fahrradhändler werden bundesweit geöffnet, ebenso Autohändler. Sachsen schreibt potenziellen Fahrradkäufer aber vor, dass sie mit Maske im Laden erscheinen müssen. Keine Maske braucht, wer an einem mobilen Eiswagen ein Eis holt, der Verzehr im Umkreis von 50 Metern ist jedoch in den Bundesländern verboten, in denen Corona auf Eis geht. In Mecklenburg muss der mobile Eisverkäufer keine Maske tragen, der Eiskäufer, der mit dem Bus kommt, unterwegs aber schon. Urlauber bleiben verboten, in Sachsen sind aber Gottesdienste mit bis zu 15 Personen erlaubt.
In Niedersachsen gilt die sächsische Maskenpflicht nur in Wolfsburg, in Hessen macht Hanau eine Ausnahme, wo eine besonders ÖPNV-affine Virusvariante wütet. In NRW sperren zudem die großen Shoppingcenter wieder auf, da Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit gegeben werden soll, durch Besuche bei Ikea den schwedischen Weg der Corona-Bekämpfung selbst auszuprobieren.
*nur in NRW
5 Kommentare:
Fahrradenläden, -center oder -märkte fallen auch nicht unter den 800er, soweit ich es recht verstanden habe. Man kann demzufolge so schnell als möglich hinradeln und Prepperware kaufen, solange der Vorrat reicht. Dann ist man beim nächsten Autofahrverbot wegen Dieselschadstoffen gewappnet.
„Neue Normalität“, so heißt die jüngste Erfindung der Sprücheklopper im Dienste Ihrer Merkelität.
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/bei-anne-will-neue-normalitaet-mit-alten-bekannten/
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Hat der Schawidow wieder Nachtschicht gemacht?
Hallo hier ist das correctief team, ihr verbreitet wieder nur fakenews!
Corona hat keinen 'zellstamm', es befällt bloß zellen.
das klang einfach sehr virologisch
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