Anhusten hilft. |
PPQ steht bekanntlich für verlässliche Nachrichten, geprüfte Gerüchte und widerlegte Falschverdächtigungen. Nachfolgender Bericht, entnommen dem sogenannten Seuchentagebuch eines Veranstalters sogenannter Ansteckpartys, konnte von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten geprüft werden, ist nach einer daktyloskopischen Computerprüfung durch Schweriner Cloud-Forensiker aber vermutlich dennoch authentisch.
Behandelt wird ein bundesweit bisher kaum beachtetes Phänomen aus Innensicht: Als Coronaparty bezeichnet die bewusste Zusammenführung gesunder, nicht mit dem Erreger Covid-19 infizierter Menschen mit Körperflüssigkeiten von Menschen, die bereits am Virus erkrankt sind. Ziel ist die Ansteckung der mit den gefürchteten Viren. Die Teilnehmer versprechen sich davon, die Krankheit durchmachen und in der Folge eine Immunität gegen die Seuche zu entwickeln.
Trotz der Umstrittenheit der Methode dokumentieren wird das Bekenntnis des Mannes, der die entsprechenden Versammlungen eigener Aussage zufolge zusammen mit seiner Frau über ein bekanntes soziales Netzwerk organisiert. Leserinnen und Leser werden gebeten, den Inhalt kritisch wahrzunehmen und Empfehlungen der Bundesregierung zur Wertung abzuwarten.
M's* Geschichte, aufgeschrieben vom PPQ-Kolumnistin Svenja Prantl.
Angefangen haben wir aus Zufall, reine Blödelei. Meine Frau Sigrid* hatte einen Kollegen, der nach dem Skiurlaub aus Tirol zurück kam und sich krank meldete. Corona, klar. Das nahm man damals, Mitte Februar noch nicht so ernst, die Regierung hatte alles im Griff und es gab überall noch Klopapier, wir erinnern uns. Jedenfalls ist Sigrid nach ein paar Tagen mal zu dem Kollegen nach Hause, der war die Quarantäne, und sie wollte ihm ein bisschen Kuchen bringen, ein Stück Braten, naja, so ein paar Dinge zu aufmuntern.
Als sie zurück war, redeten wir dann darüber, auch über die Perspektiven, die Gefahren, das Ansteckungsrisiko. Nur aus Quatsch platze ich dann mit dem Gedanken raus, dass ihrem Kollegen jetzt gar nichts passieren könne. Der ist 34 und Sportler und wenn es bei ihm wirklich richtig durchschlägt, sagte ich, dann holen sie ihn auf die Intensivstation und er bekommt das volle Programm.
Wir haben das dann wieder vergessen. Das war ja nur so hingequatscht. Erst als die Nachrichten immer voller wurden von Corona und wie sie in Italien sterben und wie die Intensivstationen überquellen und die Beatmungsgeräte nicht reichen, sagte Sigrid irgendwann, der Paul, also ihr Kollege, der habe eigentlich richtig Glück. Wenn es ganz dicke werde und alles zusammenbreche, könne der als Immuner ganz gelassen durch die Landschaft wandern.
Das war so ein Keim, der sich bei mir Kopf festgesetzt hat. Sie müssen wissen, ich war bei der Bundeswehr und bin dort zum Sanitäter ausgebildet worden, pipapo, mit allem drum und dran. Amputieren mit dem Seitengewehr, Ausbrennen von Wunden mit Zippo und Schießpulver und Schnitzen von Stückchen zum Draufbeißen bei akuten Operationen im offenen Bauchraum. Ich kenne als Begriffe wie Triage und als studierter Buchhalter kann ich auch rechnen. Nehmen Sie mal an, Sie leben in einer Stadt mit 100.000 Einwohnern und zehn Intensivbetten. Wenn Sie da der einzige Corona-Patient sind, dem es schlecht geht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in einem dieser Betten liegen, bei 100 Prozent. Aber dieselbe Stadt, andere Seuchenphase: bei 100 schweren Fällen sinkt ihre Chance auf zehn Prozent!
Ich sage also zu Sigrid, es ist besser, wenn man es früher hat, weil das viel sicherer ist. Am Tag danach ist sie zum ihrem Kollegen, der ja immer noch infektiös war, und hat uns eine Ladung Viren geholt.
Es ist keine leichte Entscheidung gewesen, das durchzuziehen. Wir haben alles vorbereitet, Essen eingekauft, Getränke, die Wohnung präpariert, Streamingdienste, Klopapier. Wir wollten das zusammen durchziehen, haben aber dann geschaut, dass wir eine Woche Zeit lassen, damit wir im Ernstfall nicht beide gleichzeitig vollkommen flachliegen. Sigrid hat sich zuerst infiziert, das ging ganz gut, sie kam auch gut durch. ich bin empfindlicher, das war schon vorher klar, mir ging es zeitweise auch echt dreckig und ich dachte, dass werde wohl die blödeste Idee meines Lebens werden.
Nach drei Wochen hatten wir es aber geschafft, alles wieder im grünen Bereich. Als mein Freund Sverin dann fragte, wie es gewesen ist, konnte ich nur sagen, dass ich froh bin, es hinter mir zu haben. Man schaut anders auf diese irregewordene Welt! Ich sehe wieder Perspektive für mich und Sigrid, die Angst ist weg, dieses lauernde Gefühl, aufpassen zu müssen und sich ja nicht anstecken zu dürfen.
Die erste Ansteckparty haben wir eine Woche später mit Severin, seiner Freundin und seinem Bruder gefeiert. Ob ich das vorher so geplant habe, kann ich nicht sagen, aber es stimmt, ich hatte das Röhrchen mit dem Virus in den Kühlschrank gelegt. Wir haben dann zünftig gemacht: Eine Flasche Corona, ein Tröpfchen Virus rein, fertig.
Von da an hat es sich herumgesprochen. Irgendwann haben die geschlossene Facebook-Seite aufgeschaltet, da kommst du nur nach Empfehlung von Leuten rein, die wir kennen. Man könnte natürlich viel mehr Leute auf den Weg mitnehmen, denn das Konzept überzeugt schnell jeden, der auf die Idee kommt, darüber nachzudenken. Wir haben auch beide die Worte der Kanzlerin im Ohr, dass wir auf eine Herdenimmunität hinzielen müssen. Aber uns ist auch bewusst, dass es ein langer Weg wird bis dahin, auf dem man nicht zu schnell gehen soll. Zu unseren Partys im privaten Rahmen kommen alte und junge, Pärchen und Einzelne, wir klären die im Vorgespräch auf, was könnte passieren, was müssen sie sagen, wenn es sie schlimm trifft.
Selbstverständlich gehört eine Haftungsfreistellung für uns dazu und ein kleine Obulus für den Service, da ist das Fläschchen Corona-Bier aber schon inkludiert. Zudem bekommen die Gäste von uns vorab eine Checkliste, was sie für die Krankheitstage bevorraten müssen. Dann geht es los. Dass das womöglich illegal ist, ist eine Meinung. Wir denken, dass es im Licht der aktuellen Rechtssprechung im Rahmen dessen bleibt, was der einzelne für sich und seinen Körper entscheiden kann.
* alle Namen auf Wunsch geändert
5 Kommentare:
Mehr als 1000 neue Fälle an einem Tag - RKI warnt vor „Corona-Partys“
Stand: 08:38 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten
https://www.katerblau.de/
Wir wurden gestern von einem Gast kontaktiert, der sich am letzten Wochenende nach eigenen Angaben von Samstagmorgen dem 07.03. ab ca. 04:00 Uhr bis ca. 21:00 Uhr Samstagabend im Kater Club aufhielt.
Dieser Gast wurde im Laufe der Woche positiv auf COVID-19 (Corona) getestet.
In Berlin sind Corona-Partys gottlob verboten worden.
Der Niedersächsische Innenminister Pistorius will harte Strafen verhängen - gegen die WHO.
Der Wahnsinn grassiert.
Nur mal so in die Tüte gesprochen: Lizas Welt ist wahrhaftigen G*ttes flüssiger als Wasser, aber uns Danisch, auch wenn ihm der letzte Durchbruch verwehrt ist, wäre anathem? Eine Frage ist keine Klage.
https://twitter.com/i/status/1239551408346718210
contact.luisa.neubauer@gmail.com
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