Lisa und Lena sind sogenannte Influencer bei Instagram. |
Niemand muss das glauben, aber es ist immerhin eine Zahl, an der man sich festhalten kann. Sie besagt, dass der Fotodienst Instagram aktuell etwa 19,6 Millionen Nutzer in Deutschland hat. Das mag manchem sehr viel erscheinen, aber darauf kommt es nicht an. Jeder vierte Deutsche besitzt damit einen Account bei der Facebook-Tochter, Säuglinge, Greise und Blinde eingerechnet. Zuletzt betrug das Nutzerwachstum gegenüber 2018 zwar nur noch verschwindend niedrige ein Prozent. Aber das kann natürlich auch daran gelegen haben, dass jeder, der halbwegs internetaffin und fotointeressiert ist, bereits angemeldet war. Die restlichen 75 Prozent der Deutschen interessieren sich nicht für Schminktipps von Teenagern, Urlaubsfotos Unbekannter und Werbung für selbsternannte Prominente.
Umso erstaunlicher sind jetzt Daten über den Einfluss, den sogenante "Influencer" einer Untersuchung zufolge in der Gesellschaft haben. Dabei stellte sich heraus, dass jeder fünfte Deutsche schon Produkte gekauft hat, weil sie von Influencern zum Beispiel auf Instagram beworben worden waren. Ein schöner Erfolg für die neue Werbewelt, in der Menschen den Kakao, durch den sie gezogen werden, nicht mehr nur willig trinken. Sondern auch noch dafür bezahlen, das tun zu dürfen.
Und es hat etwas magisches. Denn von den 19,6 Millionen bei Instagram angemeldeten Deutschen haben damit nur etwa 17 Prozent der Versuchung widerstehen können, Einkaufstipps von Heidi Klum, der "gebürtigen Kölnerin Bianca Heinicke" (DPA), dem Dortmunder Fußballer Marco Reus oder den "Zwillingen Lisa und Lena" (Stern) zu widerstehen. Sie alle sind Influencer, Menschen im Zwischenreich zwischen Halbprominenz und zu Humankapital gewordener Werbeoberfläche. Manche von ihnen sind vielen Deutschen namentlich bekannt, von anderen haben die meisten noch nie gehört. Zusammen aber schaffen sie das Kunststück, 83 Prozent der Instagram-Nutzer derart wirksam mit Werbebotschaften zu penetrieren, dass diese mehr als 15 Millionen Menschen Dinge kaufen, die ihnen Figuren wie "Bibi" oder die Musica.ly-Zwillinge Lisa und Lena empfehlen.
Wer das glaubt, glaubt auch, dass wahre Schönheit von innen kommt und es nachts immer kälter ist als draußen.
11 Kommentare:
Bernd stellt sich hin und wieder in die Buchhandlung und wartet bis ein geeignetes Mädchen vorbeischwebt .
"....ich will ja nicht stören - aber Sie lesen Céline ...ist das nicht so ein Nazischriftsteller ??"
"wie kommen Sie denn darauf"
"hat meine Relilehrerin mal erklärt "
"dann wird es wohl stimmen "
"ist das denn ein Nazischriftsteller ? "
"nun - finden Sie es doch selber heraus "
"also ...wir sollen sowas nicht lesen hat der Politiklehrer gesagt"
"wenn Sie immer das tun was Ihre Lehrer sagen werden Sie in einer globalisierten Chancenwelt sicherlich ganz viel Erfolg haben "
"...(------Denksimulation------) ...was hat der denn so geschrieben - der Céline ? "
"also der Herr Céline hat in Frankreich ,kurz nach der Befreiung durch SS,SD und Wehrmacht alle Lehrer vergast " ( wollte Bernd zunächst sagen ...aber dann ...
"lesen Sie doch mal "Reise ans Ende der Nacht " .... "
"ist das gut ? "
" nun - es ist europäische Literatur "
" in der Oberstufe lesen wir immer nur so langweilige Sachen "
"zb ? "
"traurige Tropen von Lévi Strauß "
"das ist bolschewistischer Müll , da lassen Sie mal lieber die Finger davon " .
"was ist "Bollschéwissmuss ?"
"das ist eine Geisteskrankheit "
"oké"
"können Sie mir das Zellin-Buch erklären ?"
"....hmm nicht in drei Halbsätzen ..."
( Mödchen holt ein rosafarbenes Kittikatznotizbuch heraus , reißt eine Seite raus und gibt mir ihre Händynummer "
"was soll das sein ?"
"das ist meine Händynummer - meine Eltern fliegen morgen zum Klimaworkshop in Brasilien und sind 2 Wochen weg "
"aha "
"rufen Sie an ? "
"mal schaun "
..............
"lesen Sie jetzt noch ne`Weile ...also hier , im Laden ?"
"wir könnten ..eine Kaffee trinken gehen ..."
Von Influencern hört man in letzter Zeit viel. Auch, muss ja sein!, dass männlicher IfluencerInnen die heute obligatischen 7% mehr verdienen als ihre weiblichen Kollegen.
Dafür sind andere ins mediale Abseits geraten. ReichsbürgerI*_nnen waren vor zwei Jahren der Renner, heute tote Hose.
Ab und an gibt´s noch einen medialen Reichsbürgerquickie, ansonsten Schweigen im Walde.
Marsch der Influencenden zum 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die amerikanische Armee. Welche amerikanische, dafür war im Malkasten kein Pinsel mehr vorhanden. Ich tippe auf die peruanische.
Der Ar$ch des Youtube-Regierungskritikers Rezo gehört Ströer, also weiß es die Branche schon lange, viel länger als diese Studienfutzies. Die Studie ist Makulatur und es ging wohl eher darum, ein Budget zu verbraten und ein bißchen Aufmerksamkeit mit der angesagten Influencer-ScheiBe auf sich selbst zu lenken.
OT
Zeller kann nun schon Originalartikel für seine Seite benutzen.
https://zellerzeitung.de/index.php?id=876
Es ist vorbei, Frauen und Kinder zuerst.
https://pbs.twimg.com/media/EPIYm4rXkAAWBCP?format=jpg
re Anmerkung : ich dachte immer Auschwitz wurde von Käptn Pikkard befreit
Danke für den Link zur Zeller Zeitung! Wir haben uns über die Würdigung von Saskia Esken vor Lachen gewälzt.
@ Bernd: Du und ich, wir sind eines Blutes! (Dschungelbuch).
Tschellín sagt mir irgendwas ... Schwarze Milch der Frühe, die Du blaue Flatschen in den Verputz zauberst ...
Also ich pflege LeseriXX des Speichel oder der Saudeutschen Zeitverschwendung in öffentlichen Verkehrsmitteln mit "trotzigen blauen Augen" (Tacitus) zu mustern, bis sie "das Abteil wechseln".
@ Anmerkung: Damit steht zu hoffen, daß auch Du zur "Erkanntnus" (von Grimmelshausen) gelangst ...
Als Zivilisierte sind wir uns ja, so hoffe ich, einig: Eine Aussage ist entweder wahr - oder nicht wahr. In letzterem Fall eine Lüge - oder ein Irrtum.
Nicht aber ist eine Aussage gut oder böse - solches gehört ins Kasperletheater.
Diesen Mist glauben wie jedes Mal genau die, die daran glauben wollen. Sonst wohl niemand.
@ Jodel: Als ich vor knapp zwanzig Jahren an das entsprechende Material geriet, habe ich mich schier 5-6 Monate innerlich gewunden wie ein Aal, und mir immer wieder neue Hilfskonstruktionen ersonnen, vielleicht doch, vielleicht so als Versuche in kleinerem Maßstab ... heute wundere ich mich durchaus, wie ich es jemals für gegeben hinnehmen konnte.
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