Seit dem EU-Austritt 1985 versuchen immer wieder kleine Gruppen von Flüchtlingen, Grönland über den gefährlichen Landweg zu verlassen. Es gelingt niemandem. |
Es war in jener dunklen Zeit des kalten Krieges, als die Welt festgefroren in Blöcken lag, zu denen man gehören musste. Dennoch war eine Kolonie des Staatenbundes, der heute behauptet, damals schon die EU gewesen zu sein, stinksauer. Schiffe aus der EU, zumeist mit Heimathafen in Deutschland, fischten den ganzen grönländischen Fisch weg. Konzerne aus der EU gruben den grönländischen Boden um. Alle hatten etwas dazu zu sagen. Nur die Grönländer nicht. Es kam, wie es 38 Jahre später wieder kommen würde: In einer Volksabstimmung entschieden die zumeist dem Volk der Inuit angehörenden Inselbewohner, dass Grönland kein Mitglied der Europäischen Gemeinschaft mehr sein wollte.
Am 23. Februar 1982 gingen die Inuit zur Urne. Und stimmten für den Inout. Am 1. Januar 1985 trat der Austritt in Kraft.
Elmar Brok, damals ein blutjunger, fescher Polittruk, kommentierte wie immer, wenn jemand die EU verlassen will, väterlich streng: "Das war eine Fehlentscheidung, für die bitter bezahlt werden muss." Und der große alte Europäer mit dem traurigen Seehundsbart behielt Recht.
Im vierten Jahrzehnt nach dem Inout ist Grönland eine Weltgegend, die weitgehend unbewohnt ist. Eis bedeckt die von Investoren verlassenen Gebiete, die Bürger sind arm, es ist kalt, die riesige Insel ist weit weg gerückt von Europa, wo man heute kaum noch über sie spricht. Kahle Berge stehen hier, Gletscher haben sich die einst so vielversprechenden Bergbaugebiete zurückgeholt. Es gibt kaum vorschriftsmäßig gekrümmte Gurken, dafür aber klimaschädliche Glühbirnen, Dieselfahrzeuge und kaum Veganer.
Die Quittung für eine verheerende Entscheidung. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs nach dem Inout nur noch doppelt so schnell wie das deutsche, das Wohlstandsniveau liegt nur knapp über den EU-Durchschnitt, die Geburtenrate ist nur fast doppelt so hoch wie die Deutsche.
Grönland hat bitter bezahlt dafür, dass in der EU nur noch den Status eines „assoziierten überseeischen Landes“ mit den Vorteilen einer Zollunion (vgl. Art. 188 EG-Vertrag) genießt und gemäß Art. 3 Abs. 1 Zollkodex nicht einmal zum Zollgebiet der Gemeinschaft gehört. Kein Elmar Brok vertritt die Interessen der Inuit, nicht einmal irgendein anderer Politiker. Kein Martin Schulz kümmert sich rührend, kein Ralf Stegner ist besorgt, keine Ursula von der Leyen macht sich Sorgen um das künftige Verhältnis, kein EU-Flottenbesuch bringt Licht in die dunklen Zeiten, dort oben, im Norden, .
Und alles wegen eines falschen Fehlers. Sie bereuen es heute, jeden einzelnen Tag.
Am 23. Februar 1982 gingen die Inuit zur Urne. Und stimmten für den Inout. Am 1. Januar 1985 trat der Austritt in Kraft.
Elmar Brok, damals ein blutjunger, fescher Polittruk, kommentierte wie immer, wenn jemand die EU verlassen will, väterlich streng: "Das war eine Fehlentscheidung, für die bitter bezahlt werden muss." Und der große alte Europäer mit dem traurigen Seehundsbart behielt Recht.
Im vierten Jahrzehnt nach dem Inout ist Grönland eine Weltgegend, die weitgehend unbewohnt ist. Eis bedeckt die von Investoren verlassenen Gebiete, die Bürger sind arm, es ist kalt, die riesige Insel ist weit weg gerückt von Europa, wo man heute kaum noch über sie spricht. Kahle Berge stehen hier, Gletscher haben sich die einst so vielversprechenden Bergbaugebiete zurückgeholt. Es gibt kaum vorschriftsmäßig gekrümmte Gurken, dafür aber klimaschädliche Glühbirnen, Dieselfahrzeuge und kaum Veganer.
Die Quittung für eine verheerende Entscheidung. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs nach dem Inout nur noch doppelt so schnell wie das deutsche, das Wohlstandsniveau liegt nur knapp über den EU-Durchschnitt, die Geburtenrate ist nur fast doppelt so hoch wie die Deutsche.
Grönland hat bitter bezahlt dafür, dass in der EU nur noch den Status eines „assoziierten überseeischen Landes“ mit den Vorteilen einer Zollunion (vgl. Art. 188 EG-Vertrag) genießt und gemäß Art. 3 Abs. 1 Zollkodex nicht einmal zum Zollgebiet der Gemeinschaft gehört. Kein Elmar Brok vertritt die Interessen der Inuit, nicht einmal irgendein anderer Politiker. Kein Martin Schulz kümmert sich rührend, kein Ralf Stegner ist besorgt, keine Ursula von der Leyen macht sich Sorgen um das künftige Verhältnis, kein EU-Flottenbesuch bringt Licht in die dunklen Zeiten, dort oben, im Norden, .
Und alles wegen eines falschen Fehlers. Sie bereuen es heute, jeden einzelnen Tag.
1 Kommentar:
Danke vor allem für den Hinweis auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Grönlands. Den Gehalt des FAZ-Artikels kann ich nicht einschätzen, aber mein Eindruck ist zumindest, dass die Grönländer ohne Betreuung durch Eurokraten zurechtkommen und mit ihren Problemen selbständig umgehen, was den Deutschen dank der GroKo und ihrer Medienunterstützung im Stil des DDR-Fernsehens nicht mehr zuzutrauen ist. Vielleicht wähnen sie sich ja umso sicherer, je weiter entfernt die Politbürokraten walten - Bayern und Baden-Württemberger zahlen ja immer noch gern Milliarden für eine sozialistische Zentrale, so lange man sie in Ruhe lässt. Also lassen sie auch für Brüssel und Straßburg zur Ader.
Natürlich wird's nicht gut gehen mit dem neuen Sozialismus. Ob ich womöglich als politischer Flüchtling in Großbritannien lande, ist eine Frage, für die Engländer ein breites Grinsen übrig hätten. Grönländer haben sicherlich noch weniger Bedarf an Schutzsuchenden.
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