Montag, 25. November 2019

Heißer Sommer: Petitionsorkan im Olympiastadion

Wenn alles gut läuft, werden am Ender 2,7 Millionen Euro Einnahme in den Büchern stehen. Plus Merch, plus Veggie-Wurst und Verkauf der Übertragungsrechte, plus Standmiete für Greenpeace, BUND, die Grünen und Sea Shepherd könnte die Gesamteinnahmen der Organisatoren der großen Bürger*innenversammlung“ im Olympiastadionam Ende wohl bei fünf bis sieben Millionen landen. Ein gutes Geschäft, nicht nur für Ölkonzerne, Deutsche Bahn, Flixbus und Billigfluglinien, die am 12. Juni kommenden Jahres 90.000 Klimabegeisterte nach Berlin bringen werden. Sondern auch für das geplagte Weltklima, für das ein weiteres allmächtiges Zeichen gesetzt werden wird.

Das Berliner Start-Up „Einhorn“, das versucht mit "veganen und nachhaltigen Designkondomen und Periodenprodukten" eine Marktnische zu finden, hatte die Idee zu der großangelegten Werbeaktion für Pimmelstempel, glockenförmige Kondome, Fummeldschungel-Kondome, Comics über "Spermamonster" und die Papperlacup-Menstruationstasse. Läuft: Von "Vogue" bis "Welt" ist die Begeisterung riesig, Prominente wie Charlotte Roche, Joko Winterscheidt und eine gewisse Palina Rojinski, die schon bei "Got to dance" mitgespielt hat, unterstützen das Vorhaben.

Auch Luisa Neubauer, inzwischen eine Art CEO der deutschen Klimakinderbewegung, hat der krassen Klima-Unternehmung ihren Segen gegeben. "Sicher dir jetzt dein Ticket auf Startnext", wirbt Deutschlands führende Klimakämpferin für das Event, das guten Zweck und duie faszinierende Wärme eines kollektiven Gemeinschaftserlebnisses zu vereinen verspricht wie zuletzt die großen Turn- und Sportfeste, bei denen die Jugend der DDR mit fröhlichen Choreografien und bunten Fähnchen für das Leben gesunder Geister in gesunden Körpern auf einer gesunden Erde mit gesunder Natur warb.

Die Wahl des Olympiastadions als Austragungsort der Klimamesse ist kein Zufall. Hier, wo der erste bekennend vegetarisch lebende deutsche Reichskanzler 84 Jahre zuvor die Jugend der Welt begrüßte, ehe „Tauben, unzählige" aufflogen und "eine kurze Weile wie eine riesige Wolke über dem steinernen Bau standen" (Zeitzeugenbericht), um vom Fest des Friedens zu künden, werden diesmal live und in aller bunten Vielfalt Bundestagspetitionen unterschrieben, die die Welt verändern werden. Dazu sollen im Olympiastadion jeweils Experten kurze, aufrüttelnde Impulsvorträge über ihr jeweiliges Spezialgebiet halten, für die sie "auf der Bühne des Olympiastadions wie Rockstars gefeiert werden" werde, die die Initiatoren festgelegt haben.

Anschließend unterschreiben sofort alle Teilnehmer eine entsprechende Petition mit ernsten und akuten Forderungen an den Bundestag, die sich dafür einsetzt, etwas zu verbieten, etwas gesetzlich strenger zu regeln oder die Steuern auf bestimmte Produkte anzuheben.

Einhorn hat mit der Methode hervorragende Erfahrungen gemacht. Eine Petition gegen die
Luxussteuer auf Periodenprodukte wurde von der Bundesregierung dankbar aufgegriffen und die Umsatzsteuer auf Tampons und Binden von den für medizinische Artikel allgemein üblichen 19 auf nur noch sieben Prozent gesenkt. Doch wie für Kondome, die eine zusätzliche Belastung von Mutter Erde mit noch mehr Menschen verhindern, gilt auch für klimafreundliche Fahrräder, umweltschonenden Strom und den dicken Pullover, der die alte Ölheizung ersetzt, der volle Steuersatz.

Die Bürger*Innenversammlung soll das ändern, indem sie mit einem wahren Petitionsorkan den Druck auf die Politik erhöht, mit harten und entschlossenen Maßnahmen zugunsten der Umwelt durchzugreifen. Die 90.000 Teilnehmer an der Massenmesse in Berlin stehen immerhin für ziemlich genau 0,1 Prozent der deutschen Bevölkerung, ihre Petitionen werden damit jeweils augenblicklich das notwendige Quorum erreichen, das den Bundestag zwingen wird, sich mit ihnen zu befassen. Danach, so das Kalkül der Organisator*Innen, wird die Welt nicht mehr dieselbe und unser Klima endlich gerettet sein.

Fans, die neben dem Klima auch noch ein Interesse an Fußball haben, verpassen nichts, versprechen die Veranstalter: Das abendliche Eröffnungsspiel der Fußball-EM wird zum krönenden Abschluss der Veranstaltung im Public Viewing auf der großen Klimaleinwand zu sehen sein, versprechen die Veranstalter.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hat die dumme Nuss tatsächlich ein Adolf-Bild auf twitter eingebaut ?

nee ....

re PPQ : hast Du das gebastelt oder ist die Schnalle nur hohl ?

uAwg

ppq hat gesagt…

ich muss zugeben, dass da beim kopieren wohl ein übertragungsfehler passiert ist

Anonym hat gesagt…

Vermutlich hat man die VIP-Karten für die Eigner des tagesspiegels vergessen. Anders kann man sich den abweichlerischen Ton nicht erklären.

Anonym hat gesagt…

Tagesspeichel:
Selbsternannte Bürgerwehr verprügelt kranken Flüchtling.
Fünf Lügen in fünf Worten.
Die "mildeste" Lüge: Krank - allerdings, in der Rübe.
Die "härteste" ~ : Fixiert haben sie das saubere Vögelchen.

Anonym hat gesagt…

kranker Flüchtling terrorisiert Konsum.

Folge : Flüchtling stolpert unglücklich und verletzt sich schwer .

weitere Folgen : es spricht sich herum - Glatteis im Konsum .

und : Mitbürger hält Ladendieb fest .

ist erlaubt .


der Sepp ; Fachbereichsleiter Schmerz , Wahrheit und Gewaltprävention .