Montag, 19. August 2019

Ungültig nach Satire-Richtlinie: Angriff mit falscher Greta

Von Klimafeinden illegal umhergeschickt, aber nun von PPQ als Fälschung entlarvt.

Nach wie vor versuchen Menschen im Netz, mit Behauptungen über die Klimaaktivistin Greta Thunberg Stimmung zu machen. Aktuell wird ein offensichtlich gefälschtes Bild der 16-Jährigen verbreitet, das vorgibt, die junge Schwedin während einer Pause zu zeigen.

Greta Thunberg ist hier vermeintlich von hinten zu sehen, wie sie einer nicht jugendfreien Beschäftigung nachgeht. Das angebliche Foto kursiert in sozialen Netzwerken, vor allem in geschlossenen Gruppen bei Whatsapp und per Mail. Bisher wurde es nach PPQ-Recherchen mehr als 11.000 Mal angeschaut. Einige Nutzer reagierten mit wütenden Smileys, andere pikiert, dritte amüsiert.

Mit modernster Fotoforensik, wie sie auch das im Auftrag von Facebook mit der Enttarnung von raffinierten Fälschungen beauftragte Portal Correctiv benutzt, ist im PPQ-Labor der Nachweis gelungen, dass es sich um eine simple Fälschung handelt. Das Bild, auf dem die handelnden Personen gar nicht oder aber nur von hinten zu sehen sind, ist gefälscht. Es zeigt weder Greta Thunberg noch eine vermeintliche "Pause" im Klimakampf. Nach der Satire-Richtlinie von PPQ, die von „lustig“ – wenn wir selbst lachen mussten - bis zu „peinlich“ beziehungsweise „lehrreich“ reicht, handelt es sich damit nicht um eine Satire.

Diese Bewertung vergeben wir, wenn die vermeintliche Satire aus unserer Sicht gehalten ist, gesellschaftlichen Schaden anzurichten. US-Präsident Donald Trump hatte PPQ wegen herausragender Leistungen im Kampf gegen raffinierte Falschnachrichten als "fucking best fake check site of the whole wide world" bezeichnet. Eine entsprechende präsidiale Verordnung liegt - überarbeitet - vor (oben).

Die anzügliche Szene, die Thunberg zu zeigen vorgibt, wurde manipuliert und der Erkärungstext eingefügt. Das Original ist ein Foto, das eine andere Frau in einer offenkundig nicht dem Klimaschutz gewidmeten Produktion zeigt. Thunberg selbst ist seit einigen Tagen auf offener See unterwegs nach Amerika und nur durch ein Satellitentelefon mit Twitter verbunden. Im Original sendet die Anführerin von Fridays for future dementsprechend zur Zeit nur Segelbilder und Fotos ihres Kloeimers.

Das ist kein neues Phänomen: Prominente wie Greta Thunberg sind viel häufiger Ziel von üblen Falschmeldungen und manipulierten Bildern als ganz normale Menschen. Eine - nach der Satire-Richtlinie in Deutschland allerdings verbotene - Google-Suche nach "Greta Meme Generator" zeigt, dass skrupellose Geschäftemacher den fragwürdigen Service anbieten, widerrechtlich Aufschriften auf Greta-Bilder zu manipulieren, um die bekannteste Schulschwänzerin der Welt zu diffamieren.

Über Thunberg und die Fridays-For-Future-Bewegung kursieren auch dadurch eine ganze Reihe von Falschbildern. Auch die Fridays for future-Bewegung wurde so angegriffen: In einem Fall wurde – ähnlich wie im aktuellen Greta-Beitrag – ein Plakat auf üble Weise so zielgerichtet manipuliert, dass es darauf fälschlicherweise hieß, in den Herbstferien fänden keine Fridays-For-Future-Demonstrationen statt. Auf fragwürdigen Internetseiten wird das angebliche Foto immer noch verbreitet, dabei sind gerade gar keine Herbstferien.

7 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Sah Tiere hat gesagt…

Wieso Pause?

Die nächste persönlich einsatzfreudige Stufe in der Klimarettung könnte doch sein: Fucking for Climatecooling.

Aber bitte nur Freitags während der Schulpflichtzeit, denn das könnte dann als aktiver Sexualunterricht gutgeschrieben und bei besonders eifrigem Engagement positiv benoted werden.

Außerdem politisch korrekt bitte queer durchs Beet bzw. Bett rammeln, sonst fühlen sich wieder ein paar Minderbegabtheiten ausgegrenzt und diskriminiert.

Und, meine Dämchen, nicht 30-50 Jahre später etwas von sexueller Me-too-Belästigung faseln. Das glauben euch dann nämlich nur komplexverschrumpelte Schwachmaten.

Die Anmerkung hat gesagt…

PPQ liegt völlig richtig. Diese widerliche und abstoßene Abbildung von Greta verletzt eindeutig die von Merkel installierte Meinungsfreiheitsschranke.

Anonym hat gesagt…

Ein paar jugendfreie Worte zum Worte Fälschung. Sie stammen von Darija Lockhart vom Verband der Berufslügner und -fälscher: »Mir scheint, der Begriff Fälschung wird heute zu leichtfertig in den Mund genommen, viel zu leichtfertig. Der Begriff ist rufschädigend. Die Hanswürstchen von Correctiv versauen unseren guten Ruf. Lügner und Fälscher kennen nämlich die Wahrheit. Lügen und fälschen ist zudem kognitive Schwerarbeit. Und Schwerarbeit ist im Journalismus leider eine Rarität geworden. Hinzu kommt: Finden kann jeder Depp etwas. Erfinden. Das ist die Kunst. Erfinden wir also etwas. Nötigenfalls eine Geschichte.«

Volker hat gesagt…

Da kannst Du noch so raffiniert fälschen, die Correct!v-Fuzzies kommen dahinter.

Ob ich die auch bei diesem Werk dahinterkommen?

https://workupload.com/file/rGv6n4aL

Ein Versuch wäre es wert!

Heinz Schultze hat gesagt…

Verstehe, in den Pausen setzt sich das Gretel für ihr persönliches Klimakterium ein.
Na wenn es hilft sei es ihr gegönnt :-)

Gernot hat gesagt…

Die Darstellung ist gar nicht nicht jugend-, sondern nicht erwachsenenfrei, denn die Jugend ist diesbezüglich frei, in der Kindheit sowieso und als Jugendliche untereinander auch oder wenn sie es wollen.