Keine Spur von Pulleffekt: Als Deutschland 2015 die Grenzen nicht schloss, kamen zwar mehr Menschen, aber sie kamen nicht deshalb, das ist jetzt erwiesen. |
Mit viel Liebe zum Detail schürt das frühere Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in diesen heißen Tagen von Klimakampf und Endschlacht gegen rechten Populismus Vorurteile gegen Lügenpresse und Fakennewsschleudern. Rücksicht auf die eigene Auflage wird dabei nicht genommenn. Fast scheint es, als säge das Hamburger Blatt je eifriger am eigenen Ast, je weniger Leser die häufig genug fremdenfeindlichen Tiraden noch wahrzunehmen bereit sind. Doch gelegentlich gelingt dem infolge der Relotius-Affäre auch personell ausgedünnten Zeitgeist-Magazin auch noch großer, aufklärender Journalismus, der klug Fakten gegen die allgegenwärtige Hetze von Nazis, Sachsen und Nutzern sozialer Netzwerke setzt.
Ein solcher Text, der unaufgeregt und kühl festen Glauben gegen Fakten setzt und damit endgültig mit dem Vorurteil aufräumt, Flüchtlinge seien gerade im Jahr 2015 durch die damals von oben angeordnete "allzu humane Behandlung" (Spiegel) erst zu ihrer Reise motiviert worden. Diese weitverbreitete Ansicht sei aber eben einfach "nicht richtig", schreibt der Migrationssoziologe Oliviero Angeli. Die Rede von der Sogwirkung treffe zwar einen Nerv, aber Kanzlerin Merkel habe mit ihrer 'Willkommenskultur' keineswegs eine Wirkung auf Flüchtlinge gehabt und die Zahl der Ankömmlinge damit drastisch gesteigert, argumentiert der Professor der Technischen Universität im dunkeldeutschen Dresden.
Angelis Argumente überzeugen sofort und nachhaltig. So weist er mit Hilfe der Verwendung des Begriffes "nachweislich" nach, dass auch ein großzügig ausgestalteter Sozialstaat als 'Magnet' für Migranten nicht infrage kommt. Richtig sei vielmehr, dass dort bereits lebende Bekannte und Verwandte großen Einfluss auf die Wahl des Zuwanderungslands ausübten. "Das heißt: Migranten lassen sich insbesondere dort nieder, wo bereits Freunde und Verwandte leben." Die wiederum leben dort nicht wegen der Erwartung, in den Genuss der Grundleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu kommen, sondern weil.
Wäre es anders, beschreibt er, müsste eine Sogwirkung des deutschen Sozialstaats auf Einwanderer aus EU-Ländern nachzuweisen sein. Das aber sei "Spiegel"-Reportern bislang nicht gelungen, so dass die These nach der vierten Grundregel der Bundesfaktenfinderverordnung als widerlegt gelten kann.
Die Vorwurf der Faulheit schreddert Angeli gleich selbst. Wichtig für Einwanderer seien vor allem Arbeit bzw. höhere Löhne. Wie sonst kann man erklären, dass fast jeder fünfte Zuwanderer bereits drei Jahre nach dem großen Flüchtlingssommer Arbeit gefunden hätten. Hält die Entwicklung an, wären bereits im Jahr 2034 alle 1,6 Millionen in Festanstellung.
Der Vorwurf, all diese Menschen seien gekommen, weil Angela Merkel sie eingeladen habe, löst sich damit in Wohlgefallen auf, obwohl, so Angeli, "selbst der renommierte britische Ökonom Paul Collier der Kanzlerin ankreidete, mit ihrer Willkommenskultur ein Signal in die Welt ausgesendet zu haben, Deutschland stehe für jeden offen". Hätte es ein solches Signal gegeben, einen Schabowski-Zettel oder einen Nichtschießbefehl, wäre das denkbar. Doch: "Wissenschaftliche Belege für diese Behauptungen sucht man indes vergebens", schreibt Oliviero Angeli. Als Beleg werde hier lediglich die zeitliche Abfolge der Ereignisse angeführt: Nach Merkels Entscheidung stieg die Zahl der Ankömmlinge deutlich, seit die Grenzen faktisch wieder zu sind, sinken sie anhaltend (siehe Grafik oben).
Aber einen "ursächlichen Zusammenhang" (Angeli) gebe es dennoch nicht, denn die Möglichkeiten von Politikern, die Entscheidungen von Migranten zu beeinflussen und steuern, seien sehr viel kleiner als in Deutschland angenommen. Sie können im Grunde genommen machen, was sie wollen, es passiert immer etwas, was sowieso passiert wäre. So hatte der Ende vergangenen Jahres so laut und oft kritisierte UN-Migrationspakt nach Angelis Ausarbeitungen bereits 2015 keinerlei Einfluss auf den "Zustrom" (Merkel) nach Deutschland. Und trotz aller Befürchtungen habe er auch in den acht Monaten seit Inkrafttreten keine Invasion ausgelöst, von der verdächtige deutsche Migrationskritiker wie der Herausgeber der Tageszeitung "Die Welt", Stefan Aust, orakelt hatten.
Ob das an den mittlerweile wieder recht fest geschlossenen Grenzen entlang der gesamten Balkanroute liegt oder daran, dass Deutschland bisher nicht ein einziges Gesetz zur Umsetzung des Migrationspaktes verabschiedet hat oder sogar daran, dass Flüchtlinge beschlossen haben, die fremdenfeindliche AfD und Konsorten nicht weiter durch massenhaftes Ankommen in Deutschland zu stärken, muss in weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen an der TH Dresden noch abschließend erforscht werden.
Ein solcher Text, der unaufgeregt und kühl festen Glauben gegen Fakten setzt und damit endgültig mit dem Vorurteil aufräumt, Flüchtlinge seien gerade im Jahr 2015 durch die damals von oben angeordnete "allzu humane Behandlung" (Spiegel) erst zu ihrer Reise motiviert worden. Diese weitverbreitete Ansicht sei aber eben einfach "nicht richtig", schreibt der Migrationssoziologe Oliviero Angeli. Die Rede von der Sogwirkung treffe zwar einen Nerv, aber Kanzlerin Merkel habe mit ihrer 'Willkommenskultur' keineswegs eine Wirkung auf Flüchtlinge gehabt und die Zahl der Ankömmlinge damit drastisch gesteigert, argumentiert der Professor der Technischen Universität im dunkeldeutschen Dresden.
Angelis Argumente überzeugen sofort und nachhaltig. So weist er mit Hilfe der Verwendung des Begriffes "nachweislich" nach, dass auch ein großzügig ausgestalteter Sozialstaat als 'Magnet' für Migranten nicht infrage kommt. Richtig sei vielmehr, dass dort bereits lebende Bekannte und Verwandte großen Einfluss auf die Wahl des Zuwanderungslands ausübten. "Das heißt: Migranten lassen sich insbesondere dort nieder, wo bereits Freunde und Verwandte leben." Die wiederum leben dort nicht wegen der Erwartung, in den Genuss der Grundleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu kommen, sondern weil.
Wäre es anders, beschreibt er, müsste eine Sogwirkung des deutschen Sozialstaats auf Einwanderer aus EU-Ländern nachzuweisen sein. Das aber sei "Spiegel"-Reportern bislang nicht gelungen, so dass die These nach der vierten Grundregel der Bundesfaktenfinderverordnung als widerlegt gelten kann.
Die Vorwurf der Faulheit schreddert Angeli gleich selbst. Wichtig für Einwanderer seien vor allem Arbeit bzw. höhere Löhne. Wie sonst kann man erklären, dass fast jeder fünfte Zuwanderer bereits drei Jahre nach dem großen Flüchtlingssommer Arbeit gefunden hätten. Hält die Entwicklung an, wären bereits im Jahr 2034 alle 1,6 Millionen in Festanstellung.
Der Vorwurf, all diese Menschen seien gekommen, weil Angela Merkel sie eingeladen habe, löst sich damit in Wohlgefallen auf, obwohl, so Angeli, "selbst der renommierte britische Ökonom Paul Collier der Kanzlerin ankreidete, mit ihrer Willkommenskultur ein Signal in die Welt ausgesendet zu haben, Deutschland stehe für jeden offen". Hätte es ein solches Signal gegeben, einen Schabowski-Zettel oder einen Nichtschießbefehl, wäre das denkbar. Doch: "Wissenschaftliche Belege für diese Behauptungen sucht man indes vergebens", schreibt Oliviero Angeli. Als Beleg werde hier lediglich die zeitliche Abfolge der Ereignisse angeführt: Nach Merkels Entscheidung stieg die Zahl der Ankömmlinge deutlich, seit die Grenzen faktisch wieder zu sind, sinken sie anhaltend (siehe Grafik oben).
Aber einen "ursächlichen Zusammenhang" (Angeli) gebe es dennoch nicht, denn die Möglichkeiten von Politikern, die Entscheidungen von Migranten zu beeinflussen und steuern, seien sehr viel kleiner als in Deutschland angenommen. Sie können im Grunde genommen machen, was sie wollen, es passiert immer etwas, was sowieso passiert wäre. So hatte der Ende vergangenen Jahres so laut und oft kritisierte UN-Migrationspakt nach Angelis Ausarbeitungen bereits 2015 keinerlei Einfluss auf den "Zustrom" (Merkel) nach Deutschland. Und trotz aller Befürchtungen habe er auch in den acht Monaten seit Inkrafttreten keine Invasion ausgelöst, von der verdächtige deutsche Migrationskritiker wie der Herausgeber der Tageszeitung "Die Welt", Stefan Aust, orakelt hatten.
Ob das an den mittlerweile wieder recht fest geschlossenen Grenzen entlang der gesamten Balkanroute liegt oder daran, dass Deutschland bisher nicht ein einziges Gesetz zur Umsetzung des Migrationspaktes verabschiedet hat oder sogar daran, dass Flüchtlinge beschlossen haben, die fremdenfeindliche AfD und Konsorten nicht weiter durch massenhaftes Ankommen in Deutschland zu stärken, muss in weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen an der TH Dresden noch abschließend erforscht werden.
6 Kommentare:
Warum EU-Ausländer keine Sozialflüchtlinge sind? Die kennen § 7 SGB II und § 23 SGB XII. Und falls nicht, wissen die deutschen Ämter, was dort steht. Manche EU-Ausländer müssen deswegen zu tausenden in durchschnittlichen Mietskasernen wohnhaft sein. D.h. sie sind dort angemeldet. Leben tun sie natürlich dort, wo das, was der Häuptling an finanziellen Mitteln weiterreicht, auch zum Leben ausreicht.
die Grenzen mögen polizeitechnisch geschlossen sein, aus Sicht der Migranten sind sie faktisch so offen wie 2015. Man muß einfach nur mal ne Weile die täglichen Pressemeldungen der Bundespolizei dazu verfolgen. Regelmäßig werden Schlepper mit Geschleppten entdeckt. Das Entscheidende dann ist, daß die "Schutzsuchenden" dann auf deutschem Gebiet untergebracht werden, nachdem man sie festgesetzt hat. Und daß aus Deutschland so gut wie niemand abgeschoben wird, egal was er verbrochen hat, weiß mittlerweile jedes Kind.
Jetzt hast Du es mir vorweg genommen. ;)
Das ist mir auch sofort durch den Kopf gegangen.
Natürlich hat es keine Sogwirkung auf EU Auswanderer.
Die bekommen nämlich keine Sozialleistungen hier.
Da greifen die Gesetze in voller Härte, wie bei uns Deutschen auch.
Eine Bekannte hat eine Beziehung mit einem Mann aus einem nicht EU Land, der jetzt ganz offiziell hier hin kommen möchte, um mit Ihr zusammen zu leben.
Der muss den harten offiziellen Weg gehen, mit Allem, was dazugehört.
Visum, Aufenthaltsberechtigung, etc.
Der braucht noch ein paar Monate, bis das Alles durch ist.
Und die "Flüchtlinge" werfen Ihren Pass weg und kommen dann mit Designer Klamotten und teurem Smartphone hier rein spaziert.
Normalerweise müsste Jeder, der etwas intelligenter als sein Haustier ist kapieren, dass wir von vorne bis hinten verarscht werden.
Ich kann es nach wie vor nicht fassen, dass die Medien Indoktrination bei den meisten Menschen so gut funktioniert.
Was ist nur defekt in den Meisten Gehirnen?
Das frage ich mich wirklich jeden Tag.
Das Schlimme ist halt, dass die, die Alles eingefädelt haben und am Laufen halten, ebenfalls bestens über diesen Defekt bescheid wissen.
Am frühen Nachmittag stand hier noch ein vierter Kommentar ...
@ Bernd bzw. Sepp: Solche Gelüste sind mir wahrlich nicht fremd, aber es schickt sich nicht, heute weniger denn je, sie auf anderer Leute Blog zu äußern.
re Andi :
nochmal : Logen , Gewerkschaften , Parteien ,
den Rest spare ich mir sonst werde ich wieder verschimpft wg Hasssprech ( mit 3s weil Neusprech )
Mit der Wahrheit ist es wie im Fussball: Elfmeter ist, wenn der Schiri pfeifft.
Aber schon interessant, dass der SPIEGEL jetzt eine Karriere als WIssenschaftsmagazin anstrebt.
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