Für die einen ist es Parteiensterben der schönsten Art, für andere eine neue Chance, das jahrzehntealte Schisma der Linken zu beenden und KPD und SPD ein zweites Mal nach 1946 zu vereinen. Was bei Sahra Wagenknechts inzwischen schnell und still verstorbener "Aufstehen!"-Bewegung an den übergroßen Egos von Beteiligten und Nichtbeteiligten scheiterte, soll nach den für SPD wie für die frühere PDS katastrophal abgelaufenen EU-Wahlen zur Wiedergeburt aus kalter Asche werden: Kevin Kühnerts geschickter Schachzug, die SPD nach ganz weit links zu öffnen und den Sozialismus zum Endziel aller sozialdemokratischen Bemühungen zu erklären, kam bei der selbst in den meisten Depressionhochburgen in Dunkeldeutschland von der AfD abgehängten Ex-SED als Signal an, dass eine künftige SPD-Spitze durchaus fusionsbereit sein wird.
73 Jahre nach dem ersten Versuch, die deutsche Arbeiterbewegung zu einen, könnte ein zweiter vielleicht erfolgreicher sein. Ideologisch sind sich Kühnert und Linken-Chefin Katja Kipping näher als es Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck waren. Zudem spricht für eine Bündelung der Kräfte, dass die beiden maladen Miniparteien mit zusammen stabil über 20 Prozent der Stimmen gemeinsam schlagartig wieder den Status einer Volkspartei für sich beanspruchen könnten. Die Union läge nur noch fünfeinhalb Prozent vorn, die Grünen gar nur fünf Prozent. Kein Abstand, das zeigen die erratischen Umfrageausschläge der letzten Monate, der sich mit ein paar clever gesetzten Tweets, ein paar gewogenen Influencern und dem gezielten Einsatz von Youtube-Videos nicht binnen weniger Wochen aufholen lässt.
Sozialismus, das ist ihre Welt. Zwar hatte Karl Marx den Kommunismus zum Endpunkt aller gesellschaftlichen Entwicklung erklärt. Die vorausgehende Entwicklungsstufe, in der das Privateigentum abgeschafft wird und der gesellschaftliche und staatliche Besitz von Produktionsmittel unter der klugen Führung bedeutender Frauen und Männer langsam eine gerechte Verteilung aller Güter an alle Mitglieder der Gemeinschaft bewirkt, verzaubert Kühnert und Kipping aber genauso, weil die dritte linke Partei der Republik dann automatisch zur Kanzlerpartei werden würde.
Für einen wie Jürgen Trittin, als letzter der Joschka-Fischer-Generation noch nicht völlig aufs Altenteil verbannt, ginge ein Lebenstraum in Erfüllung. So grün der smarte Erfinder der Trittin-Rente sich ein politisches Leben lang gab, so sehr war er innerlich stets der Kommunist, der er in seinen Jahren beim Kommunistischen Bund zu sein gelernt hatte.
Selbstverständlich wäre das, was Katja Kipping beim erzkapitalistischen Portal Facebook unter dem Hashtag #UnserSozialismus anpreist, auch diesmal wirklich und wahrhaftig nicht zu vergleichen mit den gescheiterten Versuchen von Lenin, Mao, Stalin, Honecker, Ceaucescu, Castro oder Maduro. Nein, er wäre erstmals und überhaupt "der wahre Sozialismus, der bisher nur vereinzelt, hie und da auftauchte", wie es Friedrich Engels nannte, der kapitalistische Financier der marxschen Bemühungen um einen wissenschaftlichen Beleg für die These, dass die Entwicklung menschlicher Gesellschaften nur eine Richtung kennt und das Ziel schon lange feststand, noch ehe der erste Homo rudolfensis einen Faustkeil ganz frühkapitalistischen gegen drei Affenbrotbaumfrüchte eintauschte.
Diesmal wird die sozialistische Einheitspartei ein grünes Klimamäntelchen tragen und ihre Allmachtsfantasien, das Leben der Menschen bin ins Allerkleinste zu regeln, werden als Forderungen daherkommen, die auf den ersten Blick vollkommen vernünftig wirken. Umwelt und Klima sind an die Stelle des Versprechens der Befreiung der arbeitenden Massen getreten, aber die Rettung der Welt ist immer noch das Endziel, das nur #unsersozialismus erreichen kann.
Mit der Vermittlung der guten Sache einer zweiten SED gäbe es wohl zumindest kein Problem: Der "Spiegel" jedenfalls macht schon im voraus Druck für eine zweite Zusammenlegung der sozialistischen Parteien, die "die progressiven Kräfte des Landes bündeln und ihnen ein klares Profil geben" würde (Spiegel).
73 Jahre nach dem ersten Versuch, die deutsche Arbeiterbewegung zu einen, könnte ein zweiter vielleicht erfolgreicher sein. Ideologisch sind sich Kühnert und Linken-Chefin Katja Kipping näher als es Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck waren. Zudem spricht für eine Bündelung der Kräfte, dass die beiden maladen Miniparteien mit zusammen stabil über 20 Prozent der Stimmen gemeinsam schlagartig wieder den Status einer Volkspartei für sich beanspruchen könnten. Die Union läge nur noch fünfeinhalb Prozent vorn, die Grünen gar nur fünf Prozent. Kein Abstand, das zeigen die erratischen Umfrageausschläge der letzten Monate, der sich mit ein paar clever gesetzten Tweets, ein paar gewogenen Influencern und dem gezielten Einsatz von Youtube-Videos nicht binnen weniger Wochen aufholen lässt.
Sozialismus, das ist ihre Welt. Zwar hatte Karl Marx den Kommunismus zum Endpunkt aller gesellschaftlichen Entwicklung erklärt. Die vorausgehende Entwicklungsstufe, in der das Privateigentum abgeschafft wird und der gesellschaftliche und staatliche Besitz von Produktionsmittel unter der klugen Führung bedeutender Frauen und Männer langsam eine gerechte Verteilung aller Güter an alle Mitglieder der Gemeinschaft bewirkt, verzaubert Kühnert und Kipping aber genauso, weil die dritte linke Partei der Republik dann automatisch zur Kanzlerpartei werden würde.
Für einen wie Jürgen Trittin, als letzter der Joschka-Fischer-Generation noch nicht völlig aufs Altenteil verbannt, ginge ein Lebenstraum in Erfüllung. So grün der smarte Erfinder der Trittin-Rente sich ein politisches Leben lang gab, so sehr war er innerlich stets der Kommunist, der er in seinen Jahren beim Kommunistischen Bund zu sein gelernt hatte.
Selbstverständlich wäre das, was Katja Kipping beim erzkapitalistischen Portal Facebook unter dem Hashtag #UnserSozialismus anpreist, auch diesmal wirklich und wahrhaftig nicht zu vergleichen mit den gescheiterten Versuchen von Lenin, Mao, Stalin, Honecker, Ceaucescu, Castro oder Maduro. Nein, er wäre erstmals und überhaupt "der wahre Sozialismus, der bisher nur vereinzelt, hie und da auftauchte", wie es Friedrich Engels nannte, der kapitalistische Financier der marxschen Bemühungen um einen wissenschaftlichen Beleg für die These, dass die Entwicklung menschlicher Gesellschaften nur eine Richtung kennt und das Ziel schon lange feststand, noch ehe der erste Homo rudolfensis einen Faustkeil ganz frühkapitalistischen gegen drei Affenbrotbaumfrüchte eintauschte.
Diesmal wird die sozialistische Einheitspartei ein grünes Klimamäntelchen tragen und ihre Allmachtsfantasien, das Leben der Menschen bin ins Allerkleinste zu regeln, werden als Forderungen daherkommen, die auf den ersten Blick vollkommen vernünftig wirken. Umwelt und Klima sind an die Stelle des Versprechens der Befreiung der arbeitenden Massen getreten, aber die Rettung der Welt ist immer noch das Endziel, das nur #unsersozialismus erreichen kann.
Mit der Vermittlung der guten Sache einer zweiten SED gäbe es wohl zumindest kein Problem: Der "Spiegel" jedenfalls macht schon im voraus Druck für eine zweite Zusammenlegung der sozialistischen Parteien, die "die progressiven Kräfte des Landes bündeln und ihnen ein klares Profil geben" würde (Spiegel).
3 Kommentare:
http://www.politikversagen.net/
Bolschewismus und Landnahme verhindern
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Hühnerkram. Die "versagen" doch nicht. Im Gegenteil.
niemals
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