Montag, 13. Mai 2019

Europäische Lösung: Gemeinsam gegen die Tretroller-Apokalyse



Beinahe wäre Europa auch noch an der Tretroller-Frage zerbrochen. Deutschland, das Land, das innovativen Ideen stets so offen gegenübersteht wie Russland dem Gedanken, die Bundesregierung könne es eigentlich nur gut meinen mit ihren Sanktionen, wollte entschieden handeln. Mal nicht bremsen, sondern Gas geben!

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer war entschlossen, eine Verkehrswende einzuleiten: Raus aus dem Auto, runter vom Rad. Und rauf auf den elektrischen Tretroller, der klein ist, leise und sparsam und so viele Menschen, die tagtäglich mit langsamen und unpünktlichen Zügen aus abgelegenen Vororten oder Nachbarstädten zu Behörden in den Innenstädten anreisen, preiswert zu ihren Arbeitsplätzen bringen können.

Auf Augenhöhe mit der Zukunft


Vorausgesetzt, man lässt sich auf den Gehwegen fahren, wo sie zwar doppelt so schnell wie Fußgänger sind, aber wenigstens auf Augenhöhe. Auf dem Radweg würden viele, so glaubte die Bundesregierung, von militanten Kampfradlern einfach untergepflügt werden. Und auf der Straße hätten sie erst gar keine Chance, so ganz ohne Knautschzone und Höhenvorteil.

Dann aber kamen die Franzosen und sie kündigten ohne Rücksprache mit Berlin an, dass Roller, Scooter und Monowheels auf den Gehwegen der Grande Nation, die innovativen Ideen schon immer so offen gegenübersteht wie die Bundesregierung dem Gedanken, am deutschen Wesen könne die Welt nicht genesen, keine Chance hätten.

Da kündigte sich eine europäische Krise an, denn kontinentale Tretrollertouren, wie sie hier und da schon als Zukunft eines endlich nachhaltigen europäischen Tourismus gefeiert werden, schienen plötzlich unmöglich. Deutsche Rollerer wären an der französischen Grenze ausgebremst worden. Auf der Straße rollende Franzosen aber, selbst wenn sie dasselbe chinesische Modell benutzen, derzeit noch ohne die von Frankreich und Deutschland gemeinsam gebauten besten Batterien der ganzen Welt, sähen sich in Deutschland auf einmal gezwungen, ihr ganzes Fahrverhalten umzustellen.

Die Verletzlichsten überhaupt


Zum Glück gab die Bundesregierung im letzten Moment nach. Statt die Rollerfahrer ungebremst auf Fußgänger, „die verletzlichsten Verkehrsteilnehmer überhaupt“ (Tagesspiegel), loszulassen, plante Andreas Scheuer unter dem französischen Druck um: Tretroller, egal mit welcher Geschwindigkeit sie unterwegs sind, gehören weder auf die Straße noch auf den Fuß- oder Radweg. Für sie braucht es künftig eine eigene Rollbahn von spezifischem Zuschnitt.

Vorbild wird die Erfindung des heute längst als selbstverständlich hingenommenen Radweges sein, den Platz, den der neben Fahrbahn, Fußweg und Radweg vierte getrennte Verkehrsraum benötigen wird, muss der Straßenverkehr abgeben, denn im gelebten Verkehrsdarwinismus nimmt sich das Auto bisher stets das Recht des Stärkeren heraus – und damit muss Schluss sein.

Neuer Schub für Schwenk


Scheuers Schwenk zum separierten Tretroller-Fahren gibt der Verkehrswende neuen Schub und Europa eine neue Struktur inneren Zusammenhalts. Tretrollerbahnen, glatt und gerade, werden den Kontinent in wenigen Jahren überziehen wie ein leuchtender Pfad in eine mobile Zukunft, die Platz gerecht umverteilt und Mobilität denen zugute kommen lässt, die sich in verdichteten Siedlungsgebieten auf begrenzten Flächen zurechtfinden. Dem herkömmlichen Straßenverkehr wird das nach einer Erhebung des „Tagesspiegel“ nicht schaden, denn „dort wird ohnehin immer weniger gefahren und immer mehr gestanden; erst im Stau und dann auf dem Parkplatz sowieso“.

Gelingt es der Politik, Fahrbahnen zu bundesweiten Tretrollerstrecken umzuwidmen und Parkplätze für Privat-Pkw teurer zu machen, wird Platz für echte Alternativen: mehr Car-Sharing, mehr Fahrräder, Monowheel, E-Scooter und Tretroller. Kommunen, so wenigstens rechnet der „Tagesspiegel“, hätten wegen der dann höheren Parkplatzgebühren „endlich auch mehr Einnahmen zur Finanzierung des ÖPNV“, der mit diesem Geld dann glücklicherweise bald „zu einer weiteren Option neben Fahrrad und Tretroller“ entwickelt werden kann.

2 Kommentare:

Harzer Roller hat gesagt…

Ein einst wissenschaftlich und technologisch weltweit führendes Volk kehrt nach gründlichen weltrettenden Hirnwaschungen nun erfolgreich zurück ins kindliche Rollerfahrerdasein.

Aber nicht etwa sportlich und somit gesund, nein, das angeblich innovative Spielzeug muss selbstverständlich klimafreundlich elektrisch angetrieben werden, so dass man/frau/xyz nur noch drauf stehen und das labile Gleichgewicht halten muss.

Labiles Gleichgewicht ist übrigens die treffende Beschreibung unserer gesamten Taumel-Gesellschaft, denn der grenzenlos integrative Balanceversuch kann verdammt schnell kippen und schmerzhaft auf die Fresse fliegen.

Was soll's, 87% der sich schwarmintelligent dünkelnden Schildbürger will das genau so!

Anonym hat gesagt…

"Was soll's, 87% der sich schwarmintelligent dünkelnden Schildbürger will das genau so!"

Eben, dieses Volk ist nun endgültig und irreversibel in den totalen Zerbröselungsprozess eingetreten, der sich auch noch exponentiell beschleunigt, haben es doch die rothschildplanetaren Lügen-Matrix-Steuerumänner verstanden, (nach mindestens zweimaligen „letzten Zuckungen gegen deren Tyrannei) Millionen von Gehirnen bis zur totalen, masochistischen, paranoiden Verblendung/Verblödung „low-level zu formatieren“. –

Die nunmehro unlöschbar eingebrannten Lügen-Narrative bilden ein geradezu lupenreines „Negativ-Profil“ gegenüber der Realität und Wahrheit und sind zudem so perfide gestrickt, dass die Millionen von Birnen gegen „Eindringen der Realität“ final, ultimativ immunisiert und resistent wurden. –

Und noch mehr, allein schon der Versuch das groteske, absurde Wahn-Konzept eines „Pööösissimum, Maximissimum, Absolutissimum, Singularissimum“ auch nur vage zur Diskussion zu stellen, löst bei diesen Hirnvollwaschbär.Innen/Pawlow-Kläffer.Innen instantan eine tobsüchtige, hyperventilatorische Allergie-Reaktion aus, haben es die gnadenlosen Diskurshoheiten und Dressureliten ebenso hinterhältigh verstanden, jedwede Infragestellung als Schwerstverbrechen schwindel zu etikettieren und brutal zu verfolgen. –

Ergo: Hopfen und Malz verloren, denn Patienten, die sich eher totschlagen lassen, oder ihre „Kurierer“ eher totschlagen, als sich von ihrem Irrsinn zu trennen, ist fürwahr in keiner Weise mehr zu helfen.