Donnerstag, 25. April 2019

"Stern" im Fronteinsatz: Endlich Krieg

Andere Medien verschweigen es noch, der "Stern" dagegen schreibt ganz seriös Klartext: In den USA ist ein Krieg ausgebrochen.
Einordnen, abwägen, Hintergründe beschreiben und dem Leser oder der Leserin damit die Möglichkeit geben, sich selbst ein Urteil zu bilden, das ist es, was Qualitätsmeidenhäuser wie der "Stern" Woche für Woche unermüdlich tun, auch wenn ihre Dienstleistung immer weniger Menschen vergelten mögen.

Die Illustrierte aus dem Verlagshaus Gruner + Jahr, einem Tochterunternehmen des nationalsozialistischen Musterbetriebs Bertelsmann, lässt dennoch nicht locker, sie kämpft gegen Sexismus, gegen Rechte, Neoliberale und natürlich Donald Trump, den der "Stern" bereits mutig mit Hitler gleichsetzte, als andere dem Hamburger Blatt noch die lustige Nummer mit den Hitlertagebüchern vorhielten, obwohl es doch der "Stern" gewesen war, der investigativ aufgedeckt hatte, wie Ministerin Ursula von der Leyen ganz allein dafür sorgt, dass Deutschland seine Klimaziele verfehlt.

Fake News können sie, das ist klar. Aber sie können auch Kriegsberichterstattung, schließlich diente Gründer Henri Nannen in der Propagandakompanie der SS-Standarte Kurt Eggers, das Vorgängerblatt "Der Stern" war ein Produkt der Arisierung gewesen und der Bertelsmann-Verlag verdiente seine ersten Millionen als Großlieferant der Wehrmacht. So ausgebildet, ordnet die Redaktion auch die jüngsten Ereignisse in den USA traumwandlerisch sicher historisch ein: "Trumps Kraftprobe mit den Demokraten im Kongress eskaliert zum offenen Krieg", heißt es da zum Jahrestag von Trumps Versuchen, in Asien einen Atomkrieg vom Zaun zu brechen, um den die vielen wackeren Warner in deutschen Medienhäusern endlich recht zu geben.

Was damals nicht geklappt hat, ist nun also passiert. Seit die Demokraten im Januar die Macht im Abgeordnetenhaus übernommen haben, trieben sie Trump mit Untersuchungen zu absurden Themen wie der Russland-Affäre, Sicherheitsfreigaben für Regierungsmitarbeiter oder Trumps Finanzen vor sich her. In dieser Woche nun eskalierte die Lage. "Die Auseinandersetzungen zwischen der Kongresskammer und dem Weißen Haus haben sich zu einem offenen Krieg zugespitzt", berichtet der "Stern".

An mehreren Fronten habe die Regierung die "Haus-Demokraten", also die Abgeordneten dieser Partei im Repräsentantenhaus, abblitzen lassen - daraufhin fielen wohl Schüsse, regierungstreue Truppen marschierten im Garten des Weißen Hauses auf, vor dem  Repräsentantenhaus wurden Barrikaden errichtet und - wie es sich im Krieg gehört - besetzten Artillerie- und Panzereinheiten neuralgische Punkte der US-Hauptstadt.

Atombomben wurden noch nicht abgeworfen. Aber es ist nach "Stern"-Informationen nicht einmal nur wie im Krieg, sondern es ist ein richtiger, ein "offener" sogar, bei dem es nicht nur zu kleinen Scharmützeln zwischen vorgeschobenen Einheiten, sondern zu richtigen Feldschlachten kommt. Blut, Verletzte, Tote sogar! Die Anzahl der Opfer nennt das Magazin noch nicht, doch Demokraten würfen der Regierung schon "schwere Verstöße gegen die nationale Sicherheit auf den höchsten Ebenen" vor. Das riecht nach Endkampf, Bombenteppich, Häuserkämpfe, Flammenwerfern.

So schlimm war es noch nie. Großkalibrige Vorladungen fliegen hin und her, pikante Details aus dem Innenleben des Weißen Hauses- zum Teil von mutigen Reportern aus Kinderbüchern abgeschrieben - kursieren und "vielleicht auch mehr", wie dei Kriegsberichterstatter von der "Stern"-Propagandakompanie raunen, während das Schlachten und Töten in Washington unvorstellbare Ausmaße angenommen hat, wie der demokratischen Vorsitzenden des Kontrollausschusses des Repräsentantenhauses, Elijah Cummings, mit drastischen Worten aus der vordersten Linie beschreibt: "Bis heute hat sich das Weiße Haus das gesamte Jahr über bei allen Ermittlungen des Komitees geweigert, auch nur ein einziges Stück Papier oder einen einzigen Zeugen beizubringen", beklagt er Zustände, die Ältere an die desolaten ersten Tage der US-Truppen nach dem Beginn der nordvietnamesischen Oster-Offensive 1972 erinnern.





3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

https://www.identitaere-bewegung.de/blog/geht-nach-hause-der-krieg-ist-vorbei/

Anonym hat gesagt…

Ähem, Tichys Absonderung "Überfall der Wehrmacht auf Polen" scheint hier weiterer weiser Betrachtung nicht wert zu sein? Siehe weiter unten.

ppq hat gesagt…

habe ich erst jetzt gesehen. lustig, der juncker, immer wieder. er wird fehlen