Rechtsextreme sorgen auch mit gefakten "Antifa"-Schmierereien dafür, dass der Mythos der angeblichen Existenz einer antifaschistischen Bewegung in Deutschland am Leben gehalten wird. |
Es ist eine der dreistesten Verschwörungstheorien überhaupt, obwohl sie nur grob zusammengenagelt wurde und jede innere Logik vermissen lässt. Dennoch hat sich die Behauptung, in Deutschland wirke eine sinistre und gewalttätige linke Bewegung namens "Antifa", über Jahre hinweg nicht nur gehalten, sondern immer weiter verbreitet. Vor allem mit dem Siegeszug der sozialen Netzwerke gelang es Hetzern und Zweiflern ungeachtet der Faktenlage, nicht nur eine angebliche Betätigung von "Antifa"-Kadern zu behaupten. Sondern Forderungen bis in die Regierungskoalition zu tragen, diese vermeintlich staatsfeindlichen Kräfte müssten beobachtet und bekämpft werden.
Dabei spricht schon der Name Bände über die Genese der angeblichen "linken Bewegung": "Antifa" nenne sie sich, weil ihr Ziel die Bekämpfung des Faschismus ("-fa") in Deutschland sei. Auffällig ist hier, dass es sich bei den erklärten Gegnern der "Antifa" allerdings nach Maßgabe öffentlich gemachter Dokumente etwa beim Portal Indymedia nicht um "Faschisten" handelt, sondern um sogenannte Nazis. Das ist naheliegend, denn die Bezeichnung "Faschisten" gaben sich einst die Anhänger des italienischen Ducé Benito Mussolini, während dessen deutsches Gegenstück Adolf Hitler seine Bewegung "nationalsozialistisch" nannte - daher die Abkürzung "Nazi", die sich im Deutschen nach 1930 in Analogie zum Begriff "Sozi" für Sozialist abwertend für die Anhänger Hitlers durchsetzte.
Gäbe es eine deutsche Anti-Nazi-Bewegung, müsste sie wie einst die Entnazifizierung unter alliierter Führung entsprechend "Antina" heißen, nicht "Antifa". Verbohrte Anhänger der verrückten Theorie vom "Mythos Antifa" aber stören solche Details nicht - so dass jetzt der verdienstvolle "Faktenfinder" der "Tagesschau" sich bemühen musste, die im Netz kursierenden zahlreichen Fakes über angebliche "antifaschistische" Gruppen vom gefälschten Bekennerschreiben bis hin zu Legenden von einem "Demogeld", das willigen Fahrern zu auswärtigen Kundgebungen gegen rechts die Anfahrt finanziert, geradezurücken.
Nichts davon ist wahr, enthüllt der "Faktenfinder". Weder bekommen "Antifa"-Demonstranten Geld für die Teilnahme an Protesten, noch gebe es "die Antifa" im Sinne einer einheitlichen Organisation, heißt es unter Bezug auf den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages. Aus dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit in Thüringen seien so beispielsweise zwar Zuschüsse für Busfahrten zu Demonstrationen gegen rechts gewährt worden Die aber hätten "Nazigegner" erhalten, so die linke Ministerin Birgit Klaubert, keine Mitglieder einer angeblichen "Antifa".
Das wäre anders auch gar nicht möglich gewesen, denn eine "Antifa" als Gruppe mit einem "einheitlichen Handeln oder einem in sich politisch-ideologisch geschlossenen Konzept" sei in Deutschland nicht nachweisbar, auch nicht durch den Verfassungsschutz, der laut Faktenfinder lange und intensiv gesucht hat. Auch dem Bundeskriminalamt, so die "Tagesschau", sei "eine solche Gruppe nicht bekannt".
Natürlich nicht. Gefunden werden konnten bisher nur laue Indizien: Der Begriff "Antifa" tauche in verschiedenen politischen Milieus auf, so bei autonomen oder kommunistischen Gruppen, die als linksextrem eingestuft werden. Aber auch der Nachwuchs von Parteien nutze den griffigen Begriff. So schmücken sich beispielsweise der "Arbeitskreis Antifa" der Jusos Berlin, die Grüne Jugend und die Linksjugend mit dem irreführend gegen eine Bewegung gerichteten Namen, deren letzten Lebensspuren im Südafrika des Jahres 1952 bei den "Ossewabrandwag" nachweisbar sind.
Ein Beleg für die tatsächliche Existenz der mythologischen "Antifa" jenseits des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ergibt sich daraus laut "Faktenfinder" nicht. Auch beim DGB, nach Aussage seines Chefs Rainer Hoffmann die "größte antifaschistische Organisation", heißt es, der DGB sei nicht "die Antifa". Auffällig auch, dass sich angebliche "Antifa"-Schreiben beim Portal Indymedia bereits mehrfach als Fakes herausstellten. Dahinter steckten in der Regel rechtsradikale Kreise, die den Mythos von der mächtigen "Antifa" für ihre Zwecke missbrauchen.
Dabei spricht schon der Name Bände über die Genese der angeblichen "linken Bewegung": "Antifa" nenne sie sich, weil ihr Ziel die Bekämpfung des Faschismus ("-fa") in Deutschland sei. Auffällig ist hier, dass es sich bei den erklärten Gegnern der "Antifa" allerdings nach Maßgabe öffentlich gemachter Dokumente etwa beim Portal Indymedia nicht um "Faschisten" handelt, sondern um sogenannte Nazis. Das ist naheliegend, denn die Bezeichnung "Faschisten" gaben sich einst die Anhänger des italienischen Ducé Benito Mussolini, während dessen deutsches Gegenstück Adolf Hitler seine Bewegung "nationalsozialistisch" nannte - daher die Abkürzung "Nazi", die sich im Deutschen nach 1930 in Analogie zum Begriff "Sozi" für Sozialist abwertend für die Anhänger Hitlers durchsetzte.
Gäbe es eine deutsche Anti-Nazi-Bewegung, müsste sie wie einst die Entnazifizierung unter alliierter Führung entsprechend "Antina" heißen, nicht "Antifa". Verbohrte Anhänger der verrückten Theorie vom "Mythos Antifa" aber stören solche Details nicht - so dass jetzt der verdienstvolle "Faktenfinder" der "Tagesschau" sich bemühen musste, die im Netz kursierenden zahlreichen Fakes über angebliche "antifaschistische" Gruppen vom gefälschten Bekennerschreiben bis hin zu Legenden von einem "Demogeld", das willigen Fahrern zu auswärtigen Kundgebungen gegen rechts die Anfahrt finanziert, geradezurücken.
Nichts davon ist wahr, enthüllt der "Faktenfinder". Weder bekommen "Antifa"-Demonstranten Geld für die Teilnahme an Protesten, noch gebe es "die Antifa" im Sinne einer einheitlichen Organisation, heißt es unter Bezug auf den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages. Aus dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit in Thüringen seien so beispielsweise zwar Zuschüsse für Busfahrten zu Demonstrationen gegen rechts gewährt worden Die aber hätten "Nazigegner" erhalten, so die linke Ministerin Birgit Klaubert, keine Mitglieder einer angeblichen "Antifa".
Das wäre anders auch gar nicht möglich gewesen, denn eine "Antifa" als Gruppe mit einem "einheitlichen Handeln oder einem in sich politisch-ideologisch geschlossenen Konzept" sei in Deutschland nicht nachweisbar, auch nicht durch den Verfassungsschutz, der laut Faktenfinder lange und intensiv gesucht hat. Auch dem Bundeskriminalamt, so die "Tagesschau", sei "eine solche Gruppe nicht bekannt".
Natürlich nicht. Gefunden werden konnten bisher nur laue Indizien: Der Begriff "Antifa" tauche in verschiedenen politischen Milieus auf, so bei autonomen oder kommunistischen Gruppen, die als linksextrem eingestuft werden. Aber auch der Nachwuchs von Parteien nutze den griffigen Begriff. So schmücken sich beispielsweise der "Arbeitskreis Antifa" der Jusos Berlin, die Grüne Jugend und die Linksjugend mit dem irreführend gegen eine Bewegung gerichteten Namen, deren letzten Lebensspuren im Südafrika des Jahres 1952 bei den "Ossewabrandwag" nachweisbar sind.
Ein Beleg für die tatsächliche Existenz der mythologischen "Antifa" jenseits des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ergibt sich daraus laut "Faktenfinder" nicht. Auch beim DGB, nach Aussage seines Chefs Rainer Hoffmann die "größte antifaschistische Organisation", heißt es, der DGB sei nicht "die Antifa". Auffällig auch, dass sich angebliche "Antifa"-Schreiben beim Portal Indymedia bereits mehrfach als Fakes herausstellten. Dahinter steckten in der Regel rechtsradikale Kreise, die den Mythos von der mächtigen "Antifa" für ihre Zwecke missbrauchen.
5 Kommentare:
Das Standardwerk
https://www.achgut.com/artikel/letzte_hoffnung_der_schwarze_block
Henryk M. Broder
Letzte Hoffnung Fa
ja, sybille, und eines tages wirst du deinen enkeln stolz sagen können: ich bin dabei gewesen!
wir alle werden das
Auch die Edellinken* von den Ketzerbriefen nennen sie: "Die Fa". Nur mal so in die Tüte gesprochen.
Sowohl erstaunlich als auch betrüblich, daß die, welche mich auf Festingers "kognitive Dissonanzreduktion" überhaupt erst aufmerksam gemacht haben, im Ernst an den hohlen Klotz glauben.
*Durchaus wohlwollend gemeint.
"im Ernst an den hohlen Klotz glauben."
--- Und wie ernst die dran glauben ! -
Das ist ja das lach/heul-hafte an einer ganzen Nation. -
Das Rückgrat wurde denen explantiert und durch jenes „Hohl-Klotz“-Dogma ersetzt. –
Versuchte man jennes „Substitut“ ebenfalls zu entfernen, kollabierten sie zu amorphen, amöben-gleichen Haufen Elend. –
Die wären absolute Nichtse, paralysierte und blockierte Nullen, ohne ihren heiligen „Hohl-Klotz“-Ismus, dieses groteske Paradigma, das diesen Zombies eine Art „Leben“ einhaucht, Grundlage und Nährboden ihrer jämmerlichen Ewige-Schuld -Existenz ist.
Die daran glauben, kann man im Groben unterteilen in die, welche daraus schlußfolgern, wir gehörten natürlich deswegen ausgerottet (doch kann man sich durch Vordiebrustschlagen, Sichzumeuropäererklären, Sichzumweltbürgererklären, Mulattenzeugen und dergleichen, teilweise freikaufen). Und dann in die, welche meinen, das waren nur die bösen Natzen, nicht aber wir, und dann gerne nach Mike Godwin den Adolf (auch den Joseph, seltener den Hermann -) aus dem Sack springen lassen. Neun von zehn Pipifaxen dürfte das betreffen.
Zu meiner Schmach: VOR meinem Internetanschluß war ich auch so drauf ...
(Sehr frei nach Nietzsche: Unsere Zeit ist wissend ... (naja) - Einst war es nur krank, ein Hohlklotzgläubiger zu sein - heute ward es unanständig.)
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