Es ist die Nachrichtenfabrik, die alle deutschen Zeitungen, Magazine, Webseiten und Fernsehsender beliefert. Im Gemeinschaftseigentum der deutschen Verlage befindlich, ist die Deutsche Presse-Agentur (Eigenschreibweise, abgekürzt DPA) nicht nur Quelle von mehr als der Hälfte aller Inhalte, die deutsche Mediennutzer in ihren Zeitungen, im Radio, auf Onlineportalen oder im Fernsehen finden, sondern auch Quelle der meisten Falschmeldungen.
Ein unvergessener Klassiker ist die Meldung, dass die meisten EHEC-Toten "nicht mehr gesund" würden, bei anderer Gelegenheit behauptete DPA, Bin Laden in seinem Versteck und Beate Zschäpe im Untergrund besucht zu haben, auch beim Auftritt von Pussy Riot in einer Moskauer Kirche war angeblich ein DPA-Fotograf dabei, ebenso fotografierte einer den Freund der später mit Kanuverbot belegten Olympionikin Drygalla nach London, noch ehe bekannt war, dass die Rostockerin mit einem Nazi befreundet war.
Zeit, Welt, Spiegel und SZ, aber auch alle Provinzblätter, Nachmittagsprogramme und Nachrichtenmagazine übernehmen die Verlautbarungen der quasi regierungsamtlichen Bingoschule, die alles weiß, alles erklären kann und jeden Wochenanfang vorgibt, worüber Talkshow-Deutschland reden muss. Medieninsider wissen: Was von der Nachrichtenfabrik nicht getickert (alte Sprechweise) wird, existiert nicht.
Was sie aber meldet, das wird von 457 Provinzblättern, 172 Magazinen, 48 TV-Stationen und xzig Nachrichtenportalen mit genau dem Spin und in der verquasten Wortwahl verbreitet, mit dem es die Schreibmaschinengewehre der 677 Redakteure verlässt: Am 13. April 1964 war der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow deshalb kurzzeitig tot, 2008 beim G8-Gipfel rief DPA den Bürgerkrieg aus und 2012 führte die Berichterstattung über ein Ökonomengutachten zur Frage, ob DPA die Realität eigentlich nur abbilde, oder sie nur für nicht notwendigerweise zu berücksichtigen halte.
Doch letztlich ist immer richtig, was DPA meldet. Wenn die Agentur, von der 97 Prozent der Deutschen 94,4 Prozent ihrer Nachrichten beziehen, eine Meldung über den Ticker jagt, dann handelt es sich dabei stets um ein Stück niedergeschriebene oder fotografierte Wirklichkeit. "Täglich fotografieren oder filmen sich etwa 2300 Jugendliche in Deutschland beim Liebesspiel", hatte die Deutsche Presse-Agentur GmbH schon vor Jahren herausgefunden, ohne dass irgendwer Zweifel daran äußerte, ob man das nun wirklich so genau wissen könne. Später gelang der im Besitz der deutschen Medienunternehmen befindlichen größten deutschen Nachrichtenagentur ein weiterer Coup für die Ewigkeit: "Viele Ehec-Tote werden nie wieder gesund", vermeldete die Zentralredaktion in Berlin völlig richtig.
Denn es ist immer wahr, was DPA schreibt, weil zu Wirklichkeit wird, was mit ausreichendem Nachdruck von ausreichend vielen Medien nachgedruckt wird. Wortgleich übernehmen die ideologisch unterschiedlichsten Blätter die von namenlosen Schreibern zusammengeknibberten "News": So, wie es da beschrieben wird, ist es gewesen, denn so, wie es gelesen wird, wird es geglaubt.
DPA ist so "nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator", wie Lenin es einst beschrieben hatte. Dabei nimmt es die Agentur grundsätzlich mit der Wahrheit nicht so genau, obwohl Wolfgang Büchner behauptet: „Bei den Nachrichten, die die dpa und ihre Gesellschafter verbreiten, kann sich jeder darauf verlassen, dass die Inhalte überprüft und glaubwürdig sind."Das festzustellen, reicht ein Blick auf von DPA verbreitete Fotos. Denn egal, ob die mutmaßlichen Terroristen der NSU auf dem Zeltplatz oder in einem Auto, den rechtsradikalen Ruderinnen-Freund Michael Fischer vor der Tower-Bridge, die russische "Band" Pussy Riot in der Erlöser-Kathedrale und Bin Laden in einer Felshöhle im afghanischen Bergland zeigen - nach Angaben von DPA war stets ein Fotograf der Agentur dabei - so jedenfalls steht es unter jedem einzelnen der millionenfach verbreiteten Bilder.
Wie aber kam der DPA-Mann auf den Rücksitz des Terroristenautos? Woher wusste die Agentur eine Woche vor dem Drygalla-Skandal, dass es wichtig wäre, den Provinzfaschisten Fischer zu fotografieren? Wie gelang es der Agentur, einen Mitarbeiter an Bord der Mondlandefähre Eagle zu schmuggeln, um auch vom Erdbegleiter "Fotos: DPA" senden zu können.
Nie gestellte Fragen
Fragen, die nicht einmal gestellt werden. Von wem sollten sie auch, wo doch alle Medienunternehmen Deutschland nicht nur DPA-Kunden sind, die Bilder und Texte der Agentur zu Premiuminhalten verarbeiten. Sondern auch Mitinhaber des hierzulande marktbeherrschenden Inhaltelieferanten. Wenn die Agentur also beispielsweise ein dann Gerichtsverfahren verliert, dann berichtet von mehr als 300 deutschen Zeitungen gerade eine einzige darüber.
Durch die schiere Marktmacht erschafft sich der "unabhängige Dienstleister für multimediale Inhalte" (DPA-Eigenwerbung) seine Wahrheiten selbst, wobei schon bei der Ausweisung der Quellen kein Versuch unternommen wird, die Herkunft von Informationen und Bildern transparent zu machen.
Vor Jahren schon hatte der "Spiegel" nahegelegt, dass die Wahrheit ganz anders aussieht. Angeblich stehen Zeit, FAZ, Welt, taz, FAZ, Focus, Spiegel, ARD, ZDF und hunderte weitere Nachrichtenhersteller im Verdacht, tagtäglich tausende Meldungen der sogenannten Nachrichtenagentur DPA ungeprüft und ohne Gegenrecherche zu übernehmen. Weit in der Vergangenheit habe es dazu - öffentlich bis heute kaum bekannte - Absprachen zwischen den Pressehäusern gegeben, nach denen gegenseitig akzeptiert wird, dass DPA-Meldungen ungeprüft und wie selbstrecherchiertes Material verwendet werden.
Nach "Spiegel"-Erkenntnissen soll es um Nachrichtenaustausch in allen Bereichen gehen, um Politik, Sport, Wissenschaft und mehr: Die deutschen Nachrichtenhersteller haben danach bei einer erstaunlich langen Reihe von Themen jeweils gleichlautend berichtet. Der Ablauf ist immer derselbe. Nachrichtenagentur DPA fungiert als Teilchenbeschleuniger zwischen den Stichwortgebern: Das exklusive Opfer-Interview bei „Kerner“ geht vorab als Pressemitteilung raus, die „Bild“ macht mit einem Kommentar der weinenden Mutter ein Drama draus, das geht über DPA an alle angeschlossenen Funkhäuser und spätestens am nächsten Tag im selben Wortlaut in alle angeschlossenen Wohnzimmer.
Das Magazin nennt Beispiele - etwa das der DPA-Bundeswehrreportage, die frei erfunden war, aber bundesweit sehr gut lief. Oder das der "Ehec-Toten", die Schlagzeilen machten, als DPA allen angeschlossenen Abspielstationen kabelte, viele von ihnen würden wohl "nie wieder gesund".
Nun tendiert die Welt allerdings seit einige Zeit straks dahin, Satire unmöglich zu machen, indem sie die Realität wie Satire erscheinen lässt. Und Tessa Lyons-Laing, die bei Facebook den Faktenkampf führt, war in den großen Tagen der Ehec-News, von G8 und dem heroischen Kampf der Nachrichtenfabrik gegen die Wirklichkeit noch bei McKinsey und LeanIn.Org, einem Netzwerk zum "Empowerment" von Frauen. Und konnte sich so nicht recht um Fakenews in Deutschland kümmern, die es damals offiziell auch noch gar nicht gab, auch wenn die DPA tat, was sie konnte.
Beides kommt nun wie füreinander gemacht zusammen, denn im Kampf gegen Fake News wird die Deutsche Presse Agentur zweiter deutscher Partner im Faktenprüferprogramm von Facebook.
Nun ist der erste "Faktenprüfer" das "Recherchenetzwerk" "Correktiv", dessen größter Rechercheerfolg es bisher war, einer AfD-Kandidatin für den nordrhein-westfälischen Landtag Hurerei und Sex gegen Geld nachgewiesen zu haben. „Spitzenfrau der Rechtspopulisten vermietete ihren Körper übers Internet“ hieß es da, faktenmäßig und moralisch so korrekt, dass dort heute keine Zeile mehr zu finden ist. Die Deutsche Presse-Agentur, im heißen Flüchtlingsseptember 2015 Lieferant der Meldung, dass die Fluggesellschaft Ryaniar künftig Flüchtlinge ohne Visum aus Griechenland in andere EU-Länder bringen werde, ist also in bester Gesellschaft: Beide Partner werden nun "ausgewählte Beiträge bei Facebook" mit dem Ziel prüfen, "die Verbreitung von Fake News einzudämmen und vor gefälschten Informationen zu warnen".
Correctiv arbeitet bereits seit 2017, dem Jahr der Bundestagswahl, weitgehend folgenlos und ohne jeden öffentlich wahrnehmbaren Erfolg für Facebook und wird inzwischen mit Beträgen in unbekannter Höhe dafür entlohnt. Nun stößt DPA dazu, mitten in der Medienkrise auf der Suche nach Nachrichtenabnehmern, die auch dann noch zahlen werden, wenn der letzte Baum gerodet, zu Papier verarbeitet, gedruckt und die fertigen Zeitungen von niemandem mehr gelesen worden sind.
Als "Partner des Prüferprogramms" steigt die Agentur, die gerade den neuen superduper-unabhängigen neuen "Medien-Service" "EUreWahl" mit "Informationspaketen zur Europawahl" gestartet hat, kurz vor den Europawahlen ein, um, so heißt es offiziell, " die Verbreitung von Fake News im deutschsprachigen Raum zu reduzieren". Von Faktenprüfern angezweifelte Beiträge werden mit entsprechenden Hinweisen versehen und gelöscht an ihrer Stelle platziert DPA dann hilfreiche Mitteilungen wie "Wozu ist die EU nütze? Fünf Beispiele, die jeden etwas angehen" oder "Pulse of Europe" nimmt Spannungsbogen zur Europawahl auf".
Dadurch die Anzahl der Aufrufe falscher oder gefährlicher Inhalte im Durchschnitt um mehr als 80 Prozent verringert werden, heißt es bei Facebook. Tessa Lyons, spätgeborener “Head of News Feed Integrity” bei Facebook, lobt schon vorab: "Gerade im Kontext von Wahlen ist die Integrität von Informationen von größter Bedeutung. Deshalb freuen wir uns sehr, dass die dpa unserem Programm vor der anstehenden Wahl zum Europäischen Parlament im Mai als zweiter unabhängiger Faktenprüfer für den deutschsprachigen Raum beitritt."
DPA-Chef Peter Kropsch, der als Werbetexter, Pressesprecher und Public-Relationsmann arbeitet, ehe er für vier schmale Jahre als Redakteur bei einem Wirtschaftsinformationsdienst anheuerte, hat das dankeschön prompt erwidert. Er hält die DPA für einen geeigneten Partner für Facebook, vond er Politik stets als größte Fakeschleuder kritisiert. Sein Haus habe in den letzten Jahren "viel in den Bereich Fact Checking investiert", man besitze jetzt einen "Verification Officer" samt Team, um den herum sogar "neue Berufsbilder im dpa-Newsroom" entstanden seien.
Ein unvergessener Klassiker ist die Meldung, dass die meisten EHEC-Toten "nicht mehr gesund" würden, bei anderer Gelegenheit behauptete DPA, Bin Laden in seinem Versteck und Beate Zschäpe im Untergrund besucht zu haben, auch beim Auftritt von Pussy Riot in einer Moskauer Kirche war angeblich ein DPA-Fotograf dabei, ebenso fotografierte einer den Freund der später mit Kanuverbot belegten Olympionikin Drygalla nach London, noch ehe bekannt war, dass die Rostockerin mit einem Nazi befreundet war.
Zeit, Welt, Spiegel und SZ, aber auch alle Provinzblätter, Nachmittagsprogramme und Nachrichtenmagazine übernehmen die Verlautbarungen der quasi regierungsamtlichen Bingoschule, die alles weiß, alles erklären kann und jeden Wochenanfang vorgibt, worüber Talkshow-Deutschland reden muss. Medieninsider wissen: Was von der Nachrichtenfabrik nicht getickert (alte Sprechweise) wird, existiert nicht.
Wie DPA Chruschtschow tötete
Was sie aber meldet, das wird von 457 Provinzblättern, 172 Magazinen, 48 TV-Stationen und xzig Nachrichtenportalen mit genau dem Spin und in der verquasten Wortwahl verbreitet, mit dem es die Schreibmaschinengewehre der 677 Redakteure verlässt: Am 13. April 1964 war der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow deshalb kurzzeitig tot, 2008 beim G8-Gipfel rief DPA den Bürgerkrieg aus und 2012 führte die Berichterstattung über ein Ökonomengutachten zur Frage, ob DPA die Realität eigentlich nur abbilde, oder sie nur für nicht notwendigerweise zu berücksichtigen halte.
Doch letztlich ist immer richtig, was DPA meldet. Wenn die Agentur, von der 97 Prozent der Deutschen 94,4 Prozent ihrer Nachrichten beziehen, eine Meldung über den Ticker jagt, dann handelt es sich dabei stets um ein Stück niedergeschriebene oder fotografierte Wirklichkeit. "Täglich fotografieren oder filmen sich etwa 2300 Jugendliche in Deutschland beim Liebesspiel", hatte die Deutsche Presse-Agentur GmbH schon vor Jahren herausgefunden, ohne dass irgendwer Zweifel daran äußerte, ob man das nun wirklich so genau wissen könne. Später gelang der im Besitz der deutschen Medienunternehmen befindlichen größten deutschen Nachrichtenagentur ein weiterer Coup für die Ewigkeit: "Viele Ehec-Tote werden nie wieder gesund", vermeldete die Zentralredaktion in Berlin völlig richtig.
Denn es ist immer wahr, was DPA schreibt, weil zu Wirklichkeit wird, was mit ausreichendem Nachdruck von ausreichend vielen Medien nachgedruckt wird. Wortgleich übernehmen die ideologisch unterschiedlichsten Blätter die von namenlosen Schreibern zusammengeknibberten "News": So, wie es da beschrieben wird, ist es gewesen, denn so, wie es gelesen wird, wird es geglaubt.
DPA ist so "nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator", wie Lenin es einst beschrieben hatte. Dabei nimmt es die Agentur grundsätzlich mit der Wahrheit nicht so genau, obwohl Wolfgang Büchner behauptet: „Bei den Nachrichten, die die dpa und ihre Gesellschafter verbreiten, kann sich jeder darauf verlassen, dass die Inhalte überprüft und glaubwürdig sind."Das festzustellen, reicht ein Blick auf von DPA verbreitete Fotos. Denn egal, ob die mutmaßlichen Terroristen der NSU auf dem Zeltplatz oder in einem Auto, den rechtsradikalen Ruderinnen-Freund Michael Fischer vor der Tower-Bridge, die russische "Band" Pussy Riot in der Erlöser-Kathedrale und Bin Laden in einer Felshöhle im afghanischen Bergland zeigen - nach Angaben von DPA war stets ein Fotograf der Agentur dabei - so jedenfalls steht es unter jedem einzelnen der millionenfach verbreiteten Bilder.
Wie aber kam der DPA-Mann auf den Rücksitz des Terroristenautos? Woher wusste die Agentur eine Woche vor dem Drygalla-Skandal, dass es wichtig wäre, den Provinzfaschisten Fischer zu fotografieren? Wie gelang es der Agentur, einen Mitarbeiter an Bord der Mondlandefähre Eagle zu schmuggeln, um auch vom Erdbegleiter "Fotos: DPA" senden zu können.
Nie gestellte Fragen
Fragen, die nicht einmal gestellt werden. Von wem sollten sie auch, wo doch alle Medienunternehmen Deutschland nicht nur DPA-Kunden sind, die Bilder und Texte der Agentur zu Premiuminhalten verarbeiten. Sondern auch Mitinhaber des hierzulande marktbeherrschenden Inhaltelieferanten. Wenn die Agentur also beispielsweise ein dann Gerichtsverfahren verliert, dann berichtet von mehr als 300 deutschen Zeitungen gerade eine einzige darüber.
Durch die schiere Marktmacht erschafft sich der "unabhängige Dienstleister für multimediale Inhalte" (DPA-Eigenwerbung) seine Wahrheiten selbst, wobei schon bei der Ausweisung der Quellen kein Versuch unternommen wird, die Herkunft von Informationen und Bildern transparent zu machen.
Vor Jahren schon hatte der "Spiegel" nahegelegt, dass die Wahrheit ganz anders aussieht. Angeblich stehen Zeit, FAZ, Welt, taz, FAZ, Focus, Spiegel, ARD, ZDF und hunderte weitere Nachrichtenhersteller im Verdacht, tagtäglich tausende Meldungen der sogenannten Nachrichtenagentur DPA ungeprüft und ohne Gegenrecherche zu übernehmen. Weit in der Vergangenheit habe es dazu - öffentlich bis heute kaum bekannte - Absprachen zwischen den Pressehäusern gegeben, nach denen gegenseitig akzeptiert wird, dass DPA-Meldungen ungeprüft und wie selbstrecherchiertes Material verwendet werden.
Nach "Spiegel"-Erkenntnissen soll es um Nachrichtenaustausch in allen Bereichen gehen, um Politik, Sport, Wissenschaft und mehr: Die deutschen Nachrichtenhersteller haben danach bei einer erstaunlich langen Reihe von Themen jeweils gleichlautend berichtet. Der Ablauf ist immer derselbe. Nachrichtenagentur DPA fungiert als Teilchenbeschleuniger zwischen den Stichwortgebern: Das exklusive Opfer-Interview bei „Kerner“ geht vorab als Pressemitteilung raus, die „Bild“ macht mit einem Kommentar der weinenden Mutter ein Drama draus, das geht über DPA an alle angeschlossenen Funkhäuser und spätestens am nächsten Tag im selben Wortlaut in alle angeschlossenen Wohnzimmer.
Das Magazin nennt Beispiele - etwa das der DPA-Bundeswehrreportage, die frei erfunden war, aber bundesweit sehr gut lief. Oder das der "Ehec-Toten", die Schlagzeilen machten, als DPA allen angeschlossenen Abspielstationen kabelte, viele von ihnen würden wohl "nie wieder gesund".
Nun tendiert die Welt allerdings seit einige Zeit straks dahin, Satire unmöglich zu machen, indem sie die Realität wie Satire erscheinen lässt. Und Tessa Lyons-Laing, die bei Facebook den Faktenkampf führt, war in den großen Tagen der Ehec-News, von G8 und dem heroischen Kampf der Nachrichtenfabrik gegen die Wirklichkeit noch bei McKinsey und LeanIn.Org, einem Netzwerk zum "Empowerment" von Frauen. Und konnte sich so nicht recht um Fakenews in Deutschland kümmern, die es damals offiziell auch noch gar nicht gab, auch wenn die DPA tat, was sie konnte.
Beides kommt nun wie füreinander gemacht zusammen, denn im Kampf gegen Fake News wird die Deutsche Presse Agentur zweiter deutscher Partner im Faktenprüferprogramm von Facebook.
Partnerschaft mit Hurenenthüllern
Nun ist der erste "Faktenprüfer" das "Recherchenetzwerk" "Correktiv", dessen größter Rechercheerfolg es bisher war, einer AfD-Kandidatin für den nordrhein-westfälischen Landtag Hurerei und Sex gegen Geld nachgewiesen zu haben. „Spitzenfrau der Rechtspopulisten vermietete ihren Körper übers Internet“ hieß es da, faktenmäßig und moralisch so korrekt, dass dort heute keine Zeile mehr zu finden ist. Die Deutsche Presse-Agentur, im heißen Flüchtlingsseptember 2015 Lieferant der Meldung, dass die Fluggesellschaft Ryaniar künftig Flüchtlinge ohne Visum aus Griechenland in andere EU-Länder bringen werde, ist also in bester Gesellschaft: Beide Partner werden nun "ausgewählte Beiträge bei Facebook" mit dem Ziel prüfen, "die Verbreitung von Fake News einzudämmen und vor gefälschten Informationen zu warnen".
Correctiv arbeitet bereits seit 2017, dem Jahr der Bundestagswahl, weitgehend folgenlos und ohne jeden öffentlich wahrnehmbaren Erfolg für Facebook und wird inzwischen mit Beträgen in unbekannter Höhe dafür entlohnt. Nun stößt DPA dazu, mitten in der Medienkrise auf der Suche nach Nachrichtenabnehmern, die auch dann noch zahlen werden, wenn der letzte Baum gerodet, zu Papier verarbeitet, gedruckt und die fertigen Zeitungen von niemandem mehr gelesen worden sind.
Als "Partner des Prüferprogramms" steigt die Agentur, die gerade den neuen superduper-unabhängigen neuen "Medien-Service" "EUreWahl" mit "Informationspaketen zur Europawahl" gestartet hat, kurz vor den Europawahlen ein, um, so heißt es offiziell, " die Verbreitung von Fake News im deutschsprachigen Raum zu reduzieren". Von Faktenprüfern angezweifelte Beiträge werden mit entsprechenden Hinweisen versehen und gelöscht an ihrer Stelle platziert DPA dann hilfreiche Mitteilungen wie "Wozu ist die EU nütze? Fünf Beispiele, die jeden etwas angehen" oder "Pulse of Europe" nimmt Spannungsbogen zur Europawahl auf".
Verification Officer im Scoopcamp
Dadurch die Anzahl der Aufrufe falscher oder gefährlicher Inhalte im Durchschnitt um mehr als 80 Prozent verringert werden, heißt es bei Facebook. Tessa Lyons, spätgeborener “Head of News Feed Integrity” bei Facebook, lobt schon vorab: "Gerade im Kontext von Wahlen ist die Integrität von Informationen von größter Bedeutung. Deshalb freuen wir uns sehr, dass die dpa unserem Programm vor der anstehenden Wahl zum Europäischen Parlament im Mai als zweiter unabhängiger Faktenprüfer für den deutschsprachigen Raum beitritt."
DPA-Chef Peter Kropsch, der als Werbetexter, Pressesprecher und Public-Relationsmann arbeitet, ehe er für vier schmale Jahre als Redakteur bei einem Wirtschaftsinformationsdienst anheuerte, hat das dankeschön prompt erwidert. Er hält die DPA für einen geeigneten Partner für Facebook, vond er Politik stets als größte Fakeschleuder kritisiert. Sein Haus habe in den letzten Jahren "viel in den Bereich Fact Checking investiert", man besitze jetzt einen "Verification Officer" samt Team, um den herum sogar "neue Berufsbilder im dpa-Newsroom" entstanden seien.
War Journalismus früher Recherche und Schreiben, ist er jetzt "Fact Checking" und "Verification" mit "Innovation" und "Scoopcamp".
3 Kommentare:
DPA = Diktatorische Propaganda Agentur
Die melden, was regimekonform gemeldet werden darf bzw. soll, und alle Mainstream-Journaille-Hampelmännchen und -weibchen äffen das ungeprüft oder gar begeistert bis fanatisiert nach.
Bis in die letzte Synypse sediert und totalitär auf Obrigkeitslinie dressiert ist dieses Mitläufer- bzw. Erfüllungsbüttelpack. Goebbels hätte sicher seine Freude an diesen emsigen international-sozialistischen Lügenbolderben.
".....-weibchen äffen das ungeprüft oder gar begeistert bis fanatisiert nach. …"
Iss ja klar. – Die Buntesdeutschen Rektal-Medien sind schon seit geraumer Zeit nur noch Instrumente der Desinformation und Gehirnwäsche. - Und je häufiger und heftiger die Kollisionen dieser Organe der Lügen-Matrix mit der Realität werden, desto dreistere Lügen-Schtories schnitzen die Drahtzieher, Lenker und Steuermänner der Matrix. – Und immer bizarrerer und abstruserer Dummfug wird erfunden, womit das Bundes-Schafskopp-Volk einerseits gegenüber der Realität chloroformiert, gegenüber daher delirierten Popanzen indes in Dauer-Hyperventilation versetzt werden soll.
Die Eigendynamik linker Lügen-Ideologien erfordert eine kontinuierliche Verschärfung ihrer Gangart, ihres quantitativen und qualitativen Aufwands, will sie mit der wachenden Diskrepanz zur Realität Schritt halten. – Ergo muss die Chloroformierung und Indoktrination bundesdeutscher Birnen intensiviert werden. –
Denn die Kollisionen der Paranoia „Sozialismus“ mit der Realität nehmen exponentiell zu, dementsprechend die bizarren Volten und Kapriolen ihrer Protagonisten, um die immer abstruseren Spagate zwischen ihrem delirierten und halluzinierten Dummfug und der Wirklichkeit noch abturnen zu können.
Goebbels hätte sicher seine Freude blablabla
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Wohlfeile Eselstritte, das Übliche. Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht.
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