Montag, 18. März 2019

EU: Herzzerreißender Brexit-Brief einer Sechsjährigen


Sie ist erst sechs Jahre alt, folgt aber schon den Spuren der im Moment noch ungleich berühmteren Greta Thunberg aus Schweden: Die Vorschülerin Sophie aus Großbritannien hat mit einem herzzerreißenden Brief an den polnischen EU-Ratschef Donald Tusk ein neues Kapitel im Brexit-Poker eröffnet. "Ich weiß, wir Briten verlassen die EU. Aber ich denke, wir sollten Freunde bleiben", schreibt die Kleine in ihrem Brief mit krakeliger Schrift, die viel über das angekratzte Selbstbewusstsein der Briten aussagt.

Verunsichert sind sie, vor allem die Jungen. Verängstigt und in großer Furcht, dass es jenseits der Gemeinschaft der europäischen Völker, zu der derzeit immer hin 27 von insgesamt 51 Staaten gehören, keine Zukunft gibt. Nicht einmal die aufs allerschlimmste bedrohte in einer völlig zerstörten Umwelt.

Selbst für den Medienwissenschaftler Herbert Achtelbuscher vom An-Institut für Angewandte Entropie der Bundeskulturstiftung in Halle an der Saale, der seit vielen Jahren zum Thema Themensterben forscht, ein in dieser Wucht noch nie erlebtes Phänomen. Achtelbuscher hatte zuletzt im Fall der Ukraine- und der Griechenland-Berichterstattung festgestellt, dass es der Politik zunehmend gelinge, Themen zu pflegen, wenn sie ihr nützlich sind, während sogenannte unnütze Themen durch konsequente Ignoranz vom Nachrichtennachschub abgeschnitten werden. "So entsteht bei uns Bild der Welt, das sich nach politischen Vorgaben formt."

Es geht nicht mehr um wirkliche Bedeutung, sondern um Aufmerksamkeitsabsorbtion. Mit nur sieben Emp, einer von Achtelbuschers Expertenteam ersonnenen Einheit für einheitliche Empörung, hatte Ukrainekrise, obschon größte Friedensbedrohung seit dem Ende der Balkan-Kriege, weniger Haltbarkeit als seinerzeit das Sarrazin-Buch, analysiert der ausgebildete Entroposoph. Dies beweise die von seinem Team bereits vor Jahren dargelegte These, dass es überhaupt nicht darauf ankomme, "wie wichtig ein Thema wirklich ist, sondern vor allem darauf, wie es sich medial vermitteln lässt."


Sie tut es, sie handelt. Die kleine Sophie stammt aus London und sie ist eine glühende Anhängerin der Wertegemeinschaft EU, die Frieden schafft, freien Handel gewährleistet und ihre Außengrenzen gemeinsam schützt. Dass andere Briten das nicht mehr wollen, versteht sie nicht. Sophie bat Tusk deshalb um ein signiertes Foto für ihr "Europa-Buch", eine kleine Kladde, in der das Mädchen für seine Nachkommen Erinnerungen an die Zeit festhält, als Briten noch nicht daran gehindert waren, ihre Insel zu verlassen, als sie noch zu Essen hatten und alle möglichen Waren aus dem Ausland importieren durften.

Eine Ära, die nun untergeht – wenn Sophies Brief, der mit drei roten Aufklebern und einer Zeichnung von einem Einhorn endet, nicht noch für ein Umdenken bei den Austrittsfaschisten in der Tory-Partei sorgt. Donald Tusks jedenfalls hat die Hand ausgestreckt: "Wir werden immer Freunde bleiben, Sophie", versprach der Pole der kleinen Engländerin in einem Schreiben, das als eine der letzten Postsendungen vor dem sogenannten Lock Down der EU noch bis in die britische Hauptstadt transportiert werden soll.

2 Kommentare:

Der lachende Mann hat gesagt…

Das ist genauso gestaged wie die Auftritte dieses drüsenkranken Kindes aus Schweden: Eine Werbeagentur - man erinnere sich an die Brutkastenlüge - oder NGO oder ein sechsjähriges Arabermädchen, English native speaker...

derherold hat gesagt…

Die kann besser Schreiben mit 6 Jahren als viele Türken in Deutschland mit 16 !