Was war das damals für eine glühende Empörung, als Thimo Sarrazin sein krude Pullover-These verbreitete. „Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können“, behauptete der SPD-Politiker, der selbst in einem Haushalt aufwuchs, in dem im Winter generell nur 16 Grad Raumtemperatur herrschten.
Was als warmer Tipp eines kühlen Rechners gedacht war, wurde zur "Pulli-Provokation": "Einfach warm anziehen und die Heizung drosseln", so das frühere nachrichtenmagazin "Der Spiegel", sei "soziale Kälte". Parteiübergreifend assistierten die politischen Blöcke: "Zynisch", zischte die CDU, die Grünen empfahlen eine kalte Dusche, die Linke wetterte wie der "Spiegel" gegen "so viel soziale Kälte". Sigmar Gabriel, seinerzeit eine große Nummer in SPD und Bundespolitik, urteilte knallhart: "Sarrazin bereitet den Boden für Hassprediger", seine Empfehlungen seien "dämlich" und "gewalttätig".
Doch knappe elf Jahre nur hat es gedauert und Sarrazins "kühl kalkulierte Energiespartipps" (Spiegel) sind gesellschaftlicher Konsens geworden. Als "Warmer-Pulli-Tag" erstehen sie gerade in der Düsseldorfer Martin-Luther-Grundschule wieder auf - ein Aktion für das Weltklima, um einen Ausgleich für Wärmebrücken zu schaffen, die die Erde bedrohen, die wir doch nur von unseren Kindern geborgt haben. Seit das "Umweltteam" der Schule den Eltern der Schüler in einem Brief verkündete, dass die Schulheizung am 8. Februar ausgeschaltet bleibe, damit die Kinder nicht nur demonstrativ bei #fridaysforfuture für das Weltklima einstehen, sondenr auch mal dafür bibbern, sind die sozialen Netzwerke außer sich.
Ein Vorbild, dass die damalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf alle deutschen Haushalte anwenden wollte. Die Lebensgewohnheiten der Deutschen müssten sich "grundsätzlich verändern", prognostizierte sie fünf Jahre nach Sarrazins menschenfeindlicher Empfehlung. So könne es künftig sein, "dass wir in Mitteleuropa unsere Wohnungen vielleicht ab und an nicht mehr auf 22 bis 23 Grad heizen, sondern nur noch auf 20 bis 21".
Die fehlende Raumwärme könne durch Textilien ersetzt werden, ein Pullover reiche nach Angaben der Bundesregierung aus, in 70 Jahren rund 1400 Tonnen Kohlendioxid einzusparen. Die Ausstattung aller Deutschen mit 82 Millionen Pullovern spare so bis zum Jahr 2084 satte 114 Milliarden Tonnen CO2 - den Gesamtausstoß der kompletten Menschheit von drei Jahren.
Nun endlich, weitere fünf Jahre danach, sind die Menschen bereit dazu, das große Opfer zu bringen wie eine Online-Umfrage bei der Rheinischen Post zeigt. 64 Prozent der Abstimmenden finden es richtig, dass fremde Kinder frieren, wenn denn die Message ankomme: "Es muss nicht so warm in unserem Räumen sein, damit wir uns wohlfühlen,“ hat die Schulleitung als Lernziel ausgegeben, wie Schulleiterin beschreibt. Das Experiment könne zum Beispiel so ablaufen, dass die Temperatur erst mal von 21 auf 18 Grad heruntergeregelt werde. „Wir haben dazu extra für jeden Klassenraum Thermometer besorgt.“
Bis zu Sarrazins Zielmarke von 15 oder 16 Grad plus dickem Pullover ist es dann nur noch ein Stück.
Was als warmer Tipp eines kühlen Rechners gedacht war, wurde zur "Pulli-Provokation": "Einfach warm anziehen und die Heizung drosseln", so das frühere nachrichtenmagazin "Der Spiegel", sei "soziale Kälte". Parteiübergreifend assistierten die politischen Blöcke: "Zynisch", zischte die CDU, die Grünen empfahlen eine kalte Dusche, die Linke wetterte wie der "Spiegel" gegen "so viel soziale Kälte". Sigmar Gabriel, seinerzeit eine große Nummer in SPD und Bundespolitik, urteilte knallhart: "Sarrazin bereitet den Boden für Hassprediger", seine Empfehlungen seien "dämlich" und "gewalttätig".
"Dämliche" Empfehlung
Doch knappe elf Jahre nur hat es gedauert und Sarrazins "kühl kalkulierte Energiespartipps" (Spiegel) sind gesellschaftlicher Konsens geworden. Als "Warmer-Pulli-Tag" erstehen sie gerade in der Düsseldorfer Martin-Luther-Grundschule wieder auf - ein Aktion für das Weltklima, um einen Ausgleich für Wärmebrücken zu schaffen, die die Erde bedrohen, die wir doch nur von unseren Kindern geborgt haben. Seit das "Umweltteam" der Schule den Eltern der Schüler in einem Brief verkündete, dass die Schulheizung am 8. Februar ausgeschaltet bleibe, damit die Kinder nicht nur demonstrativ bei #fridaysforfuture für das Weltklima einstehen, sondenr auch mal dafür bibbern, sind die sozialen Netzwerke außer sich.
Gesundheitsgefahr! Umweltirrsinn! Despotie! Wegen des notwendigen Kampfes gegen den Klimawandel sei es „wichtig, dass Ihr Kind sich warm anzieht, damit es in den Klassenräumen nicht friert“, heißt es in dem Schreiben. Es sei dazu alles erlaubt, was warm hält - als Beispiele werden lange Unterhosen oder Tee in Thermoskannen genannt. Frieren für die Zukunft, so solle der „Warme-Pulli-Tag“ den Kindern mehr Energiebewusstsein und die Wichtigkeit einer nachhaltigen sowie umweltbewussten Lebensweise vermitteln. Das Vorbild für den „Warmer-Pulli-Tag“ stammt aus den Niederlanden. Dort wurde 2009 an einem Tag in hunderten Schulen die Temperatur um ein Grad gesenkt, so das durch den geringeren Energieverbrauch 390 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden konten.
Ein Vorbild für alle
Die fehlende Raumwärme könne durch Textilien ersetzt werden, ein Pullover reiche nach Angaben der Bundesregierung aus, in 70 Jahren rund 1400 Tonnen Kohlendioxid einzusparen. Die Ausstattung aller Deutschen mit 82 Millionen Pullovern spare so bis zum Jahr 2084 satte 114 Milliarden Tonnen CO2 - den Gesamtausstoß der kompletten Menschheit von drei Jahren.
Nun endlich, weitere fünf Jahre danach, sind die Menschen bereit dazu, das große Opfer zu bringen wie eine Online-Umfrage bei der Rheinischen Post zeigt. 64 Prozent der Abstimmenden finden es richtig, dass fremde Kinder frieren, wenn denn die Message ankomme: "Es muss nicht so warm in unserem Räumen sein, damit wir uns wohlfühlen,“ hat die Schulleitung als Lernziel ausgegeben, wie Schulleiterin beschreibt. Das Experiment könne zum Beispiel so ablaufen, dass die Temperatur erst mal von 21 auf 18 Grad heruntergeregelt werde. „Wir haben dazu extra für jeden Klassenraum Thermometer besorgt.“
Bis zu Sarrazins Zielmarke von 15 oder 16 Grad plus dickem Pullover ist es dann nur noch ein Stück.
2 Kommentare:
würde die Kinder bei +3° abhärten ( Eisblumentag ; alle tragen fröhlich bunte T-shirts und flippflopps )
Der Sepp , Reichsabhärtungswart
Der Eintopfsonntag läßt grüßen, war mein erster Gedanke zum Pullovertag.
Kommentar veröffentlichen