Zwei Kussechte: Jean-Claude Juncker (l.) und Martin Schulz sind langjährige beste Freunde mit denselben Interessen. |
Er ist gestolpert, aber nicht gefallen. Er wankte, aber er stürzte nicht – ganz im Gegenteil: Nach dem lustigen Wuschelgriff ins Kuschelhaar einer EU-Kollegin greift Jean-Claude Juncker jetzt erst richtig an. Wie Mina Andreeva, die stellvertretende Chefsprecherin des Präsidenten der Europäischen Kommission, nach Irritationen um einen Stolperauftritt des EU-Chefs auf einem Empfang in Wien mitteilte, sei Juncker nicht nur „bei vollem Gesundheitszustand“, sondern bereit, beim anstehenden Ski-Weltcup am Semmering im Slalom anzutreten.
Juncker wolle im Wettbewerb der Damen zeigen, dass er „seit gestern Abend bei bester Gesundheit ist und Vollgas gibt“, so Andreeva. Bilder, die den 64-Jährigen bei einem Treffen mit führenden afrikanischen Demokraten in der österreichischen Hauptstadt stolpernd und stürzend zeigen, entsprächen nicht der Wahrheit. "Fotos lügen manchmal, genau wie in diesem Fall", betonte Andreeva. Sie selbst habe mit Juncker gesprochen und sagte: "Es ist alles gut."
Deutsche Medien hatten den fragwürdig aufgebauschte Vorfall deshalb gar nicht erst aufgegriffen, Organe der Westpresse aber breiteten den kleinen Stolperer des Chefkommissars in der Spanischen Hofreitschule genüsslich vor ihrer Leserschaft aus, obwohl Juncker nur kurz das Gleichgewicht verloren hatte, es aber mit Hilfe zweier Mitarbeiter, die ihn stützten, schnell wiederfand.
Es ist bekannt, dass Juncker seit einem Autounfall vor 30 Jahren unter Schmerzen leidet, vor allem der Ischias macht dem ersten Europäer immer wieder so zu schaffen, dass Juncker schon seit Monaten keine wegweisenden reden über das Europa von Übermorgen gehalten hat. Stattdessen verwirrte er Millionen Europäer als hipper Träger verschiedenfarbiger Schuhe und befeuerte durch Kuss- und Umarmungsattacken auf Politikerkollegen Gerüchte, in seinem Wasserglas sei in der Regel "Gin" (Bild).
Nun aber die Klarstellung: Topfit und durchtrainiert geht Juncker ins letzte halbe Jahr seiner Dienstzeit, ein launiger Wuschler, der Vollgas auf und neben der Piste gibt, egal welches Paar Schuhe er trägt. Auf Deutschlands Medien jedenfalls kann sich der 64-Jährige verlassen: Weil kein einziges deutsches Medienhaus über sein Schwankenden und Fallen in Wien berichtet hat, gab es auch für keine einzige Zeitung, kein lügengeplagtes Magazin und keinen Fernsehsender einen Grund, die frohe Botschaft von der Vollgasgesundheit und dem Start beim Ski-Weltcup zu vermelden.
2 Kommentare:
Viel wichtiger:
Fischer und Silbereisen haben sich getrennt. Er hat schon einen Neuen. Es ist ein Tänzer.
deshalb haben wir die beiden doch als fotomotiv oben über den artikel gestellt
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