Sebastian Mai staubt zum 1:0 ab, Brinkies hat keine Chance. |
Die beste Saison in der 3. Liga, die erfolgreichste Mannschaft seit dem Aufstieg, Harmonie zwischen Mannschaft, Trainer und Anhang wie zuletzt, als Wagefeld, Kanitz und Hartmann noch im rot-weißen Leibchen aufliefen und HorvatunserTorwart hinten in Grün die Kiste zunagelte. Und doch war das Drumherumm zuletzt lauter beim HFC, das Muskelspiel zwischen Oberbürgermeister und Vereinspräsidenten drohte, das Fußballmärchen von der Saale, das irgendwie unverhofft über den Verein von der Saale gekommen war, vorfristig zu beenden. Mit 0:3 war der HFC gegen Karlsruhe vom Platz gegangen, gut gespielt, kalt geduscht. Die niederlagenlose Serie ohne Not beendet.
Und zwei Dritter der Abwehr durch Sperren verloren, ausgerechnet vor dem Spiel gegen Zwickau, eine von nur sechs Mannschaften, die den HFC in der Hinrunde hatten bezwingen können. Trainer Torsten Ziegner stellt also um Sebastian Mai, geholt als Abwehrchef, seit Wochen aber als Sturmspitze gesetzt, findet sich in der Abwehr wieder, neben ihm stehen Arkenberg und Kastenhofer. Toni Lindenhahn dagegen, der letzte nicht gesperrte Abwehrspieler, taucht im zentralen Mittelfeld auf.
Und wie. Seit Monaten schon ist der am längsten gediente HFC-Profi in bestechender Form, Lindenhahn spielt die beste Saison seines Lebens. Heute aber setzt TL6 noch einen drauf: Der Mann mit dem Iro ist überall, er kurbelt an, stopft Lücken, grätscht und sprintet, als freue er sich einfach nur, sich auch mal wieder da in seiner alten offensiven Rolle zeigen zu dürfen.
Bei Sebastian Mai ist es ähnlich. Der Sturmtank, seit seinem Wechsel in die erste Linie ohne Torerfolg, organisiert hinten die Abwehr, unterstützt von Jopek, aber auch von Ajani und Manu, die diesmal sehr viel weiter hinten stehen als gewöhnlich. Dadurch kommt der HFC nicht wie sonst vom Anpfiff ab in die üblichen Überzahlsituationen vor dem gegnerischen Tor. Stattdessen ist es Zwickau, das drückt und Halle gelegentlich sogar ins Schwimmen bringt. Richtige Torchancen springen zwar nicht heraus, aber nach dem fünften Heimsieg sieht das alles eine halbe Stunde lang auch nicht gerade aus.
Bis dann dieser Freistoß vom der rechten HFC-Seite in den Strafraum fliegt, Mathias Fetsch verlängert und FSV-Torwart Brinkies nur kurz nach vorn abwehren kann. Ausgerechnet Mai, mit nach von geeilt, um aufs Tor zu köpfen, ist am schnellsten zur Stelle und drückt aus anderthalb Metern zum 1:0 ein.
Die Freudenszenen danach zeigen deutlich, dass die Führung der umformierten Ziegner-Elf Steine von den Schultern fallen lässt. was gegen Karlsruhe trotz bester Chancen nicht gelang, haben sie gegen Zwickau erzwungen - und gleich hat das Spiel nun eine ganz andere Temperatur. Ajani und Manu kommen nun öfter in den Spurt, Zwickau läuft manchmal nicht einmal mehr hinterher. Allerdings fehlt es im Abschluss immer an Präzision: Fetsch schießt Brinkies an, Sohm schießt drüber, Manu vorbei.
Ein Spiel Spitze auf Knopf, mit zwei Fankurven, die sich gegenseitig zu übertönen versuchen, dass es sich anhört, als seien 7500 im Stadion, sondern mindestens doppelt so viele. Der querschießende OB ist vergessen, die Frage, wer nun Präsident werden soll und ob in der Winterpause noch Spieler kommen. Was zählt, ist nur unten auf dem Platz, wo der nasse Rasen viele Aktionen zum Glücksspiel werden lässt, weil Spieler rutschen und schliddern und der Ball titscht und glitscht, so dass die Flanken von Ajani und Manu, die einmal mehr die Seiten tauschen, nie so genau kommen, dass Fetsch und Sohm in der Mitte wirklich zwingend treffen müssen.
Nicht aber in der 69. Minute, als Ajani seinen Gegenspieler erneut stehenlässt wie eine leere Bierflasche auf dem Heimweg aus der Disko. Unbedrängt spielt der Mann mit der 22 den Ball nach innen, Mathias Fetsch verlängert Richtung Tormitte, Pascal Sohm stürmt heran und lässt Brinkies keine Chance.
2:0, noch mehr Jubel als beim ersten Treffer, Abklatschen, euphorische Fans und auf der Uhr nur noch 20 Minuten. Das muss klappen, braucht aber noch ein ganzes Stück Arbeit, weil Zwickau sich nicht in sein Schicksal fügen will. Der HFC zieht sich jetzt weiter zurück und wartet auf Konter, meist vergeblich. Die Sachsen drücken, schaffen es aber nicht, ihren beiden größten Gelegenheiten kurz nach der Pause weitere Torchancen hinzuzufügen. Das Spiel wird ruppiger, der Schiedsrichter undurchschaubarer in seinen Entscheidungen. Eisele muss einmal retten, Jopeck ein anderes Mal. Mehr passiert nicht, außer dass Manu Platz macht für Pacliuca und Lindenhahn für Guttau, dann darf Erik Henschel noch für Ajani mitmachen und von den Rängen schallt es minutenlang H - F - C, HFC.
Dann ist es vorbei. Eine Halbserie, die so schön wie unerwartet war, die kam wie Kai aus der Kiste, ein Geschenk, in dem sagenhafte 15 Punkte mehr stecken als vor einem Jahr. Aus fünf Siegen, sechs Remis und acht Niederlagen wurden elf Siege, drei Remis und nur noch sechs Niederlagen, von denen auch nur die meisten durchaus vermeidbar gewesen wären. Statt 27 geschossener und 29 kassierter Tor stehen diesmal 25 geschossene, aber nur 19 kassierte zu Buche. Viermal nur traf der HFC gar nicht, einmal nur kassierte er mehr als zwei Gegentreffer, siebenmal blieb er ohne Gegentor.
Damit überwintert der Klub auf Platz 4, höchstens - Uerdingen spielt er noch - zwei Punkte hinter Relegationsplatz 3. Bekommt der andere Verein aus dem Norden doch noch irgendwie die Kurve in der 2. Liga, damit es am Ende wenigstens zu Platz 16 reicht, läuft es auf Relegationsspiele im Frühjahr hinaus.
Vorfreude, schönste Freude.
Und zwei Dritter der Abwehr durch Sperren verloren, ausgerechnet vor dem Spiel gegen Zwickau, eine von nur sechs Mannschaften, die den HFC in der Hinrunde hatten bezwingen können. Trainer Torsten Ziegner stellt also um Sebastian Mai, geholt als Abwehrchef, seit Wochen aber als Sturmspitze gesetzt, findet sich in der Abwehr wieder, neben ihm stehen Arkenberg und Kastenhofer. Toni Lindenhahn dagegen, der letzte nicht gesperrte Abwehrspieler, taucht im zentralen Mittelfeld auf.
Und wie. Seit Monaten schon ist der am längsten gediente HFC-Profi in bestechender Form, Lindenhahn spielt die beste Saison seines Lebens. Heute aber setzt TL6 noch einen drauf: Der Mann mit dem Iro ist überall, er kurbelt an, stopft Lücken, grätscht und sprintet, als freue er sich einfach nur, sich auch mal wieder da in seiner alten offensiven Rolle zeigen zu dürfen.
Bei Sebastian Mai ist es ähnlich. Der Sturmtank, seit seinem Wechsel in die erste Linie ohne Torerfolg, organisiert hinten die Abwehr, unterstützt von Jopek, aber auch von Ajani und Manu, die diesmal sehr viel weiter hinten stehen als gewöhnlich. Dadurch kommt der HFC nicht wie sonst vom Anpfiff ab in die üblichen Überzahlsituationen vor dem gegnerischen Tor. Stattdessen ist es Zwickau, das drückt und Halle gelegentlich sogar ins Schwimmen bringt. Richtige Torchancen springen zwar nicht heraus, aber nach dem fünften Heimsieg sieht das alles eine halbe Stunde lang auch nicht gerade aus.
Bis dann dieser Freistoß vom der rechten HFC-Seite in den Strafraum fliegt, Mathias Fetsch verlängert und FSV-Torwart Brinkies nur kurz nach vorn abwehren kann. Ausgerechnet Mai, mit nach von geeilt, um aufs Tor zu köpfen, ist am schnellsten zur Stelle und drückt aus anderthalb Metern zum 1:0 ein.
Irgendwo unten drunter liegt Pascal Sohm. |
Ein Spiel Spitze auf Knopf, mit zwei Fankurven, die sich gegenseitig zu übertönen versuchen, dass es sich anhört, als seien 7500 im Stadion, sondern mindestens doppelt so viele. Der querschießende OB ist vergessen, die Frage, wer nun Präsident werden soll und ob in der Winterpause noch Spieler kommen. Was zählt, ist nur unten auf dem Platz, wo der nasse Rasen viele Aktionen zum Glücksspiel werden lässt, weil Spieler rutschen und schliddern und der Ball titscht und glitscht, so dass die Flanken von Ajani und Manu, die einmal mehr die Seiten tauschen, nie so genau kommen, dass Fetsch und Sohm in der Mitte wirklich zwingend treffen müssen.
Nicht aber in der 69. Minute, als Ajani seinen Gegenspieler erneut stehenlässt wie eine leere Bierflasche auf dem Heimweg aus der Disko. Unbedrängt spielt der Mann mit der 22 den Ball nach innen, Mathias Fetsch verlängert Richtung Tormitte, Pascal Sohm stürmt heran und lässt Brinkies keine Chance.
2:0, noch mehr Jubel als beim ersten Treffer, Abklatschen, euphorische Fans und auf der Uhr nur noch 20 Minuten. Das muss klappen, braucht aber noch ein ganzes Stück Arbeit, weil Zwickau sich nicht in sein Schicksal fügen will. Der HFC zieht sich jetzt weiter zurück und wartet auf Konter, meist vergeblich. Die Sachsen drücken, schaffen es aber nicht, ihren beiden größten Gelegenheiten kurz nach der Pause weitere Torchancen hinzuzufügen. Das Spiel wird ruppiger, der Schiedsrichter undurchschaubarer in seinen Entscheidungen. Eisele muss einmal retten, Jopeck ein anderes Mal. Mehr passiert nicht, außer dass Manu Platz macht für Pacliuca und Lindenhahn für Guttau, dann darf Erik Henschel noch für Ajani mitmachen und von den Rängen schallt es minutenlang H - F - C, HFC.
Dann ist es vorbei. Eine Halbserie, die so schön wie unerwartet war, die kam wie Kai aus der Kiste, ein Geschenk, in dem sagenhafte 15 Punkte mehr stecken als vor einem Jahr. Aus fünf Siegen, sechs Remis und acht Niederlagen wurden elf Siege, drei Remis und nur noch sechs Niederlagen, von denen auch nur die meisten durchaus vermeidbar gewesen wären. Statt 27 geschossener und 29 kassierter Tor stehen diesmal 25 geschossene, aber nur 19 kassierte zu Buche. Viermal nur traf der HFC gar nicht, einmal nur kassierte er mehr als zwei Gegentreffer, siebenmal blieb er ohne Gegentor.
Damit überwintert der Klub auf Platz 4, höchstens - Uerdingen spielt er noch - zwei Punkte hinter Relegationsplatz 3. Bekommt der andere Verein aus dem Norden doch noch irgendwie die Kurve in der 2. Liga, damit es am Ende wenigstens zu Platz 16 reicht, läuft es auf Relegationsspiele im Frühjahr hinaus.
Vorfreude, schönste Freude.
6 Kommentare:
Glückwunsch ! Ein anderer Ostdeutscher Verein, mit großen Ambitionen gestartet, enttäuscht seine Anhänger seit Wochen. Und doch kommen 20.000 zum Ostderby und nehmen ein 0:2 mit nach Hause unter den Weihnachtsbaum. Vorher allerdings verabschieden sie die sieglose Mannschaft mit reichlich Applaus in die Winterpause.
Warum nur spielt ein so grandioser HFC vor halbvollen Rängen ? Ich wünsche mir vom Weihnachtsmann in Rot- Weiss mehr Leidenschaft in Stadt und Region für den Traditionsverein.
die menschen hier in der region verachten traditionell alles, was aus ihrem eigenen haus kommt. mehr noch als anderswo in deutschlanddauert es unheimlich lange, bis eine liebe entbrennt, allerdings sind die verliebten dann auch genauso treu wie sie vorher an ihrer verachtung festgehalten haben.
der unetrschied zu rostock und der andreen, von der landesregierung gepäppelten satdt im halben norden ist allein der, dass hinter der HFC nahezu drei jahrzehnte ohne einen einzigen ausflug in eine höherklassige fußballliga liegen
das bedeutet, dass eine, fast zwei generationen von vätern ihre zehnjährigen söhne NICHT mit zum ausverkauften flutlich-spiel gegen bochum oder pauli oder gar bayern und dortmund genommen haben. so dass diese söhne, jetzt zwischen 20 und 45, eben NICHT ins stadion gehen - und ihre söhne wiederum nicht mitnehmen können
@ppq
Nun wird hier aber ganz dolle übertrieben, wir waren seit 1981 nicht mehr in der zwoten Bundesliga gewesen und nun rocken wir dort oben und haben heute den HSV mit 3:1 weggeballert. Und das in einem Stadion (Baujahr 1911), welches einer Baustelle gleicht und Dank europaweiter Ausschreibungen eine Tribüne nicht fertig gestellt bekommt, da sich keine Firma auf eben diese Ausschreibung meldet. Wenn der DFB rumzickt, kann das in der nächsten Saison die Lizenz für Liga 2 kosten.
dafür lag der kieler zuschauerschnitt in der 3. liga ja auch noch unter unserem
"das bedeutet, dass eine, fast zwei generationen von vätern ihre zehnjährigen söhne NICHT mit zum ausverkauften flutlich-spiel gegen ..."
Vllt. liegt es nicht nur an den fehlenden Erfolgsjahren, vllt. liegt es auch an den fehlenden Söhnen.
@ppq
Korrekt! Und trotzdem ging es irgendwann bergauf.
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