Freitag, 14. Dezember 2018

Doku Deutschland: Zum Urlaub nach Afghanistan


Eine ehrliche Finderin hat einem jungen Familienvater aus Afghanistan eine vorzeitige Weihnachtsbescherung bereitet.

Der 26-Jährige hatte seinen Geldbeutel mit mehr als 2000 Euro verloren, als er mit dem Fahrrad in Waldkirch (Kreis Emmendingen) unterwegs war. Die Summe hatte der Vater zweier kleiner Kinder sich über Jahre für einen Heimflug zu seiner Familie zusammengespart. Er hat sie schon seit acht Jahren nicht mehr gesehen.

«Sein Glück war, dass eine sehr ehrliche Frau aus Kollnau seinen mit über 2000 Euro Bargeld prall gefüllten Geldbeutel fand», heißt es im Polizeibericht. Doch die Zuordnung stellte sich als schwierig heraus. Denn im Geldbeutel fand sich nur eine Krankenversicherungskarte - und auf der war der Name des Besitzers falsch geschrieben.

Da der Mann als Flüchtling auch erkennungsdienstlich erfasst war, fand das Portemonnaie schließlich doch noch seinen Weg zurück zu seinem Besitzer - und der 26-Jährige konnte am Mittwoch seinen Heimflug antreten.

Die Finderin habe «mit Blick auf die Gesamtumstände» auf ihren Finderlohn verzichtet, so die Polizei.

Die Esslinger Zeitung berichtet über einen kurz vor Weihnachten glücklicherweise gut ausgegangenen Fall von verlorenem Geldbeutel, ein zuvor schon fast auf der Halde der medialen Demenz gelandetes Phänomen.   Im ganzen Jahr 2018 gab es nur eine halbe Handvoll froher Meldungen über sogenannte Finder-Flüchtlinge. 2015 und 2016 hatten Neuankömmlinge die entsprechenden Summen noch binnen weniger Tage gefunden.

Passen die Deutschen besser auf? Oder wirkt die Unehrlichkeit der Menschen, die schon länger hier leben und keineswegs stets alles, was sie finden, bei den Behörden abgeben, auf negative Weise integrativ? Werden als ursprünglich ehrliche Refugees durch den Umgang mit den von Haus aus eher egoistischen Einheimischen selbst zu nur auf den eigenen finanziellen Vorteil bedachten Menschen? Irrte Grünenchefin Katrin Göring-Eckhardt, als sie vorausgesagte "Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch"? Weil sich nicht das Land an die Zugewanderten, sondern am Ende doch die Zugewanderten an das Land anpassen?

Alle Umstände sprechen dafür. Es gibt keine Woche mehr mit mehreren großen Geldfunden, auch über das Schicksal früherer Finder - ursprünglich hatte es sich eingebürgert, sie zumindest mit einem kleinen Porträt in der Lokalpresse zu ehren - wird nichts mehr bekannt. Was zum Beispiel wurde aus dem 35-jährigen Foaz Osso, der in Wolfsburg in einer gespendeten Jacke 3000 Euro entdeckte? Welche Ausbildung hat der 16-jährige Syrer inzwischen erfolgreich absolviert, der im Sommer 2015 "kein Wort Deutsch" sprach, doch "das Herz am rechten Fleck" hatte 1450 Euro einfach so an die rechtmäßige Besitzerin zurückgab? Und was wurde aus dem Iraker Jamal Khalaf, der der seine Familie zu Hause zurücklassen musste, eine gefundene Geldbörse mit 400 Euro Bargeld und Kreditkarten aber sofort zur Polizei brachte, weil "ich nicht wegen des Geldes nach Deutschland gekommen bin"?

17 Kommentare:

Gerry hat gesagt…

Absolut abgefahren. Prägnanter kann man die "Asylsituation" kaum auf den Punkt bringen. Viele absurde Details, jede hat das Potential für eine eigene Story. Ein Knaller in der Auseinandersetzung mit der Willkommenskultur.

Anonym hat gesagt…

Ich war jetzt auf alles gefasst. Aber nicht darauf, dass hier die Originalmeldung einfach abgeschrieben wurde. Unglaublich!

ppq hat gesagt…

sowas auszudenken, nicht mal ich käme da drauf. viel zu unglaubwürdig!

Anonym hat gesagt…

Er kommt aber doch hoffentlich zurück, oder?

Der lachende Mann

ppq hat gesagt…

da wollen wir doch mal drauf hoffen.

Carl Gustaf hat gesagt…

Das beste wurde leider aussen vor gelassen:
"Der Mann sei Asylant mit Aussicht auf Bleiberecht, erklärt Rocco Braccio und er habe keinerlei Straftaten begangen. "In bestimmten Situationen kann ein Hin- und auch ein Rückflug genehmigt werden. Zudem gibt es in Afghanistan auch sichere Gebiete, und in ein solches reist der Mann.""

Nunja: Mit etwas Geschick, ein bisschen medialem Zutun und Dank dt. Amtshilfe erlangt man einen Hin- und Rückflug nach Afghanistan bisweilen auch mal kostenlos.

ppq hat gesagt…

das war komplett zitiert, wie es da stand. schöner wirds ja nicht. jetzt wirft das wieder fragen auf: wieso sind die kinder ganz klein, wenn er sie seit 8 jahren nicht gesehen hat? dann sind die doch mindestens 8? ist das klein?

und ist er nun asylant oder hat er aussicht auf bleiberecht? das eine schließt ja das andere aus? läuft das verfahren dann seit 8 jahren? und ist es entschieden (asylant)? oder wird noch entschieden (aussicht)?

und wenn er in ein sicheres gebiet reist, weshalb dann asyl? oder ist er subsidiär geschützt, wegen des krieges, also nicht wegen individueller verfolgung? wieso dann "asylant"?

ppq hat gesagt…

@carl gustaf: ich habe nachgeschaut, der komplette unsinnige letzte absatz ist dort nachträglich eingefügt worden, den gab es ursprünglich nicht - angesichts meiner oben gestellten fragen war das auch besser so

teu hat gesagt…

@ppq: Bundeswehrsoldaten sollte man schon mal eine Heimreise zur Familie gönnen.Oder?

ppq hat gesagt…

wie ist das jetzt gemeint?

Der lachende Mann hat gesagt…

teu hat gedacht, bei dem in Rede stehenden Afghanen (dem mit den 2.000 Euro, der jetzt in ein als sicher eingestuftes Gebiet reist) handele es sich um einen Bundeswehrsoldaten im Afghanistaneinsatz.

Gernot hat gesagt…

Ein bisschen ist das auch 1984:
In vorauseilendem Gehorsam verzichten wir natürlich alle auf die uns gesetzlich zustehenden Fundrechte. Dafür werden wir einst droben die Sancta und Hosianna hören und unser Manna aus güldenen Füllhörnern dargereicht bekommen.
Wer dagegen uneinsichtig auf seine Fundrechte beharrt, wird zumindest verwunderte Blicke ernten und Kritik unter Tränen der von ihm enttäuschten Bessermenschen.
Oder es wird geschehen wie mit den Schatzgräbern, den der Staat ihren Finderanteil an historischen Funden weggegeizt hat: Es wird einfach nicht mehr gemeldet, sondern verhökert oder eingeschmolzen.
Die Vertröstung ehrlicher Finder auf postmortale Ehren mittels schwammigen Händedrucks subalterner Lokalgrößen wird bei anderen als Moralinsüchtigen dazu führen, weniger zu finden.

Carl Gustaf hat gesagt…

"und ist er nun asylant oder hat er aussicht auf bleiberecht? das eine schließt ja das andere aus? läuft das verfahren dann seit 8 jahren? und ist es entschieden (asylant)? oder wird noch entschieden (aussicht)?

und wenn er in ein sicheres gebiet reist, weshalb dann asyl? oder ist er subsidiär geschützt, wegen des krieges, also nicht wegen individueller verfolgung? wieso dann "asylant"?"

@ ppq: damit wären wir wieder bei dem ewigen Thema: "Das gibt es in keinem Russen-Film".

ppq hat gesagt…

man darf nicht genauer hingucken. der flug frankfurt-kabul kostet ja auch nur 1300, so gesehen hätte er angesichts einer sparrate von 250 euro im jahr schon vor 3 jahren mal nach hause fliegen können

Anonym hat gesagt…

"Ferien vom Ich", wer wollte es dem jungen Plusdeutschen verdenken? Das gab es doch bei uns in der BeÄrDe auch in der Nachkriegszeit - ich sage nur Hans Deppe und Rudolf Prack.
Zugegeben: Damals war es kein afghanischer WahlMufl, sondern ein amerikanischer Miliardär.

der sepp
reichsidentitätswart

Anonym hat gesagt…

@ Gernot: Das erinnert an Äußerungen von Rolf Hochhuth zum Thema Schatzfunde.
Schade, dass dieser, trotz Freundschaft mit David Irving, erstaunlicherweise noch an den Weihnachtsmann glaubt.

Gernot hat gesagt…

Hallo, ich war auf Hochhuths Seite, suchte nach Schatz, fand nichts, bitte um Erleuchtung zwecks Ausräumen von Verständnis- und Bildungsmängeln.
Danke.