Freitag, 14. Dezember 2018

Top Ten: Das sind die schönsten Terrorsperren auf deutschen Weihnachtsmärkten

Der Glühweinduft liegt in der Luft, Bewaffnete patrouillieren, aufmerksam gibt der Marktmeister den versenkbaren Poller frei, sobald der Glühweintanker sich ordentlich ausgewiesen hat. Im Advent sind die großen Christkindl- und Weihnachtsmärkte echte Anziehungspunkte - und der neueste Hingucker auf den feierlich beleuchteten Plätzen mit den geschmückten Buden voller Kunsthandwerk, Weihnachtsschmuck und allerlei Köstlichkeiten sind die zum Teil liebevoll geschmückten Terrorbremsen, die eine Wiederholung des sogenannten "Vorfalls von Berlin" bisher haben verhindern können.

Mal in bunte Farben getaucht, mal in Geschenkpapier eingewickelt, stehen sie auf riesigen Plätzen oder in kleinen Ecken der Stadt – jede Stadt gestaltet sie anders, manche Merkelpoller, wie sie schmunzelnd genannt werden, haben ihren eigenen Charme, einige sind schon im zweiten Jahr eine freudig begrüßte Tradition.

PPQ hat sich umgeschaut und die schönsten Terrorsperren auf deutschen Weihnachtsmärkten gefunden.

1. Weihnachtsmarkt und Weihnachtswald Goslar

Die Terrorspüerren auf dem Weihnachtsmarkt der Weltkulturerbestadt Goslar bezaubert mit mittelalterlicher Anmutung und dezenter Modernität. Zwischen schmalen Gassen und Fachwerkhäusern fallen die wuchtigen Betonelemente kaum auf, sie wirken im Weihnachtswald direkt an der historischen Altstadt fast wie vergessene Bunkerelemente, die schon länger da sind.


2. Dortmunder Weihnachtsmarkt

Seit 1996 hält der Weihnachtsmarkt am Hansaplatz den Rekord für den höchsten Weihnachtsbaum mit einer Höhe von 45 Metern, seit 2017 schmückt sich das große Volksfest nicht mehr nur mit 48.000 kleinen Lichtern, die den deutschen Klimaverpflichtungen ein Glanzlicht aufsetzen, sondern auch mit fröhlich dekorierten Terrorbremsen aus Spezialzement. Der einmonatige Aufbau hat sich wirklich, aus nah und fern kommen die Menschen, um klarzumachen, dass sie sich ihre Art, unbeschwert Weihnachten zu feiern, nicht nehmen lassen.

3. Dresdner Striezelmarkt

Der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands, gegründet 1434, liegt mitten in Dunkeldeutschland, einem Krisengebiet, das von Pegida, Pakt und marodierenden Dynamo-Hooligans beherrscht wird. Auf den ersten Blick ist der Altmarkt in der Innenstadt Dresdens hübsch, auf den zweiten fallen die von einheimischen Künstlern verschönerten Lkw-Bremsen auf: Geformt wie der berühmte Dresdner Rosinenstollen, der auch Namensgeber für den Weihnachtsmarkt ist, lockern sie das Einerlei aus saufenden Skinheads und schimpfenden Ex-Bürgerrechtlern auf.


4. Weihnachtsmarkt am Kölner Dom

Das Besondere dieses Weihnachtsmarktes ist die Lage auf der seit den Silvesterunruhen von vor ein paar Jahren sagenumwobenen Kölner Domplatte. Die Pavillons mit Glühwein-, Punsch-, Plätzchen- und Lebkuchen-Angeboten sind rund um den Dom aufgebaut und sie werden durch rheinisch-lockere Betonbausteine abgeschirmt, hinter denen Leckereien, Geschenke-Läden und Kunst gestalterisch kaum abfallen.

5. Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt

Auf dem Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt erwacht schon seit Jahrzehnten jedes Jahr das dunkle Zeitalter, doch diesmal ist es besonders gut gelungen, die von außen drohende Gefahr zu einem Trumpf der gemütlichen Innerlichkeit zu machen. Hinter aus Mischmaterialien errichteten Bombensperren bieten Händler in historischen Gewändern ihre mittelalterliche Handwerkskunst an und laden beispielsweise zu einem heißen Bad in einem großen Waschzuber ein, der von einem Drahtverhau noch einmal extra vor jungen Männern geschützt wird.

6. Nürnberger Christkindlesmarkt

Der wohl bekannteste und gleichzeitig größte Weihnachtsmarkt Deutschlands mitten in der Altstadt wird traditionell von handbemalten Betonelementen geschützt, die vor Ort ökologisch mit regional abgebautem Sand gegossen wurden. Bereits im zweiten Jahr wählen die Bürger Nürnbergs das schönste Lego-Kunstwerk. Ein Muss bei einem Besuch auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt ist ein Selfie vor einer der wuchtigen Mauerteile.

7. Christkindlmarkt auf der Fraueninsel

Dieser Weihnachtsmarkt liegt auf einer kleinen Insel im Chiemsee und ist somit der einzige Christkindlmarkt, der nur per Schiff zu erreichen ist. Dadurch fehlen hier die gewohnten Absperreinrichtungen, dafür fahren aber regelmäßig Seesoldaten der Bundesmarine Streife mit Schnellboten.

8. Weihnachtsmarkt Berlin

Hier, wo alles begann, nur wenige Schritte von der immer noch weitgehend zerstörten Gedächtniskirche entfernt, erstrahlen Drahtverhaue, Panzersperren und lustig bunte Betonquader im typischen Weihnachtsglanz. Deutschlands größte Stadt hat ihren beliebtesten Weihnachtsmarkt noch einmal aufgerüstet, versenkbare Nagelbretter und Selbstschussanlagen mit Gesichtserkennungssteuerung schaffen eine besondere Atmosphäre auf dem fast 100 Jahre alten Markt, so dass der kalte Beton in Kombination zu den roten Holzbüdchen und dem typisch berlinerischen Curryduft eine doch recht weihnachtlich-fröhliche Stimmung verbreitet.

9. Weihnachtsmarkt Erfurt

Besonders schön anzusehen ist im Thüringischen ein Ensemble aus fest einbetonierten Terrorbremsen in Form von Weihnachtskrippen mit handgeschnitzten, fast lebensgroßen Figuren von Mitgliedern eines Sondereinsatzkommandos sowie einer zwölf Meter hohen original erzgebirgischen Panzerhaubitze. Zusätzlich gibt es nicht nur ein Karussell, auf dem Kinder mit Lastkraftwagen fahren können, sondern auch einen Schießstand für die ganz kleinen Besucher!

10. Internationaler Weihnachtsmarkt Essen

Hier wird es richtig bunt. Sowohl kulinarische als auch künstlerische Vielfalt ist in Essen Ehrensache, wie der Name schon sagt. Viel zu Essen, darunter auch exotische Speisen wie Käfer und Kastanien, dazu aber auch ein Stadtzentrum, in das es für Angreifer selbst mit schwerem Gerät kein Vordringen gibt. Über 250 Abwehrstellungen aus Stahlbeton schützen den Verkauf von Weihnachtsartikeln aus 21 Ländern und dem gesamten Bundesgebiet außer Sachsen. Von afrikanischem Kunsthandwerk über arabische Weihnachtsfalafel und holländische Poffertjes ist alles dabei!




7 Kommentare:

Carl Gustaf hat gesagt…

Betonsperren sind ein Relikt von gestern. Im Südwesten sind inzwischen schusssichere Westen en vogue.

Gerry hat gesagt…

Dem Thailänder wurde in den Kopf geschossen.

Carl Gustaf hat gesagt…

"Dem Thailänder wurde in den Kopf geschossen."

Die Merkel-Lego sind mehr Kunst-Installation und weniger Panzersperre. Da kommt es bei der Schussweste auch nicht so drauf an, dass die alles schützen.
Echte Bescheidwisser kolportieren ja auch hin und wieder, dass die Merkel-Lego sowieso nur ein Konjunkturprogramm für den örtlichen Baulöwen und keine Schutzmassnahme der Allgemeinbevölkerung vor autonom fahrenden LKW resp. PKW waren.

Anonym hat gesagt…

Also Meister ppq, bin seit 5Tagen in Goslar Innenstadt und habe noch keine Merkellego stehen sehen. Wo sindse denn?

VG vom Preußen

Carl Gustaf hat gesagt…

@ Preußen: In Goslar hat man aus den Merkel-Lego längst einen antifaschistischen Schutzwall geformt.

Anonym hat gesagt…

@Carl: Um den Markt rum nix zu sehen. Zugangsstraßen teilweise durch Type Kleinbusse versperrt. Richtung Achtermann, am Rammelsberg nix an Merkellego zu sehen.............

Heute alles so überlaufen das ein lauter Pups als Panikauslöser für Tote reichen würde.

Anonym hat gesagt…

Bei uns in Bremerhaven sehen riesige, rechteckige Geschenke mit Schleife rund um den Weihnachtsmarkt.