"Du auch, Gerhard?" - Friedrich Merz (l.) leitet die Erneuerung der CDU ein. |
Es ist das Comeback des Jahres, ja, abgesehen von der Rückkehr der Pop-Formation Abba das des Jahrzehnts: Friedrich Merz, 2009 aus der Führungsriege der CDU ausgeschieden, stellt sich nach dem Abschied seiner früheren Intimfeindin Angela Merkel trotz seines schon fortgeschrittenen Alters von 62 Jahren selbstlos in den Dienst der Partei und tritt bei der Abstimmung im Dezember als Kandidat für den verwaisenden Chefsessel der CDU an.
Merz war seinerzeit ausgeschieden, weil Angela Merkel einen von ihm mitbetriebenen informellen Aufstand weißer Männer in der CDU zerschlagen und die Mitglieder diszipliniert hatte. Der "Andenpakt", entstanden schon, als Merz, Roland Koch, Christian Wulff, Friedbert Pflüger, Friedrich Merz, Franz Josef Jung und Matthias Wissmann noch gemeinsam aus der Jungen Union auf die großen Posten im Land geschielt hatten, war zerschlagen. Merz' Machtposition erledigt.
Dass der Sauerländer, zur Zeit Vorsitzender des „Netzwerks Atlantik-Brücke“, Mitglied der Trilateralen Kommission von Europa und Aufsichtsratschef der deutschen Filiale des Vermögensverwalters BlackRock, seine Ambitionen auf das Kanzleramt noch nicht endgültig begraben hatte, machte er schon Anfang des Jahres klar.
Damals kritiserte er - zufällig gemeinsam mit Koch und dem von Merkel ebenfalls aussortierten früheren Kohl-Mann Volker Rühe - die im Koalitionsvertrag von Merkel gemachten Zugeständnisse an die SPD. Wenig später grenzte sich der "Wertkonservative" (FAZ) nach rechts ab, indem er unter großem Tamtam die Annahme eines kleinen Preises ablehnte. Und als wäre er schon im Wahlkampf, veröffentlichte er nur wenige Tage vor der Hessen-Wahl einen "Aufruf für ein Europa, das unsere Art zu leben schützt und das Wohlstand für alle schafft – ein Europa der Demokratie und der Menschenrechte".
Ein Mann mit Ambitionen, der den kalten Mord an seinem Machtanspruch nie verwunden hat. Merz' Rückkehr in die Politik zielt nun nicht auf den CDU-Vorsitz, sondern natürlich auf das Kanzleramt. Als Parteichef hätte der ehemalige EU- und Bundestagsabgeordnete den ersten Zugriff auf die Kandidatur - und damit den Posten. Denn die SPD dürfte 2021 kaum noch einen eigenen Kandidaten aufstellen, wenigstens wird sie es nicht tun, wenn noch ein Rest Vernunft im Parteivorstand überlebt.
Außer natürlich, ein anderer Großer aus der Vergangenheit erkennt, dass seine Partei in einem mindestens ebensogroßen, wenn nicht noch viel schlimmeren personellen Engpass steckt. Die SPD hat hinter der aktuell führenden Generation Nahles, einer in der Parteiblase gezeugten und aufgezogenen Versammlung von Funktionären und Funktionärskindern, ebensowenig attraktive, charismatische Figuren als Alternative zur Erneuerungsclique um Nahles, Klingbeil, Schneider und Barley zu bieten.
Hier könnte Gerhard Schröder helfen, dessen Abschied von der Partei, die er modernisiert und anschließend marginalisiert hat, kaum weniger ruppig ausfiel als Merzens von der Union. Schröder, im politischen Ruhestand wie Merz umstriebiger Wirtschaftslobbyist, bringt immer noch mehr Charisma in einer Augenbraue mit als die draußen im Lande weitgehend unbekannten Schneider, Seifert, Pronold, Fahimi und Schwesig aufbringen, wenn sie zusammenlegen. Und mit 73 ist der frisch verheiratete Niedersachse gerademal so alt wie Konrad Adenauer 1949 bei seiner ersten Wahl zum Bundeskanzler - Adenauer blieb danach noch 14 Jahre im Amt.
Wie für die CDU Merz' könnte Schröder für die SPD die Rettung sein. Beide gemeinsam könnten CDU und SPD wieder mehr in die wirtschaftsliberale Mitte rücken, die Union eher rechts, die SPD eher links. In einer immer stärker alternden Gesellschaft, die nach großen Hauptdarsteller lechzt, um sich unterhalten zu lassen, wäre dann einerseits Platz für eine Rückkehr von Gregor Gysi, der zumindest versuchen könnte, die anämische Linke vom Totenbett zu wecken. Nur Joschka Fischer wird nicht mehr gebraucht. Seine Grünen haben sich als Sehnsuchtspartei des Bionade-Bürgertums neu erfunden. Sie kommen prima zurecht.
Merz war seinerzeit ausgeschieden, weil Angela Merkel einen von ihm mitbetriebenen informellen Aufstand weißer Männer in der CDU zerschlagen und die Mitglieder diszipliniert hatte. Der "Andenpakt", entstanden schon, als Merz, Roland Koch, Christian Wulff, Friedbert Pflüger, Friedrich Merz, Franz Josef Jung und Matthias Wissmann noch gemeinsam aus der Jungen Union auf die großen Posten im Land geschielt hatten, war zerschlagen. Merz' Machtposition erledigt.
Umtriebiger Wirtschaftsmann
Dass der Sauerländer, zur Zeit Vorsitzender des „Netzwerks Atlantik-Brücke“, Mitglied der Trilateralen Kommission von Europa und Aufsichtsratschef der deutschen Filiale des Vermögensverwalters BlackRock, seine Ambitionen auf das Kanzleramt noch nicht endgültig begraben hatte, machte er schon Anfang des Jahres klar.
Damals kritiserte er - zufällig gemeinsam mit Koch und dem von Merkel ebenfalls aussortierten früheren Kohl-Mann Volker Rühe - die im Koalitionsvertrag von Merkel gemachten Zugeständnisse an die SPD. Wenig später grenzte sich der "Wertkonservative" (FAZ) nach rechts ab, indem er unter großem Tamtam die Annahme eines kleinen Preises ablehnte. Und als wäre er schon im Wahlkampf, veröffentlichte er nur wenige Tage vor der Hessen-Wahl einen "Aufruf für ein Europa, das unsere Art zu leben schützt und das Wohlstand für alle schafft – ein Europa der Demokratie und der Menschenrechte".
Ein Mann mit Ambitionen, der den kalten Mord an seinem Machtanspruch nie verwunden hat. Merz' Rückkehr in die Politik zielt nun nicht auf den CDU-Vorsitz, sondern natürlich auf das Kanzleramt. Als Parteichef hätte der ehemalige EU- und Bundestagsabgeordnete den ersten Zugriff auf die Kandidatur - und damit den Posten. Denn die SPD dürfte 2021 kaum noch einen eigenen Kandidaten aufstellen, wenigstens wird sie es nicht tun, wenn noch ein Rest Vernunft im Parteivorstand überlebt.
Außer natürlich, ein anderer Großer aus der Vergangenheit erkennt, dass seine Partei in einem mindestens ebensogroßen, wenn nicht noch viel schlimmeren personellen Engpass steckt. Die SPD hat hinter der aktuell führenden Generation Nahles, einer in der Parteiblase gezeugten und aufgezogenen Versammlung von Funktionären und Funktionärskindern, ebensowenig attraktive, charismatische Figuren als Alternative zur Erneuerungsclique um Nahles, Klingbeil, Schneider und Barley zu bieten.
Umtriebiger Wirtschaftsmann
Hier könnte Gerhard Schröder helfen, dessen Abschied von der Partei, die er modernisiert und anschließend marginalisiert hat, kaum weniger ruppig ausfiel als Merzens von der Union. Schröder, im politischen Ruhestand wie Merz umstriebiger Wirtschaftslobbyist, bringt immer noch mehr Charisma in einer Augenbraue mit als die draußen im Lande weitgehend unbekannten Schneider, Seifert, Pronold, Fahimi und Schwesig aufbringen, wenn sie zusammenlegen. Und mit 73 ist der frisch verheiratete Niedersachse gerademal so alt wie Konrad Adenauer 1949 bei seiner ersten Wahl zum Bundeskanzler - Adenauer blieb danach noch 14 Jahre im Amt.
Wie für die CDU Merz' könnte Schröder für die SPD die Rettung sein. Beide gemeinsam könnten CDU und SPD wieder mehr in die wirtschaftsliberale Mitte rücken, die Union eher rechts, die SPD eher links. In einer immer stärker alternden Gesellschaft, die nach großen Hauptdarsteller lechzt, um sich unterhalten zu lassen, wäre dann einerseits Platz für eine Rückkehr von Gregor Gysi, der zumindest versuchen könnte, die anämische Linke vom Totenbett zu wecken. Nur Joschka Fischer wird nicht mehr gebraucht. Seine Grünen haben sich als Sehnsuchtspartei des Bionade-Bürgertums neu erfunden. Sie kommen prima zurecht.
4 Kommentare:
Wer jetzt im November vom Merz träumt, kann schnell vom Regen in die Traufe geraten, denn auch wenn die Gottkanzlerin ihren Himmelsthron räumt, bleiben doch die Heerscharen beflissener Steigbügelhalter, Mitläufer und Dienstboten, die ihre totalitäre Herrschaft erst ermöglichten.
Und wenn da nun ein führender Maxprofitexperte gekürt wird, kann der Trend zur Alleinregierung der globalisierten Hochfinanz sich nur noch beschleunigen.
Ich wette aber, die infantilen Doidschmichels werden jeden Muttinachfolger bejubeln oder gar anbeten, denn ohne ihre Führer sind sie hilf- und planlos wie Kleinkinder. Ohne Propaganda weiß der Pinschervolkler nämlich nicht, was er herdentriebhaft politisch korrekt zu denken und zu tun hat. Diese Piefkes sind wahrhaft eine devot stummelschwanzwedelnde Köterrasse. Winseln sogar dankbar, wenn sie von Herrchen oder Frauchen geschlagen werden.
So lange ihre Dummheit nicht mehr schmerzt als die importierten Schariaprügelstrafen, wird sich daran auch nichts ändern!
Und der Hartz4-Nobelschröder wird von den 100%-Schulzgenossen ja auch immer noch hofiert wie ein König aus Takatukaland. Stürzen in der Wählergunst darum zurecht ab. Ein schwacher Lichtstreif am düsteren Schland-Horizont, der von der krebsartig wuchernden Grünalgenpest jedoch wieder geschmälert wird. Götterdämmerung im Nibelungentreuereich.
Die Transatlantiker, sprich neoliberalen Netzwerke lassen Merkel - weil verbraucht -, fallen und installieren ihre neue Funktion namens Merz. Der Leviathan bekommt ein Facelifting, das ist alles!
...ach herrje die Zombieapokalypse wird real...
Für eine Mulattin, welche der Tribadie huldigt, als KanzlerXX, ist m.E. sogar d i e s e s Stimmvieh noch nicht bereit. Aber vielleicht können wir uns bald eines bisexuellen Bürzelbeters als solchen erfreuen. Quien sabe?
(Hoffentlich kommen jetzt Hydranten, und nicht Busse ...)
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