Zur Bundestagswahl vor einem Jahr waren es ein kleines Tool und die Mithilfe vieler Freiwilliger, die das traditionell zweifelhafte Treiber der Demoskopen als reine Übung in Knochenwurf und Aschelesen enttarnte. Der von PPQ kurzfristig installierte Wahl-O-Rat®© ließ die professionellen Prognostiker schlecht aussehen, die ratenden Leserinnen und Leser des größten bürgerschaftlich engagierten Mitmachangebots im Internet lagen mit ihren Vorhersagen zum Ausgang der "Schicksalswahl" (ARD) näher am amtlichen Endergebnis als alle Vorhersageinstitute.
Mit einer durchschnittlichen kumulierten Abweichung von 7,3 Prozent schlug der experimentaldemoskopische Wahl-O-Rat®© selbst das beste demoskopische Institut Infratest Dimap knapp. Alle anderen Wettbewerber von Allensbach bis Forsa wurden um Größenordnungen distanziert, die eigentlich nahegelegt hätten, dass die Betreiber sich umgehend um eine geregelte Geschäftsabwicklung bemühen.
Zur Landtagswahl in Bayern startet PPQ nun erneut eine Umfrage zum Wahlausgang, bei der es nicht darum geht, die eigene Stimmabgabe zu offenbaren, sondern die eigenen Vermutungen zur Tendenz der Stimmverteilung anzugeben. Anders als bei den üblichen Meinungsumfragen, deren Hersteller behaupten, sie könnten das Wahlergebnis trotz einer Schätzungstoleranz von etwa drei Prozent bis auf ein halbes Prozent genau vorhersagen, zeigt der Wahl-O-Rat keine exakten Prozentwerte, sondern die Metaebene dessen, was Wahlplakate, Talkshows, Medienberichterstattung und erfundene Meinungsumfragen angerichtet haben.
Daraus ergibt sich - so wenigstens die Theorie, die der Wahl-O-Rat®© zur Bundestagswahl bestätigen konnte, ein deutlich sichtbarer Trend, der sich nach einer Berechnung mit dem PPQuotienten, einem gemeinsam mit Experten des An-Institutes für Angewandte Entropie der Bundeskulturstiftung in Halle an der Saale entwickelten Multiplikators zur Umrechnung von Wahrscheinlichkeiten, demoskopischen Schwankungsbreiten und Volatilitäten in Wahlprognosen, eine Wahlvoraussage auf der Meta-Ebene.
3 Kommentare:
Bayerpartei nicht vergessen. Denn diese dürfte nun auch einige Stimmen bekommen.
>> Hadmut 11.10.2018 0:45
Das halte ich jetzt für übertrieben.
Viele Leute schreiben mir, weil Merkel gesagt habe:
“Für die Bundesregierung kann ich nur sagen, dass wir Recht und Gesetz
einhalten wollen, werden, und da, wo immer das notwendig ist, auch tun.” <<
Hier kann man fein sehen, daß der durchaus angenehme Hadmut, dem man schwerlich Verstand absprechen kann, dennoch ein einfältiges Spießerlein ist. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.
MichaelK. 11. Oktober 2018 at 13:00
Unsere Redner machen immer den gleichen Fehler. Curio hätte hier gleichim Vorfeld argumentieren können. Man weiß ja, was kommen wird.
„Und kommen Sie mir kindlicherweise doch nicht mit dem alten Testament. Es hat keine Gestzeskraft und Vorbildcharakter. Wissen Sie das nicht mehr? Wohl vergessen hier im hohen Haus?
Steinigen war im alten Testament. Mit Jesus wurde das Christentum kreirt. Dann hieß es: „Wer ohne Schuld…, der“ Ja, Meine Damen und Herren! Vor lauter Sünden hier, da vergisst man, dass es ein Neues
Testament gibt.“ OK. wir haben die 10 Gebote aus dem alten Buch übernommen.
Das hätte gesessen.
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Hier irrt der große Meister. Schlicht und ergreifend. Oder, horribile dictu - er gibt vor, sich zu irren. Das Kriterium der Wahrheit ist nach Marx und Engels immer noch die Praxis - und, wie sieht die aus?
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