So haben die entmenschten Nazihorden von Chemnitz ihre Stadt noch nie gesehen: Vorn eine Horde Hetzjäger, endlos bis zum Horizont. Und ganz hinten, wo die Masssen verschwimmen, kaum sichtbar ein U-Bahn-Schild, das den Zugang zur nahezu über Nacht gebauten Untergrundbahn der sächsischen Metropole markiert.
So schnell reagiert der Staat, wenn es darauf ankommt. Eben noch hatten Landespolitiker beklagt, dass Chemnitz, die graue unter den drei sächsischen Großstädten, verkehrstechnisch abgehängt sei. Eric Linhart, als Politikwissenschaftler an der TU Chemnitz selbst von der Malaise betroffen, schilderte: "Chemnitz ist die einzige Großstadt in Deutschland, die keinen ICE-Anschluss hat." Um mit dem Auto nach Hannover zu gelangen, sei der Chemnitzer gezwungen, "eine halbe, dreiviertel Stunde auf Bundesstraßen durch Dörfer um Leipzig herum" zu fahren. Auch bei der Abreise der Fans vom großen "Rock für den Frieden"-Konzert in der Sachsen-Metropole gab es Schwierigkeiten. Für 5000 Rock-Anhänger, die aus Leipzig angereist waren, standen fahrplanmäßig nur drei Züge mit 3000 Plätzen zur Verfügung.
Die Reaktion aus Berlin kam prompt. Nach einem Besuch vor Ort kündigte eine von der Verhältnissen sichtlich angefasst Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ein neues Demokratieförderprogramm an, dass gegen die von ihr als "fortschreitende Entpolitisierung der Gesellschaft" beschriebenen hochkochenden Emotionen in den abgehängten Landschaften Ostdeutschlands wirken soll. Es gelte, Besorgnisse ernst zu nehmen und als Staat etwas dagegen zu tun.
In einem ersten Zugriff war nun offenbar - ohne große öffentliche Ankündigung - der Chemnitzer U-Bahnbau an der Reihe, der nur durch ein von der Tageszeitung "Die Welt" veröffentlichtes Foto (oben) publik wurde.Das politische Berlin schwieg zur überraschenden Infrastrukturmaßnahme in Sachsen, auch die sächsische Landesregierung kommentierte die Großinvestition nicht. Ohne Erklärung tauschte die "Welt" das Foto wenig später gegen ein Bild aus, auf dem nach Angaben des MDR eine Berliner Demo gegen Fremdenhass und rechte Gewalt zu sehen ist. Traurig für die Chemnitzer: "Da ist uns leider ein Fehler in der Bildunterschrift unterlaufen, für den wir uns entschuldigen", schrieb die Redaktion zum geplatzten Traum von der nigelnagelneuen Infrastruktur.
So schnell reagiert der Staat, wenn es darauf ankommt. Eben noch hatten Landespolitiker beklagt, dass Chemnitz, die graue unter den drei sächsischen Großstädten, verkehrstechnisch abgehängt sei. Eric Linhart, als Politikwissenschaftler an der TU Chemnitz selbst von der Malaise betroffen, schilderte: "Chemnitz ist die einzige Großstadt in Deutschland, die keinen ICE-Anschluss hat." Um mit dem Auto nach Hannover zu gelangen, sei der Chemnitzer gezwungen, "eine halbe, dreiviertel Stunde auf Bundesstraßen durch Dörfer um Leipzig herum" zu fahren. Auch bei der Abreise der Fans vom großen "Rock für den Frieden"-Konzert in der Sachsen-Metropole gab es Schwierigkeiten. Für 5000 Rock-Anhänger, die aus Leipzig angereist waren, standen fahrplanmäßig nur drei Züge mit 3000 Plätzen zur Verfügung.
Die Reaktion aus Berlin kam prompt. Nach einem Besuch vor Ort kündigte eine von der Verhältnissen sichtlich angefasst Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ein neues Demokratieförderprogramm an, dass gegen die von ihr als "fortschreitende Entpolitisierung der Gesellschaft" beschriebenen hochkochenden Emotionen in den abgehängten Landschaften Ostdeutschlands wirken soll. Es gelte, Besorgnisse ernst zu nehmen und als Staat etwas dagegen zu tun.
In einem ersten Zugriff war nun offenbar - ohne große öffentliche Ankündigung - der Chemnitzer U-Bahnbau an der Reihe, der nur durch ein von der Tageszeitung "Die Welt" veröffentlichtes Foto (oben) publik wurde.Das politische Berlin schwieg zur überraschenden Infrastrukturmaßnahme in Sachsen, auch die sächsische Landesregierung kommentierte die Großinvestition nicht. Ohne Erklärung tauschte die "Welt" das Foto wenig später gegen ein Bild aus, auf dem nach Angaben des MDR eine Berliner Demo gegen Fremdenhass und rechte Gewalt zu sehen ist. Traurig für die Chemnitzer: "Da ist uns leider ein Fehler in der Bildunterschrift unterlaufen, für den wir uns entschuldigen", schrieb die Redaktion zum geplatzten Traum von der nigelnagelneuen Infrastruktur.
4 Kommentare:
Wenn die "Nazis" doch nur mal in Berlin demonstrieren würden. Der Flughafen wäre über Nacht fertig. Und die geschätzten 100 Megatonnen Müll könnte man bei der Gelegenheit auch gleich mal wegräumen.
Es geht doch aber darum, was das Bild symbolisiert, nicht, was es wirklich zeigt. Man sollte bei Berichten über den sächsischen Nationalsozialismus sowieso nur noch Bilder resp. Filmaufnahmen von Leichenstapeln in Auschwitz zeigen.
Berlin Hermannplatz 8
es stimmt schon, so ein bild ist eben mehr ornament als journalistische tatsachenbehauptung. und wenn es dem guten dient...
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