Im Sprachkurs haben sie das Glück gefunden - und nun gehen sie daran, es für sich zu vollenden. Eine Liebesgeschichte aus Deutschland, ohne die Tragik des Klassiker von Peter und Nadine, aber auch ohne die öffentliche Aufmerksamkeit, mit der Kevin und Aishe klarkommen mussten. Die Welt von heute quasi unter dem Brennglas einer Love-Story mit gutem Ausgang.
PPQ dokumentiert die Geschichte von Abdul und Angelika aus Hiddenhausen.
Als er vor drei Jahren nach Deutschland kam, war er froh, in Sicherheit zu sein. Zehn Jahre hatte Abdul in Griechenland verbracht, immer auf der Flucht vor den Nachstellungen, die ihm zu Hause in Bangladesh drohten. Dort hatte der Muslim Abdul eine Christin geheiratet und mit ihr ein Kind bekommen. Nicht nur seine Familie, sondern auch die seiner Frau akzeptierte die Beziehung nicht. Sein eigener Bruder habe ihn mit einem Messer attackiert, sein Schwiegervater habe ihm ins Bein geschossen, erzählt er heute.
Abdul floh zusammen mit seiner Frau nach Indien, da war das zweite Kind schon unterwegs. Doch dann der Schock: Eine weitere gemeinsame Flucht war unmöglich. Allein zog Abdul weiter nach Pakistan, dann den Iran, schließlich Mazedonien und Ungarn. Schlimme Zeiten, denn er wurde krank, konnte oft nicht arbeiten, hatte Hunger und "schlief nachts unter Bäumen", erzählt der gelernte Grafik-Designer. Weil er Muslim war, wurde er verprügelt und getreten, man rasierte ihm die Haare ab, zog ihm Fuß- und Fingernägel aus. In Indien und in der Türkei kam er ins Gefängnis, nirgendwo konnte er sich daheim fühlen. Narben am ganzen Körper zeugen noch heute von Misshandlungen.
Eine Atempause bot ihm Griechenland. Zehn Jahre lang lebte er dort ohne seine Frau und die Kinder und er arbeitete in der Gastronomie. Dann kam die Krise und der Entschluss, weiter zu fliehen, nach Norden, nach Deutschland. Abdul stellte in Bielefeld einen Asylantrag und wurde abgelehnt. Doch da zufällig hatte Angelika – damals gerade arbeitslos – beschlossen, als Deutschlehrerin für Flüchtlinge aktiv zu werden.
In einem Sprachklurs begegneten sich die beiden. "Nicht ahnend, dass sie hier auch ihr Glück finden würden", wie die Bielefelder Heimatzeitung berichtet. "Abdul kam immer zum Kurs, bis er eines Tages meinte, er wolle schneller Deutsch lernen. Ob er nicht zu mir nach Hause kommen dürfe, fragte er mich", erinnert sich Angelika. Erst kam Abdul mit einem Freund, später allein zu Angelika nach Hause und lernte Deutsch. Der 43-Jährige kochte auch lecker für seine Lehrerin. "Fantastisch", wie die schwärmt. Ganz langsam habe man sich so angenähert, der Google-Übersetzer half bei der Verständigung, aus Respekt wurde Liebe.
Als Abduls Asylantrag schließlich abgelehnt wurde, war schon klar, dass sich beide eine Zukunft nur gemeinsam vorstellen können. Angelika arbeitet inzwischen in einer Verpackungsfirma, ihr sehnlichster Wunsch eine Hochzeit. Doch noch fehlen die Papiere aus Bangladesh, die dokumentieren, dass Abdul geschieden ist. "Wir warten seit Wochen darauf. Wir haben schon Dokumente beim Standesamt eingereicht.
Die sind allerdings aus Bangladesh zurück gekommen, "weil der Inhalt nicht bestätigt werden konnte", erzählen Angelika und Abdul. Wann war die Scheidung? Wo? Wo ist Abduls erste Frau jetzt? Wo sind die beiden gemeinsamen Kinder abgeblieben?
Doch das ist nicht das Thema des Testes im Westfalenblatt. Immer noch droht dem Bräutigam die Abschiebung. Er klagt zwar gegen die Versagung des Asyls, doch zugleich habe er "panische Angst davor, dass ich eines Nachts abgeholt werde", sagt der Flüchtling.
Wohin dann? Griechenland? Mazedonien? Ungarn gar? Rieke und Abdul haben Hoffnung, dass die Behörden ihren Hochzeitswunsch erhören. Auf Antrag könnte das Oberlandesgericht eine Befreiung auf Vorlage der Unterlagen über die Scheidung erteilen und die Hochzeit so ermöglichen, die sich beide so sehnlich wünschen.
6 Kommentare:
Wochenlang nichts zu essen und zu trinken. Ich verstehe gar nicht, was die früher bei den Expeditionen immer so ein Drama gemacht haben. Die sog. Flüchtlinge von heute schreiben das Kapitel Planung, Versorgung und Logistik neu.
Musste bei Grafik-Designer lachen.
Man ahnt, was die Verantwortlichen hier in D mit ihrer robusten Handhabung des Rechts für Fakten schaffen. Schicksale von Leuten, die in den shithole-Ländern zurückgelassen wurden, interessieren nicht. Die hier ankommen, sind mehrheitlich sehr durchsetzungsfähig, mal euphemistisch ausgedrückt. Sie bestimmen so auch meistens die täglich anfallenden Aushandlungen des Zusammenlebens.
Paradebeispiel für einen Musel-Flüchtel, der schwangere Frau und Kind in der ach so schrecklichen Fremde zurück lässt, wo die ohne seinen männlichen Schutz - wenn überhaupt - nur Dreck fressen dürfen, während er hier seiner Eintrittskarten-Flachlegerin heiße Würstchen zwischen die Lippen schiebt, was die bei ihrem asketischen Aussehen dann wohl als großes 1001-Nacht-Orgien-Elysium erlebt.
Jungbraune Prinzenrollen und fahlfaltige deutsche Restpostenweiber, und schon bastelt das Hereinspaziert-Gutmenschen-Trulliversum daraus eine sentimentale bunte Lovestory.
Mal sehen, wie lange das Mösle seinen Moslem-Lifestyle überlebt, wenn der hierbleiben darf und bemerkelt, dass es hier viel schönere Teddybärchen-Uschis gibt, die ihn für etwas Fickificki naiv anzuhimmeln bereit sind.
Egal, ist doch nur ein weiterer Einzelfall ohne Relevanz.
Feine Sahne Fischfilet wird mit tausenden #Wirsindmehr-Schwachmaten eine grenzenlos lustige Party feiern und das Opfer im Suff- und Drogendelirium schnell total vergessen.
Hauptsache, es herrscht danach schnell wieder hirnhautbeschnittene Grabesruhe im Land.
Herrlich erholsam, diese neue bunte Friedhofsstille.
Ein Eldorado für Zombies.
Jetzt mal ohne Verarschung: Ich verstehe nicht, warum Frau Karin Koteras-Pietsch vom Westfalenblatt ihren Artikel nicht als Satire gekennzeichnet hat. Mag sein, daß sie glaubt, der Leser werde das schon von selber merken. Aber was ist mit denen, die das nicht raffen? Was sollen die künftig vom Westfalenblatt oder gar von Frau Karin Koteras-Pietsch halten?
Hoffentlich erfährt Rieke, wenn es dann so weit ist, von der erheiternden/erschütternden, je nach Naturell des Lesers, Seite "1001 Geschichte". Welch Glück, daß man dort nicht kommentieren kann! Ich hätte mich mit meinen fremdenfeindlichen, rassistischen Kommentaren schon hundertmal ins Zuchthaus geschrieben.
Man gurgele nach dem Begriff "gaslighting". Holzhammerpropaganda bzw. Desinformation war gestern.
"bis er eines Tages meinte, er wolle schneller Deutsch lernen. Ob er nicht zu mir nach Hause kommen dürfe,"
Das fragen die am U-Bahn-Ausgang und vor der Kaufhalle immer gleich. Es gibt ja kaum Deutsch- und Integrationsangebote.
Ich glaube, als Frau hätte ich ihn bestimmt auch geheiratet.
Wie wär's denn, mit ihm und einigen ersparten Tausendern nach Bangla Desh zu ziehen? Bei dem Kaufkraftgewinn hätten die beiden eine gesicherte, glückliche Zukunft.
beide Weltmitbürger gehören in ein geeignetes Abschiebelager / OST ( Ungarn )
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