Freitag, 10. August 2018

Minister Müllers Zölle: Alles, außer die Wahrheit

Afrikanische Äcker - hier im Senegal.
Er heißt Gerd Müller, ist Mitglied der CSU und amtiert in seiner zweiten Amtszeit als Entwicklungsminister. Unauffällig zumeist, Entwicklungshilfe ist seit jeher ein Sonntagsthema der Regierungen Merkel, immer mal auf dem Tablett, wenn eine Rede über Fluchtursachen zu halten und nach europäischen Regelungen zu rufen gilt. Oder als Verhandlungsmasse benötigt, wenn der „irre“ (FR) US-Präsident die deutschen wiedermal auffordert, ihre Zusage einzuhalten, zwei Prozent der Staatsausgaben in ihre lavede Bundeswehr zu stecken. Dann kommt sofort der Hinweis, dass man lieber mehr für Entwicklungshilfe ausgeben würde, die mache ja Kriege vorbeugend überflüssig. Dass Deutschland seit Jahren auch seine Zusagen bei Höhe der Entwicklungshilfeausgaben nicht einhält, naja, passiert!


Mutige Forderungen von Müller


Gerd Müller kann da auch nichts machen, außer mutige Forderungen zustellen.  Jetzt gerade fiel ihm ein, dass „die EU-Märkte für afrikanische Produkte öffnen und Handelsbarrieren abbauen“ müsse, indem die EU ihre Märkte für alle afrikanischen Güter zu öffne. Insbesondere landwirtschaftliche Produkte sollten künftig zoll- und quotenfrei nach Europa eingeführt werden können, um in Afrika Jobs für Millionen arbeitslose junge Menschen zu schaffen, so der Fachmann.

Ein Vorschlag, der die regierungstreue Presse in Jubel ausbrechen ließ. Zwar sei alles noch viel komplexer, aber die Richtung, in die Müller marschiere, die stimme schon irgendwie. Dass Müller, Deutschlands oberster Entwicklungshelfer, im Grunde genommen reine Fake News verbreitet hatte, weil die ärmsten afrikanischen Länder bereits seit zehn Jahren zollfrei in die EU exportieren könnten, hätten sie denn etwas, was sie hier loswerden würden, weiß der Minister nicht. Oder er verschweigt es mit Absicht.



Doch mit welcher? Will Gerd Müller die Medien vorführen, die sich der Luftnummerforderung des CSU-Mannes  sofort und ungeachtet der Faktenlage begeistert anschlossen?  Oder zielt des Christdemokraten Initiative auf etwas ganz anderes? Derzeit dürfen arme afrikanische Länder alles außer Waffen nach Europa exportieren. Will Müller etwa hier eine Änderung? Soll die mächtige afrikanischer Waffenindustrie künftig dieselben Vorteile genießen wie Reisbauern, Bananenexporteure und Hersteller von Ebenholz-Schnitzwerk?

Freie  Fahrt für Afrikas Waffenindustrie



Oder ist alles noch schlimmer? Weiß der Politiker nicht, wovon er spricht? Hat er, der in der Entwicklungshilfe sein Fachgebiet hat, nie von der vor einem Jahrzehnt beschlossenen Öffnung der Märkte der Industrieländer für Produkte aus den Entwicklungsländern im Rahmen der "Everything but arms"-Initiative der EU gehört? Und wie kann das sein, wo doch sein eigenes Ministerium schreibt, dass „die am geringsten entwickelten Länder seit 2008 97 Prozent ihrer Industriegüter zoll- und abgabenfrei in Industrieländer einführen“ können?


4 Kommentare:

derherold hat gesagt…

Es gibt zwei Möglichkeiten: a) Müller ist entsetzlich dumm oder b) ist entsetzlich klug.

Es fällt auf, daß er seine Herrin kopiert: mit gefälligen Aussagen die Grünen (weit) links überholen.

Praktisch nichts von dem, was Müller erzählt, hat mit der Realität zu tun. Er hört sich eher an wie die Sprecherin der AG Entwicklungshilfe der Evangel. Kirchengemeinde Herzlake.

Zollinspäcktör hat gesagt…

Wohin man auch blickt im besten Deutschland aller Zeiten: Überall regiert ignorante Arroganz oder arrogante Ignoranz. Im Heilkrautfanatikerreich wüten (mal wieder) hirnlos herzliche Weltmeisterallüren von Schildbürger-Schwachmaten, die sich erneut zur obersten moralischen Weltinstanz aufblasen. Abergläubisch fromm und diktatorisch frei nach dem Motto "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen". Dass es sich erneut um das Verwesen handelt, blenden die Selbstbeweihräucherungszombies in ihrer jubelarisch dämlichen Michel-Narretei komplett aus.

Mister Müller ist in dem verfilzten Morast nur ein typisch parasitärer Lauluftplauderer wie der gesamte Hofschranzenstaat der inzwischen längst totalitären Monarchin Merkel. Dieser Börlüner Affenzirkus dient nämlich nur zwei Zielen: der schnellen Selbstbereicherung und parallel dazu der massiven Volksverblödung, damit der grenzdebile Schnarchsackmichel nicht kapiert, wie er abgezockt und zugleich ausgemerzt wird. Beides klappt dank primitiver Durchhalteparolen und schäbiger Weiter-so-Propaganda hervorragend, und so wird der schrumpfgermanische Jochochse bzw. das Schlachtschaf weiter begeistert seine Metzger zu Häuptlingen wählen.

Deutschland hat sich längst abgeschafft, denn die Klugen und Ehrlichen wandern jährlich sechsstellig aus, während globale Idioten und Kriminelle siebenstellig importiert werden. Was für eine "schwarmintelligente" Bereicherung!

Der große Umvolkungsplan scheint unter dem Applaus derer, die ultimativ terminiert werden sollen, prima zu funktionieren. Nun ja, diese Dummköpfe wird Mutter Erde garantiert nicht vermissen.

Anonym hat gesagt…

lasst uns alle türkischen Produkte boykottieren

Gernot hat gesagt…

Der Skandal ist der Export von EU-Lebensmitteln nach Afrika, die dermaßen subventioniert werden, dass die heimische Produktion nicht mehr mithalten kann und aufgegeben wird. Geld wird die EU damit angesichts der wertlosen afrikanischen Währungen nicht verdienen können, wenn die Preise der Einheimischen unterboten werden sollen.
Es dürfte teurer sein, als die Lebensmittel hier zu verheizen.