Er ist so seriös, dass kein großes Medium darum herumkommt, über das jährliche Update zu berichten. Der "Global Peace Index" (GPI), erstellt von einem Internationalen Gremium aus Friedensexperten, Friedensinstituten, Expertenkommissionen und dem Zentrum für Frieden und Konfliktstudien der Universität Sydney, beleuchtet die Veränderung der Weltlage nach Betrachtung von Kriegen und Bürgerkriegen, Rüstungsausgaben und Waffenkäufen. Eine Art Weltatlas des Haders und des Streits, der in der Regel alljährlich beklagt, dass wieder alles viel schlimmer geworden ist.
So auch in diesem Jahr. 2017 habe sich die Friedenslage in 91 Ländern der insgesamt 163 Länder, die für den Index untersucht worden waren, verschlechtert, heißt es da, in nur 71 Ländern sei die Lage friedlicher geworden. Insgesamt stieg die Zahl der Menschen, die in Konflikten getötet wurden, laut GPI im Zeitraum von 2006 bis 2016 um 264 Prozent. Und auch die Zahl der Geflüchteten nahm zu: Erstmals in der Geschichte der Neuzeit machten Flüchtlinge laut GPI ein Prozent der
Weltbevölkerung aus.
Die Situation ist also schlimmer als damals im und nach dem II. Weltkrieg. An dem hatten nur 69 Staaten teilgenommen und die Zahl der Flüchtlinge lag selbst nach all dem Morden und den Kontinente verheerenden Schlachten mit 60 Millionen Toten immer noch unter einem Prozent der Weltbevölkerung. Jetzt drüber! Das ist schockierend und wird manchen Leser außerhalb der Schreibmaschinengewehrstellungen der Großredaktionen verblüffen. Doch bei genauerer Betrachtung der Einzelheiten des vielzitierten Friedens-"Index" wird schnell deutlich, dass das Ganze in etwa so überzeugend ist wie Angela Merkels Versicherung, sie habe die Aufklärung der Bamf-Affäre erst in Gang gesetzt.
Schon ein Blick auf die Karte (oben) zeigt, wie hanebüchen die Ausarbeitung ist, die von deutschen Leitmedien flächendeckend zitiert wird, als handele es sich um eine Darstellung von Tatsachen. Groß und rot, weil äußerst kriegerisch, prangt im Nordosten der Karte Russland, der alte Erzfeind des Westens, von dem gar Trauriges zu berichten ist. "Russland hatte die zweitgrößte Verschlechterung in der Region, das Land verschlechterte sich aufgrund der Indikatoren für terroristische Auswirkungen, Gewaltverbrechen und politischem Terror", wird erklärt, weshalb das Reich Wladimir Putins auf Platz 154 (von 163) abgerutscht ist. Das müsse so, denn "angesichts der anhaltenden Moskauer Beteiligung in Syrien und die Möglichkeit von Zusammenstößen mit westlichen Kräfte", heißt es, und der Tatsache, dass "auch die externen Konflikte zugenommen" hätten, könne es nicht anders.
Russland ist nach dieser Logik nun also kriegerischer als Palästina, der Sudan, Nordkorea, Pakistan und die Türkei. Ein Unruheherd sondergleichen, der zwar seine Rüstungsausgaben gesenkt hat, dem aber verglichen mit Mali, Venezuela und Myanmardemfrüherenburmanur ein Platz im Friedenskeller bleibt, weil es eben Russland ist. Und natürlich auf dem falschen Kontinent liegt. Während die Verfasser der "Studie", immerhin der "the world’s leading think tank", wie sich das "Institut für Economics & Peace selbst nennt, für das Verfassen von Weltfriedensstudien, die Türkei nach Europa sortieren, haben sie Russland der Lehre des Globalstrategen Zbigniew Brzezinski folgend kurzerhand nach "Eurasien" verschoben. Bemerkenswert: Nur drei Prozent der türkischen Landfläche liegen in Europa. Bei Russland sind es 23 Prozent.
Aber ein Platz in Asien bietet sich für die mongolischen Horden Putins an, traut man ihnen doch gleich ein wenig weniger über den Weg und kann so besser nachvollziehen, weshalb die USA bei derzeit sechs aktiven Kriegsbeteiligungen und 15 mal höheren Militärausgaben auf Platz 121 landen und Russland bei nur zwei Kriegsengagements und sinkenden Rüstungsinvestitionen auf Platz 154, sogar noch hinter der Ukraine, dem Land, in dem der Bürgerkrieg stattfindet, an dem Russland eine Beteiligung zugeschrieben wird.
So auch in diesem Jahr. 2017 habe sich die Friedenslage in 91 Ländern der insgesamt 163 Länder, die für den Index untersucht worden waren, verschlechtert, heißt es da, in nur 71 Ländern sei die Lage friedlicher geworden. Insgesamt stieg die Zahl der Menschen, die in Konflikten getötet wurden, laut GPI im Zeitraum von 2006 bis 2016 um 264 Prozent. Und auch die Zahl der Geflüchteten nahm zu: Erstmals in der Geschichte der Neuzeit machten Flüchtlinge laut GPI ein Prozent der
Weltbevölkerung aus.
Die Situation ist also schlimmer als damals im und nach dem II. Weltkrieg. An dem hatten nur 69 Staaten teilgenommen und die Zahl der Flüchtlinge lag selbst nach all dem Morden und den Kontinente verheerenden Schlachten mit 60 Millionen Toten immer noch unter einem Prozent der Weltbevölkerung. Jetzt drüber! Das ist schockierend und wird manchen Leser außerhalb der Schreibmaschinengewehrstellungen der Großredaktionen verblüffen. Doch bei genauerer Betrachtung der Einzelheiten des vielzitierten Friedens-"Index" wird schnell deutlich, dass das Ganze in etwa so überzeugend ist wie Angela Merkels Versicherung, sie habe die Aufklärung der Bamf-Affäre erst in Gang gesetzt.
Schon ein Blick auf die Karte (oben) zeigt, wie hanebüchen die Ausarbeitung ist, die von deutschen Leitmedien flächendeckend zitiert wird, als handele es sich um eine Darstellung von Tatsachen. Groß und rot, weil äußerst kriegerisch, prangt im Nordosten der Karte Russland, der alte Erzfeind des Westens, von dem gar Trauriges zu berichten ist. "Russland hatte die zweitgrößte Verschlechterung in der Region, das Land verschlechterte sich aufgrund der Indikatoren für terroristische Auswirkungen, Gewaltverbrechen und politischem Terror", wird erklärt, weshalb das Reich Wladimir Putins auf Platz 154 (von 163) abgerutscht ist. Das müsse so, denn "angesichts der anhaltenden Moskauer Beteiligung in Syrien und die Möglichkeit von Zusammenstößen mit westlichen Kräfte", heißt es, und der Tatsache, dass "auch die externen Konflikte zugenommen" hätten, könne es nicht anders.
Russland ist nach dieser Logik nun also kriegerischer als Palästina, der Sudan, Nordkorea, Pakistan und die Türkei. Ein Unruheherd sondergleichen, der zwar seine Rüstungsausgaben gesenkt hat, dem aber verglichen mit Mali, Venezuela und Myanmardemfrüherenburmanur ein Platz im Friedenskeller bleibt, weil es eben Russland ist. Und natürlich auf dem falschen Kontinent liegt. Während die Verfasser der "Studie", immerhin der "the world’s leading think tank", wie sich das "Institut für Economics & Peace selbst nennt, für das Verfassen von Weltfriedensstudien, die Türkei nach Europa sortieren, haben sie Russland der Lehre des Globalstrategen Zbigniew Brzezinski folgend kurzerhand nach "Eurasien" verschoben. Bemerkenswert: Nur drei Prozent der türkischen Landfläche liegen in Europa. Bei Russland sind es 23 Prozent.
Aber ein Platz in Asien bietet sich für die mongolischen Horden Putins an, traut man ihnen doch gleich ein wenig weniger über den Weg und kann so besser nachvollziehen, weshalb die USA bei derzeit sechs aktiven Kriegsbeteiligungen und 15 mal höheren Militärausgaben auf Platz 121 landen und Russland bei nur zwei Kriegsengagements und sinkenden Rüstungsinvestitionen auf Platz 154, sogar noch hinter der Ukraine, dem Land, in dem der Bürgerkrieg stattfindet, an dem Russland eine Beteiligung zugeschrieben wird.
2 Kommentare:
Sollen sie doch vor sich hin think tanken. Die Landesflächen da mit hineinzunehmen verzerrt definitiv die Wahrnehmung. Dass die Fussball-WM in einen Land stattfand, das zu den 10 unruhigsten Ländern der Welt gehört, lächerlich.
Aber nett zu sehen die Staaten, wo die Religion des Friedens herrscht. Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
Abgesehen von dieser Posse, welche keine Relevanz besitzt: herrlich Trumps Grätschen auf seiner Europareise. "Ich sehe keinen Grund, warum Russland in die Wahl eingegriffen haben soll." In your face!
Wie zugekifft muss man sein, um dies alles noch ertragen zu können?!?!?!
Kommentar veröffentlichen