Zeichen am Zaun: Als Süle weinte, tat er das stilecht vor einer Fahne des misserfolggewohnten Halleschen FC. |
Am Ende setzen sich die Guten durch. Ging der Aufruf der Nachwuchsorganisation der PDS, im Schatten der Weltmeisterschaft den Kampf gegen den neuen Nationalismus aufzunehmen und deutsche Fahnen abzureißen, wo immer sie hängen, noch ein wenig im großen Asylstreit der Koalition unter, reißen nach dem ernüchternden Aus der Löw-Elf selbst die größten Party-Patrioten selbst die heiligen Farben herunter.
Deutschland in Trauer, aber selbst die geht nicht tief: Die als "#Mannschaft" aufgestellte Versammlung von diversen Einzelkönnern hatte schon dem Verlust des Spieles gegen Südkorea viel von dem Vertrauen verloren, dass sie noch vor vier Jahren zum Titel getragen hatte. Keine Euphorie im Land, stattdessen ein Überdruss am schöngeschwätzten Hochglanzprodukt, das rund um die Spiele für so viele Produkte wirbt wie nie zuvor. Bis auf Timo Werner, der - abgesehen von einigen DFB-Offiziellen, für die sich der größte Verband der Welt ungefragt entschuldigte - zeitweise wirkte wie der einzige lebendige Mensch in der deutschen Turniervertretung, trugen die deutschen Spieler die deutschen Farben in neudeutsch: Blasses Grau auf Weiß. Kein Rot. Kein Gold, außer im Weltmeister-Aufnäher, einer glanzlosen Erinnerung.
Es ist im Kleinen wie im Großen. Joachim Löw wirkt in seiner Ratlosigkeit nach dem Abpfiff wie ein Spiegelbild seiner Kanzlerin, die er noch vor kurzem im Mannschaftshotel begrüßt hatte, um ihr inmitten feindseliger Schlagzeilen ein kleines bisschen Entspannung zu gönnen. Würde sie zum Endspiel kommen? Obwohl das in Russland stattfindet und sie nicht umhin käme, den Schlächter vom Donbass zu begrüßen? Würde der Bundestrainer nach dem Auftaktdesaster gegen Mexiko mehr neue Leute bringen als Merkel ins neue Kabinett berufen hat?
Fragen wie diese trieben Mediendeutschland im magischen zwölften Jahr um, das das zwölfte Jahr der Kanzlerin, aber auch das zwölfte Jahr des Bundestrainers ist, der sieben Monate nach Merkel ins Amt kam. "Best never rest", hat der DFB als Motto für das Turnier ausgegeben - hätte der Turnierverlauf der #Mannschaft nur ein wenig mehr Zeit gegeben, vielleicht wäre aus dem "erbärmlichen" (Manuel Neuer) Zeitlupenfußball des Löw-Teams noch etwas richtig Tolles geworden.
Die Strategie, mit der Löws Truppe auflief, glich der Merkels im Kampf um eine "europäische Lösung" für ihre Probleme. Nicht gestalten, sondern verwalten. Probleme im letzten Moment mit einem Glücksschuss wegräumen. Und hoffen, immer hoffen. Komm ich heute nicht, komme ich morgen. Gebt mir Zeit, das wird schon. Und wenn es nicht klappt, übernehme ich die Verantwortung. Ohne Konsequenzen zu ziehen. Spielte Löws Marketing-#Mannschaft Zeitlupenfussball aus Angst zu verlieren, betreibt Merkel Zeitlupenpolitik aus Angst vor dem Machtverlust.
"Behäbig ins Desaster", beschreibt die SZ, im politischen Alltag zu solchen entschiedenen Wertungen weder willens noch in der Lage. "Weit entfernt von der Weltklasse", sekundiert die Frankfurter Rundschau, auch sie ein Blatt, dass in anderen Fällen stets bereit ist, am Kern der Dinge vorbeizuschreiben. Der "Spiegel" schließlich, der zuletzt eine stabile Serie von Trump-Titelbildern für die deutsche Kanzlerin unterbrochen hatte, um Merkel auf seinem Cover die Zeit durch die Hände rinnen zu lassen, feiert die Schande von Kazan mit der schlichten Zeile "Deutschland trauert".
Die Krise, in der Deutschland seit drei Jahren steckt, hat das Herz des Selbstverständnisses einer Nation erreicht, die eigentlich schon lange keine mehr sein will. Die europäischen Verträge gebrochen. Sich mit Diktatoren verbrüdert. Die Eurozone zur Schuldengemeinschaft umgeschmiedet und selbst der einzige Gläubiger. Die Partnerschaft mit Russland geostrategischen Interessenen Dritter geopfert. Dann trotzdem die Freundschaft zur USA weg. Großmütig die Grenzengeöffnet nicht geschlossen (Patrick Gensing). Dann dennoch beschuldigt, noch immer nicht genügend solidarisch zu sein. Die Führungsrolle in der EU weg, die Ehrfurcht der Partnerländer verloren. Die SPD zerrieben, die FDP vergrätzt, die Bruderpartei zum Feind und den rechten Rand zum parlamentarischen Arm einer konservativen Apo gemacht.
Es waren zwölf ganz besondere Jahre, die Merkel und Löw geprägt haben.
Sie werden noch lange, lange Schatten werfen.
Deutschland in Trauer, aber selbst die geht nicht tief: Die als "#Mannschaft" aufgestellte Versammlung von diversen Einzelkönnern hatte schon dem Verlust des Spieles gegen Südkorea viel von dem Vertrauen verloren, dass sie noch vor vier Jahren zum Titel getragen hatte. Keine Euphorie im Land, stattdessen ein Überdruss am schöngeschwätzten Hochglanzprodukt, das rund um die Spiele für so viele Produkte wirbt wie nie zuvor. Bis auf Timo Werner, der - abgesehen von einigen DFB-Offiziellen, für die sich der größte Verband der Welt ungefragt entschuldigte - zeitweise wirkte wie der einzige lebendige Mensch in der deutschen Turniervertretung, trugen die deutschen Spieler die deutschen Farben in neudeutsch: Blasses Grau auf Weiß. Kein Rot. Kein Gold, außer im Weltmeister-Aufnäher, einer glanzlosen Erinnerung.
Es ist im Kleinen wie im Großen. Joachim Löw wirkt in seiner Ratlosigkeit nach dem Abpfiff wie ein Spiegelbild seiner Kanzlerin, die er noch vor kurzem im Mannschaftshotel begrüßt hatte, um ihr inmitten feindseliger Schlagzeilen ein kleines bisschen Entspannung zu gönnen. Würde sie zum Endspiel kommen? Obwohl das in Russland stattfindet und sie nicht umhin käme, den Schlächter vom Donbass zu begrüßen? Würde der Bundestrainer nach dem Auftaktdesaster gegen Mexiko mehr neue Leute bringen als Merkel ins neue Kabinett berufen hat?
Fragen wie diese trieben Mediendeutschland im magischen zwölften Jahr um, das das zwölfte Jahr der Kanzlerin, aber auch das zwölfte Jahr des Bundestrainers ist, der sieben Monate nach Merkel ins Amt kam. "Best never rest", hat der DFB als Motto für das Turnier ausgegeben - hätte der Turnierverlauf der #Mannschaft nur ein wenig mehr Zeit gegeben, vielleicht wäre aus dem "erbärmlichen" (Manuel Neuer) Zeitlupenfußball des Löw-Teams noch etwas richtig Tolles geworden.
Die Strategie, mit der Löws Truppe auflief, glich der Merkels im Kampf um eine "europäische Lösung" für ihre Probleme. Nicht gestalten, sondern verwalten. Probleme im letzten Moment mit einem Glücksschuss wegräumen. Und hoffen, immer hoffen. Komm ich heute nicht, komme ich morgen. Gebt mir Zeit, das wird schon. Und wenn es nicht klappt, übernehme ich die Verantwortung. Ohne Konsequenzen zu ziehen. Spielte Löws Marketing-#Mannschaft Zeitlupenfussball aus Angst zu verlieren, betreibt Merkel Zeitlupenpolitik aus Angst vor dem Machtverlust.
"Behäbig ins Desaster", beschreibt die SZ, im politischen Alltag zu solchen entschiedenen Wertungen weder willens noch in der Lage. "Weit entfernt von der Weltklasse", sekundiert die Frankfurter Rundschau, auch sie ein Blatt, dass in anderen Fällen stets bereit ist, am Kern der Dinge vorbeizuschreiben. Der "Spiegel" schließlich, der zuletzt eine stabile Serie von Trump-Titelbildern für die deutsche Kanzlerin unterbrochen hatte, um Merkel auf seinem Cover die Zeit durch die Hände rinnen zu lassen, feiert die Schande von Kazan mit der schlichten Zeile "Deutschland trauert".
Die Krise, in der Deutschland seit drei Jahren steckt, hat das Herz des Selbstverständnisses einer Nation erreicht, die eigentlich schon lange keine mehr sein will. Die europäischen Verträge gebrochen. Sich mit Diktatoren verbrüdert. Die Eurozone zur Schuldengemeinschaft umgeschmiedet und selbst der einzige Gläubiger. Die Partnerschaft mit Russland geostrategischen Interessenen Dritter geopfert. Dann trotzdem die Freundschaft zur USA weg. Großmütig die Grenzen
Es waren zwölf ganz besondere Jahre, die Merkel und Löw geprägt haben.
Sie werden noch lange, lange Schatten werfen.
11 Kommentare:
Hahaha, welch eine Schmach für diese stinkreich selbstherrlichen Schrumpfgermanengladiatoren!
Alle aufgedunsenen Weltmeisterallüren ihrer Fännz schon in der Vorrunde, also quasi beim Idiotentest, dilettantisch gegen Azubi-Ostasiaten vergeigt, die Fußball erst seit wenigen Jahren spielen lernen.
Da konnte der von seinen selbst gewählten Eliten erfolgreich sedierte Ideal-Standard-Michel endlich mal wieder einige hoffnungsvolle Wochen wer sein, politisch halbkorrekten Patriotismus feiern und auf den großen Endsiegjubel im Pillepalle-Ringen diverser Länder hoffen ... und dann bewegen sich seine teutonischen Doppelpass-Heldenkrieger wie ferngesteuerte Schlafanzüge übers rasenweiche Ersatzschlachtfeld.
Das Bolzokratieoberkommando in Börlün verkündet darum das vorzeitige Ende seines aktuellen Kickomanie-Blitzkrieges.
Der exotische Feind war einfach zu übermächtig, bzw. das eigene Kampfgeschwader zu schwachmatisch.
Egal, zum Ausgleich überschlagen sich unsere sich selbst beweihräuchernden Gutmenschen bereits wieder vor Übereifer, um weitere illegale Scheinflüchtel aufzunehmen und zu verhätscheln. Man/frau/xyz gönnt sich ja sonst nix an dämlicher Verschwendungssucht.
Wer braucht in Merkelandistan schon Hirn, wenn er Herz zeigen kann?
Wäre es die Nationalmannschaft gewesen, hätte ich gesagt: "Schade." Bei DER MANNSCHAFT ist es mir aber Wurscht.
Danke, Rüdiger Suchsland
https://www.heise.de/tp/features/Die-deutsche-Titanic-4093645.html?seite=all
Mit den open-border-Fußballspielenden ist auch das letzte muslimische Land aus dem Turnier ausgeschieden. Rangfolge 1. Schweden 2. Mexiko 3. Süd-Korea 4. Multikulti
das hier meinte ich vor allem beim Suchsland
Wer mit der berechtigten Kritik an Löw und einigen Spielern jetzt aber das ganze Spielsystem abschaffen will und zurück zu den Effenbergs und Baslers möchte, sollte sich daran erinnern, was sie in der Nationalmannschaft erreicht haben: Nichts.
Die Effenbergs und Baslers geben die besseren Interviews als die Generation Lahm.
also der mario ist schon europameister gewesen. das kann aus dem derzeitigen aufgebot niemand von sich sagen, oder?
danke @anmerkung, das sind sätze, von denen ich wollen würde, sie wären mir so gelungen.
"Denn diese Nationalmannschaft, ihr Spielstil und ihr sportliches Abschneiden, ihre öffentlichen Auftritte und die entsprechenden Nebengeräusche, spiegeln perfekt sehr vieles von dem, was gerade in Deutschland los ist: Die Angst vor Fehlern, die rätselhafte Apathie, mit der noch die schlimmsten Dinge so hingenommen werden. Das Schönreden mehr als mäßiger Leistungen und die Aggression gegen all jene, die das Schönredespiel nicht mitmachen."
@ppq
Ich habe nicht viel gelesen, da selber Augen im Kopf und bester Fußballanalytiker, den ich kenne. Aber so ich den rechten Überblick habe, ist Suchsland der einzige, der die Thematik allumfassend und rundegelutscht dargestellt hat. Zu einem so frühen Zeitpunkt übrigens, wo andere immer noch ihre Handtücher mit den Tränen auswringen.
Neid darf man auch mal offen bekunden. Ich beneide Suchsland um den Artikel.
Eigentlich fehlt nur der zarte Hinweis von ihm, auch wenn er die Personalie zweimal erwähnt, daß passend zur Niederlage die widerspänstige Zähmung des Herrn Kahn im Fernseher abgefeiert wurde.
Früher war mehr Polterei.
https://www.youtube.com/watch?v=ScvA7Bulh4U
Sicher hat Effenberg recht, daß Özil und Gündogan gefeuert hätten werden müssen. An der spielerischen Misere von die Mannschaft hätte es nichts geändert. An den zermatschten Multikulti-Hirnen auch nicht.
Auch aus Liebe zum Sieg wird man nicht Weltmeister. Das ist mexikanische Folklore.
Am Schluß gewinnen die, die Eier hatten.
Nicht so despektierlich hier. Die Buntschlandkickenden unter dem Patronat der FDJ-Vettel werdens euch zeigen, wenn außer der Türkenquote auch die für Lesben und Transen erfüllt ist. Hat mir das neue Trainerette Claudio Neumann*_In gesteckt. Und Stilberaterin für den neuen Dress wird der Doppelzentner Dummheit von den Grünreligiösen.
Man muß sich einmal den weiteren Turnierverlauf ansehen: Der Gruppensieger spielt gegen die Schweiz und dann gegen den Sieger aus COL v England. Leichter kann man nicht in das Halbfinale kommen.
75% Ballbesitz ? Man hat nichts aus der EM 2016 gelernt. Nicht genügend Durchschlagskraft ... und das nur, weil der Jogi den Pep machen wollte. Bei den schnellen Leuten wie Reus, Werner, Brandt, Draxler (und Sané) ist es unmöglich, so wenige Chancen (und Tore) zu produzieren. Es sei den, s.o.
Ich habe nur aus einem Grund ein bißchen Schadenfreude. Mir ging diese Überinszenierung auf den Keks.
Das fängt an mit dem Partnerlook von Jogi und seinem Assi (einmal in Brasilien, okay ... aber nicht ein zweites Mal) und endet bei #DieMannschaft.
Nicht nur der Jogi, auch der Bierhoff sollte gehen.
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