Samstag, 23. Juni 2018

Tag der Abrechnung: Uli Borowka und das System Löw

Hauptsache, die Kasse stimmt: Der DFBsieht sich als globales, multiethnisches Unternehmen, in dem Fußball Nebensache ist
Der frühere Gladbacher Fußballspieler Uli Borowka ist kein Mann aus der ersten Reihe, kein Superstar und kein Weltmeister. 388 Bundesliga-Spiele hat er absolviert, dazu sechs Spiel mit der deutschen Nationalmannschaft, die nach einem DFB-Beschluss aus der Zeit des Flüchtlingszustroms nur noch "die #Mannschaft"™ heißen soll, um als Identifikationsangebot auch für die zu funktionieren, die "noch nicht so lange hier leben" (Merkel).

Eine Idee, die nicht ganz so gut aufging, nicht einmal in der Mannschaft. Dort versammeln sich unter den numerisch deutschen Weltmeistern Männer, die beharrlich ihre Wurzeln gießen, als sei Nationalismus nicht ein Konzept aus einem anderen Jahrtausend. Derweil ist der DFB, eine jahrelang mafiös organisierte Vereinigung, die mit Doppelmaßstäben hausierte, während sie in Hinterzimmern mit Millionen jonglierte, doch längst eine Fußball-Glasfassade mit multiethnischem Anspruch: Die alten weißen Männer an der Spitze schmücken sich vorzugshalber mit dem Selbstverständnis eines Weltverbandes. Bist du gut genug, bist du auch Deutscher, du darfst dabei sogar Türke bleiben.

Ein Riss geht durch die "Mannschaft"™ (DFB), ein Riss zwischen Sängern und Nicht-Sängern, zwischen Mono-Nationalen und weltläufig vielverwurzelten Fußballglobalisten, die auch im früheren Nationalteam stets Unternehmer in eigener Sache bleiben und sich mit dem Bundestrainer die Hilfe des Beratungsunternehmens ARP Sportmarketing und Family & Football teilen.

Wie es auf dem Platz aussieht, wenn eine "#Mannschaft"™ spielt, die keine Mannschaft ist, wissen Anhänger des Halleschen FC aus einer Saison, die ihnen vielfach Gelegenheit bot, das Phänomen der Vereinzelung im Mannschaftssport zu betrachten. Wo die Identifizierung fehlt, und sei es nur die mit einem gemeinsamen Ziel, fällt alles auseinander. Es gibt stets gewichtige Worte mit großen Ankündigungskraft, allein die Stollen berühren im Ernstfall dann doch nicht den Rasen.

Eine Situation, wie sie Uli Borowka im Aufgebot des DFB bei der Fußball-WM in Russland erkennt. Einzelkämpfer, Mannschaftsteile, "ein Riss durch die Truppe", wie Borowka diagnostiziert. Es fehle an Identifikation sowohl in der Mannschaft mit dem Entsendeland als auch spiegelbildlich Identifikation der Fans zuhause mit einer Mannschaft, die sich selbst eher als Vertretung eines Verbandes sieht, der genausogut auch Pannenhilfe oder Segelflugreisen anbieten könnte. Die Nationalfarben sind ebenso vom Trikot und dem Rest der Mannschaftskleidung verschwunden wie von der Homepage des Verbandes, die "#Mannschaft"™ samt Trainerstab, sie funktionieren vor allem als Werbeträger für "Generalsponsoren" (DFB) und "Premiumpartner" (DFB). Das schlimme Wort "Deutschland", es kommt in der aktuellen DFB-Breichterstattung vom WM-Turnier überhaupt nicht vor.

Fußball ist Nebensache im System Löw. Uli Borowka spürt das. "Man kann die deutsche Bevölkerung relativ lange für dumm verkaufen, aber irgendwann ist Schluss", sagt er. Weniger polternd als andere alte Recken, zieht der Bremer ein bitteres Fazit über die Generation 2014, die erfolgreicher war als alle seit 1990 und doch im Bemühen, aus historischer Verantwortung heraus eine Art vorsichtiges Triumphieren zu üben, verspielt hat, was zum Spaß beim Fußball beiträgt: Nach einem Sieg für Momente rein spielerisch zu feiern, als sei man tatsächlich der Größte der Welt und als dürfe man deshalb auch einmal enthemmt singen "Die Gauchos gehen so!".

Nein, darf man nicht. Deutschlands Rücksichtnahme muss stets weiterreichen als jede Vorstellung zulässt, statt eines erneuten Sieges bei der WM braucht es perspektivisch auch hier europäische Lösungen und eine endgültige Absage an nationale Großmannssucht. Ein Stück vorangekommen ist der DFB im Zusammenspiel mit den Warnern vor Siegen, die nur den Falschen nützen, allerdings schon: Es fehle diesmal komplett an Euphorie, sagt Borowka, der glaubt, dass das Festhalten an den Erdogan-Fans und Gefühlstürken Özil und Gündogan es Menschen schwerer macht als früher, die Männer im schwarzweißen Dress als ihre Nationalspieler anzunehmen.

"Einsatz, Leidenschaft, der Stolz, für sein Heimatland auflaufen zu dürfen – das war alles nicht zu erkennen", klagt Uli Borowka, der für sich Schlüsse gezogen hat: „Alles, was mit dem DFB zu tun hat, möchte ich nicht mehr haben", sagt er. Noch einer weniger, der einen Mercedes kauft.




5 Kommentare:

Sauer hat gesagt…

Eigentlich geht das gar nicht, ständig von deutschen Siegen zu schwärmen. Wie leicht landet man beim Sieg Heil und in der deutschen Vergangenheit. Die haben wird doch, denke ich, überwunden und wollen uns nur noch der Zukunft zu wenden. In der Zukunft aber gehört das jetzt noch von Restdeutschen besiedelte Gebiet zum arabischen Raum. Auch sportlich sollte man sich rechtzeitig auf die neue Verortung einstellen. Schon die Bezeichnung „Mannschaft“ ist nicht mehr akzeptabel und den noch nicht lange hier Lebenden nicht zuzumuten. Warum bleibt man nicht bei dem doch von allen Dächern bereits besungenen Tiehm, ergänzt noch durch das Adjektiv „coloured“? Wie modern das klänge „coloured Tiehm“, ach man könnte weinen vor Glück wie C. Roth beim Marschieren hinter dem Banner „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“. Wie farbenfroh sich das anhört. Gut, das wäre nur eine vorläufige Lösung, später muß sie durch das entsprechende arabische Wort „fari-gon“ oder so ähnlich ersetzt werden. Mit Allahs Segen und Beistand wird fari-gon unschlagbar sein, jedem Spieler der fari-gon verspricht er, daß er einst, wenn er ins Paradies eintritt, 72 Jungfrauen zur seiner ewigen Verfügung haben wird. Zu welchen grandiosen Leistungen der jahrelange Samenstau beflügelt, kann man sich heute noch nicht recht vorstellen, aber man wird sehen, wie die Tiehmpläier Allahs Engeln gleich übers Spielfeld schweben und ein Goal nach dem anderen in die gegnerische Kiste hauen werden. Welche Wonne und welcher Glückstaumel erfüllt das Stadion, alle liegen sich in den Armen und singen Suren, um Allah für den glorreichen Sieg zu danken. Und Allah schaut huldvoll hernieder und freut sich über die Überwindung des anachronistischen deutschen Nationalismus.

Anonym hat gesagt…

http://www.deutschlandfunk.de/lange-nacht.703.de.html

höre Radio - der großartige D-Funk "berichtet" über einen übergroßartigen Großdenkjuden der großartige Dinge geschrieben hat .

wurde natürlich ignoriert weil wertlos .

jetzt aber : der Arschgeigenverlag hat ihn gedruckt , Fachleute besprechen den Text .

aus : "Trauerarbeit mit Dopplenamen und Neger " Sportwagenverlag , Leihpzich

( "Mürbeteig , süßes Brot uswusw " geniale Texte ....irgendwann wird man es laut sagen - der Kaiser ist nackt "

Anonym hat gesagt…

https://www.youtube.com/watch?v=Cb1RJlyfyKg

Anonym hat gesagt…

Gary Lineker

Verifizierter Account

@GaryLineker
13 Std.Vor 13 Stunden
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Football is a simple game, 22 men chase the ball for 82 minutes and the Germans get a player sent off so 21 men chase the ball for 13 minutes and at the end the Germans somehow fucking win.

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soll noch einer behaupten die anglos wären alle komplette Idioten

Die Anmerkung hat gesagt…

Ich hatte zwar auf Özil in der 93. Minute getippt und dann ist alles wieder gut, aber nun war es eben Kroos. Und alles ist wieder gut.

http://www.politplatschquatsch.com/2018/06/kein-sommermarchen-2018-petition.html?showComment=1528899486012#c5930417860040943868