... ist alles vorbei, Deutschland wird unregierbar, der DFB löst sich nach der Schmach von Kasan auf und die Geschichte der Menschheit endet. |
Nach dem Desaster wollten erst einmal alle nichts übers Knie brechen. Beim DFB blieb man gelassen angesichts einer welthistorisch einmaligen Pleite, auch die CDU schien nicht übermäßig beunruhigt von einer Auseinandersetzung im eigenen Haus. Der erfahrene Krisenmanager weiß: Kommt Zeit, kommt nicht immer Rat, aber die nächste Krise. Und wer zu früh abtritt, schaut dann manchmal nur neidisch auf die Uhr, weil drei, vier Stunden gereicht hätten, die Medienkarawane weiterziehen und ihm selbst seinen Posten zu lassen.
Jogi Löw, ein gewiefter Taktiker und ausgemachter Stratege, kennt auch diese Mechanismen des Geschäfts. Als er nach dem missglückten Russland-Feldzug aus dem Flieger stieg, wusste der Bundestrainer schon, dass neue Aufgaben auf ihn warten: Deutschland ist im Sommer 2018 eine einzige Hoffnungsdürre. Deutschland braucht einen Neuaufbau wie nach dem letzten Krieg. Deutschland braucht vor allem neue Gesichter, in die Millionen Wählerinnen und Wähler neue Erwartungen projizieren können.
Cordon Bleu mit Merkel
Das weiß auch Angela Merkel, die Frau, bei der Löw seit Jahren Cordon Bleu isst. Wie Löw lebt die scheidende Chefin der CDU davon, dass sich kaum noch jemand eine Welt vorstellen kann, in der sie nicht Kanzler und er nicht Bundestrainer ist. Eine ganze Generation ist im Wissen aufgewachsen, dass sich die beiden prägenden Figuren der 2000er Jahre um die beiden wichtigsten Fragen der deutschen Zukunft kümmern: Was wird mit der Verteidigung, auch der der Außengrenzen? Und wer stürmt?
Merkels Raute findet sich schon heute auf dem DFB-Trikot. |
Merkel hat beim EU-Gipfel noch einmal Zeit gekauft, Löw bekam sie vom angeschlagenen DFB-Präsidenten Grindel zugestanden. Zeit aber reicht allein nicht für einen Aufbruch, es braucht auch eine Vision, die den berühmten Herzogschen "Ruck" durchs Land gehen lässt. Breitband, Sammellager, Riss kitten, die Rechten aus den Parlamenten jagen und endlich eine gentechnikfreie schwarz-rot-grüne Koalition möglich machen, um in Europa ein Zeichen für die Möglichkeit weltoffener und realitätsferner Politik zu geben: Nur eine Personalrochade zwischen Merkel und Löw, so heißt es in Berlin, berge ausreichend Überraschungsmoment, um den Menschen draußen im Lande zu signalisieren, ja, wir haben verstanden.
Löw ins Kanzleramt, Merkel zum DFB
Schon in der kommenden Woche soll der Wechsel eingeleitet werden. Joachim Löw zieht ein ins Kanzleramt, Angela Merkel, die in Brüssel gerade wieder bewiesen hat, wie geschickt es ihr immer wieder gelingt, Freunde zum Essen einzuladen und die Rechnung zu übernehmen, wird erste deutsche Nationaltrainerin bei einer Männermannschaft. Hier wird Merkel verantwortlich sein für die kurzfristige Reorganisation von #DieMannschaft, die bereits im September wieder gegen eine Auswahl aus Frankreich wird antreten müssen. Perspektivisch soll Merkel, die mit der Verjüngung ihres Kabinetts erst im Frühjahr gezeigt hatte, dass sie bereit und in der Lage ist, alte Köpfe abzuschneiden, aber den Aufbau einer gesamteuropäischen Mannschaft organisieren, die ab 2020 anstelle der Einzelvertretungen der EU-Staaten bei internationalen Turnieren wie Europa- oder Weltmeisterschaften für die EU insgesamt antritt.
Deutschland Beste blieben der Nation so erhalten, dennoch wäre klar, dass nichts so bleiben wird, wie es - zumindest für alle Grundschüler seit dem Jahr der Eurobargeld-Einführung - immer war.
Löw seinerseits ist aufgerufen, die Umsetzung der jüngsten Brüsseler Beschlüsse so abzuwickeln, dass das Vertrauen in das Handeln der Regierung zurückkehrt. Es sei gelungen, andere Staaten zu veranlassen, geschlossene Aufnahmelager für Flüchtlinge zu bauen, die dann freiwillig und im Einklang mit den Dublin-Regeln von Deutschland aufgenommen werden könnten, hieß es dazu am Rande der Verhandlungen in Brüssel.
Als erster Erfolg der Bemühungen Deutschlands um eine gemeinsame Haltung der Partnerstaaten gilt die Einigung der Staats- und Regierungschefs auf eine Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Die Putin-Diktatur, die Gastgeber der diesjährigen WM-Endrunde ist, war zuvor entgegen klarer Absprachen und Vereinbarungen nicht in der Vorrunde ausgeschieden, sondern im Gegensatz zu Deutschland ins Achtelfinale eingezogen.
1 Kommentar:
OT
Gar niedlich auf Pipi: Rotarier gut, gut, gut, dreimal gut, nur Martina Schweinsburger aus Gera mißbrauchet das.
Meine Empfehlungen gegen die Brüder und Meister vom Stuhlgang stehen im Widerspruch zur Genfer Konvention, und zur Haager Landkriegsordnung, darum möchte ich sie nicht weiter ausführen.
Ein Schalömchen @ Le Penseur
D.a.a.T.
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