Entmenschter Gastgeber: Das Russlandbild, das ARD und ZDF vermitteln, wird mit einer Schablone der Verachtung gemalt. |
"Soootschi", sagt der Fernsehhumorist Oliver Welke, der sich in Zeiten großer Fußballwettbewerbe auch als Sportexperte betätigt, aber Russisch so gut spricht wie er Witze macht, aber trotzdem aus Russland berichten muss. Keine Leute, keine Leute!
Schon gar keine, die die Grundtugenden mitbringen, die GEZ-Mitarbeiter benötigen, um von der leidigen Fußball-Weltmeisterschaft in Russland so berichten zu können, dass die rechten Botschaften daheim am Empfänger ankommen: Die deutsche Mannschaft, eingesperrt in ein Hotel mit diktatorischem Sowjet-Design. Keine Palmen in Moskau! Und der Rasen des Übungsplatzes in Soootschi "gelb verbrannt". Zudem überall Russen ringsum, getarnt als nette Menschen. Selbst Putins Bullen, die sonst jeden Bürger, der aufrecht durch die Straßen des Diktators läuft, augenblicklich in ein Straflager stecken, so enthüllt ein Reporter, haben Englischlektionen genommen und lassen sich mit Fußballfans fotografieren. Man könnte fast denken. Gute Gastgeber! Aber nein.
Ein Trick, der bei den Abgesandten von ARD und ZDF zum Glück nicht verfängt. Schonungslos legen die Kommentatoren und Straßenreporter bloß, wie es wirklich steht um Putins Reich. Das eine Stadion haben Nordkoreaner bauen müssen, die ihre Löhne nicht ausgezahlt bekamen. Das Geld sackte Diktaor Kim Jong-un persönlich ein. Für die fleißigen Bauarbeiter blieb nur ein Brosamen, ausgezahlt in nordkoreanischen Won und - mutmaßlich - Peitschenhieben, die Putin nicht verhindert hat. Anderswo, das enthüllen drei mutige Mitarbeiter des Oppositionellen Nawalny, sind Stadionsitze schon nach einer Viertelstunde kaputtgegangen. Wenn das kein Beweis für Korruption ist, die niemand stoppt, dann weiß der Mann aus Hamburg auch nicht.
Und müssen nicht in Russland die Steuerzahler all die Stadienbauten bezahlen? und sit das nicht gemein? Und wurden nicht manche Stadien um ein Drittel teurer? Alles auf Kosten der Steuerzahler, ganz anders als damals In Deutschland.
Es ist ein Muster, das jeden Spielbericht und jede Hintergrundreportage bestimmt. Pflicht ist offenbar wenigstens eine russlandkritische Passage pro Spielbericht. Mal geht um Doping, mal um den Straßenverkehr, mal um die Mindestlöhne, mal um eine Rentnerin auf dem Land, die aufgefordert wird, Putin für ihre niedrige Rente verantwortlich zu machen. Die Frau blinzelt und sagt: "Ich habe meinen Garten, mir geht es gut." Man meint, den ZDF-Mann mit dem Mikrophon, der gerade nicht im Bild ist, verzweifelt die Augen verdrehen zu sehen.
Denn Deutschlands Staatssender sind nicht nach Russland gekommen, um über Fußballspiele zu berichten. Sie haben vielmehr die schwere Aufgabe übernommen, das Land des ehemaligen Kriegsgegners als das zu enttarnen, was nach nach Maßgabe der aktuellen Weltlage sein muss. Ein Reich des Bösen, das mit pelzigen Pfoten nach der Weltherrschaft greift, seine Bürger wie die Bürgerinnen unterdrückt, Europa zu spalten beabsichtigt und die große Fußballshow hinterlistig nutzt, um seine perfiden Pläne unbeobachtet zu vollenden.
Nichts können die Russen in Wirklichkeit, zumindest nichts richtig machen. Oder den ARD- und ZDF-Leuten etwas recht. Allerdings gibt es diesmal offenbar selbst für die verwöhnten deutschen Medienarbeiter so wenig an der Organisation zu bemängeln, dass die eigentlich üblichen Berichte über nasse Hotelzimmer, lange Staus, kaputte Kaffeeautomaten und leere Stadien weitgehend ausgeblieben sind. Auch versagt der russische Hooligan, vor einigen Wochen noch der Teufel an der Wand deutscher Großraumschreibstuben, die Erfüllung seiner naturgemäßen Aufgabe. Ebenso übrigens wie der islamistische Terror, der trotz des empörend schlechten Abschneidens von Gottes auserwählten Mannschaften zumindest nicht in Russland von sich hören lässt und daheim nicht mal durch seine Medienabteilung beim BND.
Aber da ist ja immer noch diese unfassbar schlechte russische Mannschaft, die schon allein wegen ihrer Besetzung mit lauter russischen Russen nicht einmal "Sympathieweltmeister" werden kann. Wo bleibt denn das Multiethnische? Der globale Charakter? Altbackener Fußball, sagt der Kommentator, der Stürmer da vorn, was für ein Konzept von Vorvorgestern!
Eigentlich wie dieses ganze Land mit seinem weißblauroten Nationalismus, seinen Pelzmützen und roten Sternen. Dass Russland die meisten Tore schießt und seine Gruppe bis vor dem letzten Spiel souverän anführte, ficht den Gebührenfunker nicht an. Deutschland spielt schon lange ohne Stürmer, einen luftig-leichten Stil, grenzenlos. Zumindest wenn es nicht gerade Mario Gomez von der Bank ruft, der dieselbe Rolle ausfüllt wie der Russe Artem Dzyuba. Aber Gomez ist eben kein Russe.
Ihm kann man das verzeihen, den Gastgebern der WM dagegen nicht einmal, dass ihr Internet besser ist als das deutsche und dass sie den Messenger Telegram zwar sperren wollen, das aber nicht schaffen. Was für ein Tort ist es, im Zuschauerauftrag hier sein zu müssen. Überall Lenin. Überall Putin, sogar auf T-Shirts. Das würde es mit Angela Merkel nie geben. Oder zumindest würde es keiner kaufen.
Schon allein, weil Deutschland und seine aufgeklärten Medienarbeiter die Entwicklungsphase der Ikonisierung einzelner Menschen längst hinter sich gelassen haben.
Schon gar keine, die die Grundtugenden mitbringen, die GEZ-Mitarbeiter benötigen, um von der leidigen Fußball-Weltmeisterschaft in Russland so berichten zu können, dass die rechten Botschaften daheim am Empfänger ankommen: Die deutsche Mannschaft, eingesperrt in ein Hotel mit diktatorischem Sowjet-Design. Keine Palmen in Moskau! Und der Rasen des Übungsplatzes in Soootschi "gelb verbrannt". Zudem überall Russen ringsum, getarnt als nette Menschen. Selbst Putins Bullen, die sonst jeden Bürger, der aufrecht durch die Straßen des Diktators läuft, augenblicklich in ein Straflager stecken, so enthüllt ein Reporter, haben Englischlektionen genommen und lassen sich mit Fußballfans fotografieren. Man könnte fast denken. Gute Gastgeber! Aber nein.
Der Russentrick verfängt nicht
Ein Trick, der bei den Abgesandten von ARD und ZDF zum Glück nicht verfängt. Schonungslos legen die Kommentatoren und Straßenreporter bloß, wie es wirklich steht um Putins Reich. Das eine Stadion haben Nordkoreaner bauen müssen, die ihre Löhne nicht ausgezahlt bekamen. Das Geld sackte Diktaor Kim Jong-un persönlich ein. Für die fleißigen Bauarbeiter blieb nur ein Brosamen, ausgezahlt in nordkoreanischen Won und - mutmaßlich - Peitschenhieben, die Putin nicht verhindert hat. Anderswo, das enthüllen drei mutige Mitarbeiter des Oppositionellen Nawalny, sind Stadionsitze schon nach einer Viertelstunde kaputtgegangen. Wenn das kein Beweis für Korruption ist, die niemand stoppt, dann weiß der Mann aus Hamburg auch nicht.
Und müssen nicht in Russland die Steuerzahler all die Stadienbauten bezahlen? und sit das nicht gemein? Und wurden nicht manche Stadien um ein Drittel teurer? Alles auf Kosten der Steuerzahler, ganz anders als damals In Deutschland.
Es ist ein Muster, das jeden Spielbericht und jede Hintergrundreportage bestimmt. Pflicht ist offenbar wenigstens eine russlandkritische Passage pro Spielbericht. Mal geht um Doping, mal um den Straßenverkehr, mal um die Mindestlöhne, mal um eine Rentnerin auf dem Land, die aufgefordert wird, Putin für ihre niedrige Rente verantwortlich zu machen. Die Frau blinzelt und sagt: "Ich habe meinen Garten, mir geht es gut." Man meint, den ZDF-Mann mit dem Mikrophon, der gerade nicht im Bild ist, verzweifelt die Augen verdrehen zu sehen.
Den ehemaligen Kriegsgegner enttarnen
Denn Deutschlands Staatssender sind nicht nach Russland gekommen, um über Fußballspiele zu berichten. Sie haben vielmehr die schwere Aufgabe übernommen, das Land des ehemaligen Kriegsgegners als das zu enttarnen, was nach nach Maßgabe der aktuellen Weltlage sein muss. Ein Reich des Bösen, das mit pelzigen Pfoten nach der Weltherrschaft greift, seine Bürger wie die Bürgerinnen unterdrückt, Europa zu spalten beabsichtigt und die große Fußballshow hinterlistig nutzt, um seine perfiden Pläne unbeobachtet zu vollenden.
Nichts können die Russen in Wirklichkeit, zumindest nichts richtig machen. Oder den ARD- und ZDF-Leuten etwas recht. Allerdings gibt es diesmal offenbar selbst für die verwöhnten deutschen Medienarbeiter so wenig an der Organisation zu bemängeln, dass die eigentlich üblichen Berichte über nasse Hotelzimmer, lange Staus, kaputte Kaffeeautomaten und leere Stadien weitgehend ausgeblieben sind. Auch versagt der russische Hooligan, vor einigen Wochen noch der Teufel an der Wand deutscher Großraumschreibstuben, die Erfüllung seiner naturgemäßen Aufgabe. Ebenso übrigens wie der islamistische Terror, der trotz des empörend schlechten Abschneidens von Gottes auserwählten Mannschaften zumindest nicht in Russland von sich hören lässt und daheim nicht mal durch seine Medienabteilung beim BND.
Soooo schlecht - mehr Os als Welkes Sooootschi
Aber da ist ja immer noch diese unfassbar schlechte russische Mannschaft, die schon allein wegen ihrer Besetzung mit lauter russischen Russen nicht einmal "Sympathieweltmeister" werden kann. Wo bleibt denn das Multiethnische? Der globale Charakter? Altbackener Fußball, sagt der Kommentator, der Stürmer da vorn, was für ein Konzept von Vorvorgestern!
Eigentlich wie dieses ganze Land mit seinem weißblauroten Nationalismus, seinen Pelzmützen und roten Sternen. Dass Russland die meisten Tore schießt und seine Gruppe bis vor dem letzten Spiel souverän anführte, ficht den Gebührenfunker nicht an. Deutschland spielt schon lange ohne Stürmer, einen luftig-leichten Stil, grenzenlos. Zumindest wenn es nicht gerade Mario Gomez von der Bank ruft, der dieselbe Rolle ausfüllt wie der Russe Artem Dzyuba. Aber Gomez ist eben kein Russe.
Ihm kann man das verzeihen, den Gastgebern der WM dagegen nicht einmal, dass ihr Internet besser ist als das deutsche und dass sie den Messenger Telegram zwar sperren wollen, das aber nicht schaffen. Was für ein Tort ist es, im Zuschauerauftrag hier sein zu müssen. Überall Lenin. Überall Putin, sogar auf T-Shirts. Das würde es mit Angela Merkel nie geben. Oder zumindest würde es keiner kaufen.
Schon allein, weil Deutschland und seine aufgeklärten Medienarbeiter die Entwicklungsphase der Ikonisierung einzelner Menschen längst hinter sich gelassen haben.
4 Kommentare:
In Wessen Auftrag wird die Derzeitige wiederwärtige Hetze gegen Russland
Medial verbreitet? Wer hat ein Interresse daran die Völker Europas derart
Politisch vergiften zu wollen? Die Antwort darauf kann sich Jeder selber
geben, wenn Er bereit ist die Weltpolitische Lage mit gesunden Menschenverstand
zu beobachten!
Der Spiegel glaubt, was er umfragt:
Große Mehrheit der Deutschen befürwortet WM-Kommentatorinnen
So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey.
Das bisher einzige, was an Hools im Netz zu finden war. Die finden wohl wirklich nicht statt, wie uns die Frontberichterstatter berichten.
https://twitter.com/EnglishRussia1/status/1010104078930796544
>> In Wessen Auftrag wird die Derzeitige wiederwärtige Hetze gegen Russland
Medial verbreitet? Wer hat ein Interresse <<
Konrad Duden ist Tod, wiederlich. Wann höhrt dieser Spuck auf, potz Hackenkreuz noch mahl?
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