Richtiger Umgang mit Fakten - und falscher. Die "Zeit" schafft beides. |
Es geht, wenn man nur will. Die Wochenzeitschrift "Die Zeit", ein angesehenes Sprachrohr des gesellschaftlichen Fortschritts, enthüllte im September 2017 die perfiden Methoden, mit denen die Menschenfeinde von der AfD mit falschen Zahlen Vorurteile schürten. Verzerrte und falsche Nachrichten wurde in die politische Auseinandersetzung eingeführt, einem diskriminierenden Sprachgebrauch im Alltag damit hohe Hürden in den Weg gelegt, weil regressiv auf Daten Zugriff genommen wurde, die fürchterliche Wissenschaftler trotz ihrer offenkundigen Schädlichkeit nicht hatten für sich behalten können.
Wer sich gegen eine solche Instrumentalisierung von Fakten einsetzt, muss sich neuerdings den Vorwurf der Political Correctness gefallen lassen. Angeblich, so heißt es dann, müsse Wahrheit ausgesprochen werden - und sie könne es auch, weil nur das offene Gespräch einer Gesellschaft helfe, Probleme zu erkennen und zu bewältigen.
Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch widerspricht solchen kruden Thesen entschieden. Der Fachmann für konstruktionsgrammatische Untersuchungen analytischer Kausativkonstruktionen setzt sich entschieden für eine möglichst vollkommen diskriminierungsfreie Sprache ein: Für eine offene, gerechte und freie Gesellschaft sei ein kontrollierter Sprachgebrauch ebenso zwingend notwendig wie die harte und konsequente Kritik an der objektiv falschen Verwendung von Begriffen, die Gefühle verletzen oder den Verdacht erregen können, sie könnten Gefühle verletzten.
Mit seiner Streitschrift „Eine Frage der Moral. Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ legt Stefanowitsch jetzt ein Standardwerk zur Sprachhygiene vor, das sich an den großen Klassikern der kampflustigen, aber stets sauberen Sprache orientiert. „Gerechte Sprache allein schafft noch keine gerechte Welt. Aber indem wir sie verwenden, zeigen wir, dass wir eine gerechte Welt überhaupt wollen", sagt der Autor, an dessen eigenem Wollen überhaupt kein Zweifel bestehen kann: Wo nicht korrekt gesprochen wird, fliegen die Gedanken bald unkontrolliert in allerlei Richtungen, es fehlt an einer Struktur, an einer Kontur, an der Zielgerichtetheit bei der Erfüllung einer Aufgabe, die wirkliche Freiheit auszeichnet.
Wer spricht, bildet die Welt ab, selbst im Selbstgespräch. Und er trägt damit Verantwortung dafür, wie sich die Welt durch ihre Abbildung verändert. Für Anatol Stefanowitsch besteht kein Zweifel an der Relevanz politisch korrekter Sprache: Wir brauchen sie, weil ein Leben mit dem „Südseekönig“ bei „Pippi Langstrumpf“, mit "Mohren"-Apotheken und "Flüchtlingen", die doch eigentlich Geflüchtete sind, nicht richtig und nicht korrekt wäre, vor allem unseren Enkeln gegenüber, von denen wir die Erde nur geborgt haben.
Stefanowitschs messerscharfe Analyse schneidet das blutige Geschwür der argumentativen Widersprüche jener Hetzer, Hasser und Zweifler gnadenlos auf, die Political Correctness in der Sprache ablehnen und behaupten, sie enge das Denken und die Freiheit ein.Nein, politisch korrekte Sprache ist keine autoritäre Gängelung, sondern das Symptom einer emanzipatorischen Gesellschaft, die in der Beschränkung von Wortschatz und Geisteshorizont auf gute und nützliche Bereiche erst zu einem neuen Selbstbewusstsein findet.
Stefanonitsch betont, dass jeder Mensch beim Sprechen immer eine moralische Verantwortung trägt, für sich und seine Umwelt, aber auch für kommende Generationenen. Freiheit wird so von der Freiheit der Anderssprechenden zur freiwilligen Einsicht in die Notwendigkeit, richtig zu sprechen, um eine neue Welt aufzubauen, in der neue, richtige Menschen im Geist von gegenseitigem Respekt leben.
Das folgt ethischen Grundsätzen mit langer Tradition: Schon im Mittelalter verbaten sich verantwortungsvoll erziehende Eltern dumpfe Schimpfworte ihrer Kinder bei Tisch. Heute gilt die bekannte „goldene Regel“ Kants „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu“ endlich auch für den Sprachgebrauch, der bisher Privatsache war. Auf nur 64 Seiten und für nur acht Euro (Seitenpreis 12,5 Cent) liefert der Autor in dunklen Zeiten des Protests gegen die Bekämpfung von sexistischem und rassistischem Sprachgebrauch eine schlüssige Anleitung zum moralischen Sprechen, um deren Lektüre für jeden fortschrittlichen Menschen kein Weg herumführt.
Wer sich gegen eine solche Instrumentalisierung von Fakten einsetzt, muss sich neuerdings den Vorwurf der Political Correctness gefallen lassen. Angeblich, so heißt es dann, müsse Wahrheit ausgesprochen werden - und sie könne es auch, weil nur das offene Gespräch einer Gesellschaft helfe, Probleme zu erkennen und zu bewältigen.
Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch widerspricht solchen kruden Thesen entschieden. Der Fachmann für konstruktionsgrammatische Untersuchungen analytischer Kausativkonstruktionen setzt sich entschieden für eine möglichst vollkommen diskriminierungsfreie Sprache ein: Für eine offene, gerechte und freie Gesellschaft sei ein kontrollierter Sprachgebrauch ebenso zwingend notwendig wie die harte und konsequente Kritik an der objektiv falschen Verwendung von Begriffen, die Gefühle verletzen oder den Verdacht erregen können, sie könnten Gefühle verletzten.
Mit seiner Streitschrift „Eine Frage der Moral. Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ legt Stefanowitsch jetzt ein Standardwerk zur Sprachhygiene vor, das sich an den großen Klassikern der kampflustigen, aber stets sauberen Sprache orientiert. „Gerechte Sprache allein schafft noch keine gerechte Welt. Aber indem wir sie verwenden, zeigen wir, dass wir eine gerechte Welt überhaupt wollen", sagt der Autor, an dessen eigenem Wollen überhaupt kein Zweifel bestehen kann: Wo nicht korrekt gesprochen wird, fliegen die Gedanken bald unkontrolliert in allerlei Richtungen, es fehlt an einer Struktur, an einer Kontur, an der Zielgerichtetheit bei der Erfüllung einer Aufgabe, die wirkliche Freiheit auszeichnet.
Wer spricht, bildet die Welt ab, selbst im Selbstgespräch. Und er trägt damit Verantwortung dafür, wie sich die Welt durch ihre Abbildung verändert. Für Anatol Stefanowitsch besteht kein Zweifel an der Relevanz politisch korrekter Sprache: Wir brauchen sie, weil ein Leben mit dem „Südseekönig“ bei „Pippi Langstrumpf“, mit "Mohren"-Apotheken und "Flüchtlingen", die doch eigentlich Geflüchtete sind, nicht richtig und nicht korrekt wäre, vor allem unseren Enkeln gegenüber, von denen wir die Erde nur geborgt haben.
Stefanowitschs messerscharfe Analyse schneidet das blutige Geschwür der argumentativen Widersprüche jener Hetzer, Hasser und Zweifler gnadenlos auf, die Political Correctness in der Sprache ablehnen und behaupten, sie enge das Denken und die Freiheit ein.Nein, politisch korrekte Sprache ist keine autoritäre Gängelung, sondern das Symptom einer emanzipatorischen Gesellschaft, die in der Beschränkung von Wortschatz und Geisteshorizont auf gute und nützliche Bereiche erst zu einem neuen Selbstbewusstsein findet.
Stefanonitsch betont, dass jeder Mensch beim Sprechen immer eine moralische Verantwortung trägt, für sich und seine Umwelt, aber auch für kommende Generationenen. Freiheit wird so von der Freiheit der Anderssprechenden zur freiwilligen Einsicht in die Notwendigkeit, richtig zu sprechen, um eine neue Welt aufzubauen, in der neue, richtige Menschen im Geist von gegenseitigem Respekt leben.
Das folgt ethischen Grundsätzen mit langer Tradition: Schon im Mittelalter verbaten sich verantwortungsvoll erziehende Eltern dumpfe Schimpfworte ihrer Kinder bei Tisch. Heute gilt die bekannte „goldene Regel“ Kants „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu“ endlich auch für den Sprachgebrauch, der bisher Privatsache war. Auf nur 64 Seiten und für nur acht Euro (Seitenpreis 12,5 Cent) liefert der Autor in dunklen Zeiten des Protests gegen die Bekämpfung von sexistischem und rassistischem Sprachgebrauch eine schlüssige Anleitung zum moralischen Sprechen, um deren Lektüre für jeden fortschrittlichen Menschen kein Weg herumführt.
8 Kommentare:
Doublespeak
stimmen Sie ab :
wird der Trumpfmeister losbomben ?
https://www.strawpoll.me/15480410/r
der Sepp , Reichsonlinedemokratisierungswart
@sepp: funktioniert bei mir nicht
@ Sepp: Außer Konserven bunkern, die Schießgewehre wetzen und die Macheten durchziehen, die Hohlspitzgeschosse mit Pferdeäppeln imprägnieren (Das Clostridium sitzt und lauscht, wie das Azetylcholin vorüber rauscht), WF-Unterricht (siehe: "Die Abenteuer des Chaim Noll") im Internet geben, auf daß der Glaube an den Weihnachtsmann (Ho,ho,ho!) schwände, können wir im Moment nicht eben viel tun.
Ansonsten das Hagakure: Ich habe weder Tod noch Leben: Die Ewigkeit ist für mich Tod und Leben. Ist halt so.
Recht hat er aber.
Ich empfehle Chomsky. Wem der zu trocken ist, der versuche einen Roman:
"Die Kriegssprachen von Pao", von Jack Vance.
Es bleibt bei dem Grundsatz: wer die Sprache beherrscht, beherrscht das Denken - etotypische genetische Prädispositionen mal außer Acht gelassen.
@ Sepp: Außer Konserven bunkern, die Schießgewehre wetzen und die Macheten durchziehen, die Hohlspitzgeschosse mit Pferdeäppeln imprägnieren (Das Clostridium sitzt und lauscht, wie das Azetylcholin vorüber rauscht), WF-Unterricht (siehe: "Die Abenteuer des Chaim Noll") im Internet geben, auf daß der Glaube an den Weihnachtsmann (Ho,ho,ho!) schwände, können wir im Moment nicht eben viel tun.
Ansonsten das Hagakure: Ich habe weder Tod noch Leben: Die Ewigkeit ist für mich Tod und Leben. Ist halt so.
bitte nochmal in einfacher Sprache™ , Danke , der Sepp , Reichsmondsprachenwart
re PPQ - wir haben die Umfrage neu gestaltet :
https://www.strawpoll.me/15485855/r
https://www.strawpoll.me/15492976/r
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