Heiko Maas: 60 Prozent sind Geschlossenheit und enger Schulterschluss. Das Bildmotiv hat Maas seinem Vorgänger abgeschaut - bis in die spannende Handhaltung. |
Tief bewegt kam Heiko Maas aus der Holocaust-Gedenkstätte Yadvashem, als er einen Tweet über diesen "immer wieder tief bewegenden Moment" absetzte. Gleich danach Angriffsmodus: Maas sendete "ein Zeichen der Solidarität mit Großbritannien“, indem er über Twitter mitteilte, dass Deutschland vier russische Diplomaten ausweisen werde. "Wir haben die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen", hielt der SPD-Politiker denen entgegen, von denen er wohl schon vorab wusste, dass sie ihm das unterstellen würden.
Aber Leichtfertigkeit im Amt? Nicht mit ihm, dem Mann, der schon im nächsten Moment wieder in den Flieger springen und die USA besuchen wird. Allerdings nicht diesen Trump, sondern die UN, das Deutschland unter den internationalen Organisationen: "Ich freue mich darauf, mit vielen Vertretern von Staaten zu sprechen und zu hören, was sie von uns erwarten", twitterte Heiko Maas vom Hudson-River, "Deutschland ist fähig und bereit, wo gewünscht, mehr Verantwortung zu übernehmen."
Man muss es sich nur wünschen. Während die Hälfte der EU-Länder es abgelehnt hatten, vorschnell an der auf Wunsch der Briten von Donald Trump orchestrierten Ausweisungsaktion gegen russische Diplomaten teilzunehmen, war der neue Mann im Außenamt sofort bereit, das Seine zu tun, um europäische Geschlossenheit zu simulieren. Dass elf EU-Staaten sich verweigerten - immerhin 40 Prozent aller Partnerländer - ficht Maas nicht an. Für ihn sind auch 60 Prozent "ein Signal der Geschlossenheit". Er lebt in seiner eigenen Welt, dort genügen ja auch schon "hohe Wahrscheinlichkeiten" (AA), um rechtswirksame Strafmaßnahmen auszusprechen. Niemand hat die Absicht, Brücken abzubrechen. Aber wenn es nun mal sein muss und gewünscht wird, wird Deutschland nicht zögern.
Seit Angela Merkel Europas kommende Abnabelung von den USA verkündet hat, weil "Europa sein Schicksal mehr in die eigene Hand nehmen muss" (Merkel), ist Deutschlands Außenpolitik auf Anschlusssuche. Keine leichte Aufgabe, denn die deutschen Ansprüche an künftige Partner sind hoch - Staaten wie die USA, China, Russland, Ungarn, Österreich, Tschechien, die Türkei und die Slowakei fallen aus unterschiedlichen Gründen durchs Raster.
Heiko Maas` erste Auslandsreisen zeigen denn auch eine klare Tendenz zu Tradition und exotischer Originalität: Paris, natürlich, immer die erste Auslandsstation eines neuen Mannes im Außenamt, die Achse Berlin-Paris lebt schließlich längst nur noch vom Symbolischen. Dann Polen, das ohne deutsche Hilfe vor dem Rückfall in dunkle Zeiten stehende Nachbarland im Osten, auch das ist Pflicht. Dazu Italien, das ebenso kippelt wie Polen und ganz sicher deutscher Hinweise bedarf. Und schließlich Israel, die Palästinensergebiete, die Uno in New York. Und Jordanien, wo Maas die Visastelle der deutschen Botschaft besucht und auf Familiennachzug pocht.
Vorgänger Sigmar Gabriel reiste noch nach Russland, dessen Vorgänger Walter Steinmeier war am Ende häufiger in Moskau als Heiko Maas in den vergangenen vier Jahren im heimischen Saarland. Steinmeiers Vorgänger Guido Westerwelle traf sich seinerzeit sogar noch mit seiner US-Amtskollegin, auch Joschka Fischer flog noch nach Washington, genau wie zuvor Klaus Kinkel und Hans-Dietrich Genscher.
Doch hier zeigt sich die neue Groko-Strategie: Diplomatie nicht mehr dort, wo es nötig wäre, weil man nicht in allem einer Meinung ist. Sondern dort, wo sie gute Bilder gibt. Heiko Maas, der Leichtmatrose der deutschen Außenpolitik, joggt frühmorgens durch New York. Er ist tief beeindruckt in Yadvashem und gleich anschließend pflegt er eine "zukunftsgerichtete Freundschaft" mit Mahmoud Abbas. Das ist der "Palästinenserpräsident", dessen Amtszeit, beruhend ohnehin nur auf einer Ernennung durch eine palästinensische Splittergruppe, eigentlich vor acht Jahren endete. Seitdem sollte es Wahlen geben, die allerdings nie stattfanden. Abbas ist dessenungeachtet einfach immer weiter im Amt geblieben. Ihn, einen ausgewiesenen Antisemiten, "Machthaber", "Autokraten" oder Diktator zu nennen, ist allerdings nicht üblich.
So nennen deutsche Politiker Wladimir Putin, dessen erneute Wahl Heiko Maas nutzte, nicht zu gratulieren. „Das Ergebnis der Wahl in Russland hat uns genauso wenig überrascht wie die Umstände dieser Wahl“, kritisierte er quasi als erste Meinungsäußerung Richtung Moskau, „von einem fairen politischen Wettbewerb, wie wir ihn kennen, kann sicherlich nicht in allen Punkten die Rede sein.“
Anstand buchstabiert sich hier wie P-e-i-n-l-i-c-h-k-e-i-t: Putin hatte Merkel ebenso zur Wiederwahl gratuliert wie Trump, der es sich auch nicht hatte nehmen lassen, Putin zur Wiederwahl zu beglückwünschen.
Aber Leichtfertigkeit im Amt? Nicht mit ihm, dem Mann, der schon im nächsten Moment wieder in den Flieger springen und die USA besuchen wird. Allerdings nicht diesen Trump, sondern die UN, das Deutschland unter den internationalen Organisationen: "Ich freue mich darauf, mit vielen Vertretern von Staaten zu sprechen und zu hören, was sie von uns erwarten", twitterte Heiko Maas vom Hudson-River, "Deutschland ist fähig und bereit, wo gewünscht, mehr Verantwortung zu übernehmen."
Wünsch dir was
Man muss es sich nur wünschen. Während die Hälfte der EU-Länder es abgelehnt hatten, vorschnell an der auf Wunsch der Briten von Donald Trump orchestrierten Ausweisungsaktion gegen russische Diplomaten teilzunehmen, war der neue Mann im Außenamt sofort bereit, das Seine zu tun, um europäische Geschlossenheit zu simulieren. Dass elf EU-Staaten sich verweigerten - immerhin 40 Prozent aller Partnerländer - ficht Maas nicht an. Für ihn sind auch 60 Prozent "ein Signal der Geschlossenheit". Er lebt in seiner eigenen Welt, dort genügen ja auch schon "hohe Wahrscheinlichkeiten" (AA), um rechtswirksame Strafmaßnahmen auszusprechen. Niemand hat die Absicht, Brücken abzubrechen. Aber wenn es nun mal sein muss und gewünscht wird, wird Deutschland nicht zögern.
Seit Angela Merkel Europas kommende Abnabelung von den USA verkündet hat, weil "Europa sein Schicksal mehr in die eigene Hand nehmen muss" (Merkel), ist Deutschlands Außenpolitik auf Anschlusssuche. Keine leichte Aufgabe, denn die deutschen Ansprüche an künftige Partner sind hoch - Staaten wie die USA, China, Russland, Ungarn, Österreich, Tschechien, die Türkei und die Slowakei fallen aus unterschiedlichen Gründen durchs Raster.
Heiko Maas` erste Auslandsreisen zeigen denn auch eine klare Tendenz zu Tradition und exotischer Originalität: Paris, natürlich, immer die erste Auslandsstation eines neuen Mannes im Außenamt, die Achse Berlin-Paris lebt schließlich längst nur noch vom Symbolischen. Dann Polen, das ohne deutsche Hilfe vor dem Rückfall in dunkle Zeiten stehende Nachbarland im Osten, auch das ist Pflicht. Dazu Italien, das ebenso kippelt wie Polen und ganz sicher deutscher Hinweise bedarf. Und schließlich Israel, die Palästinensergebiete, die Uno in New York. Und Jordanien, wo Maas die Visastelle der deutschen Botschaft besucht und auf Familiennachzug pocht.
Kein Russland, kein Washington
Vorgänger Sigmar Gabriel reiste noch nach Russland, dessen Vorgänger Walter Steinmeier war am Ende häufiger in Moskau als Heiko Maas in den vergangenen vier Jahren im heimischen Saarland. Steinmeiers Vorgänger Guido Westerwelle traf sich seinerzeit sogar noch mit seiner US-Amtskollegin, auch Joschka Fischer flog noch nach Washington, genau wie zuvor Klaus Kinkel und Hans-Dietrich Genscher.
Doch hier zeigt sich die neue Groko-Strategie: Diplomatie nicht mehr dort, wo es nötig wäre, weil man nicht in allem einer Meinung ist. Sondern dort, wo sie gute Bilder gibt. Heiko Maas, der Leichtmatrose der deutschen Außenpolitik, joggt frühmorgens durch New York. Er ist tief beeindruckt in Yadvashem und gleich anschließend pflegt er eine "zukunftsgerichtete Freundschaft" mit Mahmoud Abbas. Das ist der "Palästinenserpräsident", dessen Amtszeit, beruhend ohnehin nur auf einer Ernennung durch eine palästinensische Splittergruppe, eigentlich vor acht Jahren endete. Seitdem sollte es Wahlen geben, die allerdings nie stattfanden. Abbas ist dessenungeachtet einfach immer weiter im Amt geblieben. Ihn, einen ausgewiesenen Antisemiten, "Machthaber", "Autokraten" oder Diktator zu nennen, ist allerdings nicht üblich.
So nennen deutsche Politiker Wladimir Putin, dessen erneute Wahl Heiko Maas nutzte, nicht zu gratulieren. „Das Ergebnis der Wahl in Russland hat uns genauso wenig überrascht wie die Umstände dieser Wahl“, kritisierte er quasi als erste Meinungsäußerung Richtung Moskau, „von einem fairen politischen Wettbewerb, wie wir ihn kennen, kann sicherlich nicht in allen Punkten die Rede sein.“
Anstand buchstabiert sich hier wie P-e-i-n-l-i-c-h-k-e-i-t: Putin hatte Merkel ebenso zur Wiederwahl gratuliert wie Trump, der es sich auch nicht hatte nehmen lassen, Putin zur Wiederwahl zu beglückwünschen.
6 Kommentare:
Ich vermute, das Massmännchen hat in Washington einfach keinen Ansprechpartner gefunden, so dass Merkel jetzt den Job übernehmen muss.
Apropos Yadvashem und "tief beeindruckte" Mitglieder der dt. Politelite, welche offensichtlich zu normalen menschlichen Regungen unfähig sind; quasi ein Dauerbrenner: „Ich bin tief beeindruckt und auch im Namen Deutschlands mit tiefer Scham erfüllt. Diese Beziehungen werden immer besondere Beziehungen in Erinnerung an die einzigartigen Vorgänge bleiben.“
Wer hätte gedacht, dass Maas als Außenminister genau so eine Granate ist wie als Justizminister. Alle hätten es gedacht.
Wenn er nicht so mickrig wäre, könnte man denken, dass Merkel ihn ermordet hat und seine Haut als Anzug benutzt.
Haha, solange ihr Buntes-Loser euch die ewige Gehirn-(Yad-)Wasch(em)-Prozedur bieten lasst, bleibt ihr bis zum Ende aller Zeiten die Parias dieser Welt. - „Redlich verdient“ habt ihr es euch dann, solltet ihr es nicht schaffen genug „Redpills“ zu produzieren, auszuteilen und zu applizieren, auf dass genügend von euch aus der Lügen-Matrix in die „Riäl Wörld“ transferiert werden.
@ 3. Anonym: Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören? Joh.6.60 ---
Es ist wie in der Psychotherapie: Mit dem Holzhammer geht eben gerade nicht, man muß geschickt von hinten durch die kalte Küche.
Obendrein ist es bei der heutigen Unrechtslage schwierig bis fast unmöglich, den verehrten Blogwart nicht, ungewollt, in Schwul ... Schwierigkeiten zu bringen.
Und: “Unnütz, jemandem einen Gedanken erklären zu wollen, dem eine Anspielung nicht genügt.” - Dávila.
@(@ 3. Anonym:)
(Faust) Jaja, eure Reden, die so blinkend sind, in denen ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt, sind unerquicklich, wie der Nebelwind, der herbstlich durch die welken Blätter säuselt. -
Dreht euch nur immer weiter im Kreise, in eurem Delirium, wie die "Dollbohrer" bis ihr euch zum Erdmittelpunkt gebohrt habt. -
Solch Gelalle reduziert jede Hoffnung auf Lösung des globalen Bannfluchs noch weiter gegen 0,000.
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