Der 13-jährige Sohn hat einen neuen Schulfreund. Der Junge ist nett, aber die politische Einstellung seiner Eltern erschreckend. Wie erklärt man dem Kind, dass man nichts mehr mit ihnen zu tun haben will? PPQ- Familienexperte Maik Moseberg antwortet.
Mein 13-jähriger Sohn hat sich mit einem Jungen aus seiner Klasse angefreundet, den wir nett finden. Als wir aber vor kurzem bei dessen Eltern zum Abendessen eingeladen waren, sind wir erschrocken: Ihre politische Einstellung ist nahe an den Grünen, sie argumentierten größtenteils unwissenschaftlich, mit Argumenten wie „Mehrheit der Forscher“ oder „nicht bewiesen“. Zudem glauben sie an Homöopathie und nennen Parteien rechts der CDU wie die FDP oder die CSU schlicht „Naziparteien“. Wir wollen mit diesen Eltern darum nichts mehr zu tun haben. Wie können wir das unserem Sohn erklären?
Cindy P., Freiberg, Sachsen
Ich würde es ihm erklären, er ist 13 Jahre, da kann er komplexe Sachverhalte verstehen und begreifen, was der Unterschied zwischen Wissenschaft und Aberglauben ist. Es ist wichtig, gerade in dieser Frage klar Stellung zu beziehen. Intoleranz anderen gegenüber, die anderen gegenüber nicht tolerant sind, tolerieren muss man als toleranter Mensch eben nicht! Die Regeln der Demokratie müssen stehen, sonst fängt alles an zu wackeln.
Niemand muss akzeptieren, dass Menschen Postitionen vertreten, in denen der Boykott von Bildschirmarbeit, Digitalisierung und Breitbandausbau denkbar ist. Technikfeindlichkeit ist etwas
für Hinterwäldlerkommunen in Pennsylvania, aber nicht für unser moderndes, weltoffenes Europa.
Wenn Sie ihrem Sohn das klarmachen, denken Sie daran: Vielleicht ist es auch für seinen Freund, den Sohn dieser unangenehmen Familie, gut zu hören, dass es andere und richtigere Meinungen gibt. Erklären Sie ihm, wie unsinnig Homöopathie ist, dass Glyphosat bisher in keinem Land der Welt verboten wurde und dass der Öko-Tee, den seine Eltern trinken, in Nepal mit ganz, ganz schweren Schädlingsbekämpfungsmitteln bearbeitet wird, die in Deutschland alle schon seit der Kaiserzeit nicht mehr erlaubt sind.
Sie müssen auch keine Angst haben. Das Schlimmste wäre ja, dass Leute Sie nicht mögen, die sie selbst auch nicht mögen. Na und? Das bisschen Spaltung der Gesellschaft schadet sicher nicht, so lange Sie wissen, dass sie auf der richtigen Seite des Grabens kämpfen. Ihrem Sohn kann natürlich passieren, dass der andere Junge beginnt, ihn einen Nazi zu nennen. Das wäre dann Anlass für engagierte Mitschüler, ihn gelegentlich zu verprügeln.
Aber dann reden Sie einfach noch mal mit ihm über Menschlichkeit, bevor er glaubt, es gibt sie nicht. Nehmen Sie den Freund ruhig dazu! Ich bin mir fast sicher, dass die grünen Eltern nicht zimperlich sind, ihren Sohn in ihre abstruse Weltsicht reinzuziehen. Also sagen Sie ihm genauso klar, was Sie richtig finden, woran er sich zu halten hat, was gilt, so lange er seine Füße unter ihren Tisch steckt.
Humanismus ist keine schwache Haltung, sie muss nur entscheiden gelebt werden. Auch Stalin war Humanist, ein tatkräftiger dazu. Dafür ist viel gekämpft worden. Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, Toleranz, Hilfsbereitschaft- das sind so großartige Dinge, man wünschte fast, man hätte sie wieder.
Mein 13-jähriger Sohn hat sich mit einem Jungen aus seiner Klasse angefreundet, den wir nett finden. Als wir aber vor kurzem bei dessen Eltern zum Abendessen eingeladen waren, sind wir erschrocken: Ihre politische Einstellung ist nahe an den Grünen, sie argumentierten größtenteils unwissenschaftlich, mit Argumenten wie „Mehrheit der Forscher“ oder „nicht bewiesen“. Zudem glauben sie an Homöopathie und nennen Parteien rechts der CDU wie die FDP oder die CSU schlicht „Naziparteien“. Wir wollen mit diesen Eltern darum nichts mehr zu tun haben. Wie können wir das unserem Sohn erklären?
Cindy P., Freiberg, Sachsen
Ich würde es ihm erklären, er ist 13 Jahre, da kann er komplexe Sachverhalte verstehen und begreifen, was der Unterschied zwischen Wissenschaft und Aberglauben ist. Es ist wichtig, gerade in dieser Frage klar Stellung zu beziehen. Intoleranz anderen gegenüber, die anderen gegenüber nicht tolerant sind, tolerieren muss man als toleranter Mensch eben nicht! Die Regeln der Demokratie müssen stehen, sonst fängt alles an zu wackeln.
Niemand muss akzeptieren, dass Menschen Postitionen vertreten, in denen der Boykott von Bildschirmarbeit, Digitalisierung und Breitbandausbau denkbar ist. Technikfeindlichkeit ist etwas
für Hinterwäldlerkommunen in Pennsylvania, aber nicht für unser moderndes, weltoffenes Europa.
Wenn Sie ihrem Sohn das klarmachen, denken Sie daran: Vielleicht ist es auch für seinen Freund, den Sohn dieser unangenehmen Familie, gut zu hören, dass es andere und richtigere Meinungen gibt. Erklären Sie ihm, wie unsinnig Homöopathie ist, dass Glyphosat bisher in keinem Land der Welt verboten wurde und dass der Öko-Tee, den seine Eltern trinken, in Nepal mit ganz, ganz schweren Schädlingsbekämpfungsmitteln bearbeitet wird, die in Deutschland alle schon seit der Kaiserzeit nicht mehr erlaubt sind.
Sie müssen auch keine Angst haben. Das Schlimmste wäre ja, dass Leute Sie nicht mögen, die sie selbst auch nicht mögen. Na und? Das bisschen Spaltung der Gesellschaft schadet sicher nicht, so lange Sie wissen, dass sie auf der richtigen Seite des Grabens kämpfen. Ihrem Sohn kann natürlich passieren, dass der andere Junge beginnt, ihn einen Nazi zu nennen. Das wäre dann Anlass für engagierte Mitschüler, ihn gelegentlich zu verprügeln.
Aber dann reden Sie einfach noch mal mit ihm über Menschlichkeit, bevor er glaubt, es gibt sie nicht. Nehmen Sie den Freund ruhig dazu! Ich bin mir fast sicher, dass die grünen Eltern nicht zimperlich sind, ihren Sohn in ihre abstruse Weltsicht reinzuziehen. Also sagen Sie ihm genauso klar, was Sie richtig finden, woran er sich zu halten hat, was gilt, so lange er seine Füße unter ihren Tisch steckt.
Humanismus ist keine schwache Haltung, sie muss nur entscheiden gelebt werden. Auch Stalin war Humanist, ein tatkräftiger dazu. Dafür ist viel gekämpft worden. Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, Toleranz, Hilfsbereitschaft- das sind so großartige Dinge, man wünschte fast, man hätte sie wieder.
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