Mittwoch, 28. März 2018

Neuer Außenminister: Maasanzug hilft Klimasparen

Der federleichte Klimasparer und sein gravitativ benachteiligter Vorgänger: Heiko Maas und Sigmar Gabriel.
Der letzte Amtsinhaber war ein gewaltiges politisches Tier, ein Mann wie ein Berg, die Brust ein kohlscher Trichter auf zwei stämmigen Beinen, der Kopf groß genug, um neben der ganzen Weltpolitik auch noch genug strategisches Vermögen vorrätig zu halten, um damit Deutschlands größte Partei von einem Desaster zum nächsten zu führen.

Sigmar Gabriel, der letzte Rock´n´Roller der Schröder-Ära (Spiegel), fühlte sich in seinem letzten Amts als Außenminister überaus wohl - er trug es wie eine hautenge Jeans, trotz Babyjahr und vermehrter Konzentration auf die kleine Familie daheim im Niedersächsischen. Gabriel war nicht der Außenminister, der war Außenminister, als sei er dafür geboren, die Grenzen weltweit neu zu ziehen, die Mächtigen an die Kandare zu nehmen und den Völkern der Welt ein leuchtendes Beispiel dafür zu geben, dass ein Deutscher mit Nazi-Vater die Welt zu einem besseren Platz machen kann.

Gabriel war bei den Menschen draußen im Lande beliebt, selbst das "Pack" (Gabriel) zollte ihm Respekt. Er hatte wenige Fehler gemacht und die waren angesichts des zeitlupenhaft ablaufenden Zusammenbruchs der deutschen Sozialdemokratie kaum noch wahrgenommen worden. Gabriel schien alternativlos als deutscher Chefdiplomat für Merkels vierte Amtszeit, seine Suche nach den Resten von Vernunft an fernen Gestaden war auch längst noch nicht beendet.

Als Andrea Nahles und Angela Merkel dann entschieden, nicht Gabriel, den Genscher der 2010er Jahre, sondern den Saarländer Heiko Maas zum neuen Mann im Außenamt zu machen, herrschte weitgehend Unverständnis. Von einer Strafe gegen den wuchtigen Niedersachsen war die Rede, dessen Erzählungen vom Kindermund in der kleinen Familie hätten für Unmut in Regierungskreisen gesorgt, hieß es.

Doch augenscheinlich waren die wahren Hintergründe der Umbesetzung ganz andere: Merkel und Nahles haben sich, so heißt es im politischen Berlin, vor allem aus Klimagründen für Maas und gegen Gabriel entscheiden. Eine nur konsequente Wahl, denn nachdem der treue Peter Altmaier für seine Feuerwehrdienste im Kanzleramt mit dem Wirtschaftsministerposten belohnt worden war, drohten Deutschlands Reiseministerien in eine eklatante Klimaschuld zu rutschen. Um Altmaier in andere Länder und auf weit entfernte Kontinente zu transportieren, ist aufgrund des politischen Schwergewichts des Saarländers ein vergleichsweise großer Aufwand erforderlich. Wäre der ähnlich von den Auswirkungen der Gravitation betroffene Gabriel gleichzeitig Chef im Außenamt, so das Kalkül der beiden Chefinnen von SPD und CDU, entstünde eine Kohlendioxid-Schuld, die die Klimanation Deutschland weltweit in einem schlechten Licht dastehen ließe.

Hier nun kommt Heiko Maas ins Spiel, der sich als Justizminister vor allem um einen neuartigen Meinungsfreiheitsschutz verdient gemacht hatte. Maas wiegt nur etwa ein Viertel so viel wie Gabriel, seine 47 Kilo Lebensgewicht, verteilt auf eine lichte Höhe von 1,59 Meter, sparen bei einem Überseeflug stolze 1,5 Tonnen CO2 verglichen mit dem Transportaufwand, den noch die Beförderung des gravitativ benachteiligten Gabriel erfordert hatte. Gemeinsam mit der ähnlich leichtgewichtigen Ursula von der Leyen, die dem dritten Reiseministerium (Verteidigung) vorsteht, gleicht Maas so mehr als aus, was Peter Altmaier der deutschen Klimabilanz mit seinen spontanen Besuchen in Übersee antut.

Der Maasanzug, eng geschnitten und das Leben in geschmackvollem Ambiente gewohnt, hilft der großen Klimaökonomie Deutschland hier wirtschaften in Zeiten von Klimakiller Trump und zurückgehendem Interesse am Überlebenskampf der Spezies Mensch. Alles in allem also eine kluge und weitsichtige Entscheidung der beiden Parteiführerinnen, die zeigen, dass sie nicht nur kurzfristige Popularitätsgewinnen im Auge haben, sondern auch an nachfolgender Generationen denken, von denen wir die Erde nur geborgt haben bis der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist und wir merken werden, dass man Geld nicht essen kann.




11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Soooo viele Zeilen, um zu schreiben, Maas ist ein kleiner, dürrer Mann. Das kömmt mir so vor, als hätte der Chefredakteur dem Praktikanten zugerufen, "eh, uns ist ein Artikel weggefallen, schustere mal schnell einen Ersatz zusammen. Nimm den Maas, der ist klein und dürr und irgendwas vom Klima sollte da rein. Zeit: 10 Minuten."

ppq hat gesagt…

so läuft das doch hier immer?

Die Anmerkung hat gesagt…

PPQ hat gegen die außenministerielle Maasregel verstoßen. Maas-Attacks sind verboten.

Die Wahrheit
Maas attacks
Ein Geheimpapier aus dem Auswärtigen Amt fordert deutsche Medien auf, alle Kalauer mit dem Namen des Außenministers Maas zu unterlassen.

http://www.taz.de/!5488380/

Anonym hat gesagt…

Frühstücksfernsehen : heute : Fillip Laam ( Ballartist ) .

" äähhm...bei der Kanzlerin vorbeischau zu dürfen ; gesellschaftliches Engagement ; 7:1 ,äähh,nicht nur diese Momente ääähm , die Ehrenamtlichen ".

ringsherum : berliner Oberschichtkinder , lächelnd .

"Sie haben ein Buch geschrieben "

"äähm "

"aktive Karriere , äähm "

"habe eine eigene Hohl-Ding , ähm "

SAGT der Ährenspülführer Pfillip Lahm .

jetzt aber : Autismus . .

der Alexander hat Autismus . Früher hat man die Kinder öfter mal durchgeprügelt - heute gibts Diagnosen .

Der Fahrdienst liefert die KInder bein der Mutti ab ( warum wohl )

eben : der Integrationskanacke mag keine Autisten - und haut denen gerne mal was aufs Maul wenn der an der Bushaltestelle herumautistelt .

Der Sepp . Integrationswirt , Fachbereichsleiter Reizüberflutung + Prügelstrafe

Gerry hat gesagt…

Nachdem wir doch alle ein wenig enttäuscht waren, dass der Martin Schulz den Posten nicht bekam, ist der Heiko Maas doch fast ein Mehrgewinn. Er legt ja auch gut los mit der blamablen Reaktion auf den Anschlag in London. Sich gleich beim Lawrow einen dicken Stein im Brett zulegen.

ppq hat gesagt…

das macht er gut! hilft bestimmt auch beim versuch, einen richtig festen platz im sicherheitsrat zu bekommen. so ihn denn nicht eine plötzliche bö wegweht. wobei: der maasanzug ist ja extra so auf haut geschnitten, dass da kein wind drunterfahren kann

derherold hat gesagt…

Hat der Siggi eigentlich noch seine Briefkastenfirma in Halle/S ?

Für welchen Konzern schreibt er denn jetzt Gutachten ?

Ausmister hat gesagt…

Mini-Maas bringt verbrauchte Eichmann-Energie zurück, und auch Göbbels war seinerzeit ja ein ganz großer Deutscher!

Der Michel scheint die Verzwergung seiner Oberhoheiten zu lieben, denn er folgt deren Hetz-Parolen ohne jede eigene Hirnfunktion.

Nach Mister Wonnepropper mit dem scheinheiligen Namen eines Erzengels und der Psycho-Hypothek eines unbelehrbar starrsinnigen Nazivaters nun also die eher asketische Alternativlosigkeit aus der SPD-Klonkrieger-Schmiede. Kleider machen Leute wird wieder Regierungprogramm. Je wertloser der Inhalt, um so teurer der Zwirn!

Borsig hat gesagt…

Die Vielfliegerministerien sollten ihre Termine bündeln und als Sammeltaxi die Flugbereitschaft des Heeres nutzen. Das spart - und der dicke Siggi könnte auch noch mit. Für die Häppchen und so ...

Anonym hat gesagt…

FSB wird demnächst schlüpfrige Maas-Interna posten

Anonym hat gesagt…

@ Ausmister: Für schäbige, wohlfeile Eselstritte gegen "unseren Doktor", der sich, beiläufig, nicht mit "ö" schrieb, ist hierorts jemand anderes zuständig.
Nicht soviel Guido Knäpp* gucken, davon wird man jeck.

*schwedisch