Dienstag, 13. März 2018

Migrationsmathematik: Rettungsplan für Deutschland

Horst Seehofer ist als Heimatminister noch gar nicht vereidigt, da kündigt er schon einen "Rettungsplan für Deutschland" an, der den Wohlstand im Land weiter steigern und und die Wirtschaft am Brummen halten soll. "Wir wollen ein weltoffenes und liberales Land bleiben. Dafür werde ich sorgen", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". Dabei setze er auf eine Fortsetzung des starken Bevölkerungswachstums der vergangenen Jahre. Das habe die Kaufkraft in fast allen größeren deutschen Städten kräftig gesteigert, so Seehofer unter Bezug auf eine vor geraumer Zeit veröffentlichte Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Alle profitieren kräftig


Demnach hat der Einzelhandel in Berlin von der Zuwanderung aus dem In- und Ausland mit Abstand am meisten profitiert, gefolgt von München, Hamburg, Frankfurt, Köln, Stuttgart, Leipzig und allen anderen Städten. Auch Düsseldorf, Bonn sowie einige mittlere Städte in unmittelbarer Nähe zu den Ballungszentren wie etwa Heilbronn, Potsdam oder Offenbach verzeichneten hohe Kaufkraftzuwächse. Selbst abgelegene Ruhrgebietsstädte wie Hagen, Remscheid, Duisburg, Gelsenkirchen oder Oberhausen konnten ihr Konsumpotenzial steigern.

Ursache der Entwicklung des von führenden Volkswirtschaftlern bereits im September 2015 vorhergesagten Booms ist die internationale Wanderungsbewegung in deutsche Städte. Demografische Daten zeigen im Vergleich des Jahres 2015 mit denen von 2011, dass der sogenannte "Flüchtlingszustrom" starke Kaufkrafteffekte auslöste, die das Wohlstandsniveau im Land nachhaltig anhoben.

Einzelhandel freut sich


Knapp 2,8 Millionen Menschen aus dem Ausland, die allein in diesen fünf Jahren neu nach Deutschland kamen, bescherten allein Berlin (1,3 Milliarden), München (plus 358 Millionen Euro), Hamburg (268) und Frankfurt (186) verzeichnen ebenfalls starke Zuwächse. Köln (164) und Stuttgart (143) Mehreinnahmen von rund 2,5 Milliarden Euro. Allein durch Zuwanderung konnte das einzelhandelsrelevante Konsumpotenzial - also das Geld, das die Menschen rechnerisch für Essen und Kleidung ausgeben können - nach Jahren der Stagnation nachhaltig gesteigert werden.

Insgesamt beläuft sich das Plus bis 2015 auf mehr als zehn Milliarden Euro, die nun jährlich zusätzlich in den lokalen Handel fließen. Schätzungen zufolge geben die rund 1,5 Millionen später nach Deutschland gekommene Zuwanderer zudem weitere 4,3 Milliarden Euro zusätzlich aus. Das ist ein Plus von rund drei Prozent, von dem nicht nur Vater Staat, sondern auch die Steuerzahler profitieren.

Für Seehofer ein Beleg für die These seines künftigen Kabinettskollegen Heiko Maas, dass die "Milliarden für die Integration in diesem Land erwirtschaftet und niemanden weggenommen" wurden. Einfache Migrationsmathematik: Zwei Millionen Einwanderer bringen etwa zwei Milliarden höhere Konsumausgaben, die bei Ladenbesitzern, Verkäuferinnen, in Servicebetrieben und beim Finanzamt anschließend als Mehreinnahmen zu Buche schlagen. Ehe sie wiederum als Mehrausgaben im Konsum oder in Investitionen landen, so dass erneut Mehreinnahmen generiert werden können.

Integration in die Konsumkette


Die Integration finanziert sich so durch Migration selbst. Etwa in Düsseldorf, wo Zuwanderer die Kaufkraft um knapp 81 Millionen Euro pro Jahr steigerten. Gelänge es nun, die Einwanderungsströme mit Hilfe des Deutschland-Planes zu verstetigen, könnte Deutschland eines Tages allein vom sich unablässig steigernden Konsumpotenzial leben. Schätzungen zufolge reichen etwa zwei Millionen Einwanderer jährlich aus, um das Umsatzwachstum im Einzelhandel über das Inflationsziel der EZB zu heben und damit nachhaltig Wohlstand zu generieren, aus dessen Überschüssen sich perspektivisch alle Kosten der Integration der noch nicht so lange hier lebenden Menschen in die Konsumkette finanzieren lassen.

5 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Der Mann ohne Eier hat noch einen Plan B im Ärmel stecken, dieser Falschspieler.
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https://www.welt.de/politik/deutschland/article174421138/Bundesinnenminister-Seehofer-hat-einen-Masterplan-fuer-konsequentere-Abschiebungen.html

Seehofer hat einen „Masterplan“ für konsequentere Abschiebungen

Casper von Milz hat gesagt…

Flüchtlinge haben wenig Kaufkraft, weshalb die Effekte sicher stark übertrieben sind. Der Einzelhandel profitiert am meisten vom gehobenen Konsum (Z.B. Kaviar, Champagner etc.), da die Margen höher sind. Die Zunahme der Umsätze (ca. 3%) lässt sich teilweise durch Inflation erklären.
Interessanter sind die Profite der Caritas, eines der größten deutschen Unternehmen.

Egon W. Kreutzer hat gesagt…

Eine der schönsten Milchmädchenrechnungen, die mir je begegnet sind.
Man nehme aus der Staatskasse 10 Milliarden Euro und befeuere damit den Umsatz des Einzelhandels, der die vollen 10 Milliarden in Form von Steuern und Sozialbeiträgen an den Staat zurückgibt, der sie flugs wieder ausgibt, so dass sich ein Perpetuum mobile etabliert,mit dem man zwei, drei, viele Schlaraffenländer betreiben könnte!

Ist das aber nicht der Denkfehler, an dem der Keynesianismus krankt?

Gernot hat gesagt…

Man nimmt das Geld nicht aus einer ominösen Staatskasse, sondern schafft es auf verschlungenen Wegen neu, vermute ich, sonst könnte das nicht klappen. Inflation scheint das gegenwärtig nicht zu bewirken. Es besteht ja Nachfrage.
Wegen entsprechender Bedenken musste einst Hjalmar Schacht gehen.

Die Kaufkraft der neuerdings hier Lebenden ist so enorm, dass ich die Pfandflaschen von Getränken, die ich mir gar nicht leisten würde, vor den Unterkünften einsammle, wo sie achtlos hingeworfen werden. Bei gut € 750,- Taschengeld netto ohne weitere Zahlungsverpflichtungen lebt es sich nicht schlecht.

ppq hat gesagt…

man muss das alles nur auf ganz hohem niveau und dauerhaft machen, dann funktioniert es. jedes mal. zumindest bis es nicht mehr funktioniert