Erstmal durchziehen, dann verteidigen. An der Spitze der EU-Kommission laufen die Dinge schon immer eher so als anders, denn EU-Chef Jean-Claude Juncker weiß, dass sich Dinge im Zweifelsfall so durchsetzen lassen. Das Gedöns danach wird dann ausgesessen.
Im Fall des Martin Selmayr, einem CDU-Schattenmann, der von der Uni Passau zu Bertelsmann, von dort zur EU und von da in den Wahlkampfstab von Juncker wanderte, hat das Verfahren wiedereinmal geklappt. Selmayr, eben noch Kabinettschef von Juncker, wurde Ende Februar auf einmal befördert, und das gleich zweimal: Erst teilte Juncker der Presse mit, dass er Sedlmayr eben zum Nachfolger des Generalsekretär der EU-Kommission, Alexander Italianer, ernannt habe, der seinen Posten niederlegen wolle. Die anderen Kommissare hätten dem zugestimmt.
Ein ganz normaler Vorgang, der so normal dann doch nicht war, wie nach und nach durchsickerte. Denn Selmayr war keineswegs zum Generalsekretär ernannt worden, sondern auf diesen Posten nachgerutscht, nachdem er neun Minuten zuvor zum Vize-Generalsekretär ernannt worden war. Als Italianer dann seine Demission einreichte, musste Junckers Vertrauter nur noch nachrücken.
Interessant daran ist, das Juncker seit fast drei Jahren wusste, dass der Niederländer zum 1. März 2018 gehen wird - als einziger wusste er das, wie er stolz bekannte. "Ich bin der einzige in der Kommission, der Geheimnisse bewahren kann", lobte er sich für ein gelungenes Manöver, an dessen Ende der getreue Selmayr plötzlich und ohne vorhergehende Diskussion Chef von 52.000 EU-Beamten war.
Was vor sechs, vier oder zwei Jahren noch ohne eine einzige Schlagzeile durchgewinkt worden wäre, sorgt diesmal aber zumindest einen Moment lang für Irratitionen. Eine "fragwürdige Personalie" macht die taz aus, einen "Coup" sehen die Potsdamer Neuesten Nachrichten, sogar der "Spiegel" sieht eine "umstrittene Personalie".
Deutsche Medien im Widerstand, ein Hauch von Kritik Richtung Brüssel mit "Drama im Pressesaal" (Spiegel) und dem eigenen Hashtag #Selmayrgate. "Es geht in dieser Geschichte offenkundig um weit mehr als die Beförderung eines Brüsseler Bürokraten", orakelt das ZDF, das von grübelnden Kommissaren, auffälliger "Hast" und einem "spektakulären Fall von Postenschieberei" berichtet.
Ein verwirrender Hauch von Frische, der nun sogar das europäische Parlament beschäftigen wird. Zumindest ehe die Affäre den Weg aller anderen europäischen Aufreger geht: Folgenlos vergessen.
Im Fall des Martin Selmayr, einem CDU-Schattenmann, der von der Uni Passau zu Bertelsmann, von dort zur EU und von da in den Wahlkampfstab von Juncker wanderte, hat das Verfahren wiedereinmal geklappt. Selmayr, eben noch Kabinettschef von Juncker, wurde Ende Februar auf einmal befördert, und das gleich zweimal: Erst teilte Juncker der Presse mit, dass er Sedlmayr eben zum Nachfolger des Generalsekretär der EU-Kommission, Alexander Italianer, ernannt habe, der seinen Posten niederlegen wolle. Die anderen Kommissare hätten dem zugestimmt.
Ein ganz normaler Vorgang, der so normal dann doch nicht war, wie nach und nach durchsickerte. Denn Selmayr war keineswegs zum Generalsekretär ernannt worden, sondern auf diesen Posten nachgerutscht, nachdem er neun Minuten zuvor zum Vize-Generalsekretär ernannt worden war. Als Italianer dann seine Demission einreichte, musste Junckers Vertrauter nur noch nachrücken.
Interessant daran ist, das Juncker seit fast drei Jahren wusste, dass der Niederländer zum 1. März 2018 gehen wird - als einziger wusste er das, wie er stolz bekannte. "Ich bin der einzige in der Kommission, der Geheimnisse bewahren kann", lobte er sich für ein gelungenes Manöver, an dessen Ende der getreue Selmayr plötzlich und ohne vorhergehende Diskussion Chef von 52.000 EU-Beamten war.
Was vor sechs, vier oder zwei Jahren noch ohne eine einzige Schlagzeile durchgewinkt worden wäre, sorgt diesmal aber zumindest einen Moment lang für Irratitionen. Eine "fragwürdige Personalie" macht die taz aus, einen "Coup" sehen die Potsdamer Neuesten Nachrichten, sogar der "Spiegel" sieht eine "umstrittene Personalie".
Deutsche Medien im Widerstand, ein Hauch von Kritik Richtung Brüssel mit "Drama im Pressesaal" (Spiegel) und dem eigenen Hashtag #Selmayrgate. "Es geht in dieser Geschichte offenkundig um weit mehr als die Beförderung eines Brüsseler Bürokraten", orakelt das ZDF, das von grübelnden Kommissaren, auffälliger "Hast" und einem "spektakulären Fall von Postenschieberei" berichtet.
Ein verwirrender Hauch von Frische, der nun sogar das europäische Parlament beschäftigen wird. Zumindest ehe die Affäre den Weg aller anderen europäischen Aufreger geht: Folgenlos vergessen.
1 Kommentar:
Den meisten Pipifaxen eignet die gewöhnliche Blödheit. Nichts Neues unter der Sonne - Kohelet.
Aber einige wollen es durchaus wissen: Sechs Millionen, Hat Guido Knäpp gesagt, und hat man auch mit rosa Kaninchen erlebt.
Ihr werdet zurückkehren, sechs Millionen rosa Kaninchen weniger.
Mal sehen, sprach der Blinde.
Kommentar veröffentlichen