Sonntag, 14. Januar 2018

"Spiegel" gegen Trump: Der amerikanische Untermensch

Beim im vergangenen Jahr ausgegliederten Kampfblatt "Trump Daily" ist der irre, hasserfüllte und zu vernüftiger deutscher Politik mit Augenmaß unfähige US-Präsident seit Wochen nur noch ein Randthema. Alle Beleidigungen sind benutzt, alle Bezichtigungen bereits mehrfach wiederholt worden, Trump, müsste, wäre diese Welt gerecht, längst weinend abgetreten sein. Allein er tut nicht dergleichen - und so muss das Mutterblatt nun doch noch einmal nachlegen und den Beleidiger ganzer Kontinente im Rahmen seiner vielfach preisgekrönten Trump-Titelblätter in die Schranken weisen.

Diesmal zeigt das früher als Nachrichtenmagazin auftretende Blatt aus Hamburg die regressive Entwicklung des modernen Menschen vom Merkel zum Milliardär: Links, natürlich links!, ein Mensch, weiblich, freundlich, aufrecht, klug, mit Maß und Mitte, fähig also, der ganzen Welt ein leuchtendes Vorbild zu sein. Daneben aber wächst dem Wesen plötzlich ein Knüppel aus der Hand, nun ist es ein Mann, aufrecht noch, den Kopf erhoben, aber schon nach Händel suchend, ein dumpfer, dummer Hooligan wohl, aus Dresden womöglich, den Galgen in der Hosentasche, Blut an den Händen, Wut im Bauch.

Das drückt auf die Wirbelsäule, das beugt den Primaten und lässt sein Kinn in Richtung Hermann Göringwachsen, bis es im dritten Bild, nun schon sehr weit rechts angekommen, grausam nach vorn ragt. Ein beliebiger Ostdeutscher könnte das nun sein gebeugt von einer schrecklichen Jugend bei Stasi oder FDJ. Oder, obgleich schwarz gezeichnet, es ist ein dem Ostdeutschen artverwandter alter weißer Fleischesser aus dem Bibel-Gürtel der USA, dessen "Feuer und Zorn" (Spiegel) nur noch ein Evolutionsziel kennen: Die Figur ganz rechts, das Endprodukt einer Rückentwicklung vom vernunftbegabten Wesen zum blonden Zwerg mit rotem Binder, vorwärtswankend, hässlich, ein abscheuenweckender Anblick, primitiv, mit Gimli-Beinen. Der amerikanische Untermensch.

Die Welt des Journalismus im Wandel der Jahrzehnte: Links der "Stürmer", rechts der "Spiegel".
Journalismus 3.0, 4.0 oder sogar 5.0, der an frühere Sternstunden der deutschen Kampfpresse erinnert. Knapp vorbei am Tiervergleich, aber mittenrein in eine Tradition, die entmenschlicht, dämonisiert und nicht mehr sachlich nach Motiven oder Beweggründen fragt, sondern ihre These vom Schweinsein des anderen im Stil der Ideologie der einstigen Roten Armee Fraktion nur noch zu untermauern sucht, indem sie alles anführt, was dafür spricht.

Es kann gar nicht genug Schmutz geben, als dass nicht auch das letzte Stäubchen zu einer Staatsaffäre aufgeblasen wird. Auf die Wahrheit kommt es dabei sowenig an, dass eine dementierte Äußerung nicht nur weiter verbreitet wird, als sei sie nie dementiert worden. Nein, sie wird auch absichtlich und systematisch falsch übersetzt: "Shit Holes" heißt nicht "Dreckslöcher", obwohl es sämtliche sämtliche Amtsblätter zwischen Schleswig und dem Bodensee behaupten.

Ein deutliches Zeichen dafür, wie es in der Gesinnungsschlacht um das Weiße Haus steht. es ist nicht mehr nur denkbar, dass frei erfundene Zitate wie das vom "Drecksloch" verbreitet werden, nein, sie werden auch weiter verbreitet, wenn feststeht, dass der, der sie gesagt haben soll, das schon aufgrund der Tatsache nicht getan haben kann, dass die Originalquellen überhaupt nicht behaupten, er habe es getan.

9 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Man stelle sich vor, im Neuen Deutschland hätte jemand gewagt Obama in dieser Art darzustellen, Degeneration vom Deutschen zum Affen.

Die Anmerkung hat gesagt…

@volker

10 Punkte + Bonus, Erlaß aller Kredite und ein Jahr lang kostenlos PPQ lesen.

Genau das ist der springende Punkt.

Anonym hat gesagt…

Aristides, Theognis von Megara, Gustave le Bon, Nietzsche, Joachim Fernau, und ich, der ich von geringer Abkunft bin, kennen den Pöbel. S'ist halt so.
Aber der übelste Pöbel ist der, welcher die gegen ihn gerichteten Lügen des Feindes freudig nachplappert: Aber wir waren das nicht, das waren die ... Ich meine natürlich die abgehackten Kinderhände!!! Was denn sonst?

Anonym hat gesagt…

Je länger und intensiver man die Urheber (und ihre Adepten) der rechten Karikatur („Trump“)und all der sonstigen oktroyierten Narrativen, Mantras und Legenden hinterfragt, desto mehr beschleicht einen der dringende Verdacht, die Aussage der linken Karikatur ( so grob, derb und hetzerisch sie auch sei), so abwegig gar nicht ist, erklären sich doch, unter der Annahme partieller Gültigkeit ihrer „Aussage“, all die rezente Lügen-Matrix-Implikationen relativ zwanglos und selbstkonsistent. – Weit davon entfernt als Plädoyer für solch hetzerische, verunglimpfende Karikaturen zu firmieren, sollte das indes dennoch als Anstoss zu „et altera pars audiatur“-Überlegungen dienen.

Anonym hat gesagt…

Entweder Trump oder Hitler. Oder Björn Höcke.

Was wißt Ihr denn überhaupt davon, wie schwer es ist, tagtäglich neu ein Spielheft zu füllen, hä? Gar nichts!

Trump und Hitler flutschen nur so von der Tastatur. Das schafft selbst die Putze, da klar ist, was geschrieben werden muß. Deswegen ist ja auch die Zeitungsdemokratieabgabe ein Gebot der Stunde, damit endlich wieder Journalisten bezahlt werden können, die persönlich in der Wäsche von Ivanka oder Melania herumwühlen, anstatt sich die Fakten in der Redaktion ausdenken zu müssen.

ppq hat gesagt…

jetzt haben sie rausbekommen, dass trump golfen war, als in hawaii einer den falschen knopf gedrückt hat. also im grunde genommen hat trump den knopf damit selbst gedrückt. was für ein drecksack!

Anonym hat gesagt…

Es ist und war immer schon so: Wenn man nicht stark genug ist um den Gegner zu neutralisieren, da geht man dann unter die Gürtel-Linie und diffamiert nur wo man kann.
Glaubt ihr dass Trump dieses Spiel nicht durchschaut hat? Er kann natürlich auf die gleiche weise zurück-schlagen. Und er macht es ja auch
Sie werden sehen in Davos

Anonym hat gesagt…

Leider ein Luegenbild. Im Original steht links nicht das Merkel, sondern eine schwarze Figur. Ich habe mich unsterblich mit dem Verweis auf diese Quelle blamiert.

ppq hat gesagt…

@letzter anonym: aber bitte! gemeint ist doch die m.! als beispiel für das gute und wahre und aufrechte in der welt. wir hatten das nur für die in klare bildsprache übersetzt, die das original nicht verstanden haben, ein bildungsservice, quasi